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Meraner Zeitung
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Pagina 10 di 16
Data: 15.03.1884
Descrizione fisica: 16
^ , . 392 Erschlagenen mit St«iuea^befchwert!.loSM ^ r-k er W^Kz^MWWW -LKÄksZ. ÄM^zM ' - Meraner Zeitung-— t-. - ! Josrsine Timal wurde zur Fahrt nach Weiß- kirchen bewogen. In der Nähe eines Wasser- tümpelS; .Gevatterloch' genannt, ließen sich Hugo Schenk und Zosefine Timal, welcher mau einen betäubenden, aber langsam wirkenden Trank ge geben hatte, nieder; jetzt kam Schlossarek. band Sem inzwischen bewuß'loö gewordenen Mädchen mit einem Strick einen Sinn um den Leib und Leide stürzten

sie in de« Tümpel, auS dem später die Leiche gezogen wurde. Die Mörder theilten die Beute. Schenk leugnet, selbst Hand angelegt zu haben; Schlossarek habe die Timal allein inS Wasser geworfen. Er, Schenk, habe uur den letzten Ruf des MätchenS »JesuS Maria', und den Fall inS Wasser gehört. Eine Tante der Jos.sine Timal, Katharine Timal. wurde durch die Vorspiegelung, daß der Bläutigam ihrer Nichte in Pöchlarn ein Gut geerbt, nach^ diesem Orte gelockt und in der Nähe desselben am 13. Juli 1883 von Hugo Schenk

, . Schlossarek und Karl Schenk um Mitternacht überfallen. Hugo Schenk durchschnitt der Frau den Halö bis an die Wirbelsäule. Der Leichnam würde mit einem Stein beschwert in die Donau versenkt. Die Früchte dieses Verbrechens waren die Habseligkeiten der Katharine Timal und deren Sparkassenbuch über 1200 fl. Hiervon erhielt Karl Schenk 100 fl., den Rest theilten Schenk und Schlossarek. Die kurze Zeit zwischen den Raubmorden an den beiden TimalS wollte Hugo Schenk durch eiueu Raub an dem Postboten ausfüllen

, welcher von Pöchlarn »ach Ardstetteu verkehrt. Der Plan, war, den Postboten zu betäuben und ihn der Werthsendungen zu berauben. Borher hatten üfiel aber auf den Namen von Parteien der Ort» LschäftWrdstetten in Wien Nachnahme-Bestellungen 'aüs-Pretiosen gemacht. Die Wertsendungen ^Äaren'schon abgegangen, und die Brüder Schenk, '^owi^Schlössarek 'lauerten dem .Postboten aus. . dem sich aber ein Bauernbulsihe HestlUe. . öder R^iüt« «A'Emn-'gchlfinter,Eir>bruchSdiebstah^ ^Haüse' 'zu^Ärdstttleu scheiterte an deu

) Lokalver- bältnissen..-? 'A ^!WD.«ar.ÄaS üGeld der ? Katharine Timal »W^ÄS^aielbraücht^ und.' schon faßte Hugo 'Schenk '^ben Plan^! einen neuen Raubmord zu ' begehen. Diesmal beschloß er, Um bie Beute 'Ncht^mit ^en^ Andern theilen zu müssen, allein vorznAehen. - DaS in Aussicht genommene Object dieser That war die Köchin deS Baron Busch mann/ Therese Ketterl, deren Verschwinden im Sommer ZK. so großes Aufsehen in ganz Wien erreg» hat. Ihre Bekanntschaft m-chte er auf die bereits geschilderte

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 17.03.1884
Descrizione fisica: 4
Der Mord der Josefinc T imal. So schrecklich auch die beiden ersten Fälle, deren die Angeklagten sich schuldig gemacht, sein mögen, sie nehmen doch nicht so sehr das Interesse des Publicums in Anspruch, weil es sich eben nur um Raub handelt. Der erste Mord wurde an der unglücklichen Josestne Timal verübt, weshalb wir gleich über dieses Factum, welches am zweiten Verhandlungstage zur Sprache kam, berichten. Schenk trat, die Hände, wie immer in den Rocktaschen vor, und gab die präcisesten

hatten, das Frauenzimmer umzubringen. Hugo Schenk erzähl: weiter, daß Schlossarek in Weißkirchen vorausgegangen, während er mit der Timal im Gasthause blieb, und daß dann Schlos sarek wieder zurückgekehrt sei, worauf sie der Ti mal aus ihrer Flasche zu trinken gaben. Sie trank so viel, daß sie berauscht war. — Präs. Was war in der Flasche? — Hugo Schenk. Rei ner Wein. Anderthalb Stunden gingen wir mit der Timal weiter, sie war halb betrunken. Sodann ging Schlossarek, einen Stein zu suchen, damit er ihr um den Leib

gab er an, daß Sie Beide sie hinein gestoßen. — Hugo Schenk. Das ist schon aus dem Grunde unmöglich, weil auf diesem Platze wir Beide gar nicht stehen konnten. Präs. Ich muß Ihnen sagen, ich sehe gar nicht ein, warum Sie sollten müssig dabei gestanden sein und zuge sehen haben? — Hugo Schenk. Das war meine Bedingung im Voraus: ich lege nie Han d an. — Präs. Weshalb? — Hugo Schenk. Das sollte die Arbeit Schlossarek's sein, das Uebrige arrangirte ich. (Lebhafte Bewegung im Zu schauerraume.) Pros

. Schlossarek gibt auch an, daß das Ge tränk für die Timal ein narkotisches war. — Hugo Schenk. Das ist ein unbegreiflicher Irr thum, es war gar nichts sarin. — Präs. Sie Die Pcrlc des SchwarMldcs. Roman von Eduard Wag»cr. 46) Bis in die späte Nacht saßen sie beisammen und als sie endlich, müde und erschöpft von der ..ehabten Auf regung, zu Bctt zu gehen sich anschickten, beschlossen sie, sich vor einem nächtlichen Uebersall zu schützen. In der Eile wurden die schwersten Möbelstücke vor die beiden

An griff machen.' konnten doch nicht wissen, daß sie so viel trinken werde. — Hugo Schenk. Wenn sie ein Narkotium getrunken hätte, hätte sie nicht gehen können; sie hätte ja dann auch nicht sprechen und den Schlos sarek mit Bewußtsein anblicken können. Schlossa rek hat mir nach der That gesagt: „Wenn Sie nur gesehen hätten, mit welchem Gesicht sie mich angesehen hat, als ich sie hineingestoßen habe. (Große Bewegung.) Präs. Welche Stunde war es ? - Hugo Schenk. Das ist mir schwer, bestimmt zu sagen

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Meraner Zeitung
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Pagina 5 di 12
Data: 18.03.1884
Descrizione fisica: 12
gefeiett? und gepnesey' wMev,^nammtlich aber « aachdtm erst.vor ^Tageii eine. Anzahl derselhen .und nach Anhörung der Vertheidigung dvrchge- durch Beröffentlichung»der.Artikel ? >L6uß^!mo verabschiedet ..word«qM?W Dletzt''WrMMj.d^>! sührtia Verhandlung zu Recht erkannt: ES seien: vderäM^;;^^^b^S!.ia wemoriaw?, ,^l- I Männer im Schachte »nH zweial.S Zörderer^be- Hugo Schenk und Karl Schlossarek deS Ver- IllMv V,Lettern« schästigt warey^'AlS,gestern Morgens der Förderer brechenS

deS meuchlerischen Raubmorde?, deS Ver- romauÄs',» und ,6ngIlslmöiMi!sIÜ5 ^ur Ver- Joses Berger mit.j ein.^r Lqype^ in d«u< Schacht brechenS deS versuchten meuchlerischen Raubmord-S achwng'' «nd^zum Hasse wider den einhMichm einfuhr, erlosch plötzlich iy-Folgeeutgegeokommender! und de» Verbr»cheoS deS Raubes, Hugo Schenk StaätsverbanddesKaiserthumsaufznreizengesncht. Luftströmung; s.«iq Licht. ^Von ein^r düster-ntauch deS Verbrechens der Mitschuld am Dieb- Die Ueiche Frage wurde betreffend den Zampieri Ahnung

Schenk, dann Karl Schlossarek^ und zuletzt vemrtheilte aus Grund dieses Verdikts Jurettig sein eigener Sohn Konrad, verschüttet seien. Die' zu 18 Monatm schweren Kerkers und zu 3000 fl. I andern zw-i Verunglückten fiad Josef Braun, Kautionsverlust. Zampieri wurde freigesprochen, welcher eine Wittwe mit einem Kinde und einen Bezüglich des Letzteren wurde vom Staatsanwalt alten hilflosen Vater zurückläßt, und Lambert Dr. R. v Reinisch die 'Nichtigkeit angemeldet; Steinlechner, welcher bisher

mit seinem Verdienste bezüglich des Jurettig meldete dessen Vertheidiger seine zwei kleinen elternlosen Brüderchen ernährte Hugo Schenk. Nach der öffentlichen Verhandlung, berieth der Gerichtshof gemäß § 341 der Straf prozeßordnung unter Zuziehung deS StaatSan» walteS Dr. v. Pelser in geheimer Sitzung über die BegnadigungSfrage. Nich fast einhalbstündiger Berathung wurde, einhellig der Beschluß gefäßt, Dr. Mnzenz Neumayr aus Graz die Nichtigkeit Die Schuttmassen, welche das Wasser heraustrug,! bloS

den verurtheilten Karl Schenk der Allerhöchsten und Berufung' an. Mit dieser Verhandlung War die erste -diesjährige Schwurgerichtsperiode beendet^' ' ' ' ^ -S- Borgo, IS. März. Sm verflossenen Montag starb nach kurzer Krankheit der hierorts stationirt gewesene k. k. Finanzwache. Oderkommissär und SektionSleiter Herr Johann Stehno. — Die diesjährige Militär. Loösuag und Stellung ist für diesen Bezirk be> endiget und war daS Ergebniß im Allgemeinen ein günstiges; eS gab besonders schöne Burschen inLevico

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 18.03.1884
Descrizione fisica: 8
ist allerdings nicht angenehm, angesichts so vieler Menschen solche Dinge zu erzählen. Was wollen Sie also thun'!' Ueberlegen Sie! Hugo Schenk: Ich werde nicht sprechen. Herr Präsident vcrurtheilen werden Sie mich so wie so. „Ich weiß, daß ich mein Leben verwirkt habe, aber ich laste mich nickt quälen. Der Präsident beginnt nun die Aussage Hugo SchenkT vorzulesen, un terbricht sie aber sofort: Sie sagen, man hat Sie gequält. Damit der hohe Gechhtshof nicht im Unklaren sei, muH ich Hie Sache

eröckern. Hugo Schenk wollte mit Josefine Eder verkehren. Das dulde ich nicht. Sein angegebenes Motiv ist nur Heuchelei. Man gewährte ihm Schreibrequisiten, er mißbrauchte sie aber, um einen Brief an die Höchsmann zu schreiben und Gift zu verlangen. Hier ist der Brief. Es heißt darin, daß er von dem Gift erst unmittelbar vor der Hinrichtung Gebrauch machen und sich dadurch einen Nimbus verschaffen würde. Das ist nicht Reue, sondern Eitelkeit. Den Tod der Ketterl haben wir seinerzeit genau mitgetheilt

neue Mordpläne geschmiedet. Nach ihrer Aussage wankte die Höchsmann auf Schenk zu und wollte ihm die Hand reichen. — Präsident: Treten Sie nicht näher. Hüten Sie sich vor der Berührung dieses Mannes! (Bewegung.) Zeugin Höchsmann verläßt taumelnd den Saal. Nach Abgang der Höchsmann verbreitete sich im Saale das Gerücht, daß dieselbe Schenk habe Gift zu stecken wollen. Doch bewahrheitete sich dasselbe «itht. Es wnrde der an Fräulein Malfatti be gangene Diebstahl erörtert, der von Schenk zuge standen

wird. Auch die in Hast befindliche Jose fine Eder wurde als Zeugin verucmmen. Die Verhandlung war nunmehr bis zum letzten Allklagepunkte gediehen. Diesmal wurde mit der Axt gearbeitet. Hugo Schenk ist ein schrecklicher Maler von Mordscenen, und unter dem Eindruck semer grauenhaften Schilderungen schloß der zweite martervolle Gerichtstag. Schlossarek hatte vorher erzählt, daß Schenk die Rosa Ferenczy kennen gelernt und zu ihm gesagt hatte, es sei „ein Geschäft' zu machen, wobei 450 Gulden herausschauen

.' am rechten Ufer abwärts bis zu einem Platz, welcher dem Hugo Schenk zur Ausführung der That geeignet erschien und hiezu auch bestimmt wurde. Schlossarek erzählt weiter: Wir haben dann in der Früh die Ferenczy abgeholt und sind mit ihr gegen Mittag uach Preßburg gefahren. Präs. Als was sind Sie mitgefahren? Angekl. Als guter Bekannter. ^ Präs. Und trugen die Hacke während der ganzen Fahrt im Sacke. Angekl. Ja gegen 5 Uhr sind wir im Gemeindegasthäus in Wolfsthal angekommen. Dann haben wir eine Stunde

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 18.03.1884
Descrizione fisica: 8
. — Bis jetzt wurde keine Leiche der in den Kohlengruben bei Pocahontas New-Aork Verun glückten geborgen, da die Zeche noch brennt. Behufs Erstickung des Feuers ist die Einfahrt der Zeche geschlossen worden. Es steht nunmehr fest, daß kein Einziger der 150 in der Grube befindlich Gewesenen niit dem Leben davongekommen. Sensationsprozest Hugo Schenk und Genoffen. Nach der Ermordung der Josefine Timal war noch ein Posteinbrnch in Ardstätten in Aussicht genommen, der aber mißlang, fodaß Schlossarek ganz wild wurde

und sagte, er müsse unbedingt einbrechen und wenn er die ganze Postfamilie umbringen sollte. Schenk vertröstete ihn jedoch auf die Katharina Timal, von der die Verbrecher wußten, daß sie 2000 st. Vermögen hatte; sie lockten sie deßhalb nach Wien zu ihrer übrigens bereits ermordete» Nichte Josefine und von da spät Abends nach Pöchlarn. Dorthin gingen Schlossarek und Kar! Schenk voraus und suchten einen passenden Platz aus; als dann Hugo Schenk mit der Katharina Timal nachkam, fielen auf ein Stichwort

alle drei über sie her. Schlossarek erzählt: „In die» fem Augenblick fiel Karl Schenk von vorne, ich von rückwärts über die Timal her, haben sie zu Boden geworfen und gewürgt. Wie sie auf der Erde gelegen und sich gewehrt hat, sagte Karl Schenk: Ich halte es nicht mehr aus. Hugo Schenk hat das gehört, trat auf sie zu und schnitt ihr den Hals mit dem Messer durch. Ich habe ihr dabei eine Hand gehalten, Karl Schenk die zweite. Dann hat Hugo gesagt, wir sollen ihr die Säcke untersuchen und übergab

uns das Messer mit dem Wunsche, daß wir es ins Wasser werfen sollen. Das habe ich auch gethan. Ich und Karl haben der Timal den Stein umgebunden und sie in's Wasser geworfen.' Hugo schenk will/jedoch, wie überhaupt bei allen Mordthaten, nicht mit Hand angelegt haben und schiebt diesmal Alles anf seinen Bruder und Schlossarek. was Letzteren so aufbringt, daß er ausruft: „Ich bitte, Herr Präsident, Hugo Schenk wollte einmal daß wir ein Frauenzimmer an einen Baum anbinden, es mit Petroleum begießen

und dann anzünden sollen. (Anhaltende Bewegung.) Hugo Schenk lächelt. Präsident (in größter Aufregung): Lächeln Sie nicht, Hugo Schenk, Sie haben das Recht nicht dazu! Einem Manne, wie Schlossarek, obwohl er ein schrecklicher Verbrecher ist, glaube ich, Sie aber dürfen nicht lächeln. Wenn ich diese Akten durchblättere, finde ich die empörendsten Beweise Ihrer Grausamkeit. Am 21. Juli haben Sie die Josefine Timal ermordet, am 22. haben Sie ein Sparkassebuch behoben, sind mit der Emilie Höchsmann nach Melk

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Meraner Zeitung
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Pagina 10 di 12
Data: 15.01.1884
Descrizione fisica: 12
bei einer in der Wafagasse wohnhafte» Frau nur während eineS Theile? dek TageS beschäftigt war, die Bekannt» schaft eineö ManneS gemacht, der angab, Hugo Schenk zu heißen und Bahviogeoieur zu sein. Die Bekanntschaft zwischen den Beiden konnte, wie erwiesen ist, erst gegen Ende März deS vorigen ZahreS erfolgt sein. Wie weiter sicher» gestellt wurde, hat Schenk die Reise mit den beiden Frauenspersonen schon um die Mitte deS Monatv Mai 1832 angeblich nach Krakau ange treten. Er hatte weiter sich der Zosephine Timal

als ledig vorgestellt und ihr die Ehe ver sprochen. Schenk wählte absichtlich nur ältere Personen der weiblichen dienenden Classe, von denen er annehmen konnte, daß sie im Laufe der Jahre einen Sp-rpf.nnig zurückgelegt. So war «S bei Theresia Ketterl gewesen, deren Spar- cassebnch mit 1179 fl. dem Mörder in die Hände siel, so war eS auch bei dem früheren Falle'der Schwestern Timal. Schenk hat er wiesenermaßen nicht bloß seine.Braut' Zosephine, sondern auch deren Tante, die Köchin Katharine Timal

auS dem Wege geschafft und sich deS ge- sammten Vermögen« beider bemächtigt. Er hatte Zosephine Timal den Vorschlag gemacht, sich ' mit ihm in Krakau trauen zu lassen, da er dort gute Bekannte habe. Zosephine willigt« in diesen Vorschlag, und ihre Tante Kath-rine erklärte sich bereit, sie nach Krakau zu begleiten. Schenk verstand eS, unter allerlei Vorwäoden von den beiden Frauenspersonen einen Betrag von 200 Gulden zur Bestreitung der Reisespesen heraus zubekommen, und er bewog beide auch, ihre gesammte

Zosephine und Katharine Timal lautenden Eparcassebüche waren Ende Mai von einem unbekannten' Manne behoben worden. Man eruirte weiter, daß der angebliche Ingenieur Schenk sich zur Vermittlung deS Briefwechsel« mit Zosephine Timal eineS Manne» bedient habe, der sich für den Diener deS Ingenieurs ausgab, in Wirklichkeit aber dessen Bruder, der 33jährige Bureaudiener der Westbahn Karl Schenk war. ES wurde ferner constatirt, daß der angebliche Ingenieur mit dem gewesenen Holz» und Kohlenhändler

in der Leopoldstadt Hugo Schenk identisch ist. Derselbe ist auS Czech in Mähren gebürtig, nach Tischen zu ständig, 3S Jahre alt, verheirathet, wurde am IS. Sept. 1881 wegen Betrugs durch HeirathS- schwinde! zu einer 2jährigen schweren Kerkerstrase verurtheilt und erst im März de» vorigen ZahreS auS der Hast entlassen. Er hatte nämlich dem in der Leopoldstadt bediensteten Stubenmädchen Theresia Berger unter der Vorspiegelung, sie zu ehelichen, mehrere jhundert Golden herausgelockt uad suchte sie, allereiugS

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 18.03.1910
Descrizione fisica: 16
vorführen und gleichzeitig auch der allgemeinen Oeffentlichkeit einen Blick in das Interne dieser Lehrerbildungsanstalt ermöglichen. Im Schuljahre 1907/08 entsprach eine Leistung des damals an der Bozner Lehrerbildungsanstalt den 3. Jahrgang besuchenden Zöglings T. nicht den Anforderungen des den Unterrichtsgegenstand „Deut sche Unterrichtssprache' exekutierenden Hauptlehrers Professor Schenk. Derselbe rief den Zögling aus der Bank und befahl ihm, zur Strafe für feine mangelhaste Leistung es solle

, sich, um den Vor trag eines Gedichtes gehandelt haben — vor dem versammelten Jahrgang auf den Fußboden nieder- zuknieen. T. zögerte, gehorchte aber, nachdem Schenk seine Aufforderung wiederholt hatte. T. war damals sechsundzwanzig Jahre alt und ist seiner Nationali tät nach La'diner. Heuer kommt er mit Schluß des Schuljahres zur Reifeprüfung und ist dann selbst — Lehrer. Dieses lehrerbildnerische Vorgehen Schenks gelangte schon am nächsten Tage durch die „Bozner Zeitung' an die Oeffentlichkeit. Schenk, davon

nicht allzusehr erbaut, ließ sich zunächst das Korperativ- Vertrauen des betreffenden Jahrganges nebst dem dazugehörigen Beileid ob der ihm wiederfahrenen öf fentlichen „Beleidigung' durch eine Zöglingsdepu tation aussprechen, machte in Rührung und Tränen und seüsste: „Christus hatte zwölf Apostel; darunter war ein Judas. Unter meinen 30 Zöglingen sind eben mehrere.' Wie sichs aber zeigte, daß der sol cher Art geschüttelte Beutel mit den 30 Silberlingen niemanden lockte, nahm sich Schenk die Kandidaten

einzeln vor, versprach dem einen Auszeichnung, dem anderen so eine Art Generalbegünstigung überhaupt, wenn er jene Kameraden nenne, welche den Artikel« schreibet über die Schenk'sche Erschließungsmetheode der poetischen Schönheiten deutscher Meisterwerke der Dichtkunst informiert haben möchten. Umsonst! Schenk erfuhr nichts Bestimmtes. Besondere Schü tzenhilfe leistete bei diesem Geschäfte drm Herrn Pro fessor der provisorische UebungSschullehrer Rudolf Zlabinger. Dieser, damals Lehrer der speziellen

den Zlabinger aus; aber den Groll über das Fiasko be kamen die Zöglinge seitens Schenks in einer Flut bissiger Apostrophierungen bis zum Ende des Schul jahres zu spüren. Bemerkungen, wie: ..Aha, Sie möchten wieder Stoff zu einem Zeitungsartikel lie fern!' konnte jeder zugeschleudert erhalten, dessen sachliche Leistungen nicht zur Zufriedenheit ausfielen. Schenk stand auch nicht an, 'Lehramtszöglinge wieder holt bei Wasser und Brot im Klassenzimmer über Mittag zurückzubehalten. Mangelhafte Leistungen sollten

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Der Bote für Tirol
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Pagina 3 di 6
Data: 15.01.1884
Descrizione fisica: 6
der k. k. Äatthalterci wurde erwidert, dass pnncto Regelung der Concnrrenz für die Straße von Lauterach in oen Vregenzerwald wegen Abganges eines bezüglichen Einschreitens der bethätigten Gemeinden, eine Ver handlung bisher nicht eingeleitet wurde. Für den Forstpflanzgarten in Mittelberg wurde aus dem Landesculturfoude ein Beitrag von 30 fl. in Aus sicht gestellt. Zum Raubmord IN der Eisert'schen Wechsel ftube. — Vom Wtassenlnörder Schenk. Unser Wiener Eorrespondent schreibt unterm 1,3. ds.: Die Aufregung

in der Eisert'schen Wechselstube und über den Massenmörder Schenk. Das wichtigste von allem ist unterdessen jedenfalls oie Thatsache, dass es der Polizei gelungen ist, zwei Minner zu verhaften, die allem Anscheine nach den liaubmord in Mariahilf verübt haben. Der eine Dieser Verhafteten heißt Josef Pongratz, ist zu Güns in Ungarn geboren, 32 Jahre und von Profession Gärtner; der andere heißt Johann Dürschner, ist 23 Jahre alt und Bronze-Arbeiter-Gehilfe. Auf Pongratz lenkte sich der Verdacht, weil bekannt wurde

kleinen Kindern, die sie noch zu Hause hat, und ihren Lieben, die sich im Spitale befinden; zur Führung des Geschäftes ihres Mannes hat sie sich noch nicht aufzuraffen vermocht, und so ist denn die sonst stark frequentierte Wechselstube noch immer geschlossen. Die zweite Affaire, welche die hiesige Bevölkerung und Polizei in Athem hält, nimmt während dem immer grauenvollere Dimensionen an. Ist es doch bereits bewiesen, dass Hugo schenk das Haupt einer kleinen Bande war, die den Mädchenmord förmlich

gewerbsmäßig betrieb und eine ganze, bisher absolnt nicht festzustellende Reihe von Menschenleben auf dem Gewissen hat. Allerdings hat Hngo Schenk bis jetzt nur gestanden, dass er die beiden Timal ermordet und im März v. Js. bei Lnndenbnrg einen Raub- anfall ausgeführt habe. Dagegen hat sein Bruder Karl nach längerem Leugnen gestern endlich doch das Geständnis abgelegt, dass er und Hugo im August v. Js. die Köchin Theresia Ketterl in der Nähe von Lilienfeld erschossen und dann ins Wasser geworfen

haben. Der letzte Wohnungsgeber Hugos aber, der Schlosser Schlossarek, legte in verwichener Nacht das Geständnis ab. dem Hugo Schenk bei seinen Mord thaten, insbesondere bei dem Morde in der Grie- chenan bei Pressburg behilflich gewesen zu sein. Das Opfer dieser vor etwas mehr als vierzehn Tagen ausgeführten Mordthat ist das 32jährigen Stuben mädchen Rosa Ferenezy. Anch ihr hat sich der Mörder auf Grund einer Annonce als „Ingenieur Hugo Schenk' genähert, ihr nach kurzer Bekanntschaft die Ehe versprochen

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Dolomiten
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Pagina 7 di 10
Data: 30.07.1934
Descrizione fisica: 10
trat ein glasiger Blick, und er hob die Peitsche; doch schon sprang Ehrfried von Schenk vor, schob das kindhaft-zarte Geschöpf zurück. „Fahren Sie, Schmittner — und hier trinken Sie eins auf den Schreck.' Er legte dem Fuhrmann ein Dreimark stück in die willig geöffnete Hand. Der Fuhrmann verzog das Gesicht zu einer zufriedenen Grimasse, dankte, schrie „Hü!' und ließ die Peitsche knallen. Die Pferde zogen schwer an; der Wagen setzte sich langsam und wie widerwillig in Be wegung. Ehrfried von Schenk

. e) Zeugnis der UaNenischen Staatsbürger- schaft am 12. Februar 1934. d) Erklärung, aus welcher hervorgeht, daß kein besonderes Abkommen mit der Der- sicherungsgesellschaft für die gänzliche oder teilweise Liquidierung des Kontraktes ge troffen wurde. e) Geburtsschein. Die Gesuche könnn direkt an die General- direktton des Istltuto nazionale belle Assicu- razioni in Rom. oder an die Agentur Bolzano Duca d'Aostastraße Nr. 2, Tel. 10-38 gerich tet werden. Chrfried von Schenk sah beim Sprechen geflissentlich

über das Mädchen hinweg; ihr vom Weinen entstelltes Gesicht, auf dem auch ihre schmutzigen Hände Spuren hinterlassen hatten, störte ihn. Unappetitlich fand er sie. Er sagte: „Der Bürgermeister sorgt dann für alles Weitere. Bleibe hier und warte! Wenn jemand vorbeikommt und dich fragt, erzählst du ihm, was geschehen ist. Sage ihm: Herr von Schenk kümmere sich um die Sache. Rühre dich inzwischen aber nicht von hier fort.' Der Hund lag schon wieder zu Füßen seines toten Herrn und winselte leise

vor sich hin. Er war ein struppiger Schäferhund mit zer zaustem Fell und schönen, treuen Augen. Das Mädchen schien kaum zu verstehen; sie nickte nur einmal und ließ sich ins Gras fallen. Da ging Ehrfried von Schenk zum Auto zurück. Eben wollte er einsteigen, da schob sich das Mädchen vor ihm hin, wies auf den Chauffeur. „Laffen Sie den anderen allein fahren. Bleiben Sie bei mir. Herr! Ich fürchte mich ganz gräßlich hier.' Unwillkürlich mußte Ehrfried von Schenk die vor ihm Stehende jetzt ansehen, und er dachte fast wider Willen

wölbten! Schöne Augen hatte das kleine, verweinte Uhrmachermädel. Und diese Augen baten und baten: Bleibe bei mir, ich fürchte mich! Er wandte den Blick ab. „Ich werde ins Dorf fahren, mein Chauffeur mag bei dir bleiben.' Albert machte unwillkürlich eine Be- wegung der Abwehr, erschrak dann selbst, stotterte: „Ganz wie Herr von Schenk be fehlen.' „Dann bleibe ich lieber allein!' rief das Mädchen fast zornig und ging davon, hinüber zu dem Toten und dem Hunde. Herr von Schenk zuckte di« Achseln

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Meraner Zeitung
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Pagina 5 di 12
Data: 19.01.1884
Descrizione fisica: 12
, da daS Sündenregister Hugo S^chenkS und seiner Genossen wenigstens zu einem vorlänsizen Abschlüsse gediehen ist und kaum zu erwarten steht, daß die. große Reihe -der der Mörder-Compagnie zur Last gelegten Verbrechen noch um ein neuek! bereichert werden wird^ dürfte es an der Zeit sein, an der Hand authentischer Daten darzustellen, wie die einzelnen Opfer Hugo Schenl^S auS dein Leben geschafft wurden. Josefine Timal fand ihren Tod in der Whe deS »GevatterlocheS' bei Mährisch-Weig- kirchen. Schenk hätte daS Mädchen

, wie erinner, lich, zu bewegen gewußt, mit ihm eine Reise nach' Krakau anzutreten. Dort sollte Josefiae auf Kosten ihreS Bräutigam? eine Zeit land aus gebildet werden; dann erst sollte die Ehe voll- zogen werden. Schenk machte dem Mädchen klar, daß er in seiner Stellung alS'Jögenidur unmöglich ein ungebildetes Dienstmädchen zur Frau haben köane, und daß eS auS diesem Grunde unerläßlich sei, daß sie (Josefine Timal) W Hrqka« eine Zeitlang Unterricht genieße, um ihr Wissen zu vervollkommnen. DaS arme Mädchen

/ welches in dieser Forderung nach mehr Bildung eine» Beweis der' zärtlichen Fürsorge des Gattes!u 8vy erkennen zu können glaubte, fügtet fichc.wDg,- und'trat fröhlichen HerzenS die Reise an. In Prerau verließ daS Paar den Zug und Schenk lockte daS Mädchen nach Mährisch-Weißkirchey, wohin sich Schlossarek schon voran» begib«« hatte. Mit Josefine Timal MMWHW Scheut größsre Sxaziergänge in die an landschaftlichen Schönheiten reiche Um« D»M'ZS«!Mähri.s«PMiWchea, undbee einem wurde Jy^fine. Timal^ von der Hänl» Echlössarek

keiner von den Dreien genug Geld besaß, damit die Rückreise nach Wen angetreten werden köane. Katharina Timal hatte auch kein Bargeld bei sich und so sah sich Hugo, Schenk veranlaßt, den großen Koffer.der Timal^alS-, Pfand zurückzulassen, um daS nöthige Reisegeld, zu b.-> komllieo. Erst gelegentlch eineS Ausfluges, den Hugo Schenk einige Tage später mit Emilie HöchSmann unternahm, wurde der Koffer von ihm ausgelöst und nach Wien geschickt. WaS den Mord der Mord an Theresia Ketterl betrifft, so wurde

dieselbe auf einem nur selten von eineS Menschen Fuß betretenen, ganz mit Gestiüpp verdeckten Plateau in der Nähe von Lilienfeld von Karl Schenkt der dem Hugo Schenk und der Theresia K-tter!, von dieser Letzteren unbemerkt, gefolgt war, erschossen und auf dem Platze liegen gelassen. Die Details der Ermordung Rosa Feren- czy's sind noch genau erinnerlich. Hugo Schenk hat stets von dem Erträgnisse der verschiedenen Mordthaten zwei Drittheile be halten, während seine Complicen je mit der Hälfte deS dritten Drittels vorlieb

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Pagina 10 di 12
Data: 25.07.1934
Descrizione fisica: 12
Bauernhauses eingesetzt habe. Dieses Haus hatte früher einmal der FamUle Brauen, was ihr eine exotische Note gab, einen winzigen Zug ins Asiatische. Es wurde durch die ein wenig vorstehenden Backen knochen noch mehr betont. Sie lebte bei ihrer Tante, und es war ein einfaches, knappes Leben gewesen, bis sie in einer Gesellschaft den Industriellen Ehrfried von Schenk kennengelernt. Sein Freund Baron Just Steinert hatte ihn, der wenig ausging, mitgebracht. Schenk verliebte sich Hals über Kopf in das graziöse

Umarmung mit Freda, belauschte, wie beide sich im Ge spräch sich über ihn und seine Einfalt lustig machten. Just von Steinert war so groß wie Ehr fried, aber breiter, und sein Junkergesicht hatte etwas von einem Fuchs. Doch es kleidete ihn. Er trug ein Monokel und war hellblond. Er besaß ganz nahe von Frankfurt ein kleines Gut, hatte aber niemals Geld. Er war ein Schulkamerad von Schenk, der immer eine offene Börse für ibn bereit dielt. und so verschieden beide im Charakter waren, so wenig

der Leichtsinn zu der Gründlichkeit und ziemlich herben Lebensauffassung des anderen paßten, so gut verstanden sie sich. Chrfried von Schenk hing mit fast brüder licher Liebe an dem um zwei Jahre Jüngeren. Sein Zorn, von Braut und Freund so häßlich betrogen worden zu sein, war grenzenlos. Cr schrie ihnen ins Gesicht: „Also nur meinem Reichtum zuliebe habt ihr mir bisher schön getan, ekles Gesindel! Du, Just, bist ein Schuft in des Wortes niedrigster Bedeutung, und du, seine Liebste, ein verächtliches

Frauenzimmer, weil du dich um meines Geldes willen an mich verkaufen wolltest!' Beide wollten aufbegehren; er warf ihnen das Wort „Kanaillen!' so scharf entgegen, daß es wie ein wilder Peitschenhieb auf sie niedersauste. Beide fielen jämmerlich in sich zusammen und schwiegen. So verlor Ehr fried von Schenk zu gleicher Stunde Braut und Freund. Als er bald danach das Hügelschloß be suchte, in das er fein junges Eheglück hatte tragen wollen, trat er vor das große, in die Wand eingelassene Holzbild der Halle

, der deine Entladung umwitterte und so viele Zungen in Bewegung gesetzt, war wie ein großes Opfer, das du mir, der Göttin des Skandals, gebracht. Ehrfried von Schenk wandte sich ab. In der Arbeit wollte er fein Unglück, die bitter schwere Enttäuschung seines Lebens, ver gessen. Er arbeitete, wie er noch nie ge arbeitet; Betäubung suchte er, zu schroff war das Erwachen gewesen aus einem wunder schönen Traum. Nächst seiner Arbeit widmete er seine Zelt seiner einzigen Schwester Ada, die viel jünger

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Der Bote für Tirol
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Pagina 3 di 8
Data: 17.01.1884
Descrizione fisica: 8
ganz geschäftsmäßig umzubringen pflegte, lämlich dem Psendo - Ingenieur schenk, dessen Handwerk nun ein Ende haben soll; in diesen auf geregten Tagen aber verschwindet dieser Fall beinahe. Oas bedenklichste Symptom dabei ist. dass auch der Nassenmörder Schenk „in Compagnie arbeitete' und in Mensch ist, der sogar eine bessere Bildung ge lassen hat. Und wenn man erwägt, dass solche ge- neingefährliche Jndividnen in größerer Anzahl unter ins herumgehen, so muss einem sehr unheimlich u Muthe

. Erfolgreicher als die Untersuchung gegen Pongratz nnd Genossen ist bis nun jene g.'gen 'den Mädche»- mörder Schenk und seine Verbündeten. Hier wird fast täglich Neues zutage gefördert, so ist es be reits erwiesen, dass Hugo Schenk neben dem Mäd chenmord auch den Straßenraub uud den gemeinen Diebstahl betrieb beziehungsweise betreiben ließ. Die Theilnahme an einem Raubattentat bei Lundenbnrg hat Hugo Schznk bekanntlich selbst gestanden. Es handelt sich dabei um einen Ueberfall des Müller- gehilfen Franz

Podbera. Diese- wnrde nämlich nach einem Plane Schenks von schlossarek in einen Wald gelockt nnd dort aus einem Revolver angeschossen, hatte aber doch noch so viel Kraft, um auch seiner seits einen Revolver hervorzuziehen nnd anf seinen Angreiffer zu feuern. Darauf ergriffen sowohl Schlossarel, als Schenk, der den beiden gefolgt war, die Flucht. Weiter ist festgestellt, dass Schlossarek einen gewissen Franz Baner, unter dem Vorgeben, ihm einen Dienstposten zu verschaffen, nach Weid- lingan lockte

soll man mehrere Effecten der ermordeten Josesine Timal gefnnden haben. Ferner hat man jenes Mädchen festgenommen, mit welchem Hugo Schenk zuletzt in Linz lebte. Dasselbe heißt Josefine Eder und ist nämlich beschuldigt, anfAndringen Schenks ihrer früheren Dienstgeberin. Fränlein von Malfatti. eine wertvolle Perlenschnur und andere Pretiosen gestohleu zu haben. Josesine Ever ist also auch insoserne ein Opfer des grenzenlosen Einflusses geworden, deu Hugo Scheut durch seine nicht un schöne Person, sein feines

Benehmen und dnrch — seine lügnerischen Vorspiegelungen erwiesenermaßen anf fast alle Mädchen übte, denen er sich zu nähern wusste. Es tritt dies um so mehr zutage, wenn mau sich vor Augen hält, dass Josesine Euer ans einer angesehenen Familie stammte, sich bis zur Be kanntschaft mit Schenk tadellos aufführte und sich 1300 fl. ersparte. Nuu ist sie entehrt, eine Diebin und nm -100 fl. betrogen. Hugo Schenk, der all dies auf dem Gewiffeu hat, zeigt sich aber gan^ ruhig uud thut

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Dolomiten
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Pagina 5 di 8
Data: 29.08.1934
Descrizione fisica: 8
: Wie war das doch gewesen, als sie selbst noch aus vielen Landstraßen gewandert! Dann hatte sie voll Sehnsucht den vorüberfahrenden Zügen nach- geblickt und nie geahnt, sie konnte auch ein mal in so einem teuren Zug auf weichen Kissen sitzen und auf die Landstraßen schauen, über die sie oft mit müden Füßen marschiert war. Sie streichelle die Hände des ihr gegenüber sitzenden Herrn von Schenk, und aus ihren' Augen leuchtete ihm Dank entgegen — Dank. Vertrauen und Zuneigung. In Pari«. Ehrfried von Schenk war seit Jahren nicht mehr in Paris

gewesen, und alles schien ihm hier neu, wenn er auch überall unter einer dünnen, modernen Schicht das alte, von so vielen geliebte Paris Hervorschauen sah. Paris! Das war für Angela bisher genau so etwas Weltfernes gewesen wie der Mond oder der Mars; jetzt aber wurde es mit einem Male zur Wirklichkeit. Auch Felizia Wartberg freute sich, Paris kennenzulernen. Oft ging sie. wenn Herr von Schenk Biblio theken oder nur für Kenner interessante Museen besuchte, mit Angela allein aus. Sie unterrichtete dabei

ihre lernbegierige Schü lerin auf die Weife, daß sie ihr zeigte, was lernens- und wissenswert war. Manchmal kauften beide auch ein. Herr von Schenk öffnete seine Börse stets gern und weit. „Besorgen Sie für Angela ein paar hübsche Toiletten, Fräulein Wartberg, und kaufen Sie sich, bitte, auch etwas recht Elegantes!' sagte er eines Tages zu Felizia. „Herr von Schenk, das kann ich natürlich nicht annehmen k' Ehrfried von Schenk sah sie fragend an. „Warum können Sie von mir keine Toi lette annehmen? Ich möchte

Ihnen dadurch, meine Zufriedenheit bekunden. Ich bin mit der Art, wie Sie mit Angela umgehen, außer ordentlich, ja wirklich ganz außerordentlich zufrieden.' Sie verneigte sich leicht. „Das freut mich sehr, Herr von Schenk! Aber Geschenke kann ich von Ihnen nicht annehmen, Sie bezahlen meine Leistungen schon überreichlich.' Cr lächelte ein wenig spöttisch. „Von einem alten, beinah vierzigjährigen Manne dürfen Sie skruppellos alles an nehmen.' Sie sah ihn an, und es war ihr, als sähe sie ihn jetzt zum ersten

Male richtig. Schlank und groß war Herr von Schenk, und sein dunkelbraunes Haar war nur an den Schlä fe« «jfept tt, Sein geschnittenes Gesicht, über das stch die Haut straff spannte, war bräun lich, seine Augen kühl und jung. Er war fast vierzig Jahre, aber er sah gut und nicht so alt aus. Felizia dachte, Ehrfried von Schenk gehöre eigentlich zu den Menschen, deren Alter schwer zu bestimmen ist und die man meist viel jünger einschätzt. Da Angela eben eintrat, wurde das Thema nicht mehr berührt

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 16.05.1930
Descrizione fisica: 6
: Berger Lug' mit Canins Rosina: Fedrizzi Mario mit De Mio Elisabetta: Fontana Silvestro m!t Schenk Lui- gm: Luchin Giuseppe mit Sindoni Jilunda: Plankensteiner Giuseppe mit Lunger Barbara. Todesfälle: Salvade Lina, 3 Minate alt-. Kröv Giuseppe, 69 Jahre alt- Forer Umberto. 2 Mo nate; Schlechileitner Enrico, 70 Jahre a'l: »igl Luigi, 82 Jahr« alt: Prof. Dr. Branz Tullio. 54 Jahre alt: Pittertsihatscher Federico, 50 Jah re alt: Premstaller G »se^pe. 51 Jahre alt: Pa letti Domenico, 43 Jahre alt; Saoei

der Annahme eines Ver gehens von Seiten des Segre dasselbe unter den Begriff „Schwindel im Handel' (frode in com mercio) 7alle, für welches die Amnestie in Kraft tritt, worauf der Freispruch auf Grund der Amnestie erfolgte. » ^ Der Pfeudo>Stcuerbeamfe vor Gericht Tie Leser werden sich noch an den Vetrngs- vcrsnch erinnern könnrn, den ein gewisser Tul lio Carozzi, der sich nks Dr. Picài ausgegeben hotte, zu Schaden des Herrn Schenk Carlo in Fi angart ausführte. Am 19. Jänner l. I. kam der angebliche Dok

tor Piccini zu Herrn Schenk und bemerkte :hm, daß er von der Steuerbehörde beauftragt wor den war, Nachschau zu halten, ob Schenk mit den Abgaben in Ordnung sei. Zu diesem Behufs verlangte er, daß die entsprechenden Quittun gen vorgewiesen werden. Nach einer genauen Ueberprilfling der Ausweise, kagte er, das; Schenk noch mit 418 L>re im Rückstände sei und zahlen müsse. Herr Schenk erklärte sich bereit die Schuld zu begleichen, aber dies nur beim Steueramte zu machen. Der angebliche Beci.isiragte

folgte ihm auch dorthin, aber da erreichte ihn seilt Schicksal und er wurde als Betrüger entlarvt und in Haft genommen. Bei der darauffolgenden Gerichtsverhandlung vor dem Prätor in Bolzano wurde er zu 9 Mo naten Gefängnis und 1000 Lire Geldstrafe ver urteilt. Gegen t>'->'«s Urtzil legte Carozzi Berufung ein und oc>' » fand die Verhandlung vor dem Tril'Unale statt. Ter Angeklagte erklärte, daß er unschuldig sei und daß er von Herrn Schenk nicht verlangt habe, ihm den Betrag auszufolgen. Er sagte

weiters, daß er die Belege nur überprüfen nnd Schenk bei einem eventuellen Rekurs behilflich fein wollte Earozzi wurde die Strafe auf 3 Monaten Ge fängnis lind 400 Lire Geldstrafe herabgesetzt. Der Gerichtshof war aus dem Präsidenten Cov. Lackner. dem Staatsanwalle Adv Mac chia und dein Verteidiger Teseo Nvssi zusammen- L'-seljt. Tlienler. 'lltoinerte. vercmnaunaen Edenkino. Heute! (Die ungekrönte Königin) „Tràfalgar'. Im Ze'àn anglo amerikanischer Verständigung startet die Weltf'rma Firlt Na tional

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Meraner Zeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 23.06.1925
Descrizione fisica: 6
habe, und zwar lhabe er ewen Sack milt Tlnb>ruchNw«r'tzMgen bei stch geihabt. Dcvnn lha>be er stch entfernt u-nd fei erst am nächsten Morgen geigen ? Uhr zurückgekom men, wobÄ -sie den -Tind-mvck empfangen habe, daß er -übernächtig und -von weit hergekommen se>l. Nachdem er sich itn ihrem -H'a-use bis gegen 9 Uhr MlsgeiWaben hatte, -sei er mit dem Rade nach Bozen abgefahren. Vorher habe er ihr abe? noch anvertraut, txch er Mmoi-nschaftlich mit Schenk einen Einbruch sin Kasbewuch durchge führt habe. Tatsächlich

halbe er einen Betrag von NlXI bis 1200 Lire bei -stch gchabt, während er «noch am Vortage nur 20 bis 30 Lire besaß. Nächsten Tages feiü >er dann wieder gekommen imd habe 'sie beauftragt, nach Kcvstelnuth zu gehen -und dort bei Schenk den Sack mit den Einibruchsrverkzeugen zu holen, welchem Auf trage sie mich nachgessom-men sei. Am 1. September gedachte dann Pfeifer, die Tnitlsriweile der Mitangeklagten -Frau Pignater zur Aufbewahrung üb<wg«be»en Werkzeuge ab zuholen. In der Zwischenzeit machte

^u fingieren, uni in den Besitz elirer hl'heren Persiä>emlngssu»l!»ie zu konimen. Schenk hinwiederum will die Kunst der Frau ge nossen haben und »voll er noch ein Mädel Hatte, sei die Anzeige erfolgt, Dinge, die wieder die Pirhofer w Abrede stellte. Bezüglich des Besitze« de» Rucksacke» mit den lkinbruchswsrkzeiugen machte Pfeifer sehr aben teuerliche Angabem <5r lebe -hauptsächlich vom Schnmggel, den er von» Innern Oesterreichs bis an d!-e italienische Grenze beitreibe — nicht etwa neiter— und istamme

, eine SiÜberkette, e>»ne Brief- tafche mit övv Lire -und eine weitere mit SV Lire -stahlen. Mcht lange Zeit darauf fand dann eine Magd des Beswhle-ne-n auf einem Felde in der Nähe des elterlichen Aniwe-sens des Anton Schenk die beiiden Brieftaschen — natürlich entleert. Sofort richtete sich der Verdacht auf den eben nicht gut beleumundeten Schenk, der früher öfters Ge legenheit gehabt hatte, im Haufe des Schieder zu verkehren und deshalb gena>u unterrichtet sein mußte. Ueberdies hatte Schenk um diese Zeit

beträchtliche Aluslagen zu seiner Bekleidung -gemacht, ohne daß er einen Verdienst nachzu weisen im der Lage gewesen wäre. In diesem Punkte waren denn die Angaben der Pirhofer genügend erhärtet. Laut dieser hatten, wie -inniner. Schenk und March, die Sache schon früher in -ihrem Hause besprochen u-nd dcmin- -nochmals mit dem später dazugekom menen Ortler. Nach vollbrachter Tat vertrauten die Angeklagten ihr deren glückliche Durchfuhr rung an. Sie selbst erhielt von der Beute die Kette, das Goldkreuz

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Dolomiten
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Pagina 3 di 8
Data: 08.08.1934
Descrizione fisica: 8
Stiloes. Eigentum des Alois Ralfer. 55 b) Fortunata Sparer in Bolzano zur Schatzung der Grundbuchs-Einlage 32/11 Laives, Eigentum der Marina Pedron, Witwe Tamanini, in Laives. Nr. 9 vom 1. August 1934. 140 Richtigstellung. Für die auf Antrag des Eredito Meranese gegen Franz Stöcker as kleine Möbel der Landstraße Roman von Anna von VanhutzS l6. Fortsetzung.) Cr bat: „Tritt näher, Kind, ich möchte dich doch einmal genauer anschauen.' Angela folgte der Aufforderung, und Ehr fried von Schenk mußte

: „Diesen Schritt sollten Sie sich doch noch mehrmals überlegen, Herr von Schenk. Angela Eberhard stammt aus einer Atmo sphäre, üie weit von der Ihren entfernt ist. Ich meine, Angela ist schon zu all, um sich völlig umzustellen. In die Küche des Schlosses hätte sie besser gepaßt. Und dann, Herr von Schenk, Sie sind, wie Sie vorhin sagten, erst neununddreißig Jahre alt. Das ist doch über- Haupt noch kein Alter. Eines Tages lernen Sie die Rechte kennen, wollen heiraten, und dann ist das Mädel im Wege

, das sich in zwischen als Tochter eingewöhnt. Sie stört dann ganz einfach.' Chrfried von Schenk zerdrückte mit deutlich wahrnehmbarem Unwillen seine Zigarette im Aschenbecher. „Herr Bürgermeister! Es müßte schon sehr seltsam kommen, wenn ich noch einmal an eine Heirat dächte. Und dann würde Angela auch nicht stören. Soviel Verantwortlichkeits- gefühl besitze ich; meine Ehre würde ihr nichts von dem nehmen, was ich ihr vorher frei willig gegeben.' Die scharfe Falte auf seiner Stirn ent spannte sich, war kaum noch sichtbar

nickte: „Ganz wie Sie wünschen, Herr von Schenk l Möge Angela Ihnen viel Freude bereiten und Sie nie ent täuschen. Ein anständiger Charakter ist sie; ich hatte bereits Gelegenheit, mich davon zu überzeugen. Und auf den Charakter kommt es schließlich am meisten an.' Die Herren schüttelten sich die Hände, und während der Bürgermeister seiner Frau das Neueste erzählte, fuhr Ehrfried von Schenk wieder nach Haufe. Aber Angela war nicht daheim. Fräulein Jüttner erklärte: „Sie muß mit dem Hund absichtlich

heimlich davongelaufen fein. Ich habe keine Ahnung, wo sie hin fein könnte.' Ehrfried von Schenk war es, als hätte er von unsichtbarer Hand einen großen Schlag erhalten. — Zu sehr hatte er sich schon an den Gedanken gewähnt, sich in dem jungen Geschöpf einen Menschen zu erziehen, der zu ihm hielt in Freud' und Leid, der ihn liebte und immer um ihn wäre. Wo mochte sie sein? Sie würde sich doch kein Leid angetan haben? Er fuhr die Hausdame zornig an: „Wozu sind Sie eigentlich da, Fräulein Jüttner

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Dolomiten
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Pagina 9 di 16
Data: 15.09.1934
Descrizione fisica: 16
aus dem Zimmer d; Schloßherrn. lm nächsten Tage übersiedelte sie zunächst iu-hrer Freundin, der Frau eines Getreide händlers im Dorfe, wo sie ein paar Wochen bleiben wollte. Felizia übernahm vorläufig zu ihren bis herigen Pflichten noch die Oberaufsicht über den Haushalt. Sie verfügte ja über viel Zeit, und es machte ihr Freude. So traulich und schön war es im Hügelschloß, und sie sann oft: Wie hatte nur ein Mädchen einen Mann wie Ehrfried von Schenk betrügen können?! Das Unbegreiflichste war das. Sie fühlte

sich wohl und glücklich, wenn er in ihrer Nähe war. Sie hörte seine tiefe Stimme gern und wußte, der nach außen hin kühl scheinende Mann konnte so warm und gütig blicken, daß man die Wärme und Güte bis ins Herz spürte. Sie wollte sich nicht darüber klar werden und mußte es jetzt doch tun: Sie liebte Ehr fried von Schenk, liebte den ernsten Mann. Sie empfand es mit pochenden Schläfen und jagender Glut auf den Wangen, Sie liebte Ehrfried von Schenk und staunte selbst darüber. Sie fühlte, es war eine ganz

andere Liebe wie die damals für Kurt von Mersner, die wohl nur in chrer Einbildung existiert hatte, sonst wäre sie wohl kaum so schnell gestorben. Aber ihrer Liebe zu Ehrfried von Schenk würde nie Erfüllung werden, nie! Und es war ja schon Glück genug, mit dem geliebten Manne unter einem Dache zu-leben, ihn täglich zu sehen, täglich seine Stimme zu hören. Damit wollte sie sich zufrieden geben. Jetzt, da sie auch die Leitung des Haus- halles übernommen, mußte sie öfter mit ihm über alles Wichtige beraten

, was mit dem Haushalt zusammenhing. Und als Angela eines Tages, gleich nach Tisch, zum ersten Male nach der Reise, zum Friedhof ge gangen war, kam es zu der Aussprache, vor der sich Felizia immer gefürchtet. Die Aus sprache, die seit Paris vor ihr gestanden während der ganzen langen Reise. Nachdem ein paar schwebende Haushalts fragen rasch erledigt waren, bat Ehrfried von Schenk: „Setzen Sie sich, Fräulein Wartberg, und verzeihen Sie, wenn ich jetzt eine Sache berühre, die Ihnen wahrscheinlich nicht an genehm

ist. Mir ist sie ebensowenig an genehm, aber man muß darüber reden.' Felizia nahm Platz. Sie saß auf dem von Angela besonders bevorzugten Sessel aus Purpursamt. Für ihre zarte Haut und ihr sehr helles Haar konnte es kaum einen Hintergrund geben, der ihre Schönheit besser unterstützt hätte, das das dunkelleuchtende Rot. Irgendwie empfand das auch Ehrfried von Schenk, denn er dachte: Wie schade, daß Felizia Wartberg einmal die Küsse des Lumpen Mersner empfangen und erwidert hatte. Der Gedanke schien ihm häßlich. Er begann

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Bozner Zeitung
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Pagina 5 di 16
Data: 11.01.1908
Descrizione fisica: 16
der Fadersttitz. Und deir Madeln dös Fürtig zur Zeel'! — Seppole, ^ Pepile. ^ Höh! — Huldi — eh! Loys!. schenk' ein den Lagreuier, — Ho—eh! Holdrioh! — Huldi—eh! Was machet der Hansl oau schiaches Gesicht! Zoh! — Fesi. — mehr Wein bring' herbei! Noch'n Liter Laitacher. d<r l'clx>det halt nicht. Es loan alleircil ja erst drei! «Airgele. - Zoggele Ioh! Huldi- ch! ^ori, - schenk ein den Laitacher, Io eh! Holdrioh! . Huldi^eh! Tu Nazi. itzl sm/sl 'S Schnadahi'tpN voran! ?o jodeln'» im Sarntheiner Tal: Ter Vigil

da sauget zu tanken gleich an. Und die Moidl und Katl ^umall ^lnderle. Gustele. Ioh! Huldi eh! Zchorschl, schenk ein den Terlauer. Jo- eh! Holdtioh! - Huldi <?h! Ter Vinzenz bla-t itzt die Harmonika. Ter Jngenuin spielt die Guilarr': Und die Zither schlagt just die Veronika, Ten Takt pfeift der Baltasar! Nudcle, ^ Michele, — Ioh! - Huldi^eh! Lalrl, — schenk ein den Magd'lener. — Jo—eh! Holdrioh! Huldi -eh! Ioh, — Burgl! — Tann schürz' das Gewand Tu bist ja a blitzsaub're Tirn! sa mal hoch! Ei Sakra

! - Ter Tanzboden hat ja oan Loch, Trum trisst di dos Bußl auf die Stirn! Heinele, — Tondele. — Ioh! — Huldi—eh! Franzi, - schenk ein den Justiner. - Jo—eh! Holdrioh! ^ Huldi—<h! Wen tratzet der Trottl aus'in Welichen Tirol? Zchaugst nit. daß di 's Lein nit mag? Zigiwr Jtaliano! Wir verkiau'n dir 's Kam'sol, Verdirbst du uns länger den Tax,! Maxele, — Peterle. — Ioh! - Huldi—eh! Friedl. — schenk ein den von Kalter». - To—eh! Holdrioh! — Huldi—eh! Da kinimt schon der Aettwirt wie'n Stier von Genack

, Und streicht sich soan' dickwanst'gen Bauch-. Einst mar er so schlank wie oan lediger Sack, Ztzt saugt er. wie'n Stadtspritzen-Schlauch! Loiiele. - Xaverle. — Hohl — Huldi—ch! Stesi. — schenk ein den Sylvaner. — Jo—eh! Holdrioh! — Huldi—eh! So treibcn's bci'ni Reblaub im Sonntagsputz. Und putzen die staubize Kehl': Das Wasser ist Heuer zu gar nix recht Nutz. Das schadet nur der durstigen Seel'! Tundele, — Martele. — Ioh! — Huldi—eh! Wasrl. — schenk ein den Traminer. — Jo—eh! Holdrioh! — Huldi

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Dolomiten
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Pagina 9 di 16
Data: 28.07.1934
Descrizione fisica: 16
fuhr in allerschnellstem Tempo die Straße entlang. Ueberall am Wege standen Obstbäume, und noch weit über die Felder hin zogen sich Obstbäume. Frauen mit Kopftüchern sammelten ein, Männer pflückten das Obst. Aus hohem Grafe brannte leuchtend der Weiderich: Schafgarbe drängte sich dicht zusammen. Es sah aus, als lägen Schnee flocken zwischen all dem vom Sommer herübergeretteten Grün. Ehrfried von Schenk blickte müde durch die Scheiben des Autos; er dachte: Run ist es wieder einmal Herbst geworden

. Ein Herbst mehr in seinem Leben, ein paar graue Haare mehr in seinem Haar. Das Auto hielt plötzlich: der Chauffeur hatte ziemlich scharf gebremst. Herr von Schenk sah den Chauffeur ab» steigen, und durch die Vorderscheibe zeigte sich ihm ein eigenartig trauriges Bild. Da lag, lang ausgestreckt, wenige Schritte vor dem Auto, ein ärmlich gekleideter Mensch, und sein Körper versperrte die Mitte der nicht be sonders breiten Straße. Rechts, zu Füßen des Mannes, saß ein großer Hund und leckte die schmutzigen

Stiefel des Regungslosen, und am Kopfende hockte ein schmales, weibliches Wesen und schien zu weinen. Die Ellbogen drückten sich auf hochgezogene Knien, das Gesicht lag ln den Schalen der Hände ver graben. Man sah nur kurzes Haar, dessen Farbe sich, weil es mit zu viel Fett geglättet worden war. nicht feststellen ließ. Der Chauffeur öffnete den Schlag. „Ich will sehen, was da vorn los Ist, Herr von Schenk, und die Person bewegen, ein bißchen Platz zu machen, damit das Auto vorbei

kann an dem Betrunkenen.' Er zeigte dorthin, wo die seltsame Gruppe der drei die Weiterfahrt störte. Von der anderen Seite näherte sich ein Wagen mit Vorgespann. Er war hoch mit Holz beladen. Der Chauffeur entfernte sich, und Chrfried von Schenk stand nun am Wagenschlag, wartete. Der Mann war also betrunken, und das kleine, unscheinbare Weibchen heulte nun seinen Jammer neben dem Kerl mitten auf der Straße aus. Ein paar Kästen und eine alte Handtasche lagen unweit von beiden. Er hörte den Chauffeur laut sprechen, ver

!' Unwillkürlich trat Chrfried von Schenk ein paar Schritte vorwärts. Rach den Worten des Fuhrmanns schien Leben in die kauernde Frauengestalt zu kommen. Wie von einer Tarantel gestochen, schoß sie in die Höhe, stand da, schmal und kindhaft klein. Wie ein Zischen kam es aus ihrem Munde, wie das warnende Zischen einer gereizten, sprungbereiten Katze: „Der Teufel soll euch selbst am Galgen auf hängen, wenn ihr es wagt, meinen armen Vater roh anzufassen! Er ist tot, sein Herz hat aufgehört zu schlagen

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Pagina 5 di 8
Data: 06.08.1934
Descrizione fisica: 8
braucht sie doch nicht nach Kalifornien zu reisen!' asMtmMSdel der Landstraße Roman von Annn von VanhutzS <5. Fortsetzung.) Mit leisem Vorwurf begann sie: Aber Herr von Schenk...' [' Er fiel ihr sofort ins Wort: „Ich habe Sie gebeten, in einer halben Stunde zu mir zu kommen, Fräulein Jüttner, und danke Ihnen für Ihre Pünktlichkeit. Aber nehmen Sie Zunächst Platz, denn große Neuigkeiten !nimmt man besser fitzend entgegen.' f Fräulein Suttner hätte am liebsten er widert: In einem Zimmer

, in dem so ein Mädchen sitzt, kann ich nicht Platz nehmen! Aber sie schwieg, Herr von Schenk war manchmal sehr kurz angebunden. Deshalb setzte sie sich, aber so weit ab von Angela wie nur möglich. ! Ehrfried von Schenk ging langsam durch das Zimmer, machte dann halt vor der Hausdame und Repräsentantin seines Haus haltes. „Fräulein Jüttner, ich teile Ihnen vor allem mit, daß Angela Eberhard', er zeigte leicht auf das Mädelchen in dem Purpur samtsessel, „von jetzt an unsere Hausgenossin

Landstraßengöre durfte doch nicht die Prachträume bewohnen, in denen Herrn von Schenks Schwester Ada gewohnt hatte, diese kostbaren, wunderschönen Räume, die schönsten im ganzen Schlosse. Sie machte ein energisches Gesicht „Herr von Schenk, die Gastzimmer im Anbau sind alle sehr bequem und hell; ich schlage vor, das Mädchen dort unterzu bringen.' „Fräulein Jüttner, ich habe Sie nicht um Vorschläge gebeten. Ich betone, ich bin mir über diese Sache vollkommen einig und gebe Ihnen nur die Anleitungen

. Haben Sie mich gut verstanden, Fräulein Jüttner? Ich hoffe es.' Ietta Jüttner war zumute, als liefen ein paar Räder in ihrem Kopf herum und ließen keinen klaren Gedanken aufkommen. Herr von Schenk mußte krank geworden sein! Das war das einzige, was sich ihr immer wieder aufdrängte, denn es war doch heller Wahn sinn, dieses von der Landstraße aufgelesene Geschöpf so mir nichts, dir nichts in ein ver wöhntes Schloßfräulein umzuwandeln. Das ging doch einfach nicht. So etwas geschah in den Filmstücken

, aber in Wirklichkeit war dergleichen unmöglich. Ste druckste, wollte Einwendungen Vorbringen, aber vor den kühlen Augen Herrn von Schenks wagte sie sich doch nicht mehr damit heraus. Sie antwortete: „Ich habe Sie voll kommen verstanden, Herr von Schenk. Uebrkgens sind die Zimmer immer in Ordnung, nur muß das Bett gerichtet werden und die Oefen geheizt Die Schneiderin soll auch rasch benachrichtigt werden, und Frau Klauer im Dorf ist eine gute Friseuse und wird wohl Zeit haben. Ich telephoniere sie sofort an.' „Gut

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Pagina 16 di 20
Data: 06.10.1934
Descrizione fisica: 20
. , , der im Odenwald einen alten Herrensitz befass, immer zur rechten Zelt jemand beerbte und Ehrfried von Schenk schon sehr lange kannte. Beide Herren küssten der jungen Frau die Hand, und man ging aus dem zur Kapelle umgewandelten Raum, hinüber in das Eß zimmer. Die kleine Tafel war wundervoll gedeckt. Rosen verströmten aus purpurnen Samtkelchen ihren süßen Duft. Aber es wollte keine rechte Stimmung aufkommen. Herr Berger erzählte Witze, und der Prinz sprach von Pferden und von Tennisturnieren, der Pfarrer saß

: Herr von Schenk, seine junge Frau und Angela. Sie aßen zusammen in einem der eleganten Zimmer, die Felizia fast alle noch fremd waren, obwohl ihr das Stadthaus fortan mttgehörte, und Angela rief so aus tiefstem Herzen: „Warum hast du nur so eine unbegreiflich fülle HoMest gemacht« Welk Leute« viel Musik und sogar etwas Radau gehört doch dazu.' Ehrfried von Schenk mußte lächeln. „Weißt du, an dem Radau liegt mir am allerwenigsten.' „Aber Felizia hätte es vielleicht Freude gemacht!' gab Angela zurück

. Sie sah beide an. „Ihr habt euch noch gar nicht geküßt, und das gehört doch auch mit zu einer Hochzeit. Wenn man sich liebt, dann —' Sie stockte. Beinah hätte sie sich verraten! Sie schloß schnell: „Ich habe noch niemals ge sehen, daß ihr euch geküßt habt.' Ueber Felizias Gesicht flog ein jähes Rat, und Ehrfried von Schenk wandte den Blick ab. Er erwiderte ein wenig verwirrt: „Man küßt sich nicht vor anderen.' Am Abend fuhr man in die Oper, und als man nach Hause kam, küßte Herr von Schenk

seiner schönen blonden Frau die Hand, wünschte ihr eine gute Nacht. So endete Felizias Hochzeitstag. Glücksritters Ende Zwei Tage später fuhr man wieder nach dem Hügelschlotz. Ehrfried von Schenk hatte Karten versandt, die seine Vermählung mit teilten. Aber weiter kümmerte er sich vor läufig nicht um die Leute der Umgebung. Das Leben ging weiter wie vor seiner Hochzeit. Der einzige Unterschied bestand darin, daß er Felizia „du' nannte und sie ihn puH, haß & Fremde« so« leiser; gtaat^ sprach, und daß Felizia

hin. Sobald es herbstlich würde, wollte &) 1 ‘ fried von Schenk bis Ostern nach Frankfurt übersiedeln und dort seine Frau und Pflegt tochter in die Gesellschaft einsühreu. Wor tseßunZsolM!

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