Fischer den Sandsumpf nennen, nur um so schneller und sicherer verschlungen werden. Eine Schilderung Victor Hugos. Die erschütterndste Reportage über die sen menschenmordenden Sand hat der Dichter Victor Hugo in seinem Werk „Die Arbeiter des Meeres' niedergeschrieben: „Das Versanden, das ist die Erde, die den Menschen ertränkt, das ist das Grab, das die Ebbe vom Grunde der Erde zu dem Lebenden emporsteigen läßt, das ist das langsame unentrinnbare, schreck liche Begräbnis, unmöglich zu verzögern
oder zu beschleunigen, das dich packt, frei und aufrecht stehend und in voller Ge sundheit, und deine Füße hinabzieht, die bei jeder Anstrengung, die du versuchst, bei jedem Seufzer, den du ausftößst, et was tiefer hinabsinken, als wolle die mordende Natur dich mit doppelter Kraft für deinen Widerstand bestrafen, und dich so langsam in Sand und Erde ein hüllt, dir genügend Zeit dabei lassend, um noch einmal den Horizont und die Bäume zu betrachten, die grünen Felder und den Rauch aus den Schornsteinen der Dörfer
vom Sand ver schlungen. Kurz vorher hatten zwei Aerz- te des Krankenhauses von Berck und die Fischcrin Brrdenne, einige Jahre vorher der alte Seemann Fournier an der glei chen Stell« den Tod gefunden. Am Seeufer des Aermelkanals, an der 2V Kilometer langen Strecke zwischen Granville und Caricale, ist die Gefahr noch größer, denn der Schwemmfand ist hier mit Tangmassen vermischt, die den trügerischen Schein der Festigkeit verstär ken. 158 Menschen sind hier, am Mont- Saint-Michel, allein in den beiden
von solchen Men- schenfallcn- In der Bai von Bourgneuf, die das Hafenstädtchen Pornic von der Insel Noirmoutier trennt, find in der Zeit von 18S3 bis 190k nicht weniger als à Menschen, vom Schwemmsand ver schlungen worden. Am 1k. August 192S verschwand der Notar Charbonnier aus Sables-d'Olonne hier samt Begleiter und Auto. Im August 1938 wurden vier klei ne Mädchen, die in die Ferienkolonie auf der Insel Saint-Martin-de-Ree geschickt worden waren, in den Sand herabgezo gen, bevor es den herbeieilenden Strand
bewohnern möglich war, sie zu retten. Auch unterhalb der Gironde-Mündung und in den Sümpfen der Landes kamen im vergangenen Sommer über zwei Dut zend Kurgäste und Kinder ums Leben. Und wen der Schwemmfand verschlingt den hält er fest. Ii derzeit seit 1383 ist nur eine einzige Leiche, diejenige einer versandeten Frau, vom Sand wieder herausgegeben worden. Die Schiffsgräber der Lamargue. ' Im Mittelmeer sind die Differenzen von Ebbe und Flut zwar geringer, aber die Sandgesahr ist nicht weniger groß