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Schlern
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Pagina 27 di 262
Data: 01.10.2009
Descrizione fisica: 262
„sich gegenseitig und vor der Öffentlichkeit, insbesondere vor den Spendern, ... verpflichten ..., die Sammlung, Verwaltung und Verwendung von Geldern und Leistungen zum Zwecke des Erwerbes, des Baues und der Führung von Heimen für Schü ler undJugendliche der deutschen Volksgruppe in Südtirol“ einzubringen 42 . Dieser Aufruf „fand nicht nur in Südtirol, sondern im ganzen deutschen Sprachraum einen guten Widerhall Cl43 ; in weiterer Folge wurden die Zielsetzungen des „Gamper- werkes“ mittels eines künstlerisch

aber nicht bele gen 45 . 39 „An das Volk von Südtirol" Entwurf für einen Aufruf (KMGV/Archiv 7 Zentrale BZ 07.199, 1). 40 „Dolomiten" vom 15.4.1957, Nr. 88, Seite 4 („An das Südtiroler Volk!"). 41 „Dolomiten" vom 15.4.1957, Nr. 88, Seite 1 („Das Kan.-Michael-Gamper-Werk"). 42 Obschon an dieser Stelle nur von Jugendlichen „der deutschen Volksgruppe in Südtirol" die Rede ist, waren von allem Anfang und immer auch die Ladiner gemeint. 43 Zitiert aus einem Papier von Anton Zeiger vom 27.1.1966 (KMGW/Archiv Mappe

7 Zentrale BZ 07.199,1). 44 Dass dem so war, geht aus einem Brief von Anton Zeiger vom 7. Mai 1957 an Professor Georg Wag ner vom Geologischen Institut der Universität Tübingen hervor, in dem Zeiger bittet, im Rahmen einer bevorstehenden Studentenveranstaltung auf das Anliegen der Errichtung von Schülerheimen in Südtirol hinzuweisen. Zu diesem Behufe schloss Zeiger diesen Sonderdruck, den er als „Werbe blatt" bezeichnete, seinem Brief bei und meinte im Zusammenhang damit, dass dasselbe „ zwar für unsere

einheimische Bevölkerung bestimmt ist, sich aber in seinem eigentlichen Inhalt an den gesamtdeutschen Kulturraum" wendet, weil „ die eigenen Kräfte" zur Verwirklichung dieses „für unseren Fortbestand lebensnotwendige^) Werk(es) nicht ausreichen" 45 Norbert Mumelter bezeichnet Jahrzehnte später in seiner Abhandlung „Deutsche Hilfe für Südtirol" („Dolomiten" vom 5.5.1987, Nr. 101, Seite 23) Franz Sieber, einen Heimatvertriebenen aus Brünn in Mähren, im Zusammenhang mit der Bereitstellung von Hilfsgeldern

für Südtirol als „ die früheste und rührigste Persönlichkeit" dem die Südtiroler „in Dankbarkeit verbunden sind" Sieber habe im August 1956 während einer „Erholungswoche am Stadtrand von Bozen" mit Kulturtreibenden aus der Stadt Kontakt aufgenommen und habe in Anknüpfung an eine Arbeitsbegegnung, die zwei Monate später in Innsbruck stattfand, erste Initiativen „für Bücher- und Altkleidersammlungen" zugunsten Südtirols gestartet. In späterer Folge betätigte sich Franz Sieber im Rahmen des Kul turwerkes

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Pagina 206 di 262
Data: 01.10.2009
Descrizione fisica: 262
IQ Qirfomtici! —- Nr. 39 NACHRICHTEN AUS SÜDTIROL Donnerstag, den 16. Februar 1989 BeJm Winterpolo versuchen die Spieler, mit ihren Scbl&jtern eine Kugel aus Bunbuswurzel in du» gegnerische Tor*u schießen- Repro: „D., Winterpoloturnier auf dem Dürrensee Spieler aus fünf Nationen kämpfen mH ihren Pferden um den Sieg Vor der Kulisse des Monte Cristallo auf dem Dürrnsee wird an diesem Wochenende ein Poloturnier ausgetragen. Winterpolo wird schon seit einigen Jahren in St. Moritz gespielt

. Gespielt wird im Winter auf hartgefro renem Boden (Feldmaße 100x200 m), Urania Innichen mit reichem Programm Innichen — Die VHS Urania Inni chen hat nun das Programm für das zweite Halbjahr ihrer Tätigkeit erstellt. Eröffnet wird es am 15. Februar durch einen Vortrag über Heimat- und Land schaftsschutz von Dr. Ludwig W. Regele, Obmann des Landesverbandes für Hei matpflege in Bozen. Kreuz und quer durch Südtirol wird Hermann Dorigatti aus Terlan am 7. März anhand von Farb lichtbildern führen. Hilde

. In der schwierigen faschistischen Zeit verlegte Walther Amonn Ansichtskarten von Südtirol, Gedichte von Hubert Mu* melter und „Abschied von Oberbozen“ von Hans von Hoffensth&l, weiters das beschlagnahmte Buch „Die Heimat**, in München den Dolomiten-Kalender und im Verlag Bruckmann den Bildband Jm Land der Dolomiten". Er war mit Kano nikus Gamper Mitstreiter für den deut schen Katakombenunterricht und Ver bindungsmann zu Hilfsorganisationen in Deutschland und Österreich. Faschi sten mißtrauten ihm ebenso

der Kulturförderung im allge meinen war er selbst auch als Autor und Verleger tätig. So gab er die Bücher „Südtirol. ein Garten Gottes". „Rudolf Stolz“, „Tirols Kampf um Recht und Freiheit“. „Die Oberbozner Sommer frisch — 300 Jahre Schießstand“ und „Obst Ln Südtirol“ im eigenen Verlag heraus: „Burgen, Schlosser und Ansitze in Südtirol** erschien im Münchner Thie- me-Verlag: Eifrig arbeitete er auch am „Schiern" mit. Als Bauherr hat Walther Amonn für sich selbst und für die Südtiroler Ge meinschaft eine Rolle

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Pagina 102 di 262
Data: 01.10.2009
Descrizione fisica: 262
Steiermark 72 Millionen Lire (3 Millionen Schilling) beigesteuert, das Unterrichtsministerium in Wien 28.704.000 Lire (1.196.300 ÖS) 164 und das Kulturwerk für Südtirol in München 22.500.000 Lire. Die restlichen Gelder wurden in Südtirol aufgebracht bzw. lukrierten sich aus Beiträgen von Seiten der Region Trentino-Tiroler Etschland. Inwieweit der Bau dieses Heimes ein Anliegen weitester Bevölkerungskreise in Süddeutschland, vornehmlich im Raum Bayern/Baden-Württemberg war, zeigt

sich u. a. auch in der Sammelvielschich tigkeit, die das „Kulturwerk für Südtirol“ ausweisen konnte, bzw. nicht minder auch in der Spendenfreudigkeit gewisser Einrichtungen, die sich des „Kulturwerkes für Südtirol“ bedienten 165 . Das Österreichische Unterrichtsministerium hat für den Bau der beiden Häuser in Bozen und in Meran, hauptsächlich für jenes in Bozen, die stolze Forde rungssumme von 5.067.300 Schilling zur Verfügung gestellt 166 . 162 Zitiert „aus einem Vermerk für den Herrn Assessor Dr. Alfons Benedikter" vom 14.6.1963

2.000 DM zur Verfügung (Brief von Stadtschulrat A. Fingerle an das „Kulturwerk für Südtirol" vom 19.12.1963, an das „Kanonikus-Michael- Gamper-Werk" 500 DM die Stadtverwaltung von Saarlouis (Dankbrief des „Gamperwerkes" an die ge nannte Stadtverwaltung vom 30. Jänner 1964), 71,15 DM die CSU/Kreisverband Roding (Dankbrief des „Gamperwerkes" an den CSU-Geschäftsführer in Roding vom 7. Jänner 1964). Auch nach Fertigstellung des Hauses, als es u. a. darum ging, einen noch ungedeckten Betrag

von etwas mehr als 52 Millionen abzubauen, waren es ebenso Stellen der zitierten Art, die dem „Kulturwerk für Südtirol" zweckgebun dene Geldbeträge zukommen ließen (z. B. 7.500 DM durch den Stadtschulrat von München, siehe dazu Brief des „Kulturwerkes für Südtirol" vom 6.12.1965 an das „Gamperwerk"). Alle zitierten Unterlagen im KMGW/Archiv Mappe 2 Erzh. Joh. Meran 01.199. Siehe Seite 102. 166 Bundesministerium für Unterricht, Geschäftszahl 623-Pr./65. DERSCHLERN 100 o CD

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Pagina 127 di 262
Data: 01.10.2009
Descrizione fisica: 262
SCH ULE RH El ME : -V '■ : ' >, v ' “ .• . für die SUDTIROLER JUGEND Ein Aufruf des Kanonikus-Michaet-Gamper-Werkes an alle Freunde Südtiroh um tatkräftige Hilfe. D er Faschismus hat unsere geistige Führerschicht zerschlagen. Der, deutsche Beamtenstand ist ausgerottet worden. Der einst blühende Lehrer stand unserer Volks- und Mittelschu len ist fast gänzlich vernichtet worden. Das starke Mißverhältnis der Schü lerzahl in Südtirol z$gt die Gefahr, in der wir uns befinden: 32 000 Süd tiroler

begabten Schülern von armen und kinderreichen Familien aus den Berggemeinden müssen Sti pendien gegeben werden, die das „Kanonikus-Michael-Gamper-Werk“, das ja selbst nichts besitzt, in Form von Spenden auf bringen muß. Der Fortbestand und die Erhal tung der deutschen Volksgruppe in Südtirol hängt ganz wesentlich von einer geeigneten, gediegenen und volksbewußten Schulung und Aus bildung der Jugend in genügender Anzahl ab. Die Südtiroler allein kön nen es aber nicht schaffen. Daher wenden

in unmittel barer Nachbarschaft zueinander gedacht zu haben. Mit größter Wahrscheinlichkeit war es also die „Pension Maria" deren Ankauf das „Kulturwerk für Südtirol"/Landesverband Baden-Württemberg in Erwägung zog. Im Sinne dieser Erkenntnis wird das hier zitierte Protokoll inhaltlich von „Pension Anna" in „Pension Maria" abgeändert. 212 Für das „Kulturwerk für Südtirol"/Landesverband Baden-Württemberg war in diesen Jahren der für Südtirol höchst verdienstvolle Herr Eberhard Weise handlungsberechtigt

. Er deutete in einem Gespräch mit Zeiger am 12. März 1966 erstmals diese Möglichkeit an. Das „Kulturwerk für Südtirol" spielte in diesem Zusammenhang auch mit dem Gedanken, dieses Haus in den Sommermonaten zur Unterbringung von Jugendlichen aus Baden-Württemberg zu nutzen. Aufrufe, den Bau von KMGW-Heimen durch Beiträge zu unterstützen, aber auch die Führung der einzelnen Heime durch die Bereitstellung von Finanzmitteln mitzutragen und bedürftige Heim- Schülerinnen und Heim-Schüler durch Stipendien

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Pagina 77 di 262
Data: 01.10.2009
Descrizione fisica: 262
KULTURWERK FÜR SÜDTIROL E.V. München 2, Neuhauserstraße 34/11, Telefon 557669 Sehr geehrte Freunde Südtirols! Wer Südtirol mit seiner noch zu fast 70°/o bäuerlichen Bevölkerung kennt, wird ermessen, wie schwer es den bargeldarmen, meist sehr kinderreichen Familien der Bergdörfer fällt, einem oder gar mehreren Kindern eine höhere Schul- oder Berufsausbildung zuteil werden zu lassen. Dabei fehlt es der Südtiroler Volksgruppe an Fachkräften aller Art für den kulturellen und wirtschaftlichen

für Südtirol e.V. konnte bereits im Jahre 1959 dank der Unterstützung breiter baye rischer Bevölkerungskreise einen entscheidenden Beitrag zur Fertigstellung des ersten Schülerwohnheims des „Michael-Gamper-Werks" in Bozen leisten. Mit einer Aufnahmefähigkeit von 150 Schülern stellt dieses Heim aber nur eine erste Abhilfe für die bestehende Notlage dar. Daher erbittet Südtirol Ihre verständnisvolle Hilfe für ein zweites Schülerwohnheim in Meran, das begabte Bergbauernkinder aus dem Vinschgau, Passeier

-, Ultental usw. aufnehmen soll. Ein Grund stück ist mit Hilfe des Kulturwerks angekauft. Um noch in diesem Frühjahr mit dem Bau beginnen zu können, fehlen rund DM 250000.—! Wie sie vielleicht schon aus Presse oder Rundfunk erfahren haben, hat das Kulturwerk für Südtirol e.V., vom Bayerischen Staatsministerium des Innern unter I A 4 - 525 - 4 B/56 aus 1960 die Genehmigung zu einer öffentlichen Sammlung in Bayern erhalten, deren Reinerlös für das vorgenannte Schülerwohnheim des Gamper-Werks in Meran

Ihrer Kräfte mit, der Südtiroler Jugend den Weg zum Beruf und zu einer angemessenen Existenz in der angestammten Heimat zu erleichtern! Bitte, überweisen Sie Ihre Spende unter dem Kennwort „Schülerheim Meran" auf das Spenden sonderkonto Nr. 373789 bei der Bayer. Hypotheken- und Wechselbank München. Das Postscheckkonto dieser Bank beim Postscheckamt München hat die Nr. 322. Alle Spenden sind dank der Gemeinnützigkeit und besonderen Förderungswürdigkeit des Kulturwerks für Südtirol steuerabzugsfähig

! Für Beträge über DM 50.— geht Ihnen unaufgefordert.die vorge schriebene Spendenbescheinigung zu. Mit freundlichen Grüßen für das KULTUR WERK FÜR SÜDTIROL E.V. in Bayern Oberlandwirtschaftsrat Josef Ertl, Landgerichtsrat Dr. Horst Herold, 1. Bundesvorsitjender, München 3. Bundesvorsitjender, Nürnberg Dr. Ludwig Schneider Studienrat Hartmut Reichold Dr. Erich Prochaska-Lachnit Augsburg Erlangen München für den Verein der Südtiroler in Deutschland: der Obmann Paul Peterneil, München Bitte, sehen

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Pagina 219 di 262
Data: 01.10.2009
Descrizione fisica: 262
Oolonriten - Nr. 24 IN MEMORIAM Südtirol trauert um Anton Zeiger Langjähriger Landesrat verstarb gestern im 94. Lebensjahr in Bozen - Ein Leben für Sprache, Schule und Kultur ozen - bi zwei Wochen, am 14. Februar 2008, hätte An ton Zeiger das 94. Lebensjahr vollendet. Dieser Tag sollte ihm nicht mehr beschieden sein. Der Herrgott, auf den er Zeit seines Lebens vertraute, holte ihn gestern zu sich. Er verstarb am Morgen in der Marienklinik in Bozen. Damit vollendete sich ein langes, erfülltes

und für Südtirol und seine deutsche und ladinische Minderheit ein gesetztes Leben. Sein Leitsatz „Je klarer wir trennen, desto besser verstehen wir uns“, ist unvergessen. Um ihn trauern seine Kinder Monika, Christine und Martin mit Familien. Von Hartmann Gailmetzer Mit dem Ableben von Dr. Toni (Anton) Zeiger ist einer der ganz großen Zeitzeugen Südtirols von uns gegangen. Zeiger war von seinen klassischen Studien mit Hochschulabschluss her bereits ab seiner Jugend als ein Mann der Kultur geprägt. Er verbrachte

. Er konnte bereits als Kind erah nen, was die Folge des unrecht mäßigen Anschlusses Südtirols an Italien für Land und Leute bedeuten würde. Die italieni sche Zwangsschule und gleich zeitig der faschistische Um gang mit dem Deutschtum in Südtirol und mit den Menschen dieses Landes waren für ihn die Lehre des Lebens. Anton Zeiger erkannte ganz offensichtlich bereits in seiner Jugend- und Lernzeit die Be deutung der Schule, und er ent schied sich durch das Studium

. Das gesamte Leben Toni Zei gers war ein Leben für die Sprache, für die Kultur, für die Tradition, für das Volkstum. IN MEMORIAM „Steht für den Aufbau einer eigenständigen Kulturpolitik“ Landesregierung würdigt Alt-Landesrat Anton Zeiger: Mit ihm hat Südtirol eine mehr als verdiente Persönlichkeit verloren B ozen (LPA) - Fast 30 Jahre lang hatte Anton Zeiger der Südtiroler Landesregie rung angehört und für die Schul- sowie die Kulturpolitik des Landes verantwortlich ge zeichnet. Nach seinem Tod ha ben

Landeshauptmann Luis Dumwalder und die Landes räte seiner gedacht und seiner Familie ihr Beileid ausge drückt. „ Südtirol hat eine mehr als verdiente Persönlichkeit verloren“, so Dumwalder. „Ich hatte das Glück, über Jahre mit Zeiger Zusammenar beiten zu dürfen“, betonte Dumwalder, der den verstorbe nen Alt-Landesrat als „enga gierten, geradlinigen und auf rechten Menschen“ würdigte. „Anton Zeiger lag eine fundierte Ausbildung der Jugend besonders am Herzen, und er war es auch, der die notwendigen Grundlagen

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Pagina 9 di 262
Data: 01.10.2009
Descrizione fisica: 262
für das Oberetsch“ die faschistische Po litik im Lande in verhärteter Fortsetzung jener der vorangegangenen liberalen Ära seit 1918, die auch schon äußerst schmerzhafte Beschnitte gesetzt hatte, viele von ihnen aber oft überstürzt und ohne Rücksicht auf kurzfristige Folgen, so dass sie nicht selten mit großem Gesichtsverlust wieder zurückgenommen oder aber zumin dest abgeschwächt werden mussten 8 . Die eingetretene Entwicklung in Südtirol ist hinlänglich bekannt. Zum er leichterten Einstieg

in die gegenständliche Thematik sei darum lediglich aufrissartig daran erinnert, dass Südtirol fortan schutzlos dastand und allen italienischen Maß nahmen zur Entnationalisierung bzw. zur Assimilierung vogelfrei ausgeliefert war. So kam es - bereits in den Jahren 1918 bis 1921 zur Abwanderung fast aller jener Per sonen, die nicht in Tirol geboren waren, bisher aber in Südtirol als Beamte und Bedienstete, beispielsweise bei Bahn und Post, bei Gericht und Polizei, tätig ge wesen waren, sowie vieler Beschäftigter

„Trentino- Südtirol" (damals „Trentino-Tiroler Etschland"), in der die Südtiroler einer erdrückenden Majorisie- rung durch dieTrentiner und durch die Italiener in Südtirol selbst ausgesetzt wurden. 7 Vgl. dazu Parteii, Othmar: „Ettore Tolomei verkündet 32-Punkte-Programm zur Entnationalisierung Südtirols" in: „Dolomiten" vom 15.7.1998, Nr. 161, Seite 7. 8 Als Beispiel für vieles sei in diesem Zusammenhang aus dem Bereich der Schule an den so genann ten „Laager Schulstreit" erinnert, der im Herbst 1919

zur Unter bringung der im Werk erforderlichen Arbeiter ein eigenes Dorf angelegt worden, „Borgata Vittoria" die einzige italienische Dorfansiedlung, die der Faschismus in Südtirol schuf und die amTage der Einweihung des Siegesdenkmales in Bozen seiner Bestimmung übergeben wurde. Heft 10

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Pagina 82 di 262
Data: 01.10.2009
Descrizione fisica: 262
Im Zuge der Projektierung des Hauses durch Erich Pattis lag im Mai 1963 ein Kostenvoranschlag vor, der sich auf insgesamt 315.029.780 Lire belief 37 . Dieser Betrag sollte durch Mittel des Landes Steiermark 138 , des Unterrichtsministeriums in Wien 139 und durch das Kulturwerk für Südtirol in München 140 zur Verfügung gestellt werden. Der noch fehlende Betrag sollte durch ein Darlehen beschafft wer den. Auch hatte sich AFRA um eine „höchstmögliche Unterstützung durch Kapital

vom „Kulturwerk für Südtirol“ in München bzw. in Baden-Württemberg in Meran eingefunden. Desgleichen waren von Südtirol sehr viele Persönlichkeiten 137 KMGW/Archiv Mappe 2 Erzh. Joh. Meran 02.199. Hinzuzurechnen waren noch die Kosten für die „beweglichen Einrichtungen" (Möbel, Beleuchtungskörper, Geschirr, Vorhänge und Matratzen), die mit 20.210.780 Lire veranschlagt wurden. 138 Die Steiermark figuriert in diesem Kostenvorschlag mit folgenden Beträgen: 1.000.000 Schilling (1960), 500.000 Schilling (1961

), 1.500.000 Schilling (1963 und 1964) = in Summe 72.000.000 Lire. 139 Das Österreichische Unterrichtsministerium figuriert in diesem Kostenvorschlag mit folgenden Be trägen: 623.904 Schilling (1961), 2.000.000 Schilling (1963, 1964 und 1965) = in Summe 62.973.696 Lire. 140 Das „Kulturwerk für Südtirol" scheint in diesem Papier mit einer Zuwendung von 150.000 DM = 22.000.000 Lire auf. 141 Ansuchen vom 10.8.1963. In: KMGW/Archiv Mappe 2 Erzh. Joh. Meran 02.199. 142 Schreiben vom 6.2.1963, in: KMGW/Archiv

hinaus (als) eine feste Klammer zwischen Steiermark und Südtirol" (KMGW/Archiv Mappe 2 Erzh. Joh. Meran 02.199). Siehe Sei te 86. Zu Piffl-Percevic siehe „Dolomiten" vom 17.9.1991, Nr. 215, Seite 17 („Unterrichtsminister Piffl-Percevic vor 80 Jahren in Meran geboren"), „Dolomiten" vom 23.12.1994, Nr. 295 , Seite 9 („Piffl-Percevic in Graz verstorben"), und „Dolomiten" vom 27.1.1995, Nr. 22, Seite 12 („Südtirol war Herzensanliegen "). 44 CD

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Pagina 70 di 262
Data: 01.10.2009
Descrizione fisica: 262
Steiermark zugemutet würden. „Das Kanonikus-Michael-Gamper-Werk würde in dieser Beitragsleistung nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur Lösung der kulturellen und so zialen Fragen in Südtirol sehen, sondern auch einen sinnfälligen Ausdruck der gemeinsamen Feier zu Ehren des Erzherzoges Johann, dessen höchster Lebensinhalt (in) eineif) Stiftung dieser Art (eine) würdige Fortführung finden könnte“, heißt es in diesem Schreiben mit gebührlichem Nachdruck. Dabei sei es durchaus denkbar, „daßfür

des Hauses als Un terkunft für steirische Jugendliche in den Sommermonaten wäre der schlagkräf tigste „Beweis der Verbundenheit der Steiermark mit Südtirol und eine dauernde Festigung des Gedenkjahres von 1809, für die das Erzherzog-Johann-Heim eine bleibende Erinnerung zum Nutzen der Südtiroler- und Steirerjugend werden soll“. Vom 14. August 1959 datiert ein Brief des steirischen Landesjugendreferenten Eduard Moser 112 , in dem er Her mann Nicolussi mitteilte, in Anknüpfung an ein in Schenna

„in einem kleinen Kreis anlässlich der Alpenvereins-Gedenkfeier“ geführten Gesprächs bei Landeshauptmann Krainer einen Termin für eine Vörsprache hinsichtlich der finanziellen Unterstüt zung des geplanten Bubenheimes in Meran festgemacht zu haben, wobei ihm von Seiten Krainers eine wohlwollende Haltung in Bezug auf die Verwirklichung dieses Projektes entgegenschlug. Die Steiermark hatte ja schon Jahre zuvor ihre Bereit schaft bekundet, Projekte dieser Art in Südtirol mitfinanzieren zu wollen 113

, denn „Landeshauptmann Krainer erzählte mir, daß er bereits im Jahre 1957 die Hilfe des Landes Steiermark für ein Südtiroler Heim... (dem) Landeshauptmann Ing. Pupp angeboten habe“, was sich dann aber offenbar „durch den Tod des Herrn Kanonikus Gamper“ zerschlug, denn es seien „keine konkreten Unterlagen von Südtirol gekommen, ... ohne die natürlich eine finanzielle Hilfe nicht gut möglich “ war. Moser habe Landeshauptmann Krainer und Landesrat Hanns Koren gegenüber in Bezug auf ein zu erbauendes Heim in Meran

Beweggrund wurde „das wieder eingeführte tirolische Höfegesetz" genannt, „das die weichenden Erben ... zwingt, ... sich in anderen Berufen außerhalb der Landwirtschaft zu betätigen. Die sonst natürliche Aufnahme dieser Arbeitskräfte in der Industrie wird in Südtirol da durch erschwert, ja zum Großteil verunmöglicht, da die aus politischen Gründen nach Südtirol ver lagerte Industrie ihre Aufgabe nicht in der Arbeitsbeschaffung für Einheimische sieht; zum Teil auch dadurch verunmöglicht

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Pagina 109 di 262
Data: 01.10.2009
Descrizione fisica: 262
den war, „die grundsätzliche Unterstützung des Finanzressorts in Aussicht gestellt“ 115 . Es bestünde in dieser Angelegenheit ein Handlungszugzwang von oberster Priorität, hieß es, der es gegebenenfalls notwendig mache, eine vorübergehende Schwer- punkte-Verlagerung innerhalb der ministeriellen „Südtirol-Tangente“ vorzunehmen, wovon u. a. auch „die kurz bevorstehende Heimhauführung in Mals “ betroffen sein wür de. Noch innerhalb desselben Monats September brachte Wien „eine erste Teilzah lung

dieser Gelder agierte, in der Annahme, dies könnte sich gegebenenfalls zu einem Politikum auswachsen, lässt sich u. a. daraus ablesen, dass Piffl-Percevic Landeshauptmann Wallnöfer bat, „Herrn Lds.Hauptmann Dr. Magnago sowie Herrn Vizeass. Prof Dr. Zeiger“ von dieser Geldanweisung „im kür- zestmöglichen Weg verständigen zu lassen“, weil er selbst „aus Gründen der Vorsicht... da von absehen (möchte), in dieser Angelegenheit unmittelbar nach Südtirol zu schreiben™. Der eigentliche Kaufvertrag wurde

bieten. Es sollte ebenso wie die bereits errichteten Bubenheime Vier-Bett-Zimmer ausweisen, jedoch nicht in Rechteck-, sondern in Trapezform an gelegt werden, weil dies in mehrfacher Hinsicht von Vorteil wäre. Zum einen gestat te die grundgelegte Trapezform eine fensterseitige Weitung der Zimmer, sie ergebe nach außenhin eine Rundung des Baukörpers, was sehr elegant wirke, und verkürze 175 Eduard Heilingsetzer war Südtirol in besondererWeise gewogen. Das hing damit zusammen, dass der 14-jährige

Heilingsetzer (*1905) Ende 1918/1919 das kriegsbedingt ausgehungerte Wien verlas sen und nach Südtirol kommen konnte, wo ihn die Familie Marchetti in Siebeneich aufnahm und wo er eine Zeitlang lebte. Von daher hatte er einen tiefen Bezug zu Südtirol und blieb Südtirol ge genüber sein Leben lang in Dankbarkeit verbunden. Dies teilte Heilingsetzer im April 1979 in einem ausführlichen Gespräch dem Verfasser der gegenständlichen Abhandlung mit. 176 Motivenbericht mit beigeschlossenem Brief an Landeshauptmann

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Pagina 32 di 262
Data: 01.10.2009
Descrizione fisica: 262
, die aus einer Denkschrift über die PLANUNG EINES SÜDTIROLER SCHÜLERHEIMES anschaulich und auch eindrucksvoll hervorgeht. Diese Denkschrift, die kein Datum und keine Unterschrift trägt, die aber sowohl in Bezug auf die textliche Formulie rung als auch hinsichtlich der feinfühligen Analyse des schulischen Ist-Zustandes in Südtirol mit großer Wahrscheinlichkeit aus der Feder von Josef Ferrari stammt, ist im Zeitraum zwischen Ende April und Ende Dezember 1956 entstanden. Dies, weil darin von der „Kanonikus-Michael-Gamper

Hilfseinrichtungen in Deutschland und in Österreich, vielleicht sogar auch amt lichen Stellen, zur Positionsfindung in Bezug auf Südtirol gedient haben. Diese Denkschrift hat(te) folgenden Inhalt: Seit Kriegsende gibt es im geschlossenen deutschen Siedlungsraum diesseits des ei sernen Vorhanges, also im Bereich demokratischer Einwirkungsmöglichkeiten, eigent lich nur eine grenzdeutsche Volksgruppe, die gegen den Ansturm eines zahlenmäßig erdrückend überlegenen Staatsvolkes kulturell und wirtschaftlich

in einem scharfen und aufreibenden Kampf um ihren uralten Volksboden steht: es sind die Deutschen am südlichen Vorsprung unseres mitteleuropäischen Siedlungsraumes, die Südtiroler. Dabei ist Südtirol nicht irgendein grenzdeutscher Landstrich; die meisten Deutschen, die es kennen, betrachten seine, seit 1400Jahren von deutschem Siedlerfleiß gestaltete Berglandschaft in ihrem Zauber unerhörter Vielfalt, als ein einzigartiges deutsches Sonnenland unter südlichem Himmel. Italien hat durch dessen Einverleibung 1919

daran nie und nimmer das gewonnen, was der staatspolitisch deutsche Raum dabei verloren hat. Heute stehen rund206.000 Deutsche, zusammen mit den ihnen schicksalsverwand ten 11.000 Dolomitenladinern, einem Staatsvolk von rund 47 Millionen Italienern gegenüber, wovon rund 120.000 sich im Laufe der 35 Jahre schon in Südtirol festge setzt haben, allerdings 2 h von ihnen in den 3 wichtigsten Städten Bozen, Meran und Brixen, von denen die zwei ersten jetzt schon eine starke italienische Mehrheit

auf weisen. Und der Zustrom dauert an. So ist der Prozentsatz der Italiener in Südtirol seit 1918 von 3% auf fast 36% hinaufgeklettert. Hinter ihnen aber steht der Staat. Die Südtiroler Sprachgrenze ist heute ein Stück Front geworden, an der eine schwache, durch eine künstlich gezogene politische Grenze isolierte Volksgruppe um ihren ungeschmälerten Weiterbestand kämpft, gegen den Ansturm eines kinderreichen Staatsvolkes, das Südtirol bewusst oder unbewusst als erbeuteten Expansionsraum be trachtet.

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Pagina 49 di 262
Data: 01.10.2009
Descrizione fisica: 262
KULTURWERK FÜR SÜDTIROL E.V. München 2, Karlsplatz ll/III, Zi. 320, Fernruf 55 76 69 Liebe Freunde Südtirols! In Bozen wurde vor einigen Monaten mit dem Bau eines großen Schülerwohnheimes begonnen, das im Herbst dieses Jahres bezogen werden soll. Es fehlen aber noch etwa 250000 DM zur Fertigstellung dieses Baues. Warum ein Schülerwohnheim in Bozen? Es fehlt der deutschen Volksgruppe in Südtirol an Schulen und Ausbildungsmöglichkeiten für hand werkliche, technische und intellektuelle Berufe

in fast allen Berufen, — ausge nommen die Landwirtschaft. Dieser Not kann am besten durch den Bau von Schüler- und Lehrlings wohnheimen in den Städten mit entsprechenden Ausbildungsmöglichkeiten begegnet werden. Zu diesem Zweck: wurde im Andenken an den hochverdienten Kanonikus Gamper das „Michael-Gamper- Werk" ins Leben gerufen, das nunmehr in Bozen das erste derartige Heim mit 150 Betten baut. Wie Sie vielleicht schon aus Presse oder Rundfunk erfahren haben, hat das Kulturwerk für Südtirol vom Bayer

. Staatsministerium des Innern unter I A 4 - 525 - 4B/7 vom 13. April 1959 die Erlaubnis zu einer öffentlichen Sammlung erhalten, deren Reinerlös ausschließlich für die Errichtung eines Schüler heims des Kanonikus-Michael-Gamper-Werkes in Bozen/Südtirol bestimmt ist. Wir wenden uns an Sie mit der Bitte, diesem kulturell wie sozial gleich bedeutsamen Zweck Ihre Hilfe nicht zu versagen und nach Maß Ihrer Kräfte zur Fertigstellung des Heims beizutragen. Ihre Spende wird von uns direkt dem Michael-Gamper-Werk

zugeleitet. Sie ist steuerlich abzugsfähig, da das Kulturwerk für Südtirol als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt ist. Wir glauben, daß das bayerische Nachbarland eine besondere Verpflichtung hat, dem in seinem kulturellen Bestand hart bedrängten Südtiroler Volk beizustehen, das seit 1200 Jahren dieses schöne Land besiedelt. Freunde Südtirols! Hilfe tut not! Bitte überweisen Sie Ihre Spende unter dem „Kennwort Schülerheim" auf' das Konto 373 789 der Bayerischen Hypotheken

- und Wechselbank in München (das Postscheckkonto dieser Bank: Nr. 322 Postscheckamt München). Mit freundlichen Grüßen für das KULTURWERK FÜR SÜDTIROL Direktor Dr. Fr. Böhm 1. Bundesvorsitzender Reg. Rat Josef Ertl Landesobmann Bayern Carl Schuster Redakteur Amtsgerichtsrat Dr. Horst Herold 3. Bundesvorsitzender Dr. Ludwig Schneider Apotheker Dr. Rudolf FJirsch Studienrat Paul Peternell Obmann des Vereins der Südtiroler Dr. Richard Weishar Wolfgang Menzel Dr. Franz Sieber Fritz-Hugo Hoffmann Dipl.-Ing

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Pagina 28 di 262
Data: 01.10.2009
Descrizione fisica: 262
mit deutschen Professoren unter der Führung von Prälat Reiermann aus Nordrhein-Westfalen. „der Entschluss zum Abdruck“ in den einzelnen Zeitungsredaktionen rascher gefasst werden würde. Von dieser Aktion sei nach Einschätzung Siebers ganz sicher „eine erste größere Erschließung von Geldquellen in der Bundesrepublik für Ihr Studentenheim “ zu erwarten. Um die Leute im großen deutschen Sprachraum auf Südtirol aufmerksam zu machen und sie für die Anliegen der Südtiroler in möglichst breitem Maße zu sen

sibilisieren, galt es, entsprechend effiziente Strategien zu entwickeln. Eine Grund voraussetzung bestand nach Ansicht der Verantwortungsträger im „Kanonikus- Michael-Gamper-Werk“ 48 und ihrer Verbündeten in einer tunlichst tiefschürfenden Aufklärung der Leute über Südtirol, wozu ein „Merkblatt über Südtirol“ aufgelegt werden sollte, das in Österreich um 2 Schilling beim Bergiselbund und in Deutsch land um 35 Pfennig beim „Kulturwerk für Südtirol“ zu haben sein sollte, weiters in der Durchführung

von Gesellschaftsreisen nach Südtirol, durch die die Teilneh mer eine möglichst breite Kenntnis von Land und Leuten erhalten sollten, in ei ner möglichst breitgefächerten Berichterstattung zu Südtirol in den deutschen und österreichischen Medien, wozu südtirolerseits „Unterlagen ... auf Wunsch geliefert wer den “ könnten. Als besonders zielführend wurde u. a. erachtet, danach zu streben, „dass in allen Lesebüchern der obersten Volksschulklassen und der höheren Schulen entspre chende Lesestücke eingeschaltet

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Pagina 71 di 262
Data: 01.10.2009
Descrizione fisica: 262
Unterlagen über das Meraner Projekt bei{zw)bringen “. Die Erschließung von Geldquellen für das in Meran zu errichtende Heim wur de im September 1959 über das „Kulturwerk für Südtirol e.V.“ auch in Deutschland in die Wege geleitet. Auf Gmnd eines von Karl Tinzl und Anton Zeiger unterbrei teten Ansuchens sei „dasgeplante Schülerheim in Meran vorrangig von uns“ zu berück sichtigen, heißt es in einem Schreiben dieser Hilfseinrichtung für Südtirol vom 19. September 1959 an Silvius Magnago 118

nachstoßen “, hieß es in diesem Brief. „Dieses Schreiben würde wohl am besten von Ihnen ... unterzeichnet, um die kulturelle Not besonders zu betonen “ meinte das Kulturwerk für Südtirol an die Adres se Magnagos. Inwieweit ein Papier, das höchstwahrscheinlich als Druckvorlage für eine Werbeschrift gedient haben könnte, die offenbar von den Herren Karl Tinzl, Toni Ebner und Walter Amonn unterzeichnet worden ist und in der es heißt, dass das Innenministerium des Landes Baden-Württemberg mit Erlass

Nr. 1X251/304/1 vom 29. September 1959 „die Erlaubnis zu einer öffentlichen Sammlungin derZeitvom 15.X. - 31.XII.1959“ erteilt habe, „deren Reinerlös für die Errichtung eines Schülerheimes des Kanonikus-Michael-Gamper-Werkes in Meran/Südtirol bestimmt ist“, mit dieser Aktion 114 Abschrift dieses Briefes vom 1.9.1959, in: KMGW/Archiv Mappe 2 Erzh. Joh. Meran 02.199. 115 Der Steiermark war die Bereitstellung des zu errichtenden Hauses in den Sommermonaten für stei rische Jugendliche immer ein großes

eines Schülerheimes des Kanonikus- Michael-Gamper-Werkes in Meran/Südtirol bestimmt ist" (KMGW/Archiv Mappe 2 Erzh. Joh. Meran 02.199). o DER SCHLERN 69

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Pagina 125 di 262
Data: 01.10.2009
Descrizione fisica: 262
Land als „Bollwerke des Volkstums“ - und Anton Zeiger das vollbrachte Werk. Zeiger nutzte die Gelegenheit, um Grundsätzliches zur Schule in Südtirol zu sagen und so manche kritische Bemerkung der jüngsten, aber auch der entfernteren Vergangenheit, „in das richtige Lot“ zu bringen 200 . Über seine schulorientierten Aussagen hinaus ver deutlichte Zeiger die ungebrochene Notwendigkeit, für neue Heimplätze zu sorgen, zumal nach den aktuellsten Berechnungen 850 Mittel- und Oberschüler und rund 300

Lehrlinge und Fachwerksschüler/-innen dringendst auf einen solchen angewiesen seien. Auf der Basis eines überschlägigen Baukostenaufkommens von 3,5 Millionen Lire pro Heimplatz entspreche dies „der astronomischen Zahl von rund vier Milliarden Lire, gleich 160 Millionen Schilling“. Was Südtirol nie und nimmer aufbringen könne. Darum sei finanzielle Hilfe aus Österreich und Deutschland dringlicher denn je. Er dankte allen für die erwiesene finanzielle Großzügigkeit nicht nur im Zusammenhang mit dem Bau

des Mädchenheimes, sondern auch in Bezug auf die anderen „Gam- perheime“ und anderer kultureller und bildungsbezogener Bedürfnisse im Land und meinte an die Adresse des Österreichischen Unterrichtsministeriums am Wiener Mi- noritenplatz, dass es ohne dessen Förderung „so manche Heime in Südtirol nicht“ gä be. In diesem Zusammenhang erinnerte Zeiger an das im Bau befindliche Heim in Schlanders, auf das auch Sektionschef Rieger Bezug nahm, indem er „im Einverneh men mit Unterrichtsminister Gratz“ mitteilte

mit der Segnung des Hauses, das nach der offiziellen Endabrechnung vom 26. Jänner 1973 die stolze Summe von 599.284.838. Lire geko stet hat, zu der die Südtiroler Landesregierung insgesamt 312 Millionen Lire beisteu erte 201 , wogegen der Rest von auswärts bereitgestellt wurde - 6,5 Millionen Schilling von Seiten des österreichischen Unterrichtsministeriums, 600.000 Schilling durch das Land Steiermark und nicht unerhebliche Beträge durch das „Kulturwerk für Südtirol“ und die „Stille Hilfe für Südtirol“, beide

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Pagina 8 di 262
Data: 01.10.2009
Descrizione fisica: 262
Heft 10 Kanonikus-Michael- Gamper-Werk Vor 50 Jahren wurde in Bozen das erste Heim eröffnet Von Othmar Parteli Südtirol nach dem Zweiten Weltkrieg: TROSTLOSE LAGE N ach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Südtirol in besonderer Weise ge fordert, durch geeignete Maßnahmen die in der Zwischenkriegszeit erlittenen Defizite gesellschaftlicher Natur so rasch und so effizient wie möglich wettzuma chen, um die kommenden Herausforderungen einer wenig verheißungsvollen Zukunft möglichst nachhaltig

zu bewältigen. Wenig verheißungsvoll war die Zu kunft in erster Linie deshalb, weil spätestens im April 1946 klar geworden war, dass Südtirol entgegen seiner Hoffnung und in Missachtung der UN-Charta, die eine freie Selbstbestimmung der Völker zur obersten Maxime erhoben hatte 1 , nicht ein Teil Österreichs werden durfte 2 , den es kraft seiner geschichtlichen Entwicklung bildet und wohin es als Teil der im Jahre 1918 zur Konkursmasse erklärten österrei chischen Länderfolge natürlicherweise auch gehört

(e), sondern bei Italien verblei ben musste 3 . Kenner mit Weitblick schätzten die Lage richtig ein, wenn sie davon ausgingen, dass Italien trotz eines am 5. September 1946 zwischen Wien und Rom Unterzeichneten Vertrages 4 , der Südtirol die Zuerkennung einer Autonomie garan- 1 Gestützt auf die Atlantic-Charta vom 14. August 1941 und auf den darauf gründenden „Washington- Pakt" vom 1. Jänner 1942, hatten die Außenminister von China, Großbritannien, der UdSSR und der USA am 1. November 1943 in Moskau beschlossen

am 22. April 1946 in Innsbruck dem österreichischen Bundeskanzler Leopold Figl übergeben. Der Unterzeichnete Text lautete: „Es ist unser unerschütterlicher Wunsch und Wille, daß unser Fleimatland Südtirol vom Brenner bis zur Salurner Klause mit Nordtirol und Österreich wieder vereinigt werde. Wir bestäti gen dies mit unserer Unterschrift" Vgl. dazu Parteli, Othmar: „Unterschriften für die Rückkehr zu Österreich'/in: „Dolomiten" vom 4.5.2006, Nr. 101, Seite 6. 4 Nach den beiden Unterschriftspartnern Karl

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Pagina 38 di 262
Data: 01.10.2009
Descrizione fisica: 262
, da die Verkäufer in der Person der Herren von Grabmayr nicht mehr länger zuwarten, sondern den Grund anderweitig vergeben müssten“. Auch vermerkte das Südtiroler Kulturinstitut an den Minister, dass „inzwischen ... alle Bemühungen für eine Sammlung in Südtirol für das geplante Studentenheim verdoppelt“ worden seien, und dass der Wille bestehe, das geplante Haus, sobald es einmal fertig sein wird, „im Sommer der österreichischen Regierung als Studentenherberge zur Verfügung“ zu stellen 57 . 56 Hinsichtlich

von Minister Drimmel und an verschiedene Bundesbehörden adressiert, darunter auch an das Bundesministerium für Finanzen „mit der Bitte um Zustimmung" heißt es, dass „rund 1.400.000 S" zu berappen seien, um den Baugrund erwerben zu können, wovon 600.000 öS in Südtirol selbst aufgebracht würden, wogegen die noch fehlenden 800.000 öS von Österreich aufgebracht werden möchten, wobei die Entscheidung, sie bereitzustellen, dadurch etwas leichter fallen könnte, als dass diese Gelder „in Österreich ... angewiesen

werden und... auch in Österreich ... bleiben. ... Bezüglich der in Österreich zu bezahlenden 800.000 S hat die ,Afra' das ho. Min. gebeten, diesen Betrag als Darlehen zur Ver fügung zu stellen. Im Interesse der Erhaltung des deutschen Kulturraumes in Südtirol" sei es „drin gend notwendig, den Betrag von S 800.000 entweder als Subvention oder als vorläufiges Darlehen zu gewähren" was indirekt auch der österreichischen Jugend zugute käme, weil es ihr ermöglicht werde, das zu bauende Haus „während der vier Ferialmonate (Juni

bis einschließlich Septem ber) ... als Wanderherberge" zu nutzen. Hinsichtlich der Beschaffung des genannten Betrages - ein interessantes Detail am Rande, weil es das kulturpolitische Verantwortungsgefühl und -bewusst- sein Österreichs dieser Jahre gegenüber Südtirol im hohen Maße belegt - habe „Herr Sekt.Chef Dr. Heilingsetzer als Leiter der Budgetsektion im BM für Finanzen Herrn Min. Rat Dr. Rieger zu gesi chert, dass das BMU ... für das Jahr 1957 2,5 Millionen Schilling für die Förderung der kulturellen

Belange in Südtirol erhält" wobei sich Heilingsetzer auch dafür verwenden werde, „im Wege des Vorgriffes 1 Million Schilling noch im Budget 1956, u. zw. in der Dezemberrate auszubezahlen, um die dringendsten Ausgaben für Beginn des kommenden Jahres noch in diesem Jahr 1956 anweisen zu können. ... Die Flüssigmachung dieser im Vorgriff zu bekommende 1 Million Schilling soll durch die Beantragung einer Überschreitung erfolgen. Die Abteilung für außerschulische Jugenderzie hung, der die Förderung

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Pagina 168 di 262
Data: 01.10.2009
Descrizione fisica: 262
von Darbietungen 39100 Bozen, Schlernstraße 1 der Musikkapelle Schlanders umrahmt. Offizielle Einladungs karte zur Eröffnung des Gamperheimes von Schlanders am 27. Oktober 1973. derum sehr viel honorige Prominenz von außerhalb des Landes angereist, u. a. Sek tionschef Rieger vom Unterrichtsministerium in Wien und die Hofräte Stadlmayer und Senn vom Amt der Tiroler Landesregierung, Heinrich Meckenstock vom Rotary- Club Wuppertal 314 und Gerhard Bietschacher von der „Stillen Hilfe für Südtirol“, Rudolf

Aschenauer von der „Gesellschaft der Freunde Südtirols“ sowie Vertreter des „Kulturwerkes für Südtirol“ und der Steiermärkischen Landesregierung. Auch war neben vielen Behördenvertretern aus Südtirol und hochgestellten Persönlichkeiten des Landes - besonders bedeutungsvoll - Frau Gertraud Tinzl Semler, Witwe des ersten „Gamperwerk“-Obmanns Karl Tinzl, erschienen, nach dem das Schlanderser Heim ja benannt werden sollte. Zeiger nutzte die Gelegenheit, in seiner Festanspra che einmal mehr bildungs

- und kulturpolitische Fragen in Südtirol zu behandeln, Landeshauptmann Magnago schnitt politisch-relevante Themen allgemeiner Natur an und machte anhand neuester Zahlenmaterialien deutlich, wie sehr der Bildungs stand im Lande in den verflossenen Jahren gesteigert werden konnte, weil geeignete Voraussetzungen wie u. a. Schülerheime vorhanden waren 315 . Amonn schließlich, der in seiner Eigenschaft als „Gamperwerk"-Obmann als Erster sprach, die vielen 314 Der Rotary Club Wuppertal hat 20.000 DM über die „Stille

Hilfe für Südtirol" zum Bau des Schlan derser Gamperheimes eingebracht, andere Rotarier aus Herne und Bochum/Nordrhein-Westfalen haben für denselben Zweck über die „Gesellschaft der Freunde Südtirols" gespendet (Brief von Heinrich Meckenstock vom 5.12.1973 an „Gamperwerk"-Obmann Walther Amonn. KMGV/Archiv Mappe 4 Dr. K.Tinzl Schlanders 04.199). 315 „Im Schuljahr 1972/73", so Magnago, „besuchten 6.200 deutsche Schüler eine obere Mittelschu le, das sind mehr als doppelt so viele wie im Schuljahr 1965

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Pagina 11 di 262
Data: 01.10.2009
Descrizione fisica: 262
- zur Errichtung eines dichten Netzes von militärischen Einrichtungen im Lan de bei gleichzeitigem Zuzug der dafür notwendigen Offiziere (mit ihren Familien), die die ethnischen Verhältnisse in vielen Dörfern des Landes in Kürze nachhaltig veränderten, - zur Errichtung einer gewaltigen Industriezone in Bozen, um dadurch den nach Südtirol geholten Italienern aus allen Teilen des Königreiches Arbeitsplätze zu geben, und parallel dazu zur Realisierung von Mega-Wohnbauprogrammen, um den Zugezogenen

entsprechende Unterkünfte zu bieten. Dies führte bis zum Vorabend des Zweiten Weltkrieges zu einer schrecklichen Gesamtlage, die der englische Schriftsteller J. Stephens bereits zur Mitte der 20er Jahre trefflich beschrieben hatte, indem er im „Manchester Guardian“ schrieb 16 17 , bei den italienischen Maßnahmen in Südtirol handele es sich um die „VERNEINUNG GOTTES, IN EIN SYSTEM GEBRACHT“ J. Stephens im „Manchester Guardian“ E in System, das - in abgewandelter Verwendung einer schlaglichtartigen Erkennt

wanderten im Zuge der Option ins Deutsche Reich ab, die meisten von ihnen in die so genannte Ostmark, dem Österreich vor 1938 und dem nach 1945, von wo in den ersten Jahren nach dem Kriege ein Teil wieder nach Südtirol zurückkehrte. Der Krieg selbst forderte darüber hinaus noch zusätzlich einen hohen Tribut: Neben großen Zerstörungen in vielen Ortschaften des Landes durch Bombenabwürfe, in der Hauptsache entlang der Brennerbahnli nie, verzeichnet das Südtiroler Gefallenenbuch nicht weniger als 8025 Tote

. Auf dem Hintergrund dieser schlaglichtartigen Momentaufnahme der Lage des Landes Südtirol nach 26 Jahren und neun Monaten italienisch-liberaler (1918-1922) und italienisch-faschistischer (1922-1943) Herrschaft und der Zeit der Operations zone Alpenvorland (zwanzig Monate) hatte beim Zusammenbruch im Mai 1945 im Land die dumpfe Stunde Null geschlagen. Unzählige Südtiroler, die zum Groß teil bei der Deutschen Wehrmacht und anderen Heeresverbänden Dienst geleistet hatten, saßen zu dieser Zeit in englischer

, amerikanischer, russischer, jugoslawischer 16 „Negation of God erected into a System" J. Stephens hatte sich diesbezüglich auf den Leader der englischen Liberalen, William Ewart Gladstone, berufen, der diesen Vergleich einmal mit Blick auf die Bourbonische Herrschaft in Neapel verwendete, und zitierte ihn mit Blick auf den faschistischen Terror in Südtirol im „Manchester Guardian" vom 6.9.1926. Hier zitiert nach Herre, Paul: Die Südti roler Frage, München 1927, Seite 404. 17 „Der Landsmann" vom 21.8.1924

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