Sonntag, den 18. April 192k Brixener Chronil veit-a Nie Autonomie Md die Losung der ßiseubahnsrage Kr Südtirol. In anerkennenswerter Weise bringt „Der Tiroler' in seinen letzten Folgen Ausführungen bewährter deutscher Männer über die unab weisbare Notwendigkeit, im Verlangen nach deutscher Selbstverwaltung der italienischen Regierung gegenüber unter keiner Bedingung nachzulassen. Treffliche, sachgemäße, auch dem polnischen Laien wirklich leicht verständliche Gründe werden ins Treffen geführt
Gehör finden. Einer der Haupterwerbszweige Südtirols, der weltbekannte Fremdenverkehr, wird erst dann wieder seinen frül^eren Höhepunkt errei chen können, wenn die Welt weiß, daß es in Südtirol so ziemlich beim alten geblieben ist. Gerade der deutsche Bruder aus dem Reiche wird sich der ital. Regierung durch baldigen Be such „seines Tirolerlandes' anerkennend zei gen. wenn er hört, daß Italien gewillt ist, Tirol sa zu lasten, wie es war, so zu lassen, wie es gerade ihm am besten gefiel
Südbahn-Personot dazu verhalten werden, sich die italienische Sprache für den Dienstgebrauch anzueignen, so daß das nationale Empfinden der reisenden Italiener besser berücksichtigt erscheinen wür» de, wie heute das der reisenden Deutschen. Italien selbst ist doch stark beteiligt am deutschen Fremdenstrom und würde schon dar aus allein Vorteile ziehen müssen, wenn Frem de nach Südtirol kommen, abgesehen davon, daß diese, ebenso wie früher in Friedenszeiten, auch die Reise nach Italien
selbst fortsetzen würden. Jedenfalls aber ist es notwendig, daß die Eisenbahn-Dienstspräche in Deutsch- Südtirol wieder deutsch wird, daß der Bahnbetrieb wieder an die Privatgesellschaft rückübergeben wird, wobei besonders zu em pfehlen wäre, auch die Strecke Bozen—Mals d'rk5 die Südbahn führen zu lassen, weil dann die Eisenbahnen ganz Südtirols einheitlich und nach deutschen Grundsätzen betrieben würden, ein Betrieb, welcher sich jedenfalls aller wie der auftretenden hohen Ansprüchen leicht und schnell
anpassen könnte — und wie wir erfah rungsgemäß sagen können — auch würde. Wenn also die italienische Regierung dem deutschen Südtirol und damit auch den reichs italienischen Interessen Rechnung tragen will, dann wird sie sich weder dem Verlangen nach deutscher Selbstverwaltung noch dem nach deutschem einheitlichen Bahnbe trieb verschließen, sondern mit den setzt in Rom vorsprechenden Deutsch-Südtirolern Vertretern zum Wohle beider Teile verhandeln. Wie Schleswig-Holstein deutsch blieb Flensburg. März