sind. Aus den Gesprächen mit dem Südtiroler Landvoll hatten wir gemerkt — und das er schütterte uns am meisten — daß dieses einen bittere^ Groll hegt gegen die Italiener, die die deutsche Sprache ausrotten wollen. Unsere tschechische Reisegefährtin stimmte uns bei und brachte den Vergleich mit Estland, wo jede Rasse ihre Muttersprache und ihre eigenen Schulen bei- bchäll, was zur Folge hat, daß allgemeine Zufriiedenheiit herrscht. Interessant ist die Beobachtung, die wir auf unseren Wanderungen durch Südtirol machten
schon vor Beginn d« Großfahrt, die 15 Jumgenli des Deutschen Pfadfindnbundes aus Berlin nach Nord- und Südtirol führen sollte, war die ganze Arbeit auf das eine' Wort eingestellt: Südtirol. Im Heimabend, auf den Tazes- fahrten, bei jeher Besprechung, in Briefen — üb «all war viele Monate vorh« die Rede von diesem Lande, das heute? mit seiner Bevölkerung zu Italien gehört. So konnte die Fahrt» wohlvorb«eitet bis in alle Einzelheiten, erwartungsvoll aw> getreten werden. Im letzten Augenblick entschied
man sich noch für einen Besuch Venedigs, um Vergleiche anstellen zn können zwischen Südtirol mtt seither rein deutscher Bevölkerung, (jetzt „Alto Adige'!) und dem ttalienischen Venedig. f Einen Monat waren die Jungen unterwegs. Sie rasteten? am idyllisch gelegenen Eibsee, sahen vom Wirtshaus Pias: tatschas hinab ins schweizerische Münftertal, kletterten hinauf zum Stilfser Joch, über mit unzähligen Alpenrosen, Sßeu gißmeinnicht und blauen Enzian bestandene Almen. Sie la< g«ten unt« Gelkastanien und Feigenbäumen
, das durch Andreas Hofer, Walther von der Bygel- weide, Speckbacher, Hasping«, Peter Mayr und so manchen anderen Helden st«s unsere Bewund«ung «regt hat, ersehnt mtt heißem Herzen die Freiheit, für die seine Söh:.e so oft gekämpft und geblutet. Wir haben uns gefreut an der Geschlos-t. senheit des Volkstums und an den prächtigen Gestalten, denen wir dort unten überall begegn«en. Südtirol ist ein namenloses Land geworden. In MeraNl haben die Italien« am Andreas Hofer-Denkmal das Wort „Tirol«' aus dem Gilm'schen