Jahrhunderten in Südtirol bodenständig ist; i) Zuweisung des konfiszierten Eigentums des auf gelösten Bozner Turnvereins (dreistöckiges Haus mit Turnhalle und Geräten) an ein neugeschaffenes Amt für körperliche Erziehung (ohne jegliche deutsche Vertretung); k) Einberufung aller im Auslande studierenden Hoch schüler ohne Rücksicht auf die gesetzliche Aufschubs möglichkeit bis zum 26. Lebensjahre; l) Verkauf des konfiszierten reichsdeutschen Grund besitzes an Italiener; m) Auftrag an die Besitzer
werden. Die Liquitationsbehörde hat gerade jetzt eine umfangreiche Broschüre verösfe,ntlicht, in der alle in Südtirol zum Verkaufe stehenden reichsdeut schen Besitze, Häuser, Paläste, Grundstücke, Fabriken, Pen sionen und Gasthöfe aufgezählt und durch Bilder veran schaulicht sind. Dieses Eigentum wird nur an Italiener verkauft werden. Im „Popolo d'Jtalia', der natürlich von allen an deren Blättern abgedruckt wird, heißt es u. a. „Im Jahre 1926 haben die Combattenti für etwa 140 Millionen Lire feindlichen Grundbesitz
für Rechnung des Staates verkauft (diese Zahl bezieht sich wohl auf ganz Italien).' Jetzt bieten sie in Südtirol dreihundert Grundstücke zum Ver kauf an, für jedermanns Geschmack. Für die Reichen haben wir stolze Schlösser, vornehme Palais, herrliche Villen; für andere gibt es Häuser, Villen. Wir haben Hotels und Pensionen jeden Ranges, komplett eingerichtet, große Bauernhöfe und kleine Gärtchen, Gärtnereien, Weinberge, Mühlen, Sägewerke, Brauereien und Eisfabriken; die meisten in bester Lage iw Bozen
in der „wiedergewonnenen' Zone vor Augen zu führen. Man dürfe die Wichtigkeit dieser Aktion auch in politischer Hinsicht nicht übersehen. Es sei notwendig, jede günstige Gelegenheit zu nützen, um die Aufmerksamkeit von geeigneten Persönlichkeiten der Industrie und des Handels, aber auch allen Staatsbürgern echt italienischer Abstammung darauf zu lenken, sich in Südtirol dauernd niederzulassen.!' ad m): Dekret. Die Präfektur Bozen hat folgendes Rundschreiben er lassen: Nr. 5482 Gab. Bozen, 4. August 1927. Gegenstand
: Bemalung der Fensterläden. An alle Amtsbürgermeister und Präfekturskommissäre der Provinz. Es bestehen in Südtirol gegenwärtig allzuviele Fälle, daß die Fensterläden und Türen weiß-rote Anstriche tragen, Farben, die an ein vergangenes Regime gemahnen. Nachdem die Notwendigkeit besteht, daß derartige Er innerungszeichen, die keine Existenzberechtigung mehr be sitzen, entfernt werden, bitte ich die Herren, an die be treffenden Hausbesitzer die höfliche aber entschiedene Auf forderung zu richten