zu machen, wobei er auf den Umstand verwies, daß Toggenburg allein schon durch seine Erziehung zu edlen Gefühle hingeleitet worden sei. Gestern hat Gras Toggenburg noch einmal das Wort in der Kammer ergriffen. Wieder unter dem größten Silentium des ganzen Hauses. Er kennzeichnete die geänderten Berhält- nisse in Südtirol, dessen wirtschaftliche und finanzielle Lage äußerst schwierig und ernst geworden sei: die Ausfuhr sei unter bunden, der Fremdenverkehr so gut wie erloschen. Italien müsse daher sehr behutsam
und die sich demnach ver- ständigen mästen. Graf Toggenburg lud die Kollegen der Kam mer herzlichst ein, das deutsche Volk von Südtirol an Ort und Stelle zu studieren, um es wirklich kennen zu lernen. Die Südtiroler Abgeordneten haben gut abgeschlosten. Der Zwischenfall, der dem Abg. Dr. Reut-Rikolussi passiert ist (be kanntlich hatte ihm der Hauptmann Starace, der am 24. April die verbrecherische Expedition der Faschisten nach Bozen leitete, vor der Kammer ins Gesicht gespuckt), kann als erledigt ange- - sehen
Grabmayr verfaßt hätten, statt, wie es bester gewesen wäre, dieses „unbedeutende -Büchlein' ganz außer acht zu lasten und ohne sich überhaupt darum zu küm mern, Slldtirol den Italienern nahezubringen, denn — I t a- lien kennt Südtirol und besonders Ladinien sehr wenigund sehrfchlechtl Diesen Satz können auch wir unterschreiben, können es aber nicht unterlassen, die Schuld an dieser in vielen Dingen geradezu haarsträubenden Unkennt nis unserer Berhältnisse den Blättern vom Schlage der „Li berty
nicht verdiente. Auch das nächste Kapitel — über Volkswirtschaft — erntet nicht den uneingeschränkten Beifall der „Libertü'; das freundliche Entgegenkommen, mit dein der Verfasser, Dr. August S a r t o r e l l i, die Südtiroler zu gewinnen trachtet, ist ihr ein scharfer Dorn im Auge. Folgt noch der Abschnitt über Kunst, der beweisen will, wie gewaltig der italienische Einfluß auf die Kunst Südtirols gewesen sei. Er vergißt aber scheinbar ganz u. gar, daß alles, uzas an Renainssa»ce nach Südtirol gekommen
die Rede war. ' ' So führt-sich also das neue Werk der italienischen Wissen schaft im Lichte der Liberia — selber haben wir es leider noch ! nicht zu Gesicht bekommen können — nicht sehr vorteilhaft ein; * das Blatt faßt freilich seinen Standpunkt in den Schluß , zusammen: „Italien darf-nie vergessen, daß sein Recht (in i Südtirol) nicht durch Professoren, sondern durch Alpini, nicht j durch die Feder, sondern hauptsächlich mit dem Schwerte oer- ! teidigt werden muß.' ! Auf 'wissenschaftliche