" der Raiffeisenkassen zu sprechen, die „mit keiner Ausrede umgeben werden können", wobei er auf die freiwillige Liquidation der großen Raiffeisenkasse von Gries die im Jahre 1939 mit 264 Mitgliedern einen Spareinlagen stand von 8,184.514 Lire besaß, verwies. Weiß ja. jedes Kind in Südtirol, daß die Bauern in ihrer höchsten Not, sich immer und immer wieder an die Raiffeisenkassen wen den mußten, da sonst überhaupt keine Möglichkeit einer Hilfe bestand. Daß es da vielfach zu einer Kreditausweitung
und zu Zahlungsschwierigkeiten kam., ist verständlich. Diese Erscheinung ist aber keineswegs auf Südtirol allein be schränkt, sondern findet sich in allen Bauerngebieten, die in unverschuldete Not gekommen waren. Der Unterschied be steht eben darin., daß man in Südtirol mit einer gewissen Befriedigung staatlicherseits diese Notlage: feststellt und sie zur Grundlage einer Einmischung benützt, während man anderswo Mittel und Wege sucht- eine organische Lösung zu binden. ' Und wers nicht glaubt, der braucht nur die Tätigkeit
. Während dort deutsche Fabriken stillgelegt werden und künstlich eine gewaltige Arbeitslosigkeit erzeugt wird, deren Verelendung die völ kische Widerstandskraft schwächen muß, bringt man nach Südtirol Industrie, die auf fremdes Kapital ausgebaut, von fremden Arbeitskräften bewußt geführt, in einem alten Bauerngebier Verelendung und vielleicht auch Abwande rung erzwingen will. Gerade die vielfältigen Versuche, deutsche Südtiroley unter größten Verlockungen auf Inseln oder nach Abessinien zu bringen, beweisen
die Richtigkeit des Gesagten, daß näm lich der tiefste Shm der italienischen Politik in Südtirol gegenwärtig darin besteht, Raum zu schaffen, Raum für den italienischen A bsiter, der dieses Grenzgebiet nach einem alten und leider oft vergessenen Ausspmch Mussolinis „sät tigen soll", während die bodenständige Dolkskraft entwurzelt wird. Dies ist die furchtbare Wirklichkeit, die vielen reichlich gegebenen schönen Worte sind immer nur eine Maske. Würde doch endlich die Welt die furchtbare Ungerechtigkeit
einsehen, die sich gegenwärtig in Südtirol aüspielt. Kaum ist die Not zu ermessen, unter 'der dies,es Volk schmachtet. Hören wir noch einen, unvoreingenommenen Beobachter, oer in der Oesterreichischen Volksdeutschen Korrespondenz geschaf fen von Minister a. D. Dr. Czermak schreibt: „Vor Franzensfeste schlief ich das erstemal in Italien. Und da hatte ich Gelegenheit, das Martyrum der Sübti-, roler aufs unmittelbarste zu erleben. Oben, am Berge ist einem Eiuödbauern sein Hof verkauft worden