Kurs Italiens irr Südtirol ausgesprochen und gemeint, bereits das Wort anbringen zu dürfen von „Wunden, die sich schließen'. Wie als Selbstverständlichkeit machte er dazu noch die Bemerkung: .,Bvn Jrredenta und ähnlichen gen, die etwas brenzlich schmecken, ist bei ernsten Politikern jenseits der grün-weiß-roten Grenzpfähle, geschweige denn bei den Südtirolern selbst niemals die Rede gewesen.' Tie weitere Entwicklung der politischen Verhältnisse in Europa wird ohne Frage sehr bald die Aufrichtung
Verständigung reden lassen. Nun aber steht der gutwilligen und überzeugten Erfassung des großen Gedankens auf der Seite des deutschen Volkes ein Hindernis im Wege, fiir das gerade eine stolze Nation, eine Nation, der die Freiheit aller ihrer Glieder heiligstes Gebot ist, das klarste Verständnis haben muß. Solange Südtirol vom deutschen Vaterlande losgerissen ist, kann niemals ein herz liches Einverständnis den politischen Notwendigkeiten, die Deutsch land mit Italien verbinden würden, zu Hilfe kommen
, und ein Zusammengehen würde stets von ähnlichen Strömungen durchkreuzt sein, wie der frühere T-reibnnd. Das ist die Wahr heit, das Wort Webingers aber von den „Wunden, die sich schließen' bedeutet eine Selbsttäuschung und eine, von ihm gewiß nicht gewollte, aber unzweifelhafte Täuschung Italiens über den wirklichen Tatbestand. Tie deutsche Wunde, in der Südtirol brennt, kann und wird sich ebensowenig jemals schließen können, wie der Schmerz Italiens über seine uner- lösten Brüder sich jemals
anders, als durch ihre Befreiung hätte stillen lassen. Das müssen gerade jene Deutschen am nachdrück lichsten aussprechen, deren Wunsch und Wille, mit Italien in dauernder treuer Gemeinschaft Hand in Hand zu gehen, vom italienischen Volke erkannt und anerkannt wird. Gerade solche Deutsche fragen in herbster Seelennot: Warum hat Italien uns das angetan, warum besteht es darauf, unseren niemals verschmerzbaren Verlust verewigen zu vollen? Für Italien bedeutet Südtirol nichts, rein nichts, uns ist es ein Kleinod von höchstem
es uns doch zu allererst achten, die Meinung aber, daß wir jemals aufhören könnten, Südtirol als unseren rechtmäßigen Besitz anzusehen und seine Heimkehr zu wünschen, diese Meinung bedeutet, daß man uns schnödester Ehrvergessenheit für fähig hält und innerlich gering- schätzt. Südtirol hat für Italien keinerlei politische oder wirt schaftliche Bedeutung, es bereichert Italien nicht und ist ihm kein Schutzwall. Gegen einen Feind mit neuzeitlichen Luft flotten gibt es keine strategischen Grenzen mehr, gegen einen Freund