sonst so schlimm wegkam. In der Tat gibt es keinen stärkeren Befähigungsnachweis für feie nationalltätenrechtlichr Tätigkeit eines Staates, als den, daß ein Volksstamm unter seiner Führung einen höheren geistigen Kulturstand zu erreichen vermag, als das Mutter- volk im eigenen Nationalstaat. In Südtirol machte Italien bisher das Gegenteil. Es nehme sich doch endlich gefälligst an dem von Cesare Battisti zwar absichtslos, aber tatsächlich so anerkannten und gelobten alten Oesterreich Muster und Beispiel
, wenn sie wollen, sie auch kontrollieren, und dann, im richtigen Augenblick, sich in Ernst und journalstrscher Ver antwortlichkeit auch daran erinnern.' Die politische Amnestie in Südtirol Italienische Kommentare Die „Alpenzeitung' rühmt „die Milde des Duce' und sagt dann: Wie die offizielle Mitteilung sestsetzt, ist nun kein Oberelscher mehr irgend einer polizeilichen Strafmaßregel unterworfen. (Ist un richtig, da noch eine Reihe Unterländer aus dem deutschen Gebiete, das zur Provinz Trient geschlagen wurde, verwa
nt sind. Die Schrift!.) Daraus geht vor allem hervor, daß die Zahl der Personen im Alto Adige, die aus Gründen politischer Natur Polizeimaßregeln unterworfen waren, im Verhältnis zur gesamten deutschsprechenden Beoölierung des Oberetsch, die rund 180 000 beträgt, recht gering war. Diese neun Verurteilten berechiiglen sicherlich nicht jene gewisse Auslandspresse zu dem wütenden Tone, den sie von Zeit zu Zeit über die faschistische Knüttelpol'tik in „Südtirol' anzuschlagen pflegte. Wir wollen aber nunmehr hoffen
das , Giornale d'Jtalia'': ^ ' „Wie aus dem bescheidenen Verzeichnis der sehr bescheidenen l!) Polizeimaßnahmen, die der Regierungschef aufgehoben hat, zu ersehen ist, macht das Regime im Oderetsch wirklich keine zu harte Politik'. Die Aeußerung der „Alpenzenung' ist in mehrfacher Beziehung interessant. Wiederum, wie es schon Gepflogen heit ist, wird die Gesamtzahl der deutschsprechenden Be völkerung in Südtirol mit l 80 000 angegeben, nach der ital. Volkszählung vom Jahre 1921 war die Zahl der in Südtirol
lebenden deutschen Bevölkerung mit 218.000 be ziffert; hiezu kommen noch jene Deutschen, die wegen ihres italientschen Namens von aintswegen als Italiener gezählt winden, schätzungsweise 6600, sodaß vor 9 Jahren rund 225 000 Deutsche m Südtirol amtlich gewählt worden sind. Was mus seit 1921 in Südtirol vorgegangen sein, daß derzeit die faschistische Presse die deutiche Bevölkeiung hart näckig immer nur mit 180.000 beziffeit? Dies gibt doch zu denken. Eine Abwanderung in so bedeutendem Maß stabe