über diesen hochwichtigen Gegenstand: Eine scheinbar überraschende Konsequenz des ungeheuerlichen Friedensoertrages von St. Eermaiii tritt jetzt immer bestimmter zutage, nachdem man schon durch einige Zeit davon als einer Möglichkeit getuschelt hatte: Italien lehnt ab, seiner Zahlungspslicht gegenüber der Südbahn zu entsprechen unter Hin weis auf Artikel 2t9 des Friedensvertrages von St. Germain, in welchem ausgesprochen wird: „Die alliierten und assoziierten Mächte behalte» sich das Recht vor. alle Angehörigen
des ehemali gen Kaisertums Oesterreich oder den von ihneni abhängigen Gesellschaften im Zeitpunkt des In krafttretens des gegenwärtigen Vertrages gehö renden Güter. Rechte und Interessen innerhalb ih res Gebietes einschließlich der Gebiete, die ihnen durch den gegenwärtigen Vertrag abgetreten wer den. zurückzubehalten und zu liquidieren.' MaX erfährt jetzt auch, daß speziell die Angelegenheit der Südbahn in den Verhandlungen in St. Ger main berührt wurde, und dort sei es den Italie nern gelungen
, ihren Anspruch durchzusetzen, daß sie die Annuität von jährlich Lv Millionen Gold- frank, die Italien gemäß dem Basler Bertrag von» Jahre 1875 als Ablösung für die seinerzeit erhal tenen lombardischen Linien der Südbahn zu zah- len verpflichtet war. nicht mehr leisten, sondern zurückbehalten und mit Wiedergutmgchungsansprü- chen kompensieren. Die N) Millionen Goldfrank der Italiener hatten die Bestimmung, für die Verzin sung und Amortisation der 3A Prioritäten der Südbahn zu dienen, so daß bei Himvegfall
der italienischen Annuität der Zinsen- und Tilgungs dienst der Prioritätenschuld in der Lust hängt. Die 3Aige Priorilätenschuld ist als erste Hy pothek im Eisenbahnbuch vorgemerkt, es hastet sür diese Schuld der gesamte Eisenbahnkörper und al les Zubehör zu demselben, und man sollte glau ben, daß damit die größte Sicherheit und uner schütterliche Gewährleistung der Schuld gegeben sei. Aus dem Erlös der Zeigen Prioritäten wur de seinerzeit der größte Teil der Baukosten der Südbahn bestritten. Das Kapital, wurde
überhaupt eingestellt — In französischen Händen befindet. Tatsache ist, daß in Pari» ein ei genes Komitee zum Schutze der Interessen der Südbahnprioritäten seit vielen Jahren besteht; und eigentlich war es die Autorität dieses Komi-' tees. welches seit langem in der Vorkriegszeit den Betrieb der Südbahn maßgebend beeinflußt hat. Die finanzielle Notlage der Südbahngesellschaft, die unter anderem auch darin zumAusdruck kommt, daß die Aktie seit zwei Jahrzehnten ohne Erträg nis blieb