§ 11 der da lautet: „Und es wird weiter gesoffen.“ Bibex. Offener Brief an die Schrift leitung der v Gardasee-Post.“ Löbliche Schriftleitung! In einer der letzten Nummern Ihres Blattes befand sich ein Aufsatz unter dem Titel: „Die Südbahn", welchen ich mit großer.Auf merksamkeit las und der mir viel zu denken gab. Es ist ja richtig, so glänzend stehen die Verhältnisse der Südbahn nicht, daß sie sich den Luxus erlauben könnte, einige höchst notwendige Neuanschaffungen von Waggons zu erlauben
. Aber bitte löbliche Schriftleitung, führen Sie neue Züge ein, wenn Säe keine Lokomotive haben? Da wird auf die arme Südbahn losgehackt, daß sie den Verkehr nicht för dere, daß sie keine neuen Züge einstelle, — daß sie aber keine Lokomotive und keine Waggons habe, das sagt Niemand. Und ohne diese beiden höchst wichtigen Ver kehrsmittel dürfte es schwer halten, den Verkehr zu steigern. Aber nicht nur daß die Südbahn durch ihren Mangel an Lokomotiven und anstän digen Personenwaggons quasi von vorn herein
entschuldigt ist an dem Umstande, daß der Verkehr in ihrerq Betriebsgebiete nicht vorwärts geht, nein, ich behaupte so gar, daß die Südbahn in höchst uneigen nütziger Weise, wenn es nämlich nichts kostet, bestrebt ist, den Fremdenverkehr zu heben. Ich kann das durch Beispiele er härten und will solche gleich anführen. Unter den Ursachen des Fremdenverkehrs, welche geeignet sind den Impuls zu einer Reise auszulösen, stehen außer Mode, Ge sundheitsrücksichten, Geschäftsgründen, auch die religiösen Motive
obenan. Die riesigen Pilgerzüge, welche von Brixen aus nach Rom, Jerusalem und Lourdes jährlich geleitet werden, beweisen dies und sprechen eine lebendige Sprache für den großen inter nationalen Fremdenverkehr, der in Rom, Jerusalem und Lourdes einerseits herrscht und den großen Reichtum, der in Brixen und Umgebung zu Hause sein muß. Nun ergab sich letzthin eine ähnliche Gelegenheit in Brixen, allwo eine von Zehn-, tausenden besucht werden sollende Protest versammlung stattfand und die Südbahn