sich, als noch die christen- feindliche Tendenz der Rothen zur Sprache kam. Hier kapitulierte der Präsident vor den empörten Genossen, welche wild die Entziehung des Wortes verlangten. Da hiemit die feierlich und wiederholt gegebene Garantie der Rede freiheit durch schnöden Wortbruch gebrochen worden war, so verließen hochw. Herr Engel und Cooperator A. Mayr sogleich mit vielen anderen Gesinnungsgenossen das Versammlungslocal. Hie- bei kam aber der eingangs so sorgfältig verhüllte socialdemokratische Bocksfuß
in seiner ganzen Hässlichkeit zum Vorscheine. „Schwarze Hunde, Jesuitenbrut, werft ihnen ein Krügel nach!' waren die Begleitworte, womit das gebildete Volk der Rothen die fortziehenden Priester be dachte. Die Passage durch die Gänge wurde ge radezu polizeiwidrig verwehrt, indem fort und fort sich Gruppen ansammelten, welche die geist lichen Herren umringten und, die Fäuste unter das Gesicht haltend, ihnen die unflätigsten Be schimpfungen zuschleuderten. Der Anstand gegen die P. T. Leser verbietet es, letztere
, die Anfrage, ob bei den bevorstehenden Reichsrathswahlen irgendein christlichgesinnter und ehrlich denkender Tiroler den Socialdemokraten die Stimme geben könne! Mangel des allergewöhnlichsten Anstandes und teuflischer Priesterhass haben am 9. September beim „Schützenwirt' in Tham durch die rothen Volksbeglücker schmachvolle Triumphe gefeiert. Wenn aber die Herren Soci dem Gegemedner bei Anführung der Aussprüche ihrer Führer das Wort „Gemeinheit' Zuriefen, so fällt dasselbe mit seiner ganzen Wucht
auf jene rothen Führer zurück, welche diese Ausführungen sich erlaubten. Gewiss mussten>sich so die Rothen, wie in Thaur offenbar wurde,'mit diesen Aussprüchen vor den christlichen Bauern herzlich schämen. Uebrigens hat über seinen eigenen Anhang der Vorsitzende bei dem selben Anlasse das schärfste Verbiet gesprochen, indem er sagte: „Wer den Gegner nicht ausreden lässt, zeigt die Schwäche seiner eigenen Sache; wir zeigen unsere Stärke, indem wir ihn an hören!' Die Berufung auf Sterzing war in letzterer
Hinsicht allerdings sehr unglücklich, denn das unehrliche Spiel, welches damals Mit 800 angesammelten Bauern getrieben wurde, fand seinesgleichen am Sonntag in Thaur wieder. —- Wir schließen unseren Bericht mit den dortselbst gesprochenen Worten des Genossen Holzhammer. Er sagte: „Der Sonnenaufgang lässt sich nicht verhängen.' Recht so. Wenn vielleicht bisher für irgend jemanden auf dem Lande Klarheit über die Bestrebungen der Herren von der rothen Nelke gefehlt hat, so bereitete ihm die eben