, sollte vielleicht ihr das Unglück begegnet sein, den Verstand zu ver lieren? Johanna,,' preßte >der, Vicomte nach einer Meile starren BrütenS endlich mühsam hervor, Johanna. Du weist, i>daß ich Dich liebe-mit der ganzen Kraft, meiner Seele, und daß der Robert mir so nahe steht, als wenn er mein leiblicher Bruder wäre. Als mein, armer Vater, im Jahre 1830 bei der Vertheidigung des Louvre, getödtet wurde, nahm mich Dein Bater. der General von Minsignac, wie einen Sohn bei sich auf, und. seit jener, Zeit .datirt
meine Frenndschaft für Robert. Wenn er.,in Gefahr.ist, werde ichAlleSi aufbieten, ihn zu retten, wenn er aber . . . .todt, ist, so wahr mir. Gott helfe!> dann werde ich ihn rächen. Dann abepimuß ich, zuvor, Alles Missen.'> . - Die Worte .des, jungen!-Mannest drangen tief in das Herz des jungen Mädchens an seiner Seite Jo hanna trocknete ihre -Thränen, erhob sich und warf hrem Verlobten einen warmen Blick des Dankes zu. j Edmunds Augen hingen trotz dem furchtbaren Ernste des Augenblicks trunken vor Bewunderung
an ihren Zügen. Ihre großen, braunen Augen mit dem wun derbar feuchten Glänze hatten einen unaussprechlich schönen Ausdruck, die rosigen Lippen bebten, während die feine Hand die langen, kastanienbraunen Locken zurückstrich, die über das weiße Gesicht hingen. Jo hanna schwieg einen Augenblick, wie um ihre Erin nerungen zu sammeln; dann begann sie langsam: „Ich will versuchen. Dir Alles genau zu erzählen. Robert war bis zum späten Abend bei mir gewesen. Wir hatten zusammen Verse von Lamartine gelesen
sind.' „Um welche Zeit hat Robert Dich verlassen?' un terbrach sie Edmund, der ihren Worten mir fieberhaf ter Ungeduld lauschte. „Etwa- um Mitternacht. Lr sag» mir, daß er noch ausgehen müsse und ziemlich spät zurückkehren werde, und bat mich endlich, um zehn Uhr Morgens hier im Bibliothekzimmer zu sein. Ich erinnere mich noch ganz genau seiner letzten Worte: ES wird freilich für ein achtzehnjähriges junges Mädchen nicht gerade unterhaltend sein, sich langweilige Actenstacke vorlesen zu lassen, allein
eS ist mir unmöglich, Dir diese unangenehme Stunden zu ersparen. Und dann umarmte, er mich,' -fügt« Johanna mit veränderter Stimme hinzu, „und ich fühlte seine Thränen auf meiner Wange.' „Was ich Dir noch zu erzählen habe, Edmund,' versetzte Johanna trüde, „klingt so seltsam und un wahrscheinlich, daß Du meinen Worten kaum Glau ben schenken wirst.' Mit auswallendem Gefühl schloß Sartilly ihre Hand in die seine, während sie mit gedämpfter Stimme fortfuhr: „Ich bin ein Weib und glaube an Ahnungen. Als Robert