daß die galizische Frage in nächster Zeit zur Austra gung kommen werde. Diese Gewähr wurde in d-r Ernennung eine« polnischen Ministers gefunden, und Ritter von Grocholski in's Cabinet berufen. Auch die Verhandlungen mit den Czechen begannen neuerdings u»d zwar ging Graf Hohenwart in dieser Angelegen- h?t bedeutend weiter als Graf Potocki, indem er ih- n ii die volle Autonomie in Schulsachen versprach. Die Nationalen mißbrauchten diese Geneigtheit zum Nachgeben, und forderten ihr volles
unverfälschtes StaatSrecht, also eine noch weit selbstständigere Stel lung, als sie Ungarn besitzt. Graf Andrassy, hie.von unterrichtet, hielt eS für nothwendig, dagegen zu pro- testircn. doch bevor er noch ein Wort gesprochen, war es bereits der Entschluß des Ministeriums, die Unter handlungen mit den Czechen gänzlich abzubrechen. Dieß acscbah vor Ostern. Es galt nun dem Cabinet als das Wichtigste, das gute Einvernehmen mit den Polen zu pflegen. Die Vorberathungen mit dem Ritter von Grocholski hatten schon
zu Tage gebracht, daß eine Genehmigung des galizischen AuSgleichSge- seyes, wie es im Sinne des jetzigen Ministers lag, von Seite deö ReichsratheS nicht zu erwarten ist. Bemerkt sei hierbei, daß Ritter von Grocholski der Verfasser dieses Gesetzentwurfes ist, der sich an das ungarisch-croatische AuSgleichsstatut anlehnt. In letz ter Stunde wurde beschlossen, dem Reichsrathe die galizische Vorlage uicht zu unterbreiten, und die pol nische Fraktion erklärte sich hiermit einverstanden. Die definitive