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Bozner Zeitung
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Pagina 3 di 4
Data: 10.06.1863
Descrizione fisica: 4
saß weinend unter, ihren-funs HU der», während ein? alte mit größerer Resignation in einiger ^ in derHand saß. Die von diesem Anblicke 'bis zu . Thränen ge> rührte Kaiserin stieg auS, ging ans die Alte zil und forschte nach der Ursache der allgemeinen Niederge schlagenheit und Verwirrung. ^ »Ach,' erwiederte die Bäurin, „an dem Unglück ist mein Sohn Richard Schuld, der immer etwas Neues anfangen will. Er ist ein braver Mensch, aber hat sich durch die Ge lehrten verführen lassen.- — „Wozu

haben ihn denn die Gelehrten »erführt?« fragte die Kaiserin. — „Ei nes Tages,- erwiederte die Alte, „kam ein gewisser Ramonais, der Hofapotheker. Lieber Richard, sagte er. ich habe eine herrliche Entdeckung für dich: es ist jetzt keinem Zweifel mehr unterworfen, daß vie Run kelrüben in unserem Klima mehr krystallistrbaren Zucker enthalten, als all; anderer Gegenven Frank reichs und selbst als das Zuckerrohr in den Kolonien. In den Umgebungen der Residenzstadt gibt es keine solche Zuckerfabrik und wenn du willst, kannst

du balv Eigentbümcr einer solche» sein; dazu brauchst du nur die Hälfte deiner Länsereien mit Runkelrüben 5' bepflanzen. — Aber ich muß Lokalitäten bauen, Ma schinen kaufen, sagte Richarv. — Das nehme ich auf mich — oder vielmehr der Kaiser wird alles besorgen. Er unterstützt alle nützlichen Unternehmungen; ich werde für dich bei ihm einkommen. ich werde auch mit ihm reden. Darauf bestellt Richard die Hälfte seines Landes mit Runkelrüben. Der Kaiser versprach das Geld jnm Bau, Richarv fing

an zu kaufen, zu bauen, aber der Kaiser ist jetzt nach Italien zum Krieg marschirt, und indessen vergißt er meinen Ri chard und schickte ihm noch keinen ^on. Richard sagte immer: wir müssen warten: er vergißt nichts, er wird anch an mich denken und mir unter die Arme greifen. Aber Richarv mußte Gel.' gegen hohe In- terenen aufnehmen und all sein Hab und Gnt ver pfänden. Als vie Verfallszeit endlich kam, konnte er nicht zahlen nnd der schändliche Grevin, sein Haupt gläubiger. hat uns heute alles verkaufen

nach derselben Richtung hin und sah einen jungen Bauern, der sich mit schnellen Schritten näherte. Er hatte bald den Pachthof erreicht und warf einen Gelvsack vor der Frau Richard nieder. »DaS ist Alles!- rief er mit einem lanten Seufzer; es sind 737 Franken darin. Das ist freilich nicht viel, aber es ist alles, was ich habe. ES fragt sich freilich, cb der Spitzbub sich mit dieser Kleinigkeit be gnügen will.' -- »Ich nehme eS schon.» sagte Gre vin, indem er sich bückte, um den Geldsack aufzuneh men

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 03.02.1870
Descrizione fisica: 4
und küßt sie und trägt sie in ihre Bretterbude. Dort hinter dem klebrigen Schenktisch wächst Christine auf, und als Meggie Blick endlich wieder in der City ein Häus chen besitzt, ist Christine DaviS erwachsen und Hai Richard WelSh zum Schatz. Mrggie Blick stirbt. Richard und Christine ma chen Hochzeit und werden Wirth und Wirthin. Ri chard lacht: seine Christel werde immer größer und Pärker,' und in Mannskteidern würde sie aussehen Die Leute sageil, eS wirk Krieg geben, aber ob Krieg

gegen die Franzosen, oder gegen tie Spanier oder die Deutschen, das wissen die Leute nicht genau zu sagen. Sie lieben ihren König und lassen das Leben für den König, und überall, wo geworben wird, treten Männer und Jünglinge an deu Werbetisch , nehmen zwölf Schillinge in Empfang und schwören ihrem König Treue. Und Richard WelSh? Er ist zwar ein kräftiger Mann, aber den noch bleibt er lieber daheim bei Christinen und den Ginkrügen. Im Hafen liegt ein Schiff, über und über mit Re kruten bepackt. Die Reise

soll nach Holland gehen. Richard WelSh hat einen Better dabei , und er geht auf das Schiff, dem Better Lebewohl zu sagen : Hur rah. das ist ein Leben auf Deckel Doppelter Gin und doppelter Brandy, auch Ale und Porter werden geschenkt, der gute König bezahlt ja- Alles. Richard WelSh trinkt immer mehr und wird immer lustiger, und als er wieder nach Christinen will, wird er durch geprügelt und in den Schiffsraum: gesperrt. Die Segel gehißt, die Anker gelichtet, prächtiges Wasser und prächtiges Wetter 0!«I t'or

sver an«! vvsr! Für Christine ist Richard verschwunden. Und sie hat ihn so lieb! Halb hört sie'S und halb erräth sie'S: man hat ihn nach Holland geschleppt und zum Soldaten gepreßt. Da beschließt, sie, ihm zu folgen und ihn zu suchen — „in MannSkleidern würde sie aussehen wie ein richtiger Mann!' Herunter das schöne Haar und hinein in Richards Kleider ; so tritt sie an den Werbetisch, nennt sich Christoph WelSh, nimmt zwölf Shilling?, und der Fußsoldat ist fertig. Hinüber nach Holland und vorwärts

dem allerchristlichsten König von Frankreich Treue schwören und fortan kämpfen gegen ihr Bater land. Und wo mag Richard sein? Wie soll sie jetzt ihn finden? In der nächsten Schlacht, beschließt sie, wird sie desertiren und nach Richard fragen Reihe auf und ab. Bei Namur wird hart gekämpst. Die Söhne Al bions bleiben! Sieger. Christine Davis trägt wieder Alt-Englands Rock, aber ihren Richard hat sie nicht gesunden. Da wird zu RySwick der Friede geschlos-

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Pagina 2 di 4
Data: 03.02.1870
Descrizione fisica: 4
zu ihrem SchenkhauS in der City zurück und legt ein schwarzes Kleid an. denn Richard muß gefallen sein. Aber dennoch ist ein Fünkchen Hoffnung ihr geblieben, und als nun abermals die Werbetrommel rasselt, da muß Christine Davis mit hinaus. Lord Orkney zahlt das meiste Geld und braucht die besten Leute, und Orkney steht unter Marlborongh, dem großen Feldherrn und be sten Freunde der jungen Königin Anna. Wie diese Königin die Franzosen haßt ! Marlborongh muß sie hinausjagen aus dem spanischen Geldern und Benloo

, Roermvnde und Lüttich für seine schöne Königin er obern. Ueberall ist Christine DaviS dabei und kämpft in erster Reihe, denn das Pfeifen der Kugeln ficht sie nicht mehr an. Und überall forscht sie nach Richard WelSh, aber nirgends findet sie ihn. Dem Kaiser zu Hülfe, auf nach Deutsch land! befiehlt Marlborongh. DaS stolze England und Prinz Eugen, der edle Rit ter, reichen sich die Hände, und Sei Donauwörth wird heiß gekämpft, bis Bayern und Franzosen ihre Waf fen strecken. Die Zahl der gefangenen

Franzosen ist groß, und auch Christine wird kommandirt, die. Ge fangenen zu bewachen. Da endlich hat sich Richard WelSh gefunden ! Er kennt seinen gebräunten Wäch ter nicht, sie aber flüstert ihm Schweigen zu, und nun erfährt sie von ihm, daß sein Schicksal dem ihren stattgefundene Herabsetzuntz der Arbeitslöhne ^sein. ES wurden nämlich in dieser Anstalt schon mit An sang dieses Monats die Arbeitslöhne um ein so nam haftes reduzirt, daß dieselben bei manchen Stücken um Hcrzent niedriger sind als früher

in der City? Aber nein, sie haben schon viel zu viel Pulver gerochen, sie haben das wilde Leben im Felde lieb ge wonnen, und darum werden sie weiter dienen in Lord Orkney's Regiment und neben einander kämpfen wie gute Kameraden und, wenn es sein muß, freudig zu sammen sterben für England — 01ä LnZianä kor ever ever! Bei Blenheim wird das Morden fortgesetzt, und eine Franzosenkugel zerfleischte Christinen das rechte Bein. In seinen Armen fängt Richard sie auf. Da aber kommt der Feldscherer mit Instrumenten

Vorschläge für De- cretalien und kanonische Satzungen. Es handelte sich um die KirchendiSciplin und zunächst um die Bezie- Ossiziere nach Unterhaltung. Eine lustige Hochzeit soll eS im Lager geben, denn Richard und Christine, so lange getrennt, umßten aus's Neue von dem Geist' lichen gesegnet werden! Rasch Trommel auf Trommel gestellt, der gehorsame Geistliche klettert hinauf, Ri chard und Christine treten davor und empfangen den Segen. Dann aber, bevor das Schmausen und Trinken beginnt, eine feierliche

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Pagina 1 di 4
Data: 20.12.1866
Descrizione fisica: 4
» fl. »5 kr.» V ^»»»-^ wrt m>dA.S.«.Oyp» <uulii 4 sl 71) lr '> ZrantsuN. (Oer Eintritt in's Abonnement kann jeden Monat stattfinden. Briefe und Gelder werden franro erdeten.) Der Schließer von Nortvich (1786). Novelle von Dr. Joh. Nep. Vogl. Fortsetzung. Er schickte ihn nach London auf die Universität, und glaubte damit den ersten Schritt gethan zu haben. Richard, welcher, hier sich selbst überlassen, bald in schlechte Gesellschaft gerathen war, vernachlässigte s«ine Studien, die er mit Eifer begonnen, und mußte

sich, eines leichtfertigen Streiches wegen, aus London flüchten. Ohne Geld, wie er war, nahm er seine Zuflucht zu HÄdesdon, und schrieb diesem die rührendsten Briefe, W'.welchen er ihm sein ganzes Elend schilderte, die qtzr unbeantwortet blieben. '^Mmioch war-eS ihm nach vielen Mühseligkeiten gelungen nach Aarmouth zu kommen. Ein heftiger Auftritt zwischerrOnkel und Neffen fand statt, welcher zur Folge hattH daß ihmjener verböt, je mehr seine Schwelle zu betreten. ' Richard fand knIarmimtheillen Jugendfreund Mit Namen

Thurnbull, welcher sich semer annahm, und ihm rieth/zu denGenchten feine Zuflucht zu nehmen. Vergebens; — ohne Erfahrung, ohne Geld, fand er keinen Rechtsfreund,h welcher ihn vertreten wollte. Aufrichtige Thränen weinte die Schwester Thuru- bull's, Kätty, dem bedauerungswürdigen Geschicke des armen Richard, und bald erblühte aus diesem Ge fühle, ein noch viel innigeres, welchemIch Beide hin- gaben, und dem auch Richard's Freund, welcher bald daraus Aarmouth verlassen mußteunkluger Weiss keine Schranken

setzte. Das Beste von der Zukunft erwartend, waren beide Liebende leichtsinnig genug, ein Bündniß zu schließen, welches sie nur noch unglücklicher machen mußte. Bereits erfreute sie ein Pfand ihrer Liebe, aber hie wachsenden Bedürfnisse, welche Richard nicht mehr zu bestreiken vermochte, und mehrere mißlungene Un ternehmungen desfelben, steigerten seinen Unmuth, seine Unzufriedenheit und seinen Groll gegen Hod- Hm di'eeinzige KMe schien, an welcher das SchiffleinseineS GlückÄ scheiterte

, zur ^ ' , 9«, emer Nachts in welcher Richard seine innere^ ZHäll«^'Äew«,D^»«' zn betWen. sucht«, gegnete er seinem Oheim auf dem Heünweae in. einer einsamen Gässe.^ . . Richard vetfolgte ihn durch mMe« ,GaM«- b^ reits außer sich gebracht, hatte er jetzt den Flüch tigen erreicht und bemerkte es nicht, daß sich ihnen Leute näherten. Mörder! Mörder! kreischte der Verfolgte, aber schon sank er, von Richards Eisen getroffen, schwer verwundet zur Erde. Die Leute stürzten herbei; es waren die ConstableS

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Pagina 5 di 6
Data: 03.10.1870
Descrizione fisica: 6
RescripteS wurde» gewählt: Heinrich Graf Clam-Martinitz, Gras Leo Thun, Karl Fürst zu Schwarzenberg, Richard Graf Clam- Martinitz, Müller, Hasner, Herbst, BanhanS, Schmey- kal, Klier. Rieger, SladkowSky, Zeithammer, Trojan und Julius Gregr. Prag, 30. September. Die czechischen Blätter finden, das Rescript sei völlig unbefriedigend. Das Organ de« czechischen Club« (..Narvdm Listy') con- statirt, daß da« Rescript keiner einzigen Partei im Landtage genügt. Die gewährten Concessionen ent sprechen Kindern

ei« große« Herz, dq« sich freilich der Außen- UM kM uyh., vornehm verbirgt. Jch.^kMme, yM immer gar nicht darüber hinweg, wie er die Wette gewonnen. Gehört kann er unmöglich etwas haben,' «r muß also wirklich, wie er sagt, mit verbundenen Anger sehen.' , „Ich glaube, es war ein einfache« Rechenexempel', entgegnete Richard, „da« weniger von der Schärfe seiner Sinnesorgane, als von der Schärfe seines Ver standes und der Kenntniß menschlicher Schwächen ein glänzende« Zeugniß gibt.' „Wie so? Da« verstehe

ich nicht!' sagte August Hanz verwundert. „Du hast, die letzten Gläser zu rasch getrunken, sonst -wäre dir's ebenfall« sofort einleuchtend', meinte der Maler. . .„Du bist wem Freund und.deßhalh, verzeihe ich. dir solche Verbalinjurien», entgegnete August mit gutmü thigem Lächeln. „Aber nun entwickele deine nüchterne Weisheit.' „Emil kalkulirte ganz richtig, daß du in der ersten wHiilfttz der gesetzten Fnst igar nicht wagm würdest, dem Attentat auf das Gla« auszuführen', erklärte Richard; ..dann lächelte

Zustandes ans alter Uebung schon da» Schlüsselloch entdeckt, rief noch einmal ein lautes/ durch die Stille der Nacht weithin schallendes .Guten Morgen' und war verschwunden. „Der gute Junge!' murmelte Richard, „er sieht mit seinen ehrlichen Augen überall rechtschaffene Men schen. Ein Glück, daß er nicht Kriminalnchter ge worden. er würde in den größten Schurken noch Tugeudhelden erblicken.' Langsam schlenderte er jetzt ebenfalls seiner Wohnung zu. — Am andern Nachmittag sand sich der Maler zuerst

wurde» nach ofticielle» Be richte» bedeutende BorrSthe »ad 1070 Kauoae« erbeutet. Wiederholte Ausfälle der Garuisou vou Avis- sous wurden zurückgewiesen. TourS, 2. Oct. Aus Metz werden güqstigeAsS- falle vom 23. u. 27. Sept. gemeldet. Hie Mäht tir Constituante wird definitiv auf de« ltt. Okt. fest gesetzt. Emil zuckte statt der Antwort mit den Achsel», blickte lächelnd aus Richard, als wollte ei sagt«: yBertkjh^.Mr,.mrinem Better August, ..ha^ ex. ein solch, yerüebter Narr

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Pagina 1 di 8
Data: 12.11.1870
Descrizione fisica: 8
Männer ausharren im Kampfe für das, was sie ihrer Ueberzeugung nach für wahr und gerecht halten. Es wird wieder eine Zeit kom men, und sie ist sicher nicht mehr gar ferne, wo der Weizen von Unkraut und Disteln gereinigt wird und wo man wieder Gott gibt, was Gotte» ist, und dem Staate, was des Staates ist. Offene Augen. ! Novelle So» Ludwig Habicht. (Fortsetzung.) Noch in dem stillen jPfarrhause begann und voll endete Richard sein neues Werk. Der Geistliche hatte den Maler so herzlich gebeten

, hier auf längere Zeit fein Atelier aufzuschlagen, daß derselbe nicht widerstehen konnte. Aufmerksam verfolgte der Pfarrer das Fort schreiten des Gemäldes und im traulichen Gespräche saßen sie ost stundenlang bei einander. Für den jun^ gen Maler war dieser Verkehr außerordentlich frucht, bringend. Seine künstlerischen Anschauungen wurde» erweitert, sein Blick freier, er lernte das Ewige von dem Vergänglichen unterscheiden. So lauge Richard an dem Gemälde arbeitete, hatte der alte Herr seine Bedenken dagegen

mir nicht helfen^, gerade diesen - Stoff ' mußte ich i wählen. Ist nicht das Geschick Cölestinenö » ein ähnliches?, Uud wem eS mir gelungen ist, in jedem Beschauer des Bildes den Eindruck zu hinter lassen, daß ein solches düsteres Schicksal eines jungen Mädchens entsetzlich, unfaßbar, grauenhaft ist, dann bin ich schon zufrieden.' Richard kehrte bald darauf ia die Residenz zurück, eine fieberhafte Schaffenslust hatte ihn heimgesucht. Nur indem er ein Gemälde nach dem andern entwarf oder eifrig

Kreise wieder. Man frägt ihu kaum, warum er so lange weggeblieben und macht ihm darüber keine Vorwürfe, denn der Strom des Lebens rauscht an jedem Einzelnen zu rasch vorüber, «m auf Menschen und Dinge so ängstlich Md sorgfältig zu achten, wie in elner kleinen Stadt. Sich zurückziehen. Heißt der Gesellschaft den Krieg erklären, man verzeiht ihm diese wunderliche Grille nicht und nimmt ihn später nur unter bitteren Vorwürfen und harter Buße zu Gnaden auf. Selbst ElSbeih hatte Richard m seinem ArbeitS

Freundlichkeit begegnet war? Richard konnte eS sich nicht erklären. Wie gern hätte er gerade mit dem Better August« gesprochen und beobachtet; wie dieser die ganze Sache auffaßte und aufzufassen versuchte. Als endlich der junge Maler nach einigen Monaten wieder da« Bedürfniß fühlte, Menschen zu. sehen,'und deßhalb einige Freunde aufsuchte, wurde er sogleich von denjenigen, die auch Emil und August kannten, mit der Frage bestürmt: „Wissen Sie schon die in teressante Neuigkeit, daß sich der stolze, hochmüthige

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Pagina 1 di 4
Data: 18.12.1866
Descrizione fisica: 4
herabreichen, welchen er vom Staube säuberte, aufschlug und eine Weile in demselben herumblätterte. Endlich tauchte er die Feder in das Tintenfaß und fragte den Constable, ohne aufzublicken: Die Zahl? Drei, antwortete der Constable.^ Der Oberaufseher schrieb und fragte dann wieder: Geschlecht? Ein Mann, ein 'Weib und dessen Kind. Bestimmung? Deportation. Ort? Botany-Bay. Der Name des Mannes? Richard Skenny, antwortete Hardy. Richard — Sken—ny, sprach ihm Jener nach, den Name» bedächtig in das Buch

einschreibend. Weiter, das Weib? Kätty Skenny, antwortete mit schüchterner aber wohl tönender Altstimme daS Weib, als der Constable einen fragenden Blick aus sie warf. Kät—ty Skenny, wiederhotte der Oberaufseher. Weiter! Nichts weiter — versetzte mit einemmale Richard. Das Kind ist keines Verbrechens schuldig, sowie seine Mutter, sie sind nur Genossen meines ElendeS; der Verbrecher — fuhr er mit dumpfer Stimme fort — bin nur ich! Stille, rief der^Oberäuffeher, den Sprecher zornig anblickend^ man ersteche

sich nicht zu reden, ohne ge fragt zu werden, sonst wird man anders mit Euch — Richard senkte den Blick zu Boden. Der Name des Kindes! fragte der Oberaufseher z wieder. William Skenny — erwiederte die Mutter mit zit ternder Stimme. Der Oberaufseher schrieb wieder, und bestreute so dann das Geschriebene. Schließer! rief er nach einer Pause. John näherte sich dem Tische. Man lege die Gefangenen in Ketten, und bringe sie in ihre Gefängnisse. John verneigte sich schweigend. Rechts um, kommandirte der Eonstable

, und Alle, mit Ausnahme des Oberbeamten und des Schreibers, verließen die Stube. Vor der Thüre derselben wurden beiden Gefangenen vonEyleS und dem Schließer Ketten angelegt, nnd der Letztere sprach zünden» Knechte : CyleS, Du führst in dessen den Mann in das Gefängniß zu Knockdown, und den andern auf Nr. 75, und harrest dort meiner, bis ich da» Weib aus Nr. 3 untergebracht habe. Richard! rief Kätty plötzlich in dem heftigsten Schmerze und flog an seinen HalS. Kätty, stöhnte dieser, sie ungestüm umschlingend, verzeihe

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Bozner Zeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 24.12.1866
Descrizione fisica: 6
, welches die Bewilligung «Welt, daß Richard Skenyy mit schier, Gattin, .ver eint nach Botauy-Oai trgnSpörtirt. werden sMe,.... Hyarmx., Mchy,der. arme? .SW.die. Nachricht zu bringen, hatte, daß sie unver- . züglich ihr Kind wieder erhalten würde. ..John-eilte nun im Fluge nach Norwich. Nachdem er seine DmMmH^ßK iK.i^Mt flüchtigen -Worten dasMrgefalleye erzählt hatte, flog er. sogleich .^demGefSWAe iW arA. MM. fach.„ex H MUoLalv'vllstea Seelenzustande vnt verArtem Äeußern Fast irrsinnia vo r Freude f olgte Rich ard

, der martervollsten Ungeduld , auf Gatten, und Kintz,-denn nur Heuige Stunde» noch, und das Schiff mußte auSlausen. , Da. kam endlich John, welcher nunmehr von Ply- Mlmth yäch Londoi», von London nach Norwich,. von Norwich wieder nach. London, und vou hier nach Plymouth.—^siebenhundert eaglischeMeilenimFluge zurückgelegt.'hätte, 'mit^ Richard Md dem Kinde. M einem Keinen Nachen Mde^TxMxoAchiffgxsahre^ in welchem schon alle Vorkehrungen zur Abfahrt ge» troffen Mr,en. , . Zn hastiger Ungeduld kletterten John

und Richard di^Htrickleitern hinan und ließen sich bei dem Ta- Dies^ vereinte s sogleich die beide» Gatten wieder» und schämte sich nicht demaMehrlichea.John, dessen edle That er bereits vernommen halte/ o»qrm die .^M^A^ieHfersolgte, möge sich' der ge- nngte Leser selbst aiSmalen. Genua, daß keine Augen trocken geblieben, welches das Wiederfinden der getrennten Gatten, das Ent zücken der Mutter, als ihr Kind sie wieder anlächelte, mit ansah, welches es sah, wie Richard unh Kätty im Uehermaße ihres Glückes

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Innzeitung
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Pagina 3 di 4
Data: 10.04.1865
Descrizione fisica: 4
. — Die österreichische Gesandtschaft wird wahrscheinlich nach dem Konkorde platz in das ehemalige türkische Gesandtschaftshotel ver legt weiden; dasselbe ist jetzt noch auf zerrn Jahre von dem Klub Jmperial gemiethet, der aus Artigkeit weichen will. Graf Flahault ist nach London abgereist. Aus Rom wird gemeldet, daß des Erzbischofs Darboy Hal- tung fortwährend Entrüstung erregt. Großbritannien. London, 3. April. England hat einen schweren Verlust erlitten. Richard Cobden, dessen Gesundheits zustand seit mehreren

und Moffot waren. Richard Cobden stammte aus der Grafschaft Suffix, und erblickte das Licht der Welt 1804 in Dunford, in der Nähe von Midhurst, wo sein Vater ein kleines Gut bewirthschaftete. Aber früh verwaist, kam er unter die Obhut seines Onkels, der ein Kaufmann in London war und den Neffen in's Geschäft einführte. Zum jungen Mann erwachsen, wurde Cobden Compagnon eines Caligo Druckers in Stockport, und machte gelegentlich Geschäftsreisen auf dem Kontinent. Im Jahre 1834 bereiste er Griechen land

werde, sei der eines Mannes. — der wie ich glaube, aus reinen und uneigennützigen Be weggründen handelnd, mit nie ermüdender Energie an unsern Verstand appellirt und seine Gründe zum Siege geführt hat durch eine Beredsamkeit die man umsomehr bewundern muß, als sie ohne Ziererei und Aufputz war, der Name Richard Cobdens. In ähnlicher Weise äußerte sich Carl Grey im Oberhause. Fast alle Morgenblätter widmen schon heute dem Andenken Cobdens' die gebührende Huldigung. „Star' und „Daily News

' sind in ihrer Bewunderung des Todten am beredtesten. Richard Cobden, sagt das letztgenannte Blatt, war größer als ein Cäsar; er war ein wirklicher Wohlthäter seines Vaterlandes. Die Freihandelsideen haben vor Cobden existirt und würden auch ohne ihn sich früher oder später Geltung verschafft haben. Aber wie viel hieng nicht vielleicht von dem „früher' ab? Ohne Cobden würde England nicht schon im Jahre 1846 die verhaßten Korngesetze los geworden fein, und zwei Jahre später brach der Orkan aus, in welchem die Throne

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Innzeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 31.05.1864
Descrizione fisica: 4
, die kein allgemeines Inte resse gewähren. — Im Grunde der vorgenommenen Katastral- Vermessung für Tirol und Vorarlberg wurde gemäß Erlaß der k. k. General-Direktion des Grundsteuer- Katasters die Uebersichtskarte von Tirol und Vorarl- der Marine-Offizier sah einen kleinen Knaben im Zimmer spielen, fragte ihn, ob er Richard heiße und da das Kind bejahte, faßte er es ohne viele Umstände, drückte den Kleinen an sein Herz und entfernte sich so rasch als es unter den Protesten der Hausdienerschaft angieng

, mit seiner kleinen Beute. Noch am selben Tage schrieb Georg an Lady White einen Brief, in welchem er unverblümt sagte: Sie könne das Geld behalten, er sei froh seinen Richard zu besitzen, der für ihn mehr Werth, als alles Andere auf dieser Welt habe. Als Mr. White den Raub seines Sohnes erfuhr, suchte er den Marine-Offizier auf, um, sei es in Güte oder mit Gewalt, in den Besitz seines Kindes zu ge langen. Mr. Georg hatte seine Vorbereitungen ge troffen, um der Gewalt mit Gewalt zu begegnen. Mr. White forderte

nur bedacht wäre auf Kosten der Mitmenschen sich zu bereichern. Ferner macht uns der „Bote' auch weiß, daß unser Vorarl berg in physischer und moralischer Hinsicht täglich schlechter werde. Der Grund dieser angeblich stets Aus der Zeugin Gin wurde, nachdem den Richtern der Sachverhalt klar ward, eine Angeklagte wegen Defrau- dation. Der wegen Kindesraub verklagte Georg Krough weinte helle Thränen, als er seinen leiblichen Richard zu sehen bekam, er küßte und herzte den strammen Burschen

, der ihm so ähnlich sah, und schluchzend und zerknirscht übergab er der Mutter den zweiten Richard, dessen Vater er zur Leiche gemacht hatte. Freiwillig erbot er sich den Kindern des Mr. White die Hälfte seines großen Reichthums als möglichen Ersatz für den ihnen getödteten Vater zu übergeben. Auch in Mrs. White Herzen erwachte die Liebe zu dem Manne wie der, dem sie nur mit Widerwillen untreu geworden und es ist zweifellos, daß die Beiden endlich doch ein Paar werden, nachdem es jetzt nicht mehr so schwer fallen

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Innzeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 13.12.1865
Descrizione fisica: 4
der Gemeinden Besenello, Bezirk Roveredo; Ziano, Bezirk Cavalese; Nauderö; Noverö della Lnna; Antholz Niederthal, Bezirk Wels berg; ferner die Bewilligung nachstehend verzeichneter, mitunter fast haarsträubender Stenerznschläge zur Deckung der Gemeindebedürfnisse; a) zn den drei direkten Steuern, als Grund-, Erwerb- und Einkommensteuer: welche gegenwärtig die Aufmerksamkeit von ganz Deutsch land in Anspruch nehmen und durch die wenn auch in mildester Form erfolgte Exilirung Richard Wag- uer's

Offizicrsdicner bekleidet und welchem das Hofökonomat obliegt, und dem Kabinetssekretär, der ein sehr hoher Funktionär ist, ähnlich wie die Ka- binetöräthe in Berlin, und der gewöhnlich ein Staats rath ist, welcher in gleichem Range mit einenr Mi nister oder Gesandten steht. Durch die Indiskretion des Hvfsekretärs kamen verschiedene Gerüchte von fa belhaften Summen, welche Richard Wagner aus der Kabilictskasse bezogen haben soll, in das Publikum, wo sie dann in derber Art vergrößert wurden. Wenn lnau voir

wieder einen Schluß auf die Unhaltbarkeit der Kleinstaaterei ziehen.' Das ist möglich; wir sagen aber : das Kokettiren des Na- tionalvercins mit Preußen, ist nur mehr eine Form sache, dem süddeutschen Zweige des Natioualvereins ist der bcnachtbarte Schweizerbund das Vorbild der künftigen Gestaltung Deutschlands, und es wird kei ner langen' Argumente mehr bedürfen, um auch die norddeutsche Natioualvereins - Abtheilung zu dieser Ansicht zu bekehren. Richard Wagner, der vorn Hof sekretariate angefeindete

und zum Vor theile Baierns ausfüllen wird. Richard Wagner wird nun Zeit haben, über seine neueste Unklugheit nachzudenken. Das baierische Volk aber möge bedenken, daß es von anderen Feinden als einem exaltirten Musiker bedroht ist, und die nächste Zeit wird lehren, daß die Agitation durch die Entferntlng Wagner's iticht beschworen ist. Frankreich. Paris, 7. Dez. Die letzten Nachrichten .aus Mexiko lauten wie matt der Berliner Nat. Ztg. be richtet trotz der Versicherungen der offiziellen Berichte des „Moniteur

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Der Bote für Tirol
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Pagina 3 di 6
Data: 14.11.1861
Descrizione fisica: 6
begierig, von wem diese Geschütze eigentlich Herstaminen. Ein eben in Leipzig erschienenes Blich, daS den Titel führt: „Licht und Schatten. Ein Beitrag zur Knltnrgeschichte von Sach sen von A. V. Richard' gibt uns nnn hierüber ge naue Aufschlüsse. Die Geschütze ließ Herzog Hcin- r i ch, der Vater des Churfürsten Moritz von Sachsen, verfertigen. Er war der eifrigste Anhänger der luthe rischen Lehre uud der erbittertste Gegner des Papst thums. „Er hatte,' sagt Richard, „eine besondere Vorliebe

für die Geschütze. Alles wurde aufgeboten, um große Stücke gieße» zu lassen. Diese Geschütze waren ilnn nie groß und ungeheuer genng, und es machte ihm Spaß, jedem derselben einen besondern Namen zu geben.' Und wer war der Erfinder uud Zeichner der so schenßlichcn Figuren auf denselben? Niemand anderer, als — Lnka6 Cranach. „Der berühmte Lukas Cranach in Wittenberg,' sagt Richard, „mnßte die scheußlichsten Figuren zeichnen, welche der Herzog modelliren, gießen nnd anf die Geschütze an bringen ließ

.' Man sollte es kaum glauben, daß diese Figuren von demselben Manne Herstämmen kön nen , der das schöne und liebliche Bild, das in der Pfarrkirche zu Innsbruck aufbcwahrl ist, gemalt habe. „Die Häßlichkeiten dieser , Gestalten,' sagt Richard, „welche Herzog Heinrich durch den alten Cranqch für die Geschütze anfertigen ließ, weisen anf keinen feinen Geschmack.' — Freilich nicht. Lukas Cranach, früher . ein eifriger Katholik^ wurde später der intimste Freund Luthers. Diese Grflnnnngsändernng wär

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Pagina 2 di 8
Data: 12.11.1870
Descrizione fisica: 8
könnte,' bemerkte Richard etwas verstimmt. Nöbeth erröthete, ein Zittern ging durch ihren ganzen Körper, sie wagte nicht auhublicken und vennvchte vor innerer Erregung keine Antwort zu gehen. -Emilie sagte endlich «ach einer Pause: „Verzeihen Sie unS, aber wir fürchten, daß Mathilde jeden Augen blicks zurüKommt und Sie überrascht.' «Habe ich sie denn wirklich zu fürchten?' fragte der Maler. ,3ch bin ihr ja vorgestellt Worden, wir find ja alte Bekannt? und ich kann es deßhalb schon wagen

ihn vor der Ge fangenschaft retten konnte. Er wurde also gefangen an, aber sie senkten Beide die Augen und gäben keine' Antwrrt. „Ist es also wirklich wahr, daß sie August so rasch ausgegeben hat?' fragte cr weiter. Elöbeth nickte zustimmend mit dem Kopfe. „Und wie ist dies so rasch gekommen?' wandte sich Richard direct an sie. Die Kleine gab wieder leine Autwort. „ES bleibt mir wirklich räthselhast,' fuhr der Ma ler hartnäckig fort; »aber nein, eigentlich konnte ich'S schon voraussehen, wie es kommen würde; die da mals

-! gen seinen Reiseschilderunge», und Emil besuchte uns auch wirWch nur sehr selten, aber ich merkte doch—' „Mein armer Freund ist arg betrögen worden,' siel Richard sogleich ein. „Und warum haben Sie ihm nicht die Augeu geöffnet?' ! EtstUie erröjhete. „Durste ich e« denn? Er liebte. MathAde, abgöttisch und apch sie schien ihm'sehr! M M W stMUWMM MAI genommen und in die Staaten Sapors gebracht (naH WilhelmShöhe), der ihn, im Uebermuth über deu Er folg feines glorreichen Siegs, minder ehrenvoll

.' - . ?'^Vlad W'WÄe/'Mte'GSbtth nicht gehört, was die Beiden an jenem Dage mit einander gesprochen haben ?' wandte sich Richard an das junge Mädchen und feküe Augen ruhten ftrschmd aufHrM SntW ' ' konnte > e« hatte sie' ihre ^DelbstbehÄrschituA wkder'gewoanea und. in einem an ihr fremdett/'äb. stoßülden Töne entzegnete sie: .Ich weiß vön tlicht«!«

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Pagina 2 di 4
Data: 06.10.1870
Descrizione fisica: 4
und ihm die Stunden wie Minuten verflogen. Richard begann sich zu langweilen, er hatte mehr mals hinter der etwas zurückgeschlibenen Gardine der <Sla«thür, die zur Küche führt«, einen hübschen Km- fehlte es nicht, Brod.' Kartoffeln, Pferdefleisch war noch, in Masse, eben so Wem, auch Bier. Brannt- wein, Kaffee vorhanden. Dagegen fehlte es zuletzt an Salz. Milch, Putter, Eiern. Oel u. f. w.. und es kostete 1 Pfd. Pferdefleisch 3 FrcS.. ein Ei 7—8 SouS u. s. w. In der Citadelle war außer einigen Baracken

in Anspruch. Dort aus einer rohe« Holzbank hockte das Kind, starrte müde und träumerisch vor sich hin. Um das gebräunte, edel geformte Antlitz hing verworren ein schwarzes Lockenhaar. Die Kleine schrack auf, als sie den Fremden gewahrte, ihre braunen Augen rich teten sich scheu und schüchtern auf ihn; dennoch faßte sie sich rasch und flüsterte ihm zu: „O bitte, sagen Sie nicht Mathilden, daß ich wieder müssig gesessen habe.' «Ist deine Herrin so streng?' fragte Richard und seine Augen ruhten

mit Wohlgefallen auf dem Kinde, denn aus allem Schmutz vud aller Vernachlässigung schimmerte eine fast wunderbare Schönheit. Ihr Auttitz zeigte wahrhast antike Formen. Die ächt grie chische Nase, der feingeschnittene Mund, das kleine zierliche Ohr mußten ein Malerauge entzücken, das sich davon nicht beirren ließ, daß sich die Kleine mit dem Ruß des Kochherdes allzu vertraut gemacht. j „Meine Schwester schilt immer, wenn ich nicht ar beite,' entgegnete das Mädchen. „Mathilde ist deine Schwester?' fragte Richard

- Präsidiums im Wege der Bundesgesetzgebung.': Die liebst aus. „Ich soll es gar Niemand sagen, sonst wird sie böse.'' Dieses reizende, bildschöne Kind zum Aschenbrödel herabzudrückeu, sah Mathilden ähnlich. Der Mal« hatte sich eines Gefühls von Widerwillen gegen die Braut seines Freundes nicht erwehren können» jetzt wußte er genau, daß sie ein kaltes, herzloses Geschöpf sei und der gutmüthige August nimmermehr mit ihr glücklich werden würde. „Schämt sie sich deiner? ' fragte Richard ganz er staunt

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Pagina 2 di 4
Data: 09.11.1870
Descrizione fisica: 4
. Derjenige, welcher die deutschen Truppen in Gefahr dringt, oder ihnen durch hinterlistige Handlungen Schaden zufügt, wird vor das Kriegsgericht gestellt Richard war noch in der Residenz, als er die Nach richt von der Ermordung CölestinenS erhielt. Er eilte sogleich an Ort und Stelle, denn er glaubte bis zum Letzten Augenblick, das Ganze beruhe auf falschen An gaben. Cölestine gehörte zu jenen engelreinen Wesen, bei den.-n wir es gar nicht zu fassen vermögen, daß sie in eine düstere Tragödie

er jede Hoffnung. Die Fenster von CölestineS Stüdchen waren verhangen , es sah überall so wüst und zerstört aus und eine unheimliche Stille schien über dem ganzen Hause zu brüten. Die alte treue Magd kam ihm mit verstörtem Ant litz, mit weinenden Augen entgegen. „Mein Gott! Ist da» Entsetzliche wirklich wahr?' rief er verzweifelnd. Die Alte schluchzte einige Worte hervor, die Richard zwar nicht verstand, aber die ihm den letzten Hoff- vungSschimmer raubten. „Wo ist sie? ich will sie. sehen!' und in wilder

ihm der alte Herr entgeaen. Unter heißen, überströmenden Thränen warf sich Richard in seine Arme. Er ver mochte kein Wort hervorzustammeln, sein schmerzlich zuckendes Herz sprach nur zu laut. Der Geistliche strich mit der Hand über das weiche Backenhaar des Künstlers. .Mein theurer Sohn! Wie arm, wie bettelarm sind wir Plötzlich geworden! Eölestine hat allen Sonnenschein mit sich genommen, mir ist's, als wäre ich seit gestern erblindet. . und die müden, erloschenen Augen des alten würdizen Herrn bekundeten

ihn zurück. „Nein, junger Freund» Sie dürfen Cölestine nicht wiedersehen. Vor Ihrer Seele steht das Bild der Theuren ia ungetrübter, reiner Schönheit, warum wollten Sie es sich zerstören durch den Anblick eines verstümmelten, entstellten Leichnams!' Richard stutzte. „O diese Barbaren! Wie maß sie noch gelitten haben!' .Ich glaube es nich>,' entgegnete der Geistliche „Gewiß hat sie schon der erste Schlag auf die Stirn betäubt, vielleicht schon die zarte Hülle zerstört!' „Und haben Sie k-ine Ahnung, wer

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Pagina 4 di 6
Data: 10.10.1870
Descrizione fisica: 6
, und mit hoher archäologischer Befriedigung dürchwandelte'ich die schönen Säle, in welchen vorherrschend das Ma- Er wiederholte jetzt jeden Nachmittag seine heim lichen Besuche und ElSbeth lernte spielend eine Menge neuer Dinge. Sie benutzte jeden freien Augenblick, um zu lesen, und Richard sah mit Vergnügen, daß sie in kurzer Zeit die außerordentlichsten Fortschritte machte; und welche Freude empfand die Kleine, wenn sie der Maler lobte und ihr verkündete, sie solle nur so fortfahre«, -dann werde sie bald

mehr wissen als viele in unsern höhern Töchterschulen gebildete Mäd chen! Aber welche« stille, süße Glück läßt sich auch mit dem des armen, unwissenden Arbeiters vergleichen. Per durch sein eigenes rastloses Streben den Schatz seiner Kenntnisse wachsen sieht und nun an den höch sten Geittesgütern seinen Antheil nehmen kann! Mathilde widmete jeden Nachmittag ihren Ge schäftsgängen oder stattete Besuche bei Bekapnten ab 5 — sie nannte daS ihre einzigen ErholungSstuuden. Richard konnte .deßhalb

des Wissens, selbst des öffentlichen Lebens, und deshalb trugen sie diesen Dingen eine so warme, begeisterte Seele entgegen. ' Richard harrte täglich fast ebenso ungeduldig auf seine Lehrstunde als die beiden Mädchen, denn es ge währte ihm einen wahrhaft entzückenden Genuß, zu sehen, wie diese Aermsten mit tiefer, warmer Em pfänglichkeit alles Schöne und Gute m sich aufnah men, für das er ihnen nur irgend ein Verständniß eröffnen konnte. > Als der Maler eines Tages wieder seinen Unter richt gab und dabei

, He mochte, sich aberchesiuneu,udaßieS.i dvA ^a- mit zu spät sei. „Sa, er hat uns «och einmal be sucht und gewiß dabei- die Brieftasche vergesse».' Die Worte kamen zögernd vber ihre Lippen und sie wagte nicht aufzuvlickeu. ^ ElSbeth schien den Vorgang gar nicht beachtet zu haben; sie hielt ihre Augen ruhig auf das Buch ge richtet, als ob sie ganz in ihr Studium versenkt sei, nur an ihren tiefen Athemzügen ließ sich ihre innere Unruhe erkennen. '' < „Wann war er hier?' forschte Richard weiter. „Ick weiß

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Pagina 2 di 4
Data: 24.10.1870
Descrizione fisica: 4
getäuscht und ihn bei Mathilde verdrängt habe. Der Maler suchte sich Gewißheit zu verschaffen. „Was macht Emil ^fragte er nach einigem Nachdenken. „O, der ist munter, geistreich und witzig wie im mer,' eutgegnete August ruhig, und aus seiner Ant wort sprach die alle Anhänglichkeitt an den Vetter. Richard« Vermuthung war also nicht zutreffend. »Md deine schöne Graut? Ich bedaure sehr, daß Besetzung von Lyon zur NothÄenblgM werben wird. Die Operationen nach. Orleans verfolgen auch eine Richtung

eines solchen Er ich durch deine geheimnißvolle Reise verhindert werde, sie zu sehen.' Bei diesen Worten zuckte der Referendar zusammen. Wie von einem unerwarteten Schlage getroffen, rich tete er sich in die Höhe und blickte den Maler mit einem halb verstörten Ausdruck an. „O Richard, ich bin sehr unglücklich, aber frage nicht, quäle mich nicht weiter, du sollst später Alles erfahren.' Ohne seine Fragen zu beantworten, schloß August rasch die Reisetasche und zog in größter Aufregung deu Freund mit sich sott. „Komm, die Swbe er drückt

mich, ich kann's nicht länger hier aushalten.' Mit einer Hast, wie er sie niemals gezeigt hatte, eilte er ans dem Zimmer und die Treppe hinunter. Der Maler vermochte ihm kaum zu folgen. In dem großen, geräumigen Hausflur blickte sich der Referendar scheu um< als fürchte er Jemand zu begegnen, und dann stürzte er hastig hinaus. Auf der Straße wandte er sich mit keuchendem Athem an den Freund. „O Richard, ich bin sehr unglücklich; aber frage nicht, forsche nicht! Ich kann dir nichts sagen, nnd bei unserer alten

Freundschaft beschwöre ich dich, dringe nicht weiter in mich und laß mich dichmal ungestört meine Straße ziehen.' Ehe der Maler noch etwas erwiedern konnte, wär August um die nächste Ecke verschwunden. Richard - ^ blickte ihm ganz verwundert, nach. Er konnte sich das seltsame Benehmen des .braven. Jun gen gar nicht erklären. So hatte, denn ^ seine kurze tlguisseS für unsere Kriegführung läßt sich leicht er messen. Abgesehen von dem moralischen Eindruck, welchen der Fall von Metz und jdie Capitulation

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Pagina 1 di 6
Data: 08.10.1870
Descrizione fisica: 6
.) Der Maler war artig genug, um dagegen Einspruch zu--erheben, aber es geschah nicht mit jener Lebhaftig keit, die sie erwartet hatte, ihre Unterlippe zog sich schmollend etwas herauf, dennoch fragte sie in ihrer einschmeichelnden freundlichen Weise: „Nicht war. ich kann Ihnen für Ihre Studien gar nicht dienen?' „Warum nicht?' entgegnete Richard ausweichend; «die Augen eines Malers suchen und finden überall das Schöne heraus und müssen es zu benutzen wissen.' Mathilde lächelte zwar verbindlich, schien

kann,' und sie fuhr sich mit der ' feinen,zierlichen Hand nicht ohne Koketterie über die »Ich verspreche dir dafür, dich wirklich nicht mehr mit meiner Cigarre zu belästigen,' sagte er besorgt. Die Freunde empfahlen sich. „Nicht wahr, eS ist ein herrliches Mädchen!' rief August, nachdem er kaum das HauS im Rücken hatte. „Und haft du nicht das Vorbild zu einer Madonna in ihr gesunden?' „Nicht ganz,' entgegnete Richard. „Was? nicht ganz!' wiederholte der Referendar entrüstet und packte seinen Freund am Arme

auf der Straße stehen blieben. „Das ist drollig! Mein Better weiß prächtige Jagdgeschichten zu erzählen, sogar prächtig zu lügen, aber auf da» Herz meiner Braut wird er niemals Eindruck ma chen. Cr ist viel zu kalt und hochmüthig und Ma thilde ist stolz, sie verträgt nicht die mindesteVernach- lässiguug ' „Ich wünsche, daß du Recht behalten mögest,' ent gegnete Richard; er suchte da» Gespräch auf andere Gegenstände zu lenken, und da sich der Maler wei gerte. heut' noch eine Weinstube zu besuchen, so trenn

ten sich die Freunde bald. Richard war von. dem heutigen Begegniß mehr be wegt worden, als er August gezeigt hatte. Er nahm zu herzlichen Antheil an dem Geschick seine» Freun des, um nicht über die Wahl der Lebensgefährtin be kümmert zu sein, die dieser getroffen. Je mehr er jetzt in der Einsamkeit über den Charakter Mathilden» nachdachte, je klarer wurde es ihm, daß die» eitle, selbstsüchtige Geschöpf nimmermehr für den ehrlichen gutmüthigen Burschen passe. Der Maler war üby> zeugt

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Pagina 2 di 4
Data: 20.12.1866
Descrizione fisica: 4
' und die „reine Sitte der Väter' für gefährdet zu erachten? Thun die Seelsorger und die landes fürstlichen Be hörden nicht ihre Schuldigkeit? Mit Nichten! Kein Mensch hört in dieser Richtung Klagen. Woher also eine Besorgniß, die bis heute Jedermann im ganzen Lande ein Geheimniß war? Wir sprechen nicht über den ersten Theil der Adresse, der zweite aber kommt In Norwich hatten sie nun so lange zu bleiben, bis sie mit den übrigen Verbrechern nach Plymouth transportirt würden. Richard und Kätty fühlten nun erst

, vorzüglich aber nahm sich die Letztere des schuldlosen Wesens an, welches den Namen ihres verstorbenen Sohnes, ihres Williams, suhrte, und verpflegte eS mit der Sorgfalt und Zärt lichkeit einer Mutter. So war endlich der Tag herangebrochen, an wel chem John die weiblichen Sträflinge nach Plymouth zu bringen hatte. Dieses eröffnete er auch an dem Borabende feiner Abreise dem unglücklichen Richard. Nun war alle Hoffnung siirihn verloren. Er warf sich auf sein Lager, raufte sich das Haar und geer dete

antreten. Richard ras'te und mußte gebunden werden. Als Kätty am nächsten Morgen, ihr Kind auf den Armen, das Gefängniß und ihren Gatten verlassen mußte, vermochte sie ihrer Wohlthäterin, der wackeren Dorothea nicht mit Worten zu danken, aber der heiße Thränenstrom, welchen sie auf DorotheenS Hand ver goß, ließ diese die Empfindungenlahnen, welche jener das Innerste zerrissen und sie der Sprache beraubten. Ganz niedergedrückt von ihrem namenlosen Schmerze saß Kätty in Gesellschaft der eben erwähnten

drei Sträflinge auf dem Wägen, welcher die nach wenig belebte Straße durch die Morgennebel dahiurollte, und ihr HeiH wollte zerspringen, gedachte sie an die Tren nung von Richard, und an das künftige LooS ihrer schuldlosen Williams. schlössen, aber gerade diese dauern dann ewig und bilden ein festes unlösbares Band zwischen den Völ kern. ES sei ein gutes Vorzeichen — sagte dann Herr v. Beust — daß der erste Vertrag, den Oester reich mit Frankreich abschließe, einer von jenm sei, deren ewige Dauer

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Der Bote für Tirol
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Pagina 6 di 6
Data: 17.04.1866
Descrizione fisica: 6
. T>. I. erl. Richard Schreiber und OScar Müller, auf die Verbesserung der Maschine zur Erzeugung von Schnüren. LZom 2Z. März l8Sl, ungiltig vom 2Z. März ISKZ. D. Z. erl. Wilhelm Samuel Dobbs, auf die Verbesserung in der Erzeugung von Zündrequifiten. Vom 2l. März 181!I, ungiltig vom 2l, März lN!Z. D. Z. erl. Ferdinand Tallachini und Severin Tallachin!, auf die Verbesse rung der „I^-rva metaUica' genannten, prisilegirt gewesenen Masse zur Belegung von Straßen, Höfen u. s. w. Vom 2t März l8Sj, ungiltig

2 Jahre. Veschr. g. geh. Richard Garret SouS, zu Leiston, Suffolk in England (Bevoll mächtigter Paul Kotzü, Eioil>Jngen:eur in Pest) , auf die Verbene rung der Ncihen-Säemaschinen und Pferdehaken. Vom !t. Oktober li-KZ, auf t Jahr. Veschr. g. geh. Carl ^kretteuauer, Hausbesitzer zu Blindenmarkt. aus die Erfin dung eines DistanziuesserS ohne Meßkelte. Vom g. Oktober lZZZ, auf t Jahr. Veschr. v. geh. Valthasar FabriciuS, Goldarbeiter in Wien, auf die Verbesserung der Wäschkluppen. Vom g- Oktober

- Petrolenm- «.Ilxäracarburo) Gailampen-SystemS. Vom ll. Okt. 18'jZ, auf l Jahr. Veschr. g. geh. I. G. May-r, Kaufmann in Nürnberg, und Richard Meusing,- Zirgeleibcsitzer zu Harburg in Vaiern (Aevollmächligter Earl A. Specker in Wie»), auf die Erfindung eines WasserofenS. Vom ll. Oktober IL-.Z, auf .l Jahre. Beschr. g. geh. Dies- Erfindung ist im Königreiche Baiern seit dem U. Juli lLKZ auf die Dauer vou S Lahren patentirt. Johann Jouke, Kleidermachcr zu Pribram in Böhme», auf die Erfindung ein-- «nis

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