meines Lebens zu über nehmen, in denen mich das Schicksal wieder gelehrt hat, in banger Sorge mit jedem Gedanken das Teuerste zu um krallen, was wir auf dieser Welt haben, das deutsche Volk und das deutsche Reich. Der Reichstag billigt . . . Nach dieser mit stürmischem Beifall ausgenommenen Rede hielt der Reichstagspräsident eine längere Ansprache, in der er ein Gelöbnis des Vertrauens und der Treue für den Führer ablegte, und die in dem Antrag gipfelte: Der Reichstag billigt die Erklärung der Negierung
und dankt dem Reichskanzler für die Rettung des Vaterlandes vor Bürgerkrieg und Chaos. Dieser Antrag wurde angenommen und die Sitzung ge schlossen. Der Reichstag als Entlastungszeuge Der Brief aus Deutschland, dm wir ver öffentlichen, ist vor dem Zusammentritt des Reichstages geschrieben worden; er ist aber auch jetzt noch, da die Reichstagskomödie vorbei ist. aktuell; denn er zeigt die ganze Zwieschlächtigkeit, die den Nationalsozialismus ausmacht, und deutet gleicherart die Schwäche
an, die der braunen Dik tatur innewohnt. Berlin, 12. Juli. (-) Man hat ganz vergessen, daß es etwas Derartiges im Dritten Reich noch gibt: Reichstag! Das letzte Mal hat er am 30. Jänner vor General Göring exerziert, also vor einem halben Jahr, und der Reichs« regierung nach Anhörung einer großen Rede 'des Kanzlers alle nur erdenkbaren Ermächtigungen zugestanden. Jetzt tritt er wieder zusammen. Nicht ganz so, wie er damals auseinanderging. Es fehlen einige Abgeordnete— sie ha ben inzwischen das Zeitliche mehr
oder weniger stark ge segnet. Auch im Aeußern wird der Reichstag diesmal anders ausiehen als vor einem halben Jahr: es wird ein Zivil reichstag sein, denn die braune Uniform, das Ehrenkleid der Natron, ist augenblicklich verboten wie in den schlimm sten Zeiten Brünings. Und auch die Zeit des Zusammen tritts ist etwas ungewöhnlich für deutsche Verhältnisse: acht Uhr abends. Der Reichstag tagt nicht, er nachtet. Aber das sind. Aeußerlichkeiten. Zweck der Einberufung und Verlauf der Sitzung sind klar
. Was den letzteren anlangt, könnte man heute be reits einen ausführlichen Bericht geben, ohne Grfahr zu laufen, nachträglich viel daran ändern zu müffen. Reichs kanzler Adolf Hitler hält eine große Rede über die Ereig nisse vom 30. Juni, der Reichstag votiert ihm — aus — nieder! — auf — nieder! den Dank des Vaterlandes. Was den Zweck anlangt, will die Regierung dem Ausland zei gen können, daß das deutsche Volk hundertprozentig die Vorgänge des 30. Juni nicht nur billigt, sondern mit hei ßem Dank begrüßt