St. Petersburger und Moskauer Blätter, das Rußland, auf feine Allianz mit Prenßen bauend, schon auf Gelegenheit lauert, um Händel mit Oester reich zu suchen. Oesterreich könne keinem slavischem Stamm so viel Vertrauen schenken wie dem polnischen. Die Polenführer hätten eö längst eingesehen, daß der von St. Petersburg aus gepredigte PanslaviSmnS nichts als ein schlecht maskirter PnndeSpotismnS ist- Italien. Der Einzug Viktor EmanuelS in Venedig wird von einem Korrespondenten der ,,Allg. Ztg.' folgender Maßen
beschrieben: Endlich hat daö von den Venetia ner» so sehnlichst erwünschte Ereigniß, der feierliche Einzug Viktor EmanuelS in Venedig, stattgefunden, und von Seiten der Venetianer geschah Alles, um den selben zu einem großartigen, wahrhaft prachtvollen zu machen, und Arm und Reich, Hoch und Niedrig wirkte zu diesem Zwecke zusammen. Der schönste Palast, so wie die kleinste Hütte war festlich geschmückt, und der Luxuö, die Menge, welche an Fahnen, Teppichen und Blumen entwickelt wurde, gränzt
an das Unglaubliche. Die größern Adelösamilien und reichern Privatleute hatten sich eigene Prachtgondeln angeschafft, ihre Gon dolieri reich kostümirt, und der Luxus, welcher bei die ser Gelegenheit entsaltet, der Ueberfluß an Sammet, Atlas, Gold und Silber, Broeat u. f. w., welcher zur Schau getragen wurde, war ein ungeheurer. Meist waren die Vorder- und Hintertheile dieser Prachtgon deln reich vergoldet, die Seitenwände mit AtlaS und lammet auSgefchlagen, dieDecken mit Sammet, Federn und Gaze geziert
, war die Mehrzahl reich und elegant geziert. Eine solche Menge prachtvoller Gondeln, gold- und silbcrgcstickter Kleider hat Venedig feit vielen Jahr- zehenten nicht mehr gesehen — eS war ein wundervoller Anblick. Da nach einer Kundmachung des hiesigen Munizi- piums der Einzug des Königs schon um 11 Uhr Vor mittags ersolgen sollte, füllten sich schon in früher Morgenstunde alle Plätze und Kaien, welche eine Aus sicht auf den Eanal graude boten, mit Tausenden fest lich gekleideter Personen. Der Markusplatz