als ,Morte des Lebens" bezeichnen können, weil sie für das praktische Leben gesprochen sind und für das ewige Leben Geltung haben. Die Lebensweisheit, die der Herr unS kundtut, stimmt ebenso im großen wie im kleinen, genau so im öffentlichen wie im privaten Leben und sie f jilt vor allem für das Innenleben der eigenen Seele. Sie ollen unS als Wegweiser zur inneren Auferstehung dienen! „Jedes Reich, daS in sich selbst uneins ist, zerfällt!" DaS ist die erste Lebensweisheit des sonntäglichen Evangeliums
. Die Geschichte bestätigt ihre Wahrheit, große Weltreiche sind an innerer Uneinigkeit zu grunde gegangen. Die unsterbliche Seele ist ein Reich für sich. Frei und unabhängig von allen anderen Seelen wandert sie in der vergänglichen Hülle des Leibes durch daS Leben, bis sie losgelöst von allem Irdischen dort landet, von wo sie auSging — bei Gott! Wohl ihr, wenn sie un geteilt ihrer ewigen Bestimmung entgegen schwebt! Nicht umsonst mahnt der Heiland im weiteren Verlauf der Rede: „Wer
nicht für mich ist, der ist wider mich!" und an an derer Stelle: „Niemand kann zwei Herren dienen! Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon!" Und nicht umsonst heißt da» Hauptgebot des Gesetzes: „Du sollst Gott, deinen Herrn lieben auS deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele, mit allen deinen Kräften und mit deinem ganzen Gemüte!" Nur dann, wenn das Reich der Seele in Gott geeint ist und ungeteilt zu Gott sieht, nur dann wird es fein ewiges Endziel erreichen, denn jedes Reich, auch das Reich deiner Seele, lieber Leser
, liebe Leserin, zerfällt, wenn eS in sich selbst uneins ist. Mahnt die erste Lehre zur Einigkeit, so ruft die zweite zur äußersten Kraftentfaltung. Es genügt nicht, daß ein Reich in sich einig ist, eS muß auch stark sein, denn „wenn ein Starker bewaffnet feine Burg be wacht, ist seinBesitzinSicherheit. Das Reich der Seele muß stark befestigt sein in Glaube, Hoffnung und Liebe, es muß voll der Waffenrüstung des Gebetes, der Abtötung und der guten Werke sein und nie soll die Sorge um die innere
Kräftigung erlöschen, denn es ist möglich, wie der Heiland sagt, daß ein Stärkerer kommt und die ganze Waffenrüstung, auf die man sich verließ, erobert und verteilt. Und die dritte Lehre ist besonders ernst! Sie mahnt uns zum demütigen Vertrauen auf Gott. Selbst dann, wenn das Reich der Seele alle Angriffe siegreich abgewiesen und einig und stark dasteht, ist die Gefahr nicht gebannt. Der Feind der Seele sammelt feine Genossen zum letzten Sturm. „Es geht hin und holt noch sieben andere Geister, die ärger