kannte. Zwischen Mozarts Oper und Beaumarchais Ko mödie. welcher der Textbearbeiter nur das ver liebte Tändelspiel entnahm, besteht so wenig und soviel Gemeinschaft wie etwa zwischen dem „Faust von Goethe und dem gleichnamigen Werk' von^ Gounod. Für Mozart war der Anreiz durch denl starken Erfolg der Komödie gegeben, und eines Tages fragte er Lorenzo da Ponte, ob er das Textbuch von Beaumarchais zu einem Opern libretto verarbeiten könne. Da Ponte sagte sofort ja und ging an die Arbeit. „In sechs
Wochen war alles fertig', erzählt da Ponte in feinen: Erinnerungen, „der Kaiser ließ sich verschiedene l Stücke vortragen, die ihm aanz außerordentlich ein einziges Anstoß bei ihm erregte. „Dennoch sollte die Premiere nicht ohne Zwischenfälle vor sich gehen. Da Ponte erzählt darüber, daß ein gewisser Bussani, Garderoben- und Szenenin spektor, „der sich auf alle Berufe außerdem eines Ehrenmannes verstand', den Textdichter und Komponisten anzuschwärzen versuchte, weil sie einen Ball in den „Figaro
' eingeslochten hätten. I „Graf Rosenberg', so erzählt da Ponte, .schickte unverzüglich nach mir und begann finster folgen, den Dialog: ' ' .Also, der Herr Poet hat einen Ball in den „Figaro eingeführt?'^ — „Jawohl, Exzellenz.- — „Der Herr Poet weiß wohl, nicht, daß der Kaiser keine Bälle auf seinem Theater zu sehen !!t r.'! Exellenz,' — „Also, dann sag ich es Ihm hiermit. Hat er das Textbuch bei sich?', — „Jawohl, Exellenz.' — „Wo ist 'die Ballszene?' — „Hier, Erzellenz.' — „So macht
. Mein Stillschweigen ließ ihn merken, daß da wohl ein kleiner Schwindel vorliegen müsse. Er wandte sich an den Grasen; dieser sagte halb mur melnd, der Tanz habe gefehlt, weil das Opern- theater kein Ballettpersonal habe. „Gibt es in den anderen Theatern keines?'«, Man sagte ihm. daß es welches gäbe. „Nun wohl, da soll da, Ponte haben, so viele ihrer auszutreiben sind.' In weniger als einer halben Stunde waren die Ballettänzer oder Statisten zusammengebracht Am Ende des zweiten Aktes wurde die ausge merzte Szene