der Luft zu untersuchen. Dieser Expedition konnte sich Genosse Winter unter Führung der Ingenieure und des Sektionschefs Wurmb, der unermüdlich am Platze ist, anschließen. Es war eine schaurige Fahrt, so schreibt der genannte Genosse, dieser zweistündige Gang durch den eisig kalten Bach, der die Tunnelsohle in ihrer ganzen Breite, stellenweise knietief, überflutet. Alle Stimmen des wassererfüllten Tunnels waren lebendig und gaben Zeugnis von der Wucht des Elements, das in das Unglücksloch eingebrochen
in den seit dem Wassereinbruch vom 17. d. M. nicht ventilierten Tunnel einfuhr, dem am Platze anwesenden Kontrollor in Gegenwart der einfahrenden Arbeiter den Befehl gab, daß er jeden Arbeiter aufschreiben müsse, der vor Ablauf von acht Stunden wieder aus dem Loch komme. Die Ausgeschriebenen würden sofort ent lassen. Wie brutal diese Maßregel ist, erhellt daraus, daß sich zur schlechten Luft im Tunnel ja auch noch der tosende Wildbach gesellte, der, halbmeterhoch und noch höher tiefer drinnen, den Tunnel
auf, um ihn selbst einzuvernehmen. Meine erste Frage: „Wo waren Sie Sonntag nachmittags?" sagte ihm schon, wo hinaus ich wollte. Dies sagten mir seine leeren Ausflüchte, sein Gestammel und sein Rotwerden. Bis unter die Haarwurzeln stieg ihm die Blutröte und dann leugnete er alles rundweg ab. Erst als ich ihm einen bereitgehaltenen Zeugen gegenüberstellte, der es ihm ins Gesicht sagte, daß er am Platze gewesen sei und daß ihm Canale die Meldung erstattet habe, gab er die Möglich keit zu, daß er dort gewesen sei