wir von einem treuen Freunde unserer Stadt fol gende Zeilen: Ein alter, unentwegter.Freund von Bozen- Gries, Habs ich mich wieder einmal in Ihrer Gegend aufge halten und deren unvergleichliche Schönheit genossen. Ich wäre gerne etwas länger geblieben, allein der bevorstehende Grie ser V i e h ma r k t h a t m ich h e r a u s g e e ck e l t. Ich hatte mein Logis wie immer in der Nähe des Grieser Haupt- Platzes genommen. Als ich aber erfuhr, daß am Blasiustage auf dem betreffenden Platze Viehmarkt abgehalten
werde, machte ich mich reisefertig und zog in's Nebelland. Daß ich dies thun mußtet ärgert mich und» ich denke mit Wehmuth und dennoch mit einer Art Bitterkeit an Gries zurück. ,Denn dieser abscheuliche, spektakulierende Viehmarkt hat mir Gries schon ein paarmal verleidet. Warumwird denn die ser Marktnoch immer auf dem Franz Josef Platze abgehalten? Vor ein paar Jahren erzählten mir Grieser Bürger schmunzelnd und händereibend,. von jetzt ab werde dieser Skandal nicht mehr geduldet, man; habe soeben
für den Viehmarkt ein geschickt gelegenes Wein gut angekauft. Es ginge auch nicht länger an, Gries, welches ein Fremdenkurort sein wolle, durch diesen Viehmarkt derart zu mißkreditieren. Nun und tvas ist es denn jetzt mit dem betreffenden Weingut? Hat man es deshalb gekauft und hat man^ den Hauptplatz deshalb nach dein Kaiser Franz Josef benannt, um noch wie vor auf demselben Platze den Marti abzuhalten? Dann sollte man den Platz doch lieber „Grieser Viehplatz' nennen, anstatt den Namen des greisen
