gewandert waren, dann aber Wägen, Fiaker und Droschken in Menge. Lustig flogen sie an Leopold Staudmayr vorbei. Feine Herren saßen in den Wägen und schön geputzte Damen, deren Reif röcke kaum noch für etwas anderes Platz ließen als für ihr schönes Selbst. Hie und da klangen auch rrohe, laute Kinderstimmen dazwischen: war es he^te voch ein so schöner Frühlingstag gewesen und hatte man sich doch so köstlich unterhalten. „Gute.Geschäfte gemacht, Staudmayr, was?' scholl es Plötzlich im Vorübersausen
lachend, sondern in bitterbösem Ernste. Und Staudmayr verstand auch das. „A so a schöner Platz und a so a schlampigs Fuhrwerk! Gar net leiden sollt' man's!' Da wurde es dem Alten zu viel. „Hü!' mur melte er mit erstickter Stimme, und seine Kopf hänger setzten sich langsam und feierlich in Be wegung. „Hast g'hört, Füchsel? Hast g'hört, Braun? Gar nimmer sechen lassen sollt' mer uns aufn Schot tenring!' rief Leopold Staudmayr, als er endlich unbeachtet und unbelauscht mit seinen beiden Pfer
net. Wannst amal nim mer fesch herschaugst, alsdann hast Verdienst auch kan mehr.' „Ja, ja,' murmelte der Dritte, der mit der Sei delflasche, „so weit hat der Franzl scho net ganz un recht g'habt: grad net so grob heraussagen Hütt' er's sollen. Wißt's, denkt Hab' ich mer's auch schon oft: 's is a wahre Schand, daß a solchenes Fuhrwerk auf an solchen Platz steht.' „Das sag i auch!' rief Ferdinand, sich aufrich tend. „Aber wißt's was, Kameraden? änderst ma chen müff' mer's!' „Änderst
! Doch als er endlich sein Ziel erreicht hatte, gab's eine Überraschung, die ihm fast das Blut in den Adern erstarren ließ. Genau auf dem Platze, wo er immer stand, wo er schon gestanden war, als Füchse! und Braun noch schnaubende junge Pferde waren und sein Wagen neu lackiert funkelte, auf eben dem Platze, den er seinen Platz nannte und mit dem er verwachsen war wie die Schnecke mit ihrem Hause, stand heute ein anderer Wagen, ein funkel nagelneuer, mit flinken Pserden bespannt und mit einem hübschen jungen Fiaker
