Versammlungsteilnehmer. Im Saale das Parkett, das große Podium, die Ga lerie so überfüllt, daß keine Stecknadel zur Erde fallen hätte föimcn, der Vorraum, die Garderobe, alles voll Menschen. Und draußen auf der Universi- tätsstraße stauten sich vom Franziskanerbogen an bis gegen die Jesuitenkirche tausende Menschen, die im Saale keinen Platz finden konnten. Wenn es noch eines Beweises bedurfte, daß die Erregung der Massen kein Produkt der „Hetze", wie die Mächtigen und die den Machthabern Weih rauch streuenden bürgerlichen
hunderttausenden, sa Millionen hungernder Men- Taube Freuden. Von Bernhard Tag. Sie sieht um sich. Nein, es kann noch nicht sehr spät sein. Etwas länger hat das Kochen heute ge dauert, aber 1 Uhr ist's gewiß noch nicht. Tie Straße ist noch wenig belebt und der weite Platz vor dem Bahnhof fast menschenleer. Rasch geht sie über das Geleise, noch hundert Schritt und sie ist beim Laden, bei ihrem Obstladen. Einen schnellen Blick wirft sie auf ihren Johann, um sich zu überzeugen, ob er nicht schon sehr ungeduldig
aufs Essen wartet. Aber sein Ausdruck ist so gleichmütig wie immer; er macht ihr Platz und sieht ihr zu, wie sie das Einbindtuch löst, den Topf aus der Schüssel hebt, beiseite stellt, die Schüssel ausbläst, dann die dampfenden Nudeln und Erbsen aufschüttet und auf die Platte stellt. Nun setzen sie sich beide auf die schmale Bank, die an die Kirchenmauer stößt, und essen, Johann bedächtig und langsam, Therese rasch und beweglich. Sonst pflegte Therese während des Essens zu sprechen, viel und lebhaft