, nahm seinen Weg über die Maria-There- sien-Straße, Burggraben, Museumstraße, Straße der Su detendeutschen, Universitätsstraße zum Kanzler-Dollfuß- Platz, wo die nochmalige feierliche Einsegnung stattfand und die Gedenkansprachen gehalten wurden. Der Staatsakt am Kanzler-Zollußplatz Trotz des ungemütlichen, naßkalten Wetters hatten sich bald nach ein Uhr mittags vor der Hofburg zahlreiche Men schen eingefunden. Der Platz vor dem Stadttheater zeigte die Vorbereitungen zur großen Feier: Ein Katafalk
, von Blatt pflanzen umgeben, eine schwarz umflorte Rednertribüne. Gegen halb 3 Uhr kam der Trauerzug auf den Doktor- Dollfuß-Platz. Fast eine Stunde währte der Anmarsch — und trotzdem war es nur jener Teil des Zuges, der vor dem Sarg marschierte. Während sich die unzähligen Fahnen senkten, wurde der Sarg des Landeshauptmannes aus dem Leichenwagen gehoben und zum Katafalk getragen. Nach dem A'bspielen eines Trauerchorals der Militärmusik nahm Weihbischof Dr. Filzer die zweite Einsegnung der Leiche
vor. Nun kamen sieben führende Persönlichkeiten als Trauer redner zu Worte — Vertreter der Stadt, der Bauernschaft, der Tiroler Wirtschaft, der Wissenschaft, der alten Armee, der Regierung und des Staates. Tie Reden wurden durch Lautsprecher weit über den großen Platz verbreitet. Als er ster sprach Regierungskommissär Franz Fischer. Landes rat O b e r m o s e r, der Tiroler Bauernführer, dankte — als zweiter Redner — dem toten Landeshauptmann für die jahrzehntelange Förderung des Tiroler Bauernstandes
Armee. Er sprach dem Toten besonderen Dank aus, denn Landeshauptmann Dr. Stumps war ein großer Freund und Wohltäter des alten Heeres. Lautlose Stille herrschte auf dem großen, menschenwim melnden Platz, als die zwei letzten Redner, der Bundeskanz ler und der Bundespräsident, sprachen. Die Rede des Bundeskanzlers Wer von uns vermöchte sich nicht all der lichten Tage zu entsinnen, an denen das Erinnern großen, historischen Geschehens der Tiroler Heimat und jene, die sich zu ihr be kannten
, auf diesem Platz versammelt hat. Wehende Fah nen, die ganze Pracht und berauschende Schönheit unseres Tiroleclar.des, unendlich viel Begeisterung klangen hier zu sammen, mehr denn einmal, immer wieder, zu einer gewal tigen Smphonie des Bekennens, und immer stand m der Mitte Franz Stumpf. Und nun ist der Tag gekommen, wo wir uns wiederum hier aus diesem Platz historischer Feste versammeln, die Fahnen umflort, und wo der Himmel selbst seinen Flor gezogen hat, zum Zeichen der Trauer, um das einzigartige Panorama