linksgerichtete französische Zeitung „Franc Tireur" schreibt heute in einem Artikel, daß die Teilnahme der Tschechoslowakei an den Besprechungen über den Marshall-Plan, die am Samstag in Paris beginnen werden, die Bildung eines Westblocks und die Furcht vor einem zweiten München bannen konnte. „Diese Entscheidung, die frei und in vollem Be wußtsein ihrer Bedeutung getroffen wurde", schreibt die Zeitung weiter, „wird auch jedes Zögern der skan dinavischen Staaten hinfällig machen und eine Teil* nähme Polens
Ministern, die sich zu Handelsbesprechungen nach Moskau begehen haben, dürfte dort auch der Marshall- Plan erörtert werden, Das ungarische Kabinett hält heute eine Son dersitzung ab, um sich über Annahme oder Nicht annahme schlüssig zu werden. Reykjavik, 8. Juli. (AFP) Island hat die französisch-britische Einladung zur Teilnahme an der Pariser Konferenz am 12. Juli angenommen. * Athen, 8. Juli. (Reuter) Der griechische Innenminister und Führer der Sozialdemokrati schen Partei, Georges Papandreu, reiste
werden und dafür müssen wir alle reli giösen und ideologischen Vorurteile fallen lassen.“ Oesterreich und der Marshall-Plan Wien, 8. Juli (SK). Vizekanzler Dr, Schärf gab einem Mitarbeiter der „Sozialistischen Kor respondenz“ eine Unterredung, in der er unter anderem ausführte: „Wir hoffen, daß sich Oesterreich an einem Europaplan beteiligen kann. Wir hoffen aber auch, daß wir durch eine solche Beteiligung nicht Gefahr laufen, in den Strudel der Gegensätze zwischen Ost und West gezogen
, daß die Absicht bestehe, einen gegen die Sowjetunion gerichteten westeuro päischen Block zu schaffen. Wenn ein solcher Block im Entstehen ist, dann in Osteuropa, wo Rußland dominiert. Irgendwo muß eine Brücke zwischen Ost und West gefunden werden, wenn ein Krieg vermie den werden soll. Rußland wird durch die Um stände gezwungen werden, ebenso nach einer Ueberbrückung zu suchen wie der Westen. Tru- man-Doktrin und Marshall-Plan sind Meilen steine der Geschichte, die Rußland daran erin nern sollten