¬Der¬ obere Weg : von Landeck über den Reschen nach Meran.- (Jahrbuch des Südtiroler Kulturinstitutes ; 5/6/7)
In Josef Pichler aus dem Passeiertal, seines Zeichens Gemsjäger in der Churburg der Grafen Trapp, nächst Schluderns, fand er den richtigen Mann. Ohne Pickel und Seil, nur mit Holzstangen bewaffnet, erreichte das „Pseirer Josele' — wie man Pichler allgemein nannte — mit zwei Begleitern am 27. September 1804 den Ortlergipfel, übrigens auf einem heute nicht mehr gebräuch lichen, ziemlich schwierigen Weg, über die sog. „Hinteren Wandlen'. Schon im Jahr darauf fand der mit genialem Orien
tierungssinn begabte Jäger auch den Zugang von Osten her, über den Hintergrat, über den heute noch ein beliebter, nicht unschwieriger Ortleranstieg führt. 1826 wiederholte Pichler die Route seiner ersten Begehung und 1834 führte das „Pseirer Josele', selbst nun schon 70 (!) Jahre alt, den bergbegeisterten Priester Peter Paul Thurwieser über „seinen' Weg auf den Ortler. Der Name Thurwieserspitze (3652 m) erinnert an diese Bestei gung und an den bergtüchtigen Priester. Dann blieb es 30 Jahre ruhig