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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 28.02.1902
Descrizione fisica: 8
ee und ein Handtuch, mit dem der Advokat sich das Blut von Gesicht und Kleidung abwusch. „So,' bemerkte Philipp, der ihn ungeduldig beobachtete, „nun schreiben Sie ein volles Geständnis Ihrer Schuld nieder!' Braun ergriff die Feder, aber anstatt zu schreiben, sah er nach denklich .vor sich hin. „Warum zögern Sie?' herrschte Philipp ihn an. „Ich dachte,' stotterte Braun, „wenn ich Ihnen alles wieder gebe, könnten Sie doch füglich auf das Geständnis verzichten und mir diese Demütigung ersparen

.' Seines Sieges gewiß, glaubte Philipp, Großmut üben zu dürfen, obgleich er sich sagte, daß ein solcher Gauner eigentlich keine Gnade verdiene. „Gut, so schreiben Sie vorläufig den Schein für das Bank haus!' befahl er kurz. „Ich mache Ihnen aber durchaus keine Versprechungen, daß ich Sie mit öffentlicher Brandmarkung ver schonen werde.' „O, ich rechne auf Ihren Edelmut. Sie können doch nicht so grausam sein?' bat der Betrüger mit kriechender Unterwürfigkeit. Voll Abscheu wandte sich Philipp ab, und Braun

bequemte sich, endlich folgende Anweisung zu schreiben: Herren Blum u. Co., Hier. Anbei ersuche ich Sie höfl., dem Ueberbringer dieses, Herrn Philipp Erhardt, das Päckchen Diamanten einzuhändigen, welches ich am 27. Sept. bei Ihnen deponierte, da dasselbe alleiniges Eigentum des Herrn Philipp Erhardt ist. Hochachtend 5. Oktober 1392. Robert Braun. Philipp las das Blatt mehrere Male sorgfältig durch, um zu sehen, ob es nicht einen Kniff oder Fehler enthielt, der die Aus lieferung der Steine verhindern

bis an den Hals zu und nahm seinen Hut, während Anna die Thüre vor ihm öffnete. Ohne Gruß verließ er das Zimmer; auf der Schwelle blieb er jedoch zögernd stehen, noch einen letzten Blick voll Haß, Schadenfreude und Verachtung auf die beiden werfend, die den Versuch gewagt, ihm seine Beute abzujagen. Dann verschwand er im Dunkel der Nacht. 13. Kapitel. Einglücklicher Mensch. In ganz Berlin gab es an diesem Abend keinen glücklicheren Menschen als Philipp Erhardt, der immer wieder nach der Stelle griff

, wo der kostbare Schein geborgen lag. Nachdem er seiner Bundesgenossin in fast überschroänglicher Weise gedankt und ihr versprochen hatte, sie wieder zu besuchen, eilte er in sein Hotel zurück, wo er zu seiner freudigen Ueberraschung Doktor Werner vorfand, der auf ihn wartete. Der junge Rechtsanwalt hatte es sich in einem Lehnsessel bequem gemacht, rauchte eine Zigarre und swdierte die neuesten Zeitungsberichte. „Du hier, Oskar?' rief ihm Philipp vergnügt entgegen. „Einen gescheidteren Einfall konntest Du gar

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Bozner Nachrichten
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Pagina 7 di 16
Data: 19.08.1900
Descrizione fisica: 16
„Bozuer Nachrichten'. Cri m in a l - R o m an von Fitzgeralv-Molloy. (17. Fortsetzung.) „So, Schurke, jetzt bist du in meiner Gewalt!' rief Philipp trinmphirend und die Kehle seines Opfers mit eisernem Griff zusammenpressend, schrie er wild: „Nun sprich, Dieb, wo sind meine Diamanten?' Doch er wartete vergebens auf Antwort; Braun war nicht im Stande einen Ton hervorzubringen, weil die ner vigen Finger seines Gegners ihm den Hals zudrückten. Er vermochte kaum noch zu atmen, seine Lippen brannten

, seine entsetzten Augen traten aus den Höhlen — er war dem Er sticken nahe. Mit der Kraft der Verzweiflung suchte er sich zu befreien, doch umsonst. „Werdet Ihr endlich reden?' fragte Philipp ungeduldig die Zuckungen des Besiegten beobachtend, ohne jedoch zu be merken, daß der Unglückliche nicht im Stande war, zu ge horchen. Diesem schwanden fast die Sinne; sein Gesicht nahm eine bleierne Farbe an und all^s Blut drängte sich ihm nach den Schläfen, als wollte es sie zerspringen. Und dann war es ihm, als griffe

eine kalte Hand nach seinem zuckenden Herzen, als riefe ihm eine dröhnende Stimme in's Ohr: „Du mußt sterben!' Sterben! Nein, nur das nicht! Lieber wollte er die kostbaren Steine fahren lassen, aber nur nicht sterben! Wie um Erbarmen flehend starrte er auf Philipp, doch dieser schien in dieser blinden Wut gar nicht zu erkennen, in welch' gefährlicher Lage sich Braun befand. Er war zu aufgebracht, daß der schurkische Advokat sich trotz aller Drohungen noch immer nicht zu einem Geständnis herbeilassen

wollte. „Ich frage Sie zum allerletzten Male,' rief er zornig, „werden Sie mir die Steine hergeben?' »Ja, ja!' kam es in dumpfem Gurgelton über die Lippendes halb Erstickten, dem Plötzlich ein Blutstrom ans der Nase quoll. Philipp zog sofort seine Hände zurück und >nit einem Gefühl der Erleichterung gab er seinen Gefangenen srci. Gottlob! sein energisches Vorgehen hatte doch endlich,, Erfolg gehabt — er war Sieger geblieben. i . „Stelzen Sie auf!' befahl er Braun, der sich mühsam w die Höhe richtete, dabei

einen verstohlenen Blick nach dem Revolver werfend, den sein Gegner vergessen zu haben schien. Zum Glück fing Philipp, der den Schurken keine Sekunde aus den Augen ließ, diesen Blick auf. Er bückte sich rasch nach Waffe und sie in seine Rocktasche schiebend, sagte er finstex: »Vielleicht bedarf ich ihrer noch, ehe wir uns trennen.' ^ - „Es ist kein Grund zu solchen Gewalthätigkeiten vor handen,' entgegnete der Advokat in giftigem Ton. ^ »Das werden wir ja sehen,' versetzte Philipp gleichmütig, ^un Braun

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 21.02.1902
Descrizione fisica: 8
.' „Anna Stromberg kann mir ja nötigenfalls als Zeugin dienen.' „Warum willst Du mich nicht dabei haben?' fragte Werner ein wenig gekränkt. „Nur aus Rücksicht für Dich, lieber Junge,' versetzte Phi lipp begütigend. „Wozu sollst Du Dir unnütz einen Feind zuzishzn, und noch dazu einen solchen wie diesen Schurken?' Werner gab nach. „Hüte Dich aber vor jeder Gewalttätig keit!' warnte er, als Philipp sich von ihm verabschiedete. „Sei ganz unbesorgt!' nickte dieser mit grimmigem LäaMn, „ich werde den Gauner

kalten ^l.nes zur Rechenschaft z?ehsn.' Werner erlaubte sich, leise Zweifel in die Behauptung seines Freundes zu setzen, aber er sp' ch sie nicht aus, sondern entließ ih.r mit der Aufforderung, um zwei Uhr mit ihm m einem nahen Restaurant zu Mittag zu speisen. Philipp nahm diese Einladung oein an; er war froh, die Zeit des Wartens durch ein gemütl ches Plauderstündchen mit dem ehemaligen Iugendgespielen abkürzen zu können. Sis hotten sich beide gar viel zu erzüylen, als sie nach ein genommener

Mahlzeit bei einem guten Glase Wein noch ein Wel chen gemütlich beisammen saßen. Das heitere Wesen des jungen Advokaten wirkte belebend auf Philipp's gedrückte Stimmung, der für den Augenblick sein Unglück vergaß und im Stillen dem Himmel dankte, daß er ihm gerade diesen Freund in den Weg geführt hatte. Um vier Uhr war Werner s Sprechstunde. Philipp beglei tete ihn bis zu seinem Bureau und nachdem er ihm versprochen, ihn sobald als möglich das Resultat des Abends wissen zu lassen, begab Erhardt

sich in den Tiergarten, um auf einem einsamen Spaziergange seinen Gedanken nachzuhängen und sich auf die fol genschwere Begegnung mit Braun vorzubereiten. Würde derselbe sich genügend einschüchtern lassen, um seinen Raub herauszugeben? Das waren Fragen, die sich Philipp immer von neuem stellte und die ihn schließlich in eine so nervöse Unruhe versetzten, daß er bereits eine Stunde, vor der verabredeten Zeit den Weg nach Anna Stromberg's Wohnung einschlug. Es fing schon an zu dunkeln; in den Straßen flammten

die Gaslaternen auf, die Läden strahlten im Lichtglanz und aus den Häusern strömten die Angestellten der Bureaus, froh ihr ein töniges Tagewerk beendet zu baben. Heute schenkte Philipp dem lebhaften Treiben keine Aufmerksamkeit; er strebte eilig seinem Ziele entgegen, vorsichtig um sich schauend, ob ihn nicht jemand verfolge oder beobachte. Doch er bemerkte nichts Verdächtiges und erleichtert aufatmend betrat cr das Haus, in dem seine neue Verbündete lebte. Die große Halle ungesehen durchschreitend, klingelte

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Lienzer Zeitung
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Pagina 9 di 22
Data: 18.03.1905
Descrizione fisica: 22
, verehelicht, zuletzt Bäuerin am Ranserhofe in Ät. Veit, die Anklage: 1. Sie habe im Juni 1904 am Ranserhofe in St. Veit gegen ihren Manu Philipp Veiter, in der Absicht, ihn zu töten, durch wiederholte Verabreichung von Bleizucker, somit eines Gif tes, zur wirklichen Ausübung der Uebeltät führ ende Handlungen unternommen, wobei die Voll bringung des Mordes nur wegen Unvermögen- heit und Dazwischenkunft eines fremden Hinder nisses unterblieben ist. 2. Sie habe am 30. August 1904 im Fut terhause ihres Mannes

Philipp Veiter in St. Veit durch Anzünden eines Feuers eine Handlung unternommen, aus welcher nach ihrem Anschlage an fremden Eigentum eine Feuersbrunst entstehen sollte, wobei das Feuer ausgebrocheu und ein für den Verunglückten erheblicher Schaden ent standen ist. 3. Sie habe bei der in der ersten Hälfte des Oktober 1904 in Kurztalhofe in St. Veit erfolgten Geburt ihres ersten ehelichen Kindes dieses, in der Absicht es zu todten, dnrch Er würgen auf eine solche Art gehandelt, daß dar aus dessen Tod

erfolgte. Anna Veiter habe hiedurch das Verbrechen des versuchten meuchlerischen Gattenmordes, das Verbrechen der Brandlegung und das Verbrechen des Kindsmordes begangen. Vorgeladen sind als Zeugen: 1. Philipp Veiter, Ranserhosbesitzer in Gritzen, St. Veit, 2. . Dr. Hans Wallnöser, Gemeindearzt in St. Veit. Als Sachverständige sind erschienen die Herren Aerzte: Dr. Robert Kinsele und Dr. Josef von Braitenberg von Bozen. Die Gründe der Anklageschrift besagen: Die nun 30jährige Beschuldigte verlobte

sich im Juli 1903 mit dem Besitzer des Ranser- hofes iu Gritzen, Gemeinde St. Veit in De fereggen, Namens Philipp Veiter. Obzwar auch dieser erst im Alter von 27 Jahren stand, scheint die Verbindung eine Geschäfts heirat bezweckt zu haben, denn ein Liebesverhältnis bestand zwischen den Beiden nicht. Der Bruder des Bräutigams, Simon, war schon durch lange Jahre auf dem heimatlichen Hofe der Braut zu Kurztal in St. Veit bedienstet und benutzte das Herannahender Hochzeit dazu, sich mit der Tochter

seines Dienst gebers und der Braut seines Bruders intim ein zulassen. Anna Veiter, damals noch Anna Prast, sah den Simon gern . . . Am 8. Februar 1904 fand die Hochzeit Philipp Veiters statt. Kurz nach der Hochzeit erschien Simon Veiter ans dem Ranserhofe und wurde von Anna Veiter sehr freundlich behandelt. Philipp Veiter schöpfte Verdacht und warf ihr Beziehungen mit seinem Bruder vor. Bis zur Abreise des Simon Veiter von St. Veit, die am 30. August 1904 morgens erfolgte, ging Anna Veiter häufig

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 3 di 8
Data: 28.02.1902
Descrizione fisica: 8
und schenkten dem Eintritt der beiden Fremden wenig Aufmerksamkeit. Sich auf einen Stuhl nahe der Thüre niederlassend, raunte Werner dem Freunde zu: „Es wird wohl noch eine halbe Stunde dauern, bis der Herr Banquier erscheint. Zum Glück habe ich einige Zeitungen bei mir, mit denen wir uns das Warten ver kürzen können.' Er reichte seinem Gefährten ein Blatt und war qleich darauf in einen Bericht über eine interessante Gerichtsverhand lung vertieft. Nicht so Philipp. Für ihn hatten in diesem Augen blicke

, sich mit fieberhaftem Eifer über ihre Folianten und Rechnungen beugend. Verwundert schaute Philipp auf, um die Ursache dieses plötz lichen Fleißes zu entdecken. Er brauchte nicht lange zu suchen: auf der Schwelle des Bureaus stand der Prinzipal, Banquier Blum, dem der Portier mit leiser Stimme eine Mitteilung machte, b leich darauf kam der Chef, ein schon älterer, sehr beleibter Mann, auf die beiden Freunde zu, die sich von ihren Sitzen erhoben. „Sie wünschen mich zu sprechen, meine Herren?' sagte

er mit etwas schnarrender Stimme. „Ja,' erwiderte Philipp, sich verbeugend, „und zwar in einer wichtigen Angelegenheit.' „Dann kommen Sie, bitte, mit in mein Privatzimmer.' Der Banquier öffnete die Thüre zu seinein Comptoir, einem ttcht behaglich ausgestatteten Raum, ließ sich vor seinem Schreib- W nieder und lud seine Klienten mit leichter Handbewegung zum ein., ^ „Nun, meine Herren,' begann er höflich, „womit kann ich ^hnen dienen?' „Mein Anliegen ist bald gesagt,' nahm Philipp das Wort, .^or einigen Tagen

ist bei Ihnen ein Päckchen Diamanten depo- luert worden.' „Bei mir?' fiel Blum verdutzt ein. „Jawohl.' „Und durch wen?' ..Durch den Advokaten Robert Braun,' versetzte Philipp. „Ich bin nun gekommen ,,-^arf ich vor allem um Ihren Namen bitten?' unterbrach -hu Blum. ' . „Ich heiße Philipp Erhardt. Am 26. September brachte ich -^errn Braun die Diamanten und ich glaube, schon den folgenden hat er sie bei Ihnen deponiert.' „Das muß ein Irrtum sein,' bemerkte Blum kopfschüttelnd. . Philipp blieb das Herz stehen

, als er diese Worte vernahm; behielt er aber seine sichere Miene. „Ein Irrtum ist nicht enkbar,' sagte er fest; „ich habe eine eigenhändige Anweisung Zaun's, die. Diamanten von Ihnen zurückzufordern.' Er zog das Blatt hervor und reichte es dem Banquier, der 5 mit sichtlicher Verwunderung durchlas. „Hier muß ein Miß- erständnis vorliegen,' erklärte er, das Papier zurückgebend. „Ein Mißverständnis?' stammelte Philipp. „Wieso?' 'Weil ein solches Paket gar nicht bei mir deponiert worden ist.' -Wie von einem Schlag

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 5 di 8
Data: 06.06.1905
Descrizione fisica: 8
, welcher mir die unwillkommene Botschaft brachte, Geld, das ich unglüälicherweise nicht besitze.' .Sie sollen genug erhalten,' sagte Agathe eifrig. »Teilen Sie mir mit, wo Philipp sich aufhält, und warum er nicht erscheint. Ist eS möglich, daß er nicht erfahren hat, daß ein großes Vermögen ihn erwartet?- ^ „Im Gegevteil,' antwortete Basil, „er weiß, daß er ewe Millwn geerbt hat;, dennoch verbirgt « sich sorgfältig, um zu verhüten, daß irgend jemand ihn als Erben und Neffen Robert SherwoodS erkenne. Ist das nicht sonderbar

? Wie erklären Sie sich fei« eigentümliches Benehmen?* .Entweder hat Philipp im Auslande ein Ver brechen begangen, welches ihn abhält, jetzt kühn sein Erbe zn verlangen, oder er ist irrsinnig geworden. Er lebt also und befindet sich wohl/ fragte sie er leichtert. Mo ist sew Versteck?' «Irgendwo in der Nähe von Shadwell, wo er unter dem Namen Herr Smithe als Armenarzt fungiert, — Rezept Medizw für einen Schilling unser Beileids- »nd AufnmnterungSfchreiven auf das freundlichste, woraus die edle Gesinnung

. Der heute in Pederoa abgchältene Jahresmarkt war stark befahren und besucht. Es wurden 42 Pferde, 310 Rinder, 380 Schafe, 80 Ziegen und 20 Schweine aufgetrieben. Der Handel ging mangels an Händler bei allen Biehsorten flau. Mastochsen zahlte man 78. bis 82 L, per Zentner. oder weniger liefert. Ein verrücktes Geschäft für einen Millionär, finden Sie nicht auch?' ..Philipp hier w London?' wiederholte Agathe langsam. „Ja, nachdem er in der halben Welt gesucht worden ist. Augenblicklich ist wenig Gefahr

vor handen, daß er mit FranceS zusammentreffe. Wir verdanken es ihrer kleinen Täuschung, MrS. Devereux, daß er glaubt, Frances sei verheiratet und lebe w der Provinz. Aus irgend einem Grunde scheut Philipp, sich öffentlich zu zeigen. Die Zeit, in welcher er sein Erbe beanspruchen kcmn, wird wahrscheinlich verstreichen, ohne daß er sein schützendes Asyl verläßt. „Was mich betrifft, so gönne ich Ihnen von Herzen Philipps Vermögen. - Teilen Sie mir nur mit, wo er zu finden ist; ich liebe Philipp feiner

selbst willen und habe genug Vermögen für uns beide.' „Sie würden ihn heiratm, nicht achtend des Geheimnisses, welches auf semer Vergangenheit ruht?' ftagte Basil verwundert. Wenigstens in ihrer Liebe zu Philipp war Agathe ausrichtig. „Ja, und ich würde mich als sein Weib glücklich schätzen, vorausgesetzt, daß « mir endlich gelingen würde, seine Liebe zu gewinnen sagte sie sanft. „Ich bw überzeugt, daß sich Philipp niemals eweS schweren Verbrechens schuldig gemacht er hat gute Grmrdsätze

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 17.01.1902
Descrizione fisica: 8
. Er war der Anwalt meiner Familie.' „Ja, das ist das rechte Wort,' stimmte Philipp bei. Das „Darf ich um Ihren Namen bitten?' Glück; das mir so lange den Nucken gekehrt, lächelte mir letzt .;u; „Ich heiße Philipp Erhardt.' es warf mir noch vier präckuige Steine in den! Schoß, von den:n „Erhardt? Den Namen habe ich in den Büchern meines der. eine «men s? hohen Wert besitzt, daß er allein genügt, mich Vorgängers gefunden. Ich habe r.L nlich sein Geschäft übernommen ?um reichen Mann zu machen.' und stelle

mich Ihnen als Doktor Robert Braun vor. Bedürfen Wirklich?' rief Braun, einen neidischen Blick auf den Elüä- Sie vielleicht eines Rechtsbeistandes? Wenn ich Ihnen von irgend- lichen werdend. welchem Nutzen sein kann, so stehe ich gern zu ^Diensten.' „Nun stand ich am Ziele, meiner Wünsche,' fuhr Philipp froh- „In meiner Angelegenheit bedarf ich keines Rates,' entgeg- bewegt fon. „und von Sehnsucht getrieben, kehrte ich in die nete Philipp, im Stillen über den plötzlichen Eifer des Advokaten Heimat zurück, nachdem

ich mein Stück Land an einen Freund lächelnd; „ich kam nur hierher, um Doktor Brandt einen großen verkauft hatte!' Schatz in Verwahrung zu geben. Sie werden nun verstehen, wie „Und haben Sie die Steine bereits verwertet?' fragte Braun unangenehm es mir ist, ihn nicht mehr unter den 'Lebenden zu in atemloser Spannung. finden.' „Nein,' entgegnete Philipp. Die Handelsleute in Afrika woll- Der Anwalt warf ihm einen raschen, durchdringenden Blick ten mir nicht den Preis bezahlen, den ich verlangte

, »und da ich zu, dann lud er ihn mit einer Handbewegung zum Sitzen em. hier in Europa sicher mehr dafür erhalte, so habe «ich sie .mit- „Wollen Sie nicht Platz nehmen?' fragte er in höflichem Ton. gebracht.' Dankend folgte der junge Mann dieser Aufforderung, indem er „Wie? Sie haben Sie noch bei sich?' forschte Braun; seine sich auf einen lederüberzogenen Sessel niederließ. Stimme klang fast heiser vor Erregung. „Ich begreife vollkommen, wie unangenehm es Ihnen sein „Da sind sie!' rief Philipp lachend, öffnete

es vor allen würde mich bemühen, genau in derselben Weise gegen Sie zu Dingen, ruhig und besonnen zu bleiben, um keinerlei Mißtrauen handeln, wie es mein Vorgänger gethan hätte.' zu erwecken. Diese mit der Miene eines Ehrenmannes gesprochenen Worte „Ein kostbarer Schatz, den Sie da haben,' sagte er auf den verfehlten nicht, Eindruck auf Philipp zu machen, der gänzlich ver- Gurt deutend. gessen zu haben schien, wie wenig entgegenkommend der Advokat „Ja, das ist er gewiß, denn nach einer ungefähren Schätzung im Anfang

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Bozner Nachrichten
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Pagina 9 di 12
Data: 26.07.1900
Descrizione fisica: 12
das junge Mädchen. „Es ist Jemand, denn wir lange uicht gesehen haben — Philipp.' „Was Philipp ErhaNt?' rief Holbach überrascht. „Du Iräumst, Mädchen.' „Durchaus nicht.' Sie sprang hastig auf und zog den Geliebten ins Zimmer herein. ..Da, Vater, ist das nicht Philipp?' Trotz des veränderten Aeußeru erkannte der Gelehrte den jungen Mann. „Willkommen, mein Junge!' rief er, ihm mit herzlichem Gruße die Hand entgegenstreckend. „Wo kommst Du hergeschneit? Hast Dich ja stattlich herausgemacht. Setz' Dich her

! Frieda wird uus eine Tasse Kaffee bringen. Und nun erzähle! Du hast Dich wohl ordentlich in der Welt herum getrieben ?' „Ja, ich habe so vieler Herren Länder gesehen, daß ich 5um müde bin und mich daheim ruhig niederlassen will.' Holbach maß ihn mit prüfendem Blick, doch die Musterung schien .ihn nicht zu befriedigen; wahrscheinlich war Philipp kbmso arm zurückgekehrt wie er ausgezogen. „Hast wohl viel Seltsames erlebt, mein Junge?' „Abenteuer ohne Ende! das Seltsamste aber ist, daß ich ein reiche

^Mann geworden bin.' ^ Holbach richtete sich überrascht in die Höhe. „Ein reicher Mann? Dann gratuliere ich von Herzen. Wie ist es Dir ge lungen, Dich empyrzubringen ?' Philipp berichtete kurz von seinem Diamantensund, und der alte Gelehrte hörte ihm mit sichtlichem Interesse zu. „Ach,' seufzte er, als der junge Mann geendet, „wäre ich jünger, ich ttmrde auch in die Welt hinausziehen. Das ist doch ein ganz anderes Leben, als hier in diesem weltverlorenen Nest zu hocken und in den vier Wänden

eines Studierzimmers einzn- . . rosten. Ihr JuWn habt es wirklich gut; könnt den ganzen Erdball durchstreifen, Land und Leute sehen und Euch noch obendrein Schätze sammeln. O, ich sreue mich schon daraus wenn Du mir an den langen Winterabenden von Deinen Erlebnissen erzählen wirst. Uebrigens,' unterbrach er er sich plötzlich, „wann gedenkst Du Hochzeit zu machen, Philipp ?' D - „Sobald es Frieda recht ist.' ^ - „Nun denn, je eher je lieber! Meinetwegen schon morgen.' . Doch dagegen protestierte Frieda, die eben

mit dem dampfenden Kaffee eintrat und das Ende des Gespräches ge hört hatte; es gäbe noch so viel zu thun und so Hals über Kops heirate niemand. Sie gab aber doch den Bitten Philipps insofern nach, daß sie einwilligte, in vierzehn Tagen die Seine zu werden. Sie wollten eine.ganz stille Hochzeit machen und nur. ans knrze Zeit fortgehen, um den kränklichen Vater nicht zu lange allein zu lassen. Füus Tage ungestörten Glückes derbrachte Philipp mit Derjenigen, die er nun bald als sein trautes Weib heimzu führen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 6 di 8
Data: 30.05.1905
Descrizione fisica: 8
von Irrsinn begangen hat, da er früher längere Zeit im Irrenhause in Hall untergebracht war. plötzlich, nach Atem ringend, in seinen Stuhl zurück, Er starb vor Ankunft des Arztes.' . „Sie sprachen von mir?' „Ja.' Basil runzelte die Stirn, indem er sagte: „Ich hatte keine Ahnung, daß Sie und mein Vetter einst verlobt waren.' . „Wie konnten Sie es wissen,' versetzte sie kalt, „wmn Philipp es Ihnen nicht selbst mitgeteilt? Mr. Sherwood hat erst an jenem Abend von meinen Lippen die Geschichte unserer

sie forschend an, als er sagte: „Sie glauben also, daß Philipp noch lebt?' „Ja, denn ich habe keine Nachricht von seinem Tode erhalten und bete um seine baldige Rückkehr.' „Damit Sie Ihre Versöhnung imd Wieder vereinigung , feiern können,' bemerkte Basil mit spöttischem Lächeln. „Obgleich diese Hoffnung trügerisch ist. scheint mein Onkel sie jedoch geteilt zu haben, nach den Bestimmungen seines Testa mentes zu urteilen. Ich vermute, Sie kennen die selben auch?' / 'Aandalismus^ In der vHgangenm Nacht wnr

gemacht hat,' sagte Frances. „O, gewiß! Onkel Robert war viel zu prak tisch, um ewe solch' wichtige Angelegenheit zu ver schieben. Ich stand nicht in großer Gunst bei ihm; Philipp war sein Lieblingsneffe. Nun hat er auch few großes Vermögen Philipp vermacht, voraus gesetzt, daß er eS während der nächsten drei. Jahre beansprucht.- ^ ^ „Und wmn er dies nicht tat? „In diesem Falle wird das Vermögen oder wenigstens der größte Teil mir zufallen Erscheint Philipp in der genannten Zeit, so erhalte

ich nur ewige Tausend.' „Die Nachricht von sew.'s Onkels Tod, das. Vermögen, welches ihn erwartet, mag Philipp be wegen, heimzukehren,' sagte Frances ernst. „Sie haltm noch immer ander trügerischen Meinung fest, daß er noch lebt,' erwiderte Basil zürnend. „Warum nicht?' fragte sie. „Weshalb nennen Sie meine Hoffnung trügerisch?' Basil zuckte spöttisch mit den Achseln. „Wenn Philipp lebte und gesund wäre.' sagte er, „wirnm sollte er währmd dieser Jahre seinen Verwandten fern bleiben, ihnen kein Lebenszeichen

ich leider nur menschlich. Der lebende Philipp beraubte mich der Liebe' mewes Onkels, stand zwischen mir und der großen Erbschaft; wird der Schattm des toten Philipp wir etwas anderes rauben, das mir noch teurer ist?- „Mr. Willy, ich weiß nicht, was Sie sagen wollen!' rief Frances bestürzt. - „Nur dies,' fuhr er fort, indem feine Stimme jedm Augenblick leidenschaftlicher wurde. „Seit unserm ersten Zusammentreffen liebte ich Sie. Sie zu gewinnen, ist mein heißer Wunsch. New, weichen Sie nicht zurück

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Bozner Nachrichten
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Pagina 9 di 12
Data: 23.08.1900
Descrizione fisica: 12
Beilage zu Nr. 131 der »Bozner Criminal-Roma n. von Fitzgerald-Wolloy. (19. Fortsetzung.) „Sie wünschen mich zu sprechen, meine Herren?' sagte er mit etwas schnarrender Stimme. „Ja,' erwiderte sich Philipp, sich verbeugend, „und zwar in einer wichtigen Angelegenheit.' „Dann kommen Sie, bitte, mit in mein Privatzimmer.' Der Banquier öffnete die Thüre zu seinem Comptoir, einem recht behaglich ausgestatteten Raum, ließ sich vor seinem Schreibtisch nieder und lud feine Clienten mit leichter

Handbewegung zum Sitzen ein. „Nun, meine Herren,' begann er höflich, „womit kann ich Ihnen dienen?' „Mein Anliegen ist bald gesagt,' nahm Philipp das Wort. „Vor einigen Tagen ist bei Ihnen ein Päckchen Dia manten deponirt worden.' „Bei mir ?' siel Blum verdutzt ein. „Jawohl.' „Und durch wen?' „Durch den Advokaten Robert Braun,' versetzte Philipp. „Ich bin nun gekommen — —' „Dars ich vor Allem um Ihren Namen bitten?' unter brach ihn Blum. ./ „Ich heiße Philipp Erhardt. Am 26. September brachte ich Herrn

Braun die Diamanten und ich glaube, schon den folgenden Tag hat er sie bei Ihnen deponirt.' „Das muß ein Irrthum sein,' bemerkte Blum kopf schüttelnd. . Philipp blieb das Herz stehen, als er diese Worte ver nahm; trotzdem behielt er aber seine sichere Miene. „Ein Irrtum ist nicht denkbar,' sagte er fest; „ich habe eine eigen händige Anweisung Braun's, die Diamanten von Ihnen zurück zufordern.' ^ Er zog das Blatt hervor und reichte es dem Banquier) der es mit sichtlicher Verwunderung durchlas

. „Hier muß ein Mißverständnis vorliegen,' erklärte er, das Papier zurück gebend. „Ein Mißverständnis?' stammelte Philipp. „Wieso?' „Weil ein solches Packet gar nicht bei mir deponirt worden ist.' Wie von einem Schlag getroffen, zuckte Philipp zu sammen, während ein jäher Schrecken seine Glieder durchsuhr. ..Hat er Ihnen denn nicht selbst die Diamanten übergeben?' fragte er, nach Fassung ringend. „Wer?' „Nun, Herr Robert Braun.' „Meines Wissens habe ich den Mann nie gesehen,' war die bedächtige Erklärung

gelungen, diesen leichtgläubigen Burschen hinter's Licht zu führen.' Philipp hatte wie geistesabwesend dagesessen; jetzt aber fuhr er heftig in die Höhe. „So hat der Schuft mich be trogen!' stieß er heiser hervor. „Und ich sollte das ruhig ertragen?' „Mich dünkt, das hängt ganz von Ihnen ab,' entgegnete der Bankier mit der Gleichgültigkeit eines Mannes, den das Schicksal seiner Nebenmenschen wenig berührt, so lange er selbst nicht darunter zu leiden hat. Da man ihm anmerkte, daß er die Unterredung

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Bozner Nachrichten
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Pagina 7 di 8
Data: 04.08.1900
Descrizione fisica: 8
. „Wen?' „Einen Advokaten.' „Wohl Robert Braun?' ergänzte sie, den Namen kaum hörbar aussprechend, und sich vorbeugend flüsterte sie in warnendem Tone: „Meiden Sie diesen Mann? Lassen Sie sich nicht mit ihm ein, er würde Sie nur betrügen und berauben.' „Leider kommt Ihre Warnung zu spät,' entgegnete Philipp seufzend. „Was ?' rief sie auffahrend. „Hat er Sie auch betrogen ?' „Um mein ganzes Vermögen!' „Der Elende! Doch warum zeigen Sie ihn nicht an? Können Sie ihn nicht zwingen, das Geraubte

herauszugeben ?' „Schwerlich. Sind Sie mit ihm bekannt?^ „Ich gehöre auch zu seinen Opfern,' versetzte sie düster. „Dann sind wir also Leidensgefährten,' bemerkte Philipp, sie mitleidig betrachtend. „Leidensgefährten — ja, aber nicht in gleichem Maße.' „Wieso?' „Sie sind ein junger Mann in der Vollkraft des Lebens; die ganze Welt steht Ihnen offen und Sie haben wenigstens die Hoffnung, das Verlorene wiederzugewinnen. Ich hingegen bin eine hilflose Frau, ohne Freunde, ohne Mittel, mit keiner anderen Aussicht

für meine alten Tage als das Armenhaus oder — den Fluß.' Wie hoffnungslos, wie traurig klangen diese Worte! Ja, die Aermste hatte Recht — ihr Loos wär doch noch schreck licher als das seine. Ein tiefes Mitleid regte sich in Philipp's Herz; er fühlte sich eigentümlich zu der Fremden hingezogen und der Umstand, daß sie Beide durch den gleichen Schurken in's Unglück gestürzt worden waren, brachte sie rasch ein ander näher. „Sie hatten anch Vertrauen zu diesem Braun?' fragte Philipp teilnehmend

. „Ein unerschütterliches Vertrauen.' nickte sie. „Und zum Dank dafür machte er mich bettelarm.' „Konnten Sie nichts wiedererlangen?' „Nichts! Er thut sein teuflisches Werk nie halb, dieser Gauner.' „Und Sie kennen ihn schon längere Zeit?' „Leider!' Philipp dachte darüber nach, wie es der Advokat wohl angefangen habe, dieses arme Weib zu berauben ; doch ehe er deshalb eine Frage an sie richten konnte, kam sie ihm bereits zuvor. „Meine Geschichte ist eine sehr alltägliche,' bemerkte ste. „Die Welt ist voll von Schurken

, die überall ihre Opfer finden.' „Hatten Sie denn keine Freunde, die Sie gegen ihn schützten?' «O ja; aber Braun war viel zu schlau und gerieben, um sich fangen zu lassen. Der sorgt schon, daß das Gesetz chm nicht beikommen kann.' Ja wahrhaftig!' stimmte Philipp bei. „Mit mir hat er es ebenso gemacht.' ' . ' „Soll ich Ihnen meine Geschichte erzahl.cn?' fragte ste nach einer Pause, offenbar ermutigt durch das warme ^nteresie, d°s Philipp ihr bezeugte. , . ...... . „Ja, erzählen Sie!' bat er eifrig

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Bozner Nachrichten
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Pagina 7 di 8
Data: 16.07.1901
Descrizione fisica: 8
N?- ^ „Bozner Nachrichten'?. j c?^ I „Sehen Sie dort die Mste?' begann er, als er mit seinen l»- Begleitern oben stand. - ,>Esist eine.gu^e/-oÄe^HänzlM^un-''-.-' - Erzählung von bewohnte Insel. Ich versprach Jhnen5 WHMnfaM,>Sie Robert Louis I e f fers e so bald als möglich an Land Aü'Vrnchett ^iUiveMMirr Wort ^.Fortsetzung) halten ^ bei Mer Insel werde ich Wie^üssDs^n?^^' Mit den. Grauen, das Philipp vor jeder Berührung mit ! ^Sic wollen uns mifMer^nMotzwHvuniÄÄMst- diesem Menschen empfand

-einen Vor chlag machm, ,chlch der s.Kartia'er lieber lein - eine beike Annahme Icknürte iknen^aK Äapitäu-selne Rede. bei. der es Philipp bald heisz, bald kalt ^ngit S^m ^ ' „Nj,n/mein° Scrren,' sagte, auf. sie zutretet, dÄ!Äi- Wieder zurück, da daaste ich, Sie konnten lieber bet uns blei- i- c?>' den und uns bei unserm Geschäft helfen. Es ist freilich kein HerrM ÄÄ w ganz gewöhnlich^ bei einigem Sie nicht ganz mittellos lass^;^ hier ^benÄ tzrotzint für leine Woche. Und nun leben Sie.tvohl.;n.ach.einem hatben

Philipp lanu nach. „Jniportierten ^>ie vielleicht^aback . t Jahre werde ich die Ehre habeil, mich nach Ihrem,.Befinden fragte er dann. zu erkundigen.' . .. . „Famos, famos,flachte der Kapitän,.„ha, ha, ein Tabak- Mit'feineck-Höflichsten Lächeln.verabschiedete,er sich^Die . handel,-nein, rathen Sie nur weiter.' . Beiden stiegen in den Kahn, der auf sie wartete./ ,!-^ Philipp fchwieg. : zwei Matrosen/ die Philipp--und-.Antons - „Nun, sehen Sie mal dorthin,' begann der Kapitän nach gerudert chatten

aus dieser sumpfigen Niedettmg fliehen, dort obemsittd Und so etwas wagen Sie^ns Mzumuthen? Nem, Herr doch wenigstens Berge und Felsen, vielleicht ist es idabesser.' licber liefere, ich mich den Gerichten aus, als daß ich auch l Sie ergriffen den Sack mit dem kostbaren Proviant und nur einen Finger bei dieser Sache rühre,' rief Philipp ganz . wanderten weitqr ins.Innere. außer sich. Nach längerem UmherMndrn fanden-^ie .«nsMon Felsen ; „Nur ruhig Blut, mein Freund; bedenken Sie es recht, .! ^ überschattete^Hühle

, -dicht dMe^^MLe'einMarer Lluellz^Sie ich habe Sie ganz in meiner Gewalt; bis morgen können Sie setzten sich nieder und labten sich an einem Schluck'Mfthen über meinen Vorschlag nachdenken, dann sagen Sie mir ! W(lsse^ «nh seinem/SHch,^HWzttnchack. / Äls?Me5Smme-> ^ Bescheid.' . .. - I untergieng-, legten sie sich zum Schlummer nieder uMtrotzckes Mit spöttischer -Höflichkeit - verbeugte,: er- sich--vor Philipp Kummers, der auf hren HeMN lag, .MfienG -ste »ein^Whl- uud ließ ihn allein. ! thätiger

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Bozner Nachrichten
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Pagina 9 di 16
Data: 07.07.1901
Descrizione fisica: 16
Beilage zu Nr. 153 der „Boznv Lcrunen des SHicksects. Erzählung von - ^ Robert Louis Jefferscu. - (2. Fortsetzung.) Nachdem sich Philipp von seinem Bruder getrennt hatte, gieng er in die leine Hütte zurück. Es schauerte ihn förmlich, als er die Sträflingskleider befühlte, und die Größe seines Wagnisses kam ihm erst recht zum Bewußtsein. Das Wetter war rauh und stürmisch, dazu goß ein eisig kalter, mit Schnee vermischter Regen in Strömen vom Himmel. Hier bleiben konnte er auf keinen Fall

sollen,' sagte derErste wieder, indem er sich über Philipp, der einem Todten gleich dalag, beugte und fügte dann hinzu: „Ich dachte vorhin, es wäre aus mit ihm, aber es scheint doch noch Leben in ihm zu sein.' . j Während sie noch miteinander redeten, kamen ein paar Grubenarbeiter vorbei. „Hollah,' rief der Aufseher, der sich bisher schweigend verhalten hatte, „helft uns, Ihr Leute. Ihr könntet uuZ ein paar Bretter holen, damit wir den Mann besser fortbrin gen können.' X 'Bald war das Nothge

zur Stelle; in der Eile w-'.rde eine Tragbahre zusammengefügt, mid Philipp wurde fortgetragen, ohne daß die belesen Männer auch nur ein.'. Versuch ge» macht hätten, ihn. cuS seiner tiefen Ohnmacht zu wecken. Jetzt war der ^ltsame Zug >cm nächstem Bahnhofsge bäude angelangt > - es war dasselbe, ändem Philipp vor einigen Stunden ausgestiegen war. ^ Da in der Nacht kein Zug gieng, wär alles dunkel und still. Die Männer focht es nicht an, sie läuteten mit aller Macht an der Hausglocke

, bis der Stationsvorsteher sich am Fenster zeigte. „Was ist denn los?' fragte er in nicht gerade freund lichem Tone. ... „Wir brauchen Ihren Beistand,' antwortete der Aufseher. »Wir haben eben einen Entlaufenen wieder eingefaegen und bitten um ein Unterkommen, bis der nächste Zug geht.' Nur unwllig gab der Stationsvorsteher der Bitte Gehör und schloß ein Zimmer auf. „Der Mann scheint aber recht krank zu fein,' sagte er, nachdem er Philipp aufmerksam be irächtet hatte;' „holt doch ein wenig Wasser und legt ihm kühlende

Umschlge auf die Stirn.' Widerwillig gehorchten die rohen Männer; es war ihnen ganz gleich, ob sie ihr Opfer todt oder lebendig ablieferten. „Euer Gefangener macht mir einen recht sonderbaren Eindruck,' begann der Vorsteher nach einer Weile wieder, 'lm Allgemeinen Pflegen die Sträflinge keine Brillantringe, auch keine so feinen Stiefel zu tragen wie dieser hier.' .. Zum Unglück kannten weder der Stationsvovteher noch l^ne herbeigeeilte Frau Philipp Dörner. Ueberdies wäre . kohl

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Bozner Nachrichten
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Pagina 9 di 16
Data: 22.07.1900
Descrizione fisica: 16
Beilage zu Nr. 165 der „Bozner Naü richten' vom 22 Juli 19W schon,/als. Philipp noch ein Knabe war, durch seine große Beliebtheit imponirte. Nichts hatte sich verändert j das ganze Dorf sah noch genau so aus wie es vor einem halben Jahr hundert allsgesehen hatte. Dieselbe friedliche Ruhe lag über der Gegend und wie alljährlich im Herbst so trug auch jetzt der Wind den süßen Duft des Heues und des frischgemähten Grases von den Feldern herüber. Unwillkürlich schloß Philipp die Augen. Erinnerungen

Gattin eines Anderen geworden sei. Sein eben noch so hosfnungsfreudiges Gesicht verdüsterte sich und sein Herz zog sich krampfhaft zusammen. Was konnte in der Zeit Alles geschehen sein ! Er erinnerte sich, daß Frieda's Vater, ein Gelehrter, schon damals, als Philipp nach Au stralien ging, kränklich gewesen. Die Pension, die er bezogen, Hörte mit seinem Tode auf und da er kein Vermögen besaß, so hätte sich Frieda, wenn er starb, ihr Brod verdienen müssen. War dies geschehen, hatte sie das Dorf

; er wollte sie überraschen, ihr selbst hie frohe Nachricht bringen, daß sie jetzt kein Hindernis mehr trenne. Aber wie wenn er — zu spät kam? Der Gedanke trieb ihn rascher vorwärts und schon nach wenigen Minuten erblickte er das ihm so wohlbekannte, von Weinreben umrankte Häuschen und den sorgsam ge pflegten Garten, in dem noch Rosen und Astern in reicher Fülle blühten. Philipp wußte, wie sehr Frieda Blumen liebte; sicher also lebte sie noch in dem alten Heim. Er hatte fast das Thor erreicht, als er einen Herrn bemerkte

, der aus dem Garten trat und ohne aufzublicken an ihm vorüberging. Philipp streifte ihn mit raschem Blick: er war ein Mann in den Fünfzigern, groß, kräftig gebaut, mit dunklen, ernsten Augen und leicht ergrautem Haar. Gang und Haltung ver rieten den Offizier. War dies vielleicht Frieda's Gatte oder ein Freier? Ein Gefühl der Furcht und Eifersucht stieg in Philipp auf. Sollte er wirklich, so nahe dem Ziel, das heiß ersehnte Kleinod verloren haben? Zögernd, als scheue er sich, das Schlimmste zu erfahren, näherte

! Welche Freude für sie, wenn er nun zurückkehrte, ein reicher Mann, der nichts sehnlicher wünschte als ihr sein Gold zu Füßen zu legen. Wie glück verheißend lag das Leben vor ihm! Mußte er nicht dankbar sein gegen Gott, der ihn so gesegnet, ihm, dem Armen, Heimat losen^ ein so beneidenswertes Loos beschieden? Während sich Philipp Erhardt seinen goldenen Zukunfts träumen hingab, saß Robert Braun noch allein in seinem Bureau. Er hatte aufmerksam gelauscht, bis die Schritte des jungen Mannes verklungen

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Bozner Nachrichten
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Pagina 7 di 8
Data: 04.09.1900
Descrizione fisica: 8
werden kann,' beharrte der junge Rechtsanwalt. „Entweder er hat es selbst gethan oder hat Jemand gedungen, um Philipp Erhardt zu ermorden.' „Und weshalb verdächtigen Sie grade diesen Mann?' „Aus verschiedenen Gründen.' Und nun erzählte er dem aufhorchenden Beamten, was sich zwischen seinem Freunde und Braun zugetragen. „Hm, nach dem, was Sie mir da sagen, hat Ihr Ver dacht allerdings Hand nnd Fuß,' meinte Backmann nach denklich. „'s ist aber eine verwickelte Geschichte.' „Wieso? Mir scheint sie einfach genug

und nachdem sie sich von einander ver abschiedet hatten, begab sich der junge Advokat in's Hospital. Ungehindert wurde Werner nach Nennung seines Namens in den geräumigen Krankensaal eingelassen, wo sein Freund still und bleich in dem schmalen Bette lag. Philipp, der durch den erlittenen Blutverlust schwach war wie ein Kind, schlief, als Werner an sein Lager trat, und dieser hatte Muße, den Verwundeten zu betrachten. Wie verändert er aussah! Vier und zwanzig Stunden vorher noch in blühendster Gesundheit

, bis er mit oder ohne Backmann's Hilfe den Missethäter gefaßt und der gerechten Strafe überliefert haben würde. Wenn doch Philipp endlich wieder zur Besinnung käme! Seine Aussagen konnten viel leicht Licht in das Dunkel bringen und auf die Spur des Verbrechers leiten. Wohl eine halbe Stunde war vergangen, als Philipp sich endlich bewegte, einige unverständliche Worte vor sich hin murmelte und dann mit weitgeöffneten Augen die Zimmerdecke anstarrte. Schweigend beugte sich Werner über ihn, sodaß sich ihre Blicke begegneten

. Würde Philipp ihn erkennen? Ein paar Sekunden dauerte es, bis ein leichtes Zucken über das Gesicht des Verwundeten flog. Erleichtert atmete Werner aus. „Kennst Du mich, alter Junge?' fragte er leise. Philipp machte einen Versuch, zu nicken, aber die Anstrengung verur sachte ihm zn große Schmerzen. „Wo bin ich?' kam es nach einer Weile über seine bleichen Lippen. „Im Hospital, Freund, damit Du bessere Pflege hast. In ein paar Tagen bist Du sicher wieder obenauf.' Der Kranke zog die Augenbrauen zusammen

, als suche er sich zu besinnen nnd seine Gedanken zu sammeln, und Werner störte ihn nicht in diesem Bemühen, weil er hoffte, Philipp werde sich allmälig an das Geschehene erinnern. Endlich bewegte der junge Mann die Lippen. „Frieda!' flüsterte er. „Wag ist's mit ihr?' „Sie — sie darf es nicht erfahren.' „Nein, gewiß nicht. Ich werde ihr schreiben und eine Ausrede machen.' Beruhigt schloß Philipp die Augen, aber Werner, der in seinem Eifer keine Zeit verlieren wollte, etwas zu erfahren, beugte sich dicht

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Bozner Nachrichten
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Pagina 7 di 8
Data: 14.08.1900
Descrizione fisica: 8
Nr »«4 „Bozncr Nachrichten C r imina l - R o m a n von ^Fitzgeralh- Wo lloy. (15. Fortsetzung.) 11. Kapitel. In die Falle gegangen. „Es ist Braun!' Wie elektrisirt war Philipp aufge sprungen, als seine Gefährtin diese Worte . ausgdsMöchen. Alle seine Pulse schlugen, alle seine Nerven und Muskeln spannten sich an und seine Augen erweiterten sich förmlich vor Er wartung. Der heißersehnte Moment war gekommen, in dieser Stunde mußte es sich für ihn entscheiden über „Sein oder' Nichtsein

.' Als er zu Anna hinüberschaute, sah er, daß sie regungslos dastand, sich schwer auf einen Sessel stützend. Ein leises Beben ging durch ihren Körper und ihr ohnehin blasses Gesicht erschien noch bleicher. Dachte sie daran, daß sie im Begriff war, den Mann, den sie einst geliebt Hatte, in die Gewalt eines Anderen zu geben? Kein Rachegefühl nber auch kein Mitleid regte sich in ihr, sie . hatte ja nur den Wunsch, ein gutes Werk zu thun, indem sie Philipp Gelegen heit bot, sein geraubtes Eigentum wiederzuerlangen

. Freilich, wenn Braun sich weigerte, wenn diese Begegnung schlimme Folgen habeu würde ... Sie wandte sich hastig mit bittendem Blick zu Philipp: ..Nicht wahr, Sie werden ihn schonen ? Sie werden vorsichtig sein?' . ' 'V „Sie können ganz ruhig sein,' erwiderte er nervös, ..lassen Sie uns aber bitte allein! Es ist besser, wir sehen uns ohne Zeugen. Sollte ich Ihrer aber bedürfen, so werde ich Sie rufen.' In diesem Augenblicke ertönte die Klingel an Anna's Wohnung. „Bleiben Sie, ich werde öffnen

nicht, wovon Sie reden.' „So will ich es Ihnen sagen,' erklang eine kräftige Stimme aus dem Hintergrund und Philipp trat in den hellen Schein des Gaslichtes, das Anna zu voller Höhe aufgedreht hatte. Ueberrascht wandte sich Braun um, aber er zuckte jäh .zusammen, als er sich so unvermittelt dem Manne gegen über sah, den er auf so schändliche Weise beraubt. —'„Ah, in eine Falle gelockt!' knirschte der Advokat, „und durch Sie!' „Wollen Sie ihn mir jetzt freundlichst überlassen ?' wandte sich Philipp zu Anna

, die ihm einen bittenden Blick zuwaif, als wolle sie ihn nochmals an seine Versprechen erinnern. Er nickte ihr beruhigend zu, und so entfernte sie sich ohne Wider spruch. Philipp schloß die Thüre hinter ihr ab, steckte den Schlüssel in die Tasche und dicht vor Braun hintretend sagte er in drohendem Ton ; „Nun wollen wir zusammen abrechnen, Sie — Dieb!' 12. Kapitel. Um Lebeu uild Tod. Bleich vor Wut in dem Gedanken, daß er überlistet worden war, trat Brann einen Schritt zurück, besaß ader Selbstbeherrschung genug

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 3 di 8
Data: 14.03.1902
Descrizione fisica: 8
' F^i^WUchen/^ erklärte WekneMsich erhebend. Gemeinsam verließeft^dD beiden Männer das >BMeau, und nachdem sie sich voneinandM^Mbschiedet hatten, begavDch der junge Advokat in's Hospital. Mlchehindert wurde Werner nach NeM»nK'fttne^Namens in denMräumigen Krankensaal eingelassen, wl^'ffeWFreund still ünd bleich in! dem schmalen Bette lag. Philipp/^MWrch den erlittenen Blutverlust schwach war wie ein Kind, schlief/ als Werner an sein Lager trat, und dieser hatte Muße, den Verwundeten zu be trachten

des nichtswürdigen Streiches hielt, und im Innern be schloß er, nicht zu ruhen, bis er mit oder ohne'Backmann's Hilfe den Missethäter gefaßt und der gerechten Strafe überliefert haben würde. Wenn doch Philipp endlich wieder zur Besinnung käme! Seine Aussagen konnten vielleicht Äicht m das Dunkel bringen und auf die Spur deS Verbrechers ketten. ^ Wohl eine' halbe Stunde war vergangen, als Philipp sich endlich bewegte, einig? uiwerständliche Worte vor sich hinmurmelte und dann mit weitgeöffneten Augen

- die Zimmerdecke anstarrte. Schweigend beugte sich Werner über ihn, sodaß sich ihre Blicke be gegneten. Würde Philipp ihn erkennen? Ein paar Sekunden^dauerte es, bis ein leichtes Zucken über das Gesicht de^ Verwundeten flog. Erleichtert atmete Werner auf. '^/Kennst Du mich, alter Junge?' fragte er leise. Philipp machte einen Versuch, zu nicken, aber die Anstrengung verursachte ihm zu große Schme^en. ^Wö-bm ich?' kam es nach einer Weile über seine bleichen Mppen. »Im Hospital, Freund, damit Du bessere Pflege

Hast. In ein paar Tagen b ist Du sicher wieder obenauf.' Der Kranke zog die Augenbrauen zusammen, ansuche er sich zu besinnen und seine Gedanken zu sammeln, und Werner störte ihn nicht m diesem . Bemühen, weil er hoffte, Philipp werde sich allmählich an das Geschehene erinnern. Endlich bewegte der junge Mann? die Lippen. „Frieda!' flüsterte er. „Was ist's mit ihr?' „Sie — sie darf es nicht erfahren.' „Nein, gewiß nicht. Ich werde-ihWWMben und eine Aus rede machen.' Beruhigt schloß Philipp die Äugen

,' aber Werner, der in seinem Eifer keine Zeit verlieren wollte, etwas zu erfahren, beugte sich dicht zu - dem Verwundeten: „Kannst Du Dich nicht erinnern, wer Dir den ^Schlageversetzte?' fragte er in eindringlichem Ton. Nein. ' „Wie kamst Du 5enn'auf'die^Brücke?' „Ich weiß es nicht.' „Sahst Du niemand, der Dir verdachtig' erschien?' „Nein, niemand.' Erschöpft drehte Philipp e den Kopf zur Seite und der hinzu tretende Arzt verbot jede weitere Unterhaltung. „Wir müssen den Patienten so ruhig wie möglich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 5 di 8
Data: 30.05.1905
Descrizione fisica: 8
die dortigen Deutschen die Gründung eweS großen deutschen Konsumvereines. — Jüngst fand w Tetschen ewe große Versammlung der Steuerträger des ganzen politischen Bezirkes Tetschen gegen den k. k. Finanz- Der verschollene Arzt. 4) Aus dem Englischen von I. v. Prim. „Bafil. und Philipp find keine guten Freunde,' antwortete er. .Bafil ist der einzige Sohn meiner -Schwester; eS schewt, daß fie ihn verwöhnt hat. Philipp ist und war immer, mein Lieblwgsneffe. Wollen Sie mir jetzt unter dem Siegel der Ver

schwiegenheit den Namen « des Weibes mitteile^ welches dieses Unglück herbeigeführt hat? Schonen . Sie ihrer nicht aus falschem Mitleid; denn fie ver dient, bestraft zu werden.' .Später werden Sie ihn erfahren, glauben Sie nicht, daß ich schonen will; ich will ihren Namen nur aus Vorficht noch geheim halten. In welcher Beziehung stand Philipp , zu Lily Fortesene, welche er angeblich sollte geheiratet haben?- „Ich kenne sie,' antwortete er, »fie hat einen Kaufmann geheiratet und ist Mutter von vier Kindern

. Sie h«.t in ihrem ganzen Leben fich nicht w Be trügereien eingelassen und ist ganz harmlos. Philipp und fie waren einander gleichgültig. Sollen wir unsere Kräfte verewigen. Miß Gardner, um diesen elenden Betrug aufzudecken?.' »Ich fürchte, daß Unglück kann nicht wieder gut gemacht werden,' antwortete FranceS mit trau riger Stimme. „Warum sollte Philipp fich vor Ihn« ver^ bergen, wmn er noch lebte?' .DaS ist mir auch ein Rätsel. Wir lebten stets. M nSßoMV . Kz Erregteste ?w schgrsen ZWen MAm-^deu.ZwMM Myet

verunglückte, be schäftigt, als er plötzlich umsank und dm Geist auf- im besten Einverständnis. Er mag nun noch unter den Lebenden wellen oder schon zu den Toten ge hören; ich wünsche sew Schicksal zu ergründen.' „MrS. Devereux, Philipps Coufiue, ist wohl Ihre Nichte?' .New, ich kenne fie nicht einmal,* antwortete Robert. „Philipp hat zuweilen von ihr gesprochen ; fie ist ewe Verwandte von mütterlicher Seite und gar Mcht verwandt mit mir. Was hat fie überhaupt Mit dieser Angelegenheit zu schaffen

es ihr endlich, die trüben Gedanken zu bannen und fich ihren Ge schäften zu widmen. Sie berief ihren tüchtigsten Agenten zu fich, gab ihm die nötige Auskunft und sandte ihn nach Norwegen, um Philipps Spur zu verfolgen. Nach Verlauf einer Woche besuchte fie Mr. Willy in ihrer Privatwohnung. DieseSmal war FranceS froh, ihn zu sehen; denn fie hoffte, Einzelheiten über Roberts plötzlichen Tod imd seine Hinterlassenschaft zu erfahren. Hatte er ein Testament gemacht? War Philipp auch darin bedacht? BafilS schönes

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 8 di 12
Data: 27.05.1905
Descrizione fisica: 12
und schönen Gesang,' bemerkte der reiche Kornkaufmann, »doch war es besonders ihr Name, welcher mich bewog, mich Ihnen vorstellen zu lassen/ „Mein Name?' wiederholte Frances. „Ja, ich' möchte gern erfahren, ob Sie viel leicht eine Verwandte der jungen Dame wären, mit welcher mein Neffe Philipp verlobt war; sie hieß auch Gardner.' Zu FranceS größter Ueberraschung führte sie das Schicksal an einem Tage zweimal mit Philipps Verwandten zusammen. „Sie find Dr. Sherwoods Onkel!' rief sie un willkürlich

und dersewigen in der Fremde. Diese List ist gelungen.' „Was? Gott steh' mir bei!' rief Robert aus. »Ich erfuhr, daß Philipp während feines Auf enthaltes w Madrid ewe englische Dame geheiratet habe, ich kann Jhnm die Heiratsanzeige zeigen, welche aus einer ausländischen Zeitung geschnitten wurde und mir anonym zugeschickt worden ist. Erst kürzlich ist der doppelte Betrug zu mewer Kenntnis gelangt.' „Großer Gott!' rief Robert aus. „und der Ver breiter dieser Nachricht, war eS ein Mann?' fragte Sherwood ernst

. „New, eine Frau, antwortete Frances leise. Ich Harf ihren Namen nicht nennen, und es ist-zu spät, das Unglück wieder gut zu machen, welches sie verursacht. Armer Philipp! Sie hat uns beide glauben gemacht, daß wir uns die Treue gebrochen.' „Ich habe BöseS gedacht und gesagt von ! je ewe Versammlung, in welcher der Vorstand und I die Mitglieder weiteren Kreisen der Bevölkerung Vorträge über die Ziele und die Arbeiten der Ver ewigung, sowie über allgemew interessierende For schungsergebnisse

wird mit zwei JncandeScent- brennern von 1000 Kerzen Stärke ausgestattet. Man glaubt, daß die Beleuchtung ewe gleichmäßigere sein wird als die augenblickliche. Sollte fich der Versuch bewahren, so wird die Elektrizität w allen Straßen der City weichen müssen. Man meldet, daß das Jncandescmtgaslicht besser und billiger, sowie gleich mäßiger als das Äektrische Licht sek Philipps Braut, nicht ahnend, daß sie schuldlos sei. Philipp ist mein Lieblingsneffe. Es ärgerte und schmerzte mich tief, daß sein Leben

durch ein Weib verbittert wurde. Miß Gardner, ich bitte Sie um Entschuldigung.' „Es bedarf keiner Bitte um Enschuldiguug. denn der Schein war gegen mich.' „Da nun der Betrug entdeckt ist, fuhr der Onkel fort, „so müssen wir zunächst. Philipp aufsuchen und ihm die Wahrheit mitteilen ES freut mich, daß Sie dem armen Burschen treu Ablieben find.' „Habm Sie gar kein Lebenszeichen von ihm erhalten?' fragte sie schnell. „Er hat fich dieser ver wünschten Nordpolexpeditton angeschlossen: und ich erhielt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 3 di 8
Data: 16.06.1905
Descrizione fisica: 8
Der verschossene Arzt. 1b) Aus dem Englischen Von I. v. Prim. „In London ist das sicherste Versteck; ich hatte mich nicht getäuscht, als ich behauptete, daß Mr. Willy und MrS. Deoereux den Doktor ohne uns entdeckt hätten.' »Ja, Ihre Anficht war richtig,' antwortete sie »und ich bin Jhnm sehr dankbar sür alles, was Sie für mich getan, Herr Pryce. Ich möchte wissen, ob die beiden auch erfahren, welches Verbrechen man Philipp zur Last legt.' ' ' »Ich deute nicht', antwortete er. »Jeder wollte Dr. Sherwood

verlaufen, welche Robert SherwoodS Testament vorschreibt, und Basil wird das Geld erhalten, wmn Philipp nicht früh genug erscheint. O, ich hatte uicht mehr daran gedacht.' . »Das Hindernis ist. beseitigt und nichts wird Dr. Ludwig v. F u ch S, Sohn des Reich SratSabge- ordneten Dr. Viktor v. Fuchs, mit der Bironesse Marie Giovanelli, Tochter des Baron Gio- vanelli-Hörtenberg, statt. ßhrenmedaille. Der k. k. Statthalter hat dem Lehrer an der KnabenoolkSschnle in Brixen, Franz Schmid« die Ehrenmedaille

noch nichts davon,' bemerkte Pryce.. Frances dachte nicht mehr an das große Ver mögen, welches in wenigen Stunden in andere Hände übergehen sollte. Ihre Gedanken weilten nur bei Philipp selbst, ihrem Geliebten, von dem sie durch Ägathes Betrug getrennt wordm. Sie war jetzt auf dem Wege zu ihm, und er hielt sie noch immer sür treulos. Wie würde Philipp sie empfangen? Sie fuhren durch die engen, erbärmlichen Straßen von Shadwell; endlich hielt der Wagen vor Philipps Hause. Frances und ihr Begleiter traten

ein. Zwei bis drei arme Frauen saßen im Wartezimmer; sie hielten Frances, welche in einen langen, weißen dunkelblauen Mantel gehüllt war, einen klemm Kapothut trug, für eine Kranken pflegerin. „Diese Angelegenheit ist dringend und muß zuerst gehört werden,' sagte Pryce, als Philipp die Türe seines Sprechzimmers öffnete, dann leise zu FranceS bemerkte er: „Verlieren Sie nicht die Fassung; ich will hier warten.' Zitternd folgte ihm Frances. Als er die Türe geschlossen, fragte sie: „Philipp kennst

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Bozner Nachrichten
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Pagina 7 di 8
Data: 25.08.1900
Descrizione fisica: 8
Kr » SS . SchicksclLstücke. Criminal-Roman von Fitzgerald-Malloy. (20. Fortsetzung.) „Höre Oskar, rief er diesem zu, „es ist doch noch nicht Alles verloren. In dieser Anweisung besitze ich ja dac Znge- ständniß Braun's daß er die Diamanten hat.' „Durchaus nicht.' „Wieso? Da, lies selbst.' Philipp entfaltete das Blatt. „Hier steht: „Die besagten Diamanten, welche das Eigentum des obengenannten Philipp Erhardt sind.' „Ist das nicht deutlich genug gesagt? Wie will er diesen Satz auslegen

?' „Sehr einfach. Er wird behaupten, dazu gezwungen worden zu sein, um einen Verrückten zu beruhigen, damit er ihn nicht erwürgte. Einen Beweis für die Existenz der Dia manten hast Du also noch lange nicht. Glaube mir der Spitz bube ist viel zu schlau, als daß er sich von Dir fangen ließe.' „Du schneidest mir demnach jede Hoffnung ab?' fragte Philipp niedergeschlagen. „Ich kann es nicht sagen,' meinte Werner achselzuckend. „Du denkst es aber,' fiel der Andere ein. „Doch das soll mich nicht entmutigen

; es müssen sich Mittel und Wege finden lassen, den Gauner zu entlarven.' „Das wünsche ich selbst von Herzen.' „Bedenke doch die Summe, die ich verliere.' „Ich weiß, ich weiß; doch eben weil die Summe so groß ist, wird Braun Alles ausbieten, sie in seinem Besitz zu be halten.' ..Ich werde noch einmal versuchen, Doktor Liebmann zu sprechen,' bemerkte Philipp nach einer Pause, „um zu hören, hie er den Fall beurteilt und was er von dieser Anweisung hält.' „Gut; wenn Du willst, suchen wir ihn gleich ans

.' ..Gewiß gleich! Jede Minute Verzögerung ist für mich em Verlust.' Da der Wagen in diesem Augenblick vor dem Hotel' hielt, so stiegen sie aus', um die Strecke bis zu Doktor Lieb-> wann zu Fuß zurückzulegen. Während sie den Kutscher be zahlten, kam eine zweite Droschke angefahren, der der Land- Mstliche mit sichtlicher Schwerfälligkeit und Unbeholfenheit entstieg. Seiner warmherzigen Natur folgend, streckte Philipp Hand aus, um dem ältlichen Herrn behilflich zu fein. „Ich danke Ihnen!' sagte

dieser, den jungen Mann scharf fixirend ^d sich auf dessen dargebotenen Arm stützend. Mr ließ sich bann von dem herbeieilenden Kellner ein Zimmer anweisen und Philipp freundlich zunickend, stieg er mit etwas lahmen Hang die Treppe hinauf. Auf der obersten Stufe blieb er ^ehen, drehte sich um und schaute mit sardonischem Lächeln en beiden Freunden nach, die Arm in Arm das Hotel verließen. 15. Kapitel. Ein ruchloser Plan. Nach seiner stürmischen Zusammenkunft mit Philipp Er- hatte Braun sich beeilt, seine Wohnung

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