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Bozner Nachrichten
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Pagina 7 di 16
Data: 19.08.1900
Descrizione fisica: 16
„Bozuer Nachrichten'. Cri m in a l - R o m an von Fitzgeralv-Molloy. (17. Fortsetzung.) „So, Schurke, jetzt bist du in meiner Gewalt!' rief Philipp trinmphirend und die Kehle seines Opfers mit eisernem Griff zusammenpressend, schrie er wild: „Nun sprich, Dieb, wo sind meine Diamanten?' Doch er wartete vergebens auf Antwort; Braun war nicht im Stande einen Ton hervorzubringen, weil die ner vigen Finger seines Gegners ihm den Hals zudrückten. Er vermochte kaum noch zu atmen, seine Lippen brannten

, seine entsetzten Augen traten aus den Höhlen — er war dem Er sticken nahe. Mit der Kraft der Verzweiflung suchte er sich zu befreien, doch umsonst. „Werdet Ihr endlich reden?' fragte Philipp ungeduldig die Zuckungen des Besiegten beobachtend, ohne jedoch zu be merken, daß der Unglückliche nicht im Stande war, zu ge horchen. Diesem schwanden fast die Sinne; sein Gesicht nahm eine bleierne Farbe an und all^s Blut drängte sich ihm nach den Schläfen, als wollte es sie zerspringen. Und dann war es ihm, als griffe

eine kalte Hand nach seinem zuckenden Herzen, als riefe ihm eine dröhnende Stimme in's Ohr: „Du mußt sterben!' Sterben! Nein, nur das nicht! Lieber wollte er die kostbaren Steine fahren lassen, aber nur nicht sterben! Wie um Erbarmen flehend starrte er auf Philipp, doch dieser schien in dieser blinden Wut gar nicht zu erkennen, in welch' gefährlicher Lage sich Braun befand. Er war zu aufgebracht, daß der schurkische Advokat sich trotz aller Drohungen noch immer nicht zu einem Geständnis herbeilassen

wollte. „Ich frage Sie zum allerletzten Male,' rief er zornig, „werden Sie mir die Steine hergeben?' »Ja, ja!' kam es in dumpfem Gurgelton über die Lippendes halb Erstickten, dem Plötzlich ein Blutstrom ans der Nase quoll. Philipp zog sofort seine Hände zurück und >nit einem Gefühl der Erleichterung gab er seinen Gefangenen srci. Gottlob! sein energisches Vorgehen hatte doch endlich,, Erfolg gehabt — er war Sieger geblieben. i . „Stelzen Sie auf!' befahl er Braun, der sich mühsam w die Höhe richtete, dabei

einen verstohlenen Blick nach dem Revolver werfend, den sein Gegner vergessen zu haben schien. Zum Glück fing Philipp, der den Schurken keine Sekunde aus den Augen ließ, diesen Blick auf. Er bückte sich rasch nach Waffe und sie in seine Rocktasche schiebend, sagte er finstex: »Vielleicht bedarf ich ihrer noch, ehe wir uns trennen.' ^ - „Es ist kein Grund zu solchen Gewalthätigkeiten vor handen,' entgegnete der Advokat in giftigem Ton. ^ »Das werden wir ja sehen,' versetzte Philipp gleichmütig, ^un Braun

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 21.02.1902
Descrizione fisica: 8
.' „Anna Stromberg kann mir ja nötigenfalls als Zeugin dienen.' „Warum willst Du mich nicht dabei haben?' fragte Werner ein wenig gekränkt. „Nur aus Rücksicht für Dich, lieber Junge,' versetzte Phi lipp begütigend. „Wozu sollst Du Dir unnütz einen Feind zuzishzn, und noch dazu einen solchen wie diesen Schurken?' Werner gab nach. „Hüte Dich aber vor jeder Gewalttätig keit!' warnte er, als Philipp sich von ihm verabschiedete. „Sei ganz unbesorgt!' nickte dieser mit grimmigem LäaMn, „ich werde den Gauner

kalten ^l.nes zur Rechenschaft z?ehsn.' Werner erlaubte sich, leise Zweifel in die Behauptung seines Freundes zu setzen, aber er sp' ch sie nicht aus, sondern entließ ih.r mit der Aufforderung, um zwei Uhr mit ihm m einem nahen Restaurant zu Mittag zu speisen. Philipp nahm diese Einladung oein an; er war froh, die Zeit des Wartens durch ein gemütl ches Plauderstündchen mit dem ehemaligen Iugendgespielen abkürzen zu können. Sis hotten sich beide gar viel zu erzüylen, als sie nach ein genommener

Mahlzeit bei einem guten Glase Wein noch ein Wel chen gemütlich beisammen saßen. Das heitere Wesen des jungen Advokaten wirkte belebend auf Philipp's gedrückte Stimmung, der für den Augenblick sein Unglück vergaß und im Stillen dem Himmel dankte, daß er ihm gerade diesen Freund in den Weg geführt hatte. Um vier Uhr war Werner s Sprechstunde. Philipp beglei tete ihn bis zu seinem Bureau und nachdem er ihm versprochen, ihn sobald als möglich das Resultat des Abends wissen zu lassen, begab Erhardt

sich in den Tiergarten, um auf einem einsamen Spaziergange seinen Gedanken nachzuhängen und sich auf die fol genschwere Begegnung mit Braun vorzubereiten. Würde derselbe sich genügend einschüchtern lassen, um seinen Raub herauszugeben? Das waren Fragen, die sich Philipp immer von neuem stellte und die ihn schließlich in eine so nervöse Unruhe versetzten, daß er bereits eine Stunde, vor der verabredeten Zeit den Weg nach Anna Stromberg's Wohnung einschlug. Es fing schon an zu dunkeln; in den Straßen flammten

die Gaslaternen auf, die Läden strahlten im Lichtglanz und aus den Häusern strömten die Angestellten der Bureaus, froh ihr ein töniges Tagewerk beendet zu baben. Heute schenkte Philipp dem lebhaften Treiben keine Aufmerksamkeit; er strebte eilig seinem Ziele entgegen, vorsichtig um sich schauend, ob ihn nicht jemand verfolge oder beobachte. Doch er bemerkte nichts Verdächtiges und erleichtert aufatmend betrat cr das Haus, in dem seine neue Verbündete lebte. Die große Halle ungesehen durchschreitend, klingelte

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Bozner Nachrichten
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Pagina 7 di 16
Data: 12.08.1900
Descrizione fisica: 16
»r R«S „Bozner Nachrichtens Schicksatstücke. Crimina l- R oman von Fitzgerald-Mollay. (14. Fortsetzung.) „Welche?' „Ich habe vielleicht Aussicht, Braun heute Abend , zu treffen.' „Wo?' fragte Werner gespannt. In kurzen Worten erzählte Philipp dem aufmerksam zu hörenden Freunde von seiner Begegnung mit Anna Strom berg und dem Ergebnis ihrer Unterredung. „Ich werde Dich begleiten,' erbot sich Werner, als Philipp seinen Bericht beendet hatte. „Nein,' lehnte der junge Mann ab, „es ist besser

. „Nur aus Rücksicht für Dich, lieber Junge,' versetzte Philipp begütigend. „Wozu sollst Du Dir unnütz einen Feind zuziehen, und noch dazu einen solchen wie diesen Schurken?' Werner gab nach. „Hüte Dich aber vor jeder Gewalt thätigkeit!' warnte er, als Philipp sich von ihm verab schiedete. „Sei ganz nnbeforgt!' nickte dieser mit grimmigem Kacheln, „ich werde den Gauner kalten Blutes zur Rechen schaft ziehen.' Werner erlaubte sich, leise Zweifel in die Behauptung semes Freundes zu setzen, aber er sprach

sie nicht aussondern entließ ihn mit der Aufforderung, um zwei Uhr mit ihm in einem nahen Restaurant zu Mittag zu speisen. Philipp nahm diese Einladung gern an; er war froh, die Zeit des Wartens durch ein gemütliches Plauderstündchen mit dem ehemaligen Mgendgespielen abkürzen zu können. . Sie hatten sich Beide gar viel zu erzählen, als sie nach ^genommener Mahlzeit bei einem guten Glase Wein noch Weilchen gemütlich beisammensaßen. Das heitere Wesen jungen Advokateu wirkte belebend auf Philipp's gedrückte . lmlnung

, der für den Augenblick sein Unglück vergaß und ^ Stillen dem Himmel dankte, daß er ihm gerade .diesen freund in den Weg geführt hatte. .. vier Uhr war Werners Sprechstunde. Philipp be- k ihn bis zu seinem Büreau und nachdem er ihm ver- j^chen, ihn sobald als möglich das Resultat des Abends auf - ^ lassen, begab Erhardt sich in den Tiergarten, um einem einsamen Spaziergange seinen Gedanken nachzu- und sich auf die folgenschwere Begegnung mit Braun lass eiten. Würde, derselbe , sich genügend einschüchtern

zu haben. Heute schenkte Philipp dem lebhaften Treiben keine Aufmerksamkeit; erstrebte eilig seinem Ziele entgegen, vorsichtig um sich schauend, ob ihn nicht Jemand verfolge oder beobachte. Doch er bemerkte nichts Verdächtiges und erleichtert aufatmend betrat er das Haus, in dem seine neue Verbündete lebte. Die große Halle ungesehen durchschreitend, klingelte er an der Thüre der Ver walterwohnung. Anna Stromberg öffnete ihm und ihn erkennend begrüßte sie ihn mit freundlichem Lächeln. „Ich komme etwas früh

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Bozner Nachrichten
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Pagina 7 di 8
Data: 31.07.1900
Descrizione fisica: 8
Kr- KSS SchicksclLstücke. Criminal - Roman von Fitzgerald -Molloy. s7. Fortsetzung.) „Das ist wahr,' nickte Werner. „Ueberdies könnte Nie mand bezeugen, ob Du Deinen Schatz nicht schon veräußert hattest, ehe Du nach Deutschland kamst und —' „Das ist ja das Unglück,' unterbrach ihn Philipp auf springend und mit erregten Schritten das Zimmer durchmessend, „ich kann keine Beweise beibringen. O, es ist zum rasend werden ! Was soll ich thun, Oskar? Ich werde verrückt, wenn ich nichts unternehme

.' „Und doch mußt Du Dich zur Ruhe zwingen. Siehst Du denn nicht selbst ein, wie schwer es ist, diesem Braun beizukommen?' „Ich schieße den Kerl nieder,' stieß Philipp wütend hervor. „Mit welchem Nutzen?' fiel Werner gelassen ein. „Stirbt er, so wirst Du nie erfahren, wo er die Diamanten versteckt hat, brächtest Dich aber möglicherweise durch Deine That an den Galgen. Nein, Freund, mit Gewalt läßt sich hier nichts ausrichten.' „Soll ich mich etwa ruhig sügen?' brauste Philipp auf. ..Zusehen

, wie der nichtswürdige Schurke die Früchte seines Verbrechens genießt, während ich zum Bettler geworden bin ? Nein, das lasse ich mir nicht gefallen.' „Du brauchst es ja auch nicht,' suchte Werner den Auf- geregten zu besänftigen. „Nur mußt Du vernünftig sein und einsehen, daß das einzige Mittel ist, den Halunken mit seinen eigenen Waffen zu bekämpfen.' „So sage mir, wie ich es anfangen soll,' rief Philipp eifrig „und ich werde mich sofort an's Werk machen.' „Hm, wenn ich das nur selbst wüßte!' meinte Werner

achselzuckend. „Doch da fällt mir etwas ein! Wir sollten uns an Fritz Liebmann wenden; der gilt als der klügste und geschickteste Advokat Deutschlands; vielleicht gelänge es ihm, Braun zu fassen nnd seinen Raub abzujagen.' <».. „Gut, so laß uns ohne Säumen hingehen,' drängte Philipp, dem dieser schwache Hoffnungsstrahl neuen Mut zu geben schien. . „Heute können wir ihn nicht treffen,' entgegnete Werner, ..denn er ,ist am Gericht beschäftigt, aber morgen wollen wir lhn aufsuchen.' „Und unterdessen schickt

Braun die Diamanten nach Amsterdam,' wandte Philipp ein. „Dort werden sie geschliffen und dann ist es mir nicht mehr möglich, sie wiederzuerkennen.' „O, darüber mache Dir keine Sorge! Erstens wird der Schlaufuchs sie keinem Anderen anvertrauen, und zweitens wird er' nicht gerade jetzt eine Reise unternehmen, .weil das Verdacht erregen könnte. Er wird vielmehr ruhig warten, bis er merkt, daß Du alle Bemühungen aufgegeben hast.' ^ „Du vergissest die Zwischenhändler,' bemerkte Philipp, durchaus

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 6 di 8
Data: 03.06.1905
Descrizione fisica: 8
sonst stets ihre Gefühle zu bemeistern wußte. .Miß Gardner, wie ich schon sagte,' suhr Bafil fort, .leitet dieses Bureau nach ausgezeichneten Prin zipien. ES ist eine ganz neue Idee, mtd, wie ich höre, auch eine einträgliche.' .Also ist die Dame, welche sich „Miß Hamilton' nennt, daS Mädchen, welches Philipp liebte und heiraten wollte?' fragte sie langsam. „FranceS würde Philipp) geheiratet haben, wenn sie nicht durch einen Betrug getrennt worden.. Eine Dame, welche Philipp liebte, deren Neigung er jedoch

nicht erwiderte, beging den Verrat.' Agathe lächelte spöttisch; in diesem Augenblicke haßte sie die ganze Welt. .Philipps Heimkehr würde Sie einer großen Erbschaft und Ihrer Geliebten berauben,' sagte sie spottend. „Könnten Sie diesen doppelten Verlust ertragen?* ^ .Er würde mich wahnfinnig machen/ rief Bafil aus, während ein wildes Feuer in seinen Augen erglühte. .Doch ist eS immerhin möglich, daß mich dieses harte Verhängnis treffen kann'' .Sie sagten eben, daß Sie Philipp für tot halten.' erwiderte

zu verhindern, was denn?' ^ ) „Sie, McS. Devereux?' .Ja, ich will aufrichtig sein. Bevor ich Hilton Devereux heiratete, war ich verliebt in meinen Vetter Philipp und ich glaube, er würde mich gewählt haben, wenn er FranceS nicht kennen gelernt. Ich war eS, welche die falsche Anzeige verbreitete, welche sie trennte.' : „Wirklich! Wenn das der Fall ist, bin ich eher Ihr Schuldner als Ihr Gläubiger,' antwortete Bafil trocken. - ' „Bald nach der Trennung von seiner Braut reiste Philipp zu meinem größten Kummer

? Ich ^ habe mich vollständig in die Hände dieser Frau geliefert.' .Gütiger Himmel! ES ist in der Tat eine ver zwickte Angelegenheit/ rief Bafil, .wenn Philipp zurückkehrt, kann FranceS ihm alles erklären und Sie als die Schuldige entlarven, dann find die beiden Getrennten trotz aller Hindernisse vereinigt.' Agathe erhob sich und ging unruhig hin und her. .Dieser Gedanke ist unerträglich! Ich würde für Philipp stets ein Gegenstand des Hasses und Abscheues sein. Vielleicht verdiene ich beides; doch wird das Schuldbewußtsein

mir die Strafe nicht erträglicher gestalten. Wäre ich nur meinem ersten Impulse gefolgt. Miß Hamiltons sonderbares Be nehmen fiel mir gleich auf. Ich begreife jetzt alles.' „Sie haben Sie überrascht mitJhremBekenntniS.? .Ich möchte lieber,' sagte fie leidenschaftlich, .daß Philipp nieMrückkehre, als daß er heimkomme, zu reich, um die glänzende Mitgift zu schätzen, welche ich als fein Weib ihm einbringen würde. Sie und ich haben ein gemeinsames Ziel, nämlich die beiden auseinander zu halten

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Bozner Nachrichten
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Pagina 9 di 12
Data: 23.08.1900
Descrizione fisica: 12
Beilage zu Nr. 131 der »Bozner Criminal-Roma n. von Fitzgerald-Wolloy. (19. Fortsetzung.) „Sie wünschen mich zu sprechen, meine Herren?' sagte er mit etwas schnarrender Stimme. „Ja,' erwiderte sich Philipp, sich verbeugend, „und zwar in einer wichtigen Angelegenheit.' „Dann kommen Sie, bitte, mit in mein Privatzimmer.' Der Banquier öffnete die Thüre zu seinem Comptoir, einem recht behaglich ausgestatteten Raum, ließ sich vor seinem Schreibtisch nieder und lud feine Clienten mit leichter

Handbewegung zum Sitzen ein. „Nun, meine Herren,' begann er höflich, „womit kann ich Ihnen dienen?' „Mein Anliegen ist bald gesagt,' nahm Philipp das Wort. „Vor einigen Tagen ist bei Ihnen ein Päckchen Dia manten deponirt worden.' „Bei mir ?' siel Blum verdutzt ein. „Jawohl.' „Und durch wen?' „Durch den Advokaten Robert Braun,' versetzte Philipp. „Ich bin nun gekommen — —' „Dars ich vor Allem um Ihren Namen bitten?' unter brach ihn Blum. ./ „Ich heiße Philipp Erhardt. Am 26. September brachte ich Herrn

Braun die Diamanten und ich glaube, schon den folgenden Tag hat er sie bei Ihnen deponirt.' „Das muß ein Irrthum sein,' bemerkte Blum kopf schüttelnd. . Philipp blieb das Herz stehen, als er diese Worte ver nahm; trotzdem behielt er aber seine sichere Miene. „Ein Irrtum ist nicht denkbar,' sagte er fest; „ich habe eine eigen händige Anweisung Braun's, die Diamanten von Ihnen zurück zufordern.' ^ Er zog das Blatt hervor und reichte es dem Banquier) der es mit sichtlicher Verwunderung durchlas

. „Hier muß ein Mißverständnis vorliegen,' erklärte er, das Papier zurück gebend. „Ein Mißverständnis?' stammelte Philipp. „Wieso?' „Weil ein solches Packet gar nicht bei mir deponirt worden ist.' Wie von einem Schlag getroffen, zuckte Philipp zu sammen, während ein jäher Schrecken seine Glieder durchsuhr. ..Hat er Ihnen denn nicht selbst die Diamanten übergeben?' fragte er, nach Fassung ringend. „Wer?' „Nun, Herr Robert Braun.' „Meines Wissens habe ich den Mann nie gesehen,' war die bedächtige Erklärung

gelungen, diesen leichtgläubigen Burschen hinter's Licht zu führen.' Philipp hatte wie geistesabwesend dagesessen; jetzt aber fuhr er heftig in die Höhe. „So hat der Schuft mich be trogen!' stieß er heiser hervor. „Und ich sollte das ruhig ertragen?' „Mich dünkt, das hängt ganz von Ihnen ab,' entgegnete der Bankier mit der Gleichgültigkeit eines Mannes, den das Schicksal seiner Nebenmenschen wenig berührt, so lange er selbst nicht darunter zu leiden hat. Da man ihm anmerkte, daß er die Unterredung

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Bozner Zeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 18.01.1910
Descrizione fisica: 8
Nr. 13 „BoznerZsrbuing' (Südtiroler Tagblatt) Dienstag, den 18. Jänner 1910. Göttin Däms« Roman von Richard Marsh. (Nachdruck verboten.) (16. Fortsetzung.) „Turner, ich kenne Herrn Philipp Lawrence ganz genau. Er ist kein Mensch, der so etwas, ohne gereizt zu sein, begehen würde. Entweder Sie haben jemand anders für ihn gehalten, oder Sie verschweigen, uns, absichtlich oder unbewußt, etwas, das ihm ein genügender Anlaß schien, um so zu handeln, wie er tat.' Vor lauter Staunen nahm Turner

das Taschentuch von der Nase. Das Blut tropfte aus s«ne Weste. „Nun! Das geht denn doch über alles! Mir scheint, mein Wort gilt hier für garnichts. Wenn Sie die fragen, die mich vielleicht besser kennen, als Sie Herrn Philipp Lawrence, werden sie Ihnen sagen, daß ich kein Lügner bin. Ich sage Ihnen, daß er mich wie ein Feigling um nichts und wieder nichts niederstieß und dann Fersengeld gab; und das ist sem Glück, denn wenn ersetzt noch einmal in meine Nähe kommt, werde ich es ihm eintränken

zweifle. Herr Philipp Lawrence stieß Sie nieder wie ein Feig ling, well er ein Feigling ist. Er fürchtete sich vor Ihnen; und er hatte guten Grund dazu, wie Dr. Hume ganz wohl weiß* .Sie — Sie—- Hume stockte; er sah aus, als wagte er nicht «cht fortzufahren. . „Nun, Hume, fahren Sie doch fort! Ihr Freund hat Turner keine Gelegenheit gegeben, ihn für sein schlechtes Betragen zu strafen. . Wenn Sie sich schlecht betragen, so werde ich bestimmt jede Gelegenheit benutzen, um Sie zu bestrafen. Bitte fahren

MannS und der alten Frau, wie sie sich im Dämmer abhoben, paßten- zu den vom Alter geschwärzten Möbeln. Wie sie so Seite an Seite standen, mit verschüchterter Haltimg, die selbst das Zwielicht nicht verhalten konnte, fühlte ich, daß em Verhängnis schwer aus ihnen lastete, aus ihnen, auf dem Zimmer, auf dem ganzen Hause; es war ein verhängnisvoller Ort. -Ich nehme an, daß Herr Philipp noch nicht? zurückgewmmen ist.' Sie sahen einander an; als wenn keiner die Verantwortung einer Antwort

und zwei oder drei Koffer voll mit Kleidungssachen. Wie Sie wisse», habe ich garnichts bei mir, außer dem was ich an hatte, als ich fortging. Ich weiß nicht genau, wann ich alles abholen lasseil kam», aber jedenfalls so bald als mög lich. Halten Sie alles bereits denn ich wünsche nicht, daß mein Bote, wenn-ich schicke, warten muß. Und passen Sie gut auf; es. kann mitten in der Nacht sein.' Philipp Lawrence.' „Falls jemand fragt, sagen Sie nur, daß ich Mitte nächster Woche zurückkäme

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Bozner Nachrichten
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Pagina 9 di 16
Data: 07.07.1901
Descrizione fisica: 16
Beilage zu Nr. 153 der „Boznv Lcrunen des SHicksects. Erzählung von - ^ Robert Louis Jefferscu. - (2. Fortsetzung.) Nachdem sich Philipp von seinem Bruder getrennt hatte, gieng er in die leine Hütte zurück. Es schauerte ihn förmlich, als er die Sträflingskleider befühlte, und die Größe seines Wagnisses kam ihm erst recht zum Bewußtsein. Das Wetter war rauh und stürmisch, dazu goß ein eisig kalter, mit Schnee vermischter Regen in Strömen vom Himmel. Hier bleiben konnte er auf keinen Fall

sollen,' sagte derErste wieder, indem er sich über Philipp, der einem Todten gleich dalag, beugte und fügte dann hinzu: „Ich dachte vorhin, es wäre aus mit ihm, aber es scheint doch noch Leben in ihm zu sein.' . j Während sie noch miteinander redeten, kamen ein paar Grubenarbeiter vorbei. „Hollah,' rief der Aufseher, der sich bisher schweigend verhalten hatte, „helft uns, Ihr Leute. Ihr könntet uuZ ein paar Bretter holen, damit wir den Mann besser fortbrin gen können.' X 'Bald war das Nothge

zur Stelle; in der Eile w-'.rde eine Tragbahre zusammengefügt, mid Philipp wurde fortgetragen, ohne daß die belesen Männer auch nur ein.'. Versuch ge» macht hätten, ihn. cuS seiner tiefen Ohnmacht zu wecken. Jetzt war der ^ltsame Zug >cm nächstem Bahnhofsge bäude angelangt > - es war dasselbe, ändem Philipp vor einigen Stunden ausgestiegen war. ^ Da in der Nacht kein Zug gieng, wär alles dunkel und still. Die Männer focht es nicht an, sie läuteten mit aller Macht an der Hausglocke

, bis der Stationsvorsteher sich am Fenster zeigte. „Was ist denn los?' fragte er in nicht gerade freund lichem Tone. ... „Wir brauchen Ihren Beistand,' antwortete der Aufseher. »Wir haben eben einen Entlaufenen wieder eingefaegen und bitten um ein Unterkommen, bis der nächste Zug geht.' Nur unwllig gab der Stationsvorsteher der Bitte Gehör und schloß ein Zimmer auf. „Der Mann scheint aber recht krank zu fein,' sagte er, nachdem er Philipp aufmerksam be irächtet hatte;' „holt doch ein wenig Wasser und legt ihm kühlende

Umschlge auf die Stirn.' Widerwillig gehorchten die rohen Männer; es war ihnen ganz gleich, ob sie ihr Opfer todt oder lebendig ablieferten. „Euer Gefangener macht mir einen recht sonderbaren Eindruck,' begann der Vorsteher nach einer Weile wieder, 'lm Allgemeinen Pflegen die Sträflinge keine Brillantringe, auch keine so feinen Stiefel zu tragen wie dieser hier.' .. Zum Unglück kannten weder der Stationsvovteher noch l^ne herbeigeeilte Frau Philipp Dörner. Ueberdies wäre . kohl

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 4 di 8
Data: 23.05.1905
Descrizione fisica: 8
Zähnen. Heute sehlte ihr jede Arbeitslust. Es wurde ihr schwer, ihre Aufmerksamkeit den engbeschriebenen Bogen zu widmen, welche sie durchlesen sollte. Mit einer heftigen Handbewegung schob sie dieselben bei Seite und blickte traurig auf die wilden Blumen, welche in einer Vase vor ihr auf dem Tische standen. „ES muß der Geruch des Thymians sein, sagte sie leise, welcher mir alles so lebhaft WS Gedächtnis zurückruft. Ich glaubte nicht, daß ich noch so schwach wäre. O Philipp, Philipp, hättest

an Herrn Sekretär Sch ön- hüber in Sillian . Parteigenossen! Werbet überall Mitglieder für den christlichsozialen Verein, damit dieser in die Lage versetzt wird, seine große politische Aufgabe zu erfüllen. tifches Leben hatte auch feine Romantik gehabt, von welcher wenige, außer ihr selbst, etwas wußten. Vor fünf Jahren, als fie noch mit ihrem Vater in Lincoln lebte, hatte sie die Bekanntschaft eweS jungen ÄrzteS, Namens Philipp Sherwood, gemacht, welcher längere Zeit bei Freunden zu Besuch

war. Diese Bekanntschaft wurde bald zur Liebe auf beiden Seiten. Der hübsche, geniale Philipp war wohl dazu geschaffen, ein Mädchenherz zu gewinnen, während er seinerseits sich sehr hingezogen fühlte zu der munteren, geschickten Frances. Sie trafen sich wieder ewige Monate später in einem Bade- Orte, wohw Frances sich nach einer Krankheit be geben, um neue Kraft und Gesundheit zu suchen. Philipp folgte ihr, um fein Schicksal aus ihrem Munde zu hören. Sie verlobten sich mit jeder Aussicht auf ein glückliches Eheleben

. Philipp be schloß, sich als Arzt in London niederzulassen. Frances Vater segnete ihren Herzensbund, und allem Anscheine nach sollten Philipp und seine Braut ohne Sturm und Unwetter in den Ehehafen ein laufen. Sie warm drei Monate verlobt, als Philipp, ganz verstört aussehend, in Lincoln ankam und FranceS mitteilte, ' daß ein wichtiges Geschäft ihn nach Spanien rufe. Er sei gezwungen, längere Zeit dort zu bleiben und deshalb müsse die Heirat ver schoben werden. Als FranceS ihn fragte, welche Geschäfte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 9 di 12
Data: 17.06.1905
Descrizione fisica: 12
, den Ruf eines vortrefflichen Hausmittels verschafft und erhält und verbreitet sich deren Verwendung deshalb immer mehr. Dieselbe ist auch in den hiesigen Apotheken erhältlich. söhnt hatten, wußte sie, daß das Schlimmste ein getroffen und sie ihren. Vetter verloren hatte. Um Frances willen verzieh Philipp semer Cousine; die Großmut der Feindin war noch der bitterste Tropfen in AgatheS Leidenskelch. Einen Monat später las sie die Anzeige von Philipps und Frances Vermählung in der Zeitung. Philipp

für die bejahrte Mutter Bramleys. Eine Abschrift von Bramleys Geständnis wurde amtlich dem Gerichte in Mexiko Zugeschickt. Dank einflußreicher Verbindungen wurde Philipp die Strafe erlassen, welche er sich durch seine Flucht aus der Untersuchungshaft zugezogen. Philipp wünscht jedoch, nie das Leben wieder zu sehen, in welchem er solche Qualm erduldet. Um seinen drängenden Gläubigern zu entgehen, wanderte Bafil aus; Philipp bot ihm eine kleine Summe an, welche er auch nicht stolz zurückwies. Agathe

ist noch Witwe — ein einsames, un glückliches Weib trotz ihres Reichtums. Vergnügen aller Art find nicht im stände, die schmerzende Leere ihres Herzens zu füllen; die Liebe, welche fie noch immer für Philipp hegt, macht ihr eine zweite Heirat, die mancher ehrenwerte Mann ihr vorschlug, unmöglich. Philipp und seine Gattin verlebten ihre Flitter wochen in Italien. Sie find ein zärtliches Pärchen und ihre reichlichen Mittel erlauben ihnen auch, weniger begünstigte Mitmenschen zu beglücken. Hotel und Peüston

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Pagina 7 di 8
Data: 13.07.1901
Descrizione fisica: 8
den.'Gestalten folgen. Geräuschlos schleichen sie über de^ Gefängnißhof. unaufhaltsam eilen sie weiter, iminer^ weiter; die Angst .beflügelt ihren Fuß, fort yehts über Steine und Felsen,^ bis sie endlich am Strande angekommen sind. ' ^ Sie sil^en auf ihre Kniee und der Eine^in welchem wir Philipp Erkennen, bricht ill den Dankesrüf alls :'„Gott sei Lob Leis^maW'^derMndtto: - ,Millst'-Dü uns verrathend' Ä?ün schnell die.Kleider weg,', flüsterte Philipp wieder/ ,wir.haben keine Zeit zu-verlieren

^' - ^ ^ 'So'WMAe^ sielsich.ihrer Sträflingskleider und wateten. durchMsWHte Äfer,<bis sie die tiefe See erreichten^ dann schwamM)i MWuzfselle Meer, i./ ' ^ ^ ^ . ^Slchst .Du' dort- hinten Lichts Philipp ?' fragte Anton Pfeil,; PhijippA^Geführte.; . „Das ist der Kutters, von dem ich Dir heute sagie, ec.liegt lmgefähri eine Meile-Äitsernt; wirst Du^sö,weit schwimmenckönnen?' ;-/ > ... »Jch^haffe es,' vmr die AntwoK.^^' .? . . Dann war^ wiedet' alles ^still^. Kntgroßer -Änstrenglmg schtvaminen die^^'chöp^ten

- Mällner- weiter/ nnr den einen Gedanken^im 'Kerzen':'^„Aort von Siesep Stätte der Qualj' EMich waten sie^mder Stelle« wo der Kutter mit einigen AschMßokm das größte derselben kletterten sie, mach ten es dayn Mstychßietzen^sich vyn der .Strömimg forttragen. „Hast DuÄir eigentlich schon einen Plan ^gemacht, wohin wir uns^ nuNjjwenden^wolle^?': frKgte'.PHilipp^ nach einer Weile, Ich glaube/ 6as Beste und Nichtigste ist, wenn wir - an die ^anzösische-Küste zu kommen suchen- von da können wir bann leich

ihn machtch als die übrigen. Trotz der str^MlMwäHmrg gelang es -6^B«.deyMqz;chmal^iemchaa^WoM' miteinander», zu Wechsel!!. Bei7-solch einer veMoh^en'ewHMesprachj: Hatten Pfeil Milch eilimal den. Wsdrück^:^ Philipp hatte nur Mbselig m Flücht; au^ Ho^lMd -ds^j.schiel^ ihn; .an. WahnwikM grHizech Pfeils ließ sich jedoch nich^^^^^ ,.-'Z t-.nl',' l' Und der Zufall war ihnen.günstig.-^ Bei dee gempinsaim vollbrachten,Zlrbeit><hatto«.-ein. he.räbßall?nder-^g^oßsrj Stvim Wsche -MtHulder^ ^ „Nun köMmSir

sie bis- n die Halle, zz Von da schlichev ;sie sn den -, großen Raum, der als Apotheke diente und der, wie siei wuß-?:' ^ ten, keine.vergitt^M/Fenstex..hqtte^> C'hen .wollten:sie.chjnaus-.^ klettern/ da vernahulen sie -draußen Schritte:^:Voll^töditlicher Angst prallteliiH.e^zurückMild^wartetMz?bis) alles stiM war. Zlierst stieg Philipp hinaus' gleich damuf hörte man teinenss- dumpfen Schmqxzenslaut, Änton^Heeilte sich/ seinem^GMHr? ,'ten zu folgen. ^ im?.» - ' Ja, der Sprung war doch gewagter, als sie geglaubt

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Pagina 18 di 24
Data: 11.05.1901
Descrizione fisica: 24
1 8. Der Verstoßene. Als Lilh die beiden Brüder verließ, befand sie sich in sehr ge drückter Stimmung. Sie war von Natur nicht feige, aber sie war jlmg und schüchtern und hatte noch keine Gelegenheit gehabt, selb ständig zu handeln, da sie sich stets allen Wünschen ihrer Tante gefügt. Abneigung empfand sie nicht gegen Philipp, im Gegen teil, sie hatte ihn gern, — aber vor einer Heirat mit ihm schreckte sie zurück, und seit sie Antonh wiedergesehen, wußte sie klar, daß sie das halbe Zugeständnis

, der weiß, was er will und der auch den Mut hat, zu kämpfen.' „Sprich nicht so, Antonh. Geh', laß mich allein! Du weißt, die Tante hat mir verboten, noch länger an Dich zu denken.' „Ah!' fuhr Antonh auf. „So ist es wahr, was Philipp mir vorhin sagte — Du bist seine Braut geworden?' „Nein, nein!' widersprach das geäugstigte Mädchen. „Das heißt — heute morgen verlangte die Tante . O Tonh, sieh mich nicht so an!' Und schluchzend barg sie das Gesicht in den Händen. „Ich fordere keine Entschuldigung

von Dir — nur die Wahr heit will ich wissen,' erwiderte der junge Mann in strengem Ton. „Hast Du versprochen, Philipp zu heiraten oder nicht?' „Ich konnte nicht anders,' stammelte Lilh. „Die Tante zwang mich dazu.' „Hast Du versprochen oder nicht?' wiederholte er seine Frage. „Ja!' schluchzte sie, „aber — aber ' „Und das ist das Mädchen, das mir Treue geschworen?' warf . Antonh bitter ein. „O Tonh, ich habe Dich immer geliebt und liebe Dich noch!' stieß Lilh mit thränenerstickter Stimme hervor. „Dieses Jahr

der Trennung war ein qualvolles für mich. Jedeu Tag dachte ich an Dich und jede Nacht betete ich für Dich!' „Und Du bildest Dir ein, ich würde das glauben, nachdem Du Dich mit Philipp verlobt hast? Weshalb, heiratest Du ihn? Hast Du Dich für eine Grafenkrone verkauft?' „Taute Emilh sagte, ich verdankte ihr alles,' suchte Lilh sich zu verteidigen, „und ich könne es ihr nie wieder vergelten.' „Pah, leere Ausflüchte! Ich kaun mir ganz gut denken, was sie Dir sagte. Ich biu nur der jüngere Sohn — ein armer

Schlucker, der weder Vermögen noch Titel besitzt, folglich ist Philipp eine viel bessere Partie, und ich mag meiner Wege gehen — nicht wahr?' „Wie grausam Du bist, Tonh!' stöhnte Lilh. „Du brichst mir das Herz! Laß mich gehen!' Und sich gewaltsam aufraffend eilte sie dem Hause zu. Antonh folgte ihr langsam. In seinem Inneren tobte ein wilder Sturm, und bittere Gesühle erfüllten sein Herz. „Der Traum ist ausgeträumt,' murmelte er vor sich hin, „und es ist vielleicht besser, ich habe die Wahrheit gleich

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Bozner Nachrichten
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Pagina 9 di 12
Data: 30.08.1900
Descrizione fisica: 12
, vernichtet! Während der Mittagstafel saß ihm der Landgeistliche, der eine dunkle Brille vor den Augen trug, gegenüber; doch er beachtete ihn kaum. Erst am Abend erschien Werner bei ihm. Er hatte Liebmann nicht sprechen können, war aber von diesem auf den nächsten Vormittag bestellt worden. „Dann Hole ich Dich vorher in Deinem Büreau ab,' erklärte Philipp, dm die erneuerte Verzögerung nicht wenig verstimmt hatte. „Ich werde mit Dir zu dem Advokaten gehen.' „Wie Du willst,' entgegnete Weruer

, sich verabschiedend. Für eine Weile versank Philipp wieder in sein dumpfes Brüten; aber schließlich verwirrten sich seine Gedanken der maßen, daß^er die Notwendigkeit empfand, eine Ableitung zu suchen. So begab er sich denn in's Lesezimmer und durch blätterte die Zeitungen, jedoch ohne recht zu verstehen, was er las. Am anderen Ende des Tisches, bequem in einen Sessel ausgestreckt, saß der Ländgeistliche- eifrig in einem Buch lesend; heimlich aber betrachtete er den jungen Mann mit scharfen, Prüfenden Blicken

. Die innere Unruhe, die Philipp be herrschte , ließ ihn nicht lange still sitzen; er warf die Zeitung bei Seite, trat an'c Fenster und blickte auf die Straße hinaus. Der Himmel war mit schwarzen Wolken be deckt und ein feiner Sprühregen, der unausgesetzt niederrieselte, hüllte Alles in einen Nebelschleier ein. Die nassen Trottoirs glänzten im trüben, flackernden Schein der Gaslaternen, die Droschkenkutscher schlugen den Kragen ihres Mantels heraus,.- um sich vor dem Regen zu schützen, und die wenigen

sich an den ahnungslosen anderem heran und schon erhob er den schweren Bleistock, ^ vlöklich. in i einer Nähe die Pickelhaube eines z Schutz annes austauchen sah Sofort.ließ er den Arm sinken, nahm sirl,? ^kenden Gang an und zog den Hut tiefer in's Ge- 'Da Ware ich beinahe schön hereingefallen,' dachte er ^ 'lsein Schauder. „Um ein Haar und die Pickelhaube gnv erwischt.' Schade ! jetzt könnte schon Alles zu-Ende Von einem nahen Kirchtnm schlug es elf Uhr, aber Philipp vernahm es kaum; in Gedanken vertieft ging er lang

einem beutegierigen Tiger. Blitzschnell ließ er seinen schweren Knüttel auf Philipp's Kopf nieder sausen und als der so jählings Ueberfallene lautlos zusammen brach,-umfaßte Schmidt ihn mit kräftigem Griff und schleuderte ihn kopfüber in die pfeilschnell dahinjagenden Wellen der Spree. Die jähe Berührung mit den eiskalten Fluten hatte Philipp halbwegs die Besinnung wiedergegeben; er erkannte seine gefahrvolle Lage und von dem jedem Menschen eignen Erhaltungstrieb gedrängt, suchte er sich mit Hilfe des Schwimmens

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Bozner Nachrichten
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Pagina 9 di 16
Data: 14.07.1901
Descrizione fisica: 16
der Fluß Dowo seine blauen Fluten ins Meer ^goß,Mar entzückend Philipp und Anton standen an Deck und aenoßen den herrlichen Anblick in vollen Ziigen, da kam em Matroze, der sie zum Kapitän rief.,.... . . Dieser faß in seiner Kajüte und begrüßte die Beiden mit emeni Ividerlichen Lächln. ... Ich hatte'Ihnen kürzlich versprochen, meine Herren, Sie am erstm Landungsplatz auszuladen ; ich werde mein Ver- sprechn ailch halten, aber bedenken Sie, daß wir hier nicht so gutmüthig find wie die Leute in England

, wo^ie ungestraft nnt fremden 5iähnen auf und davon gehen knnen,' sagte er. . Philipp ersckrak heftig, so hatte der Kapitän Wohl ihr Ge heimniß entdeckt? „Ich werde Sie in einem Boote ans Land bringen lassen,' fuhr der Kapitän fort; „aber beeilen SieHch, ich kann Mich nicht laiige hier aufhalten.' - > Mit diesen Worten entließ er sie und sie waren^froh» als sie ihm den Mcken .kehren konnten. . ' < Auf Deck tvar ein größ^ Gedränges Zu ihrem Erstaunen sahen de Flüchtlnge - zwei fremdeOffiziere int lebhaftem

Ge spräch mit dem Steuermann. ' ^ Der Wortwechsel wurde'immer heftiger; jetzt hatte die Erregung Wen Höhepunkt erreicht Plötzlich ergriffen ein. paar kräftige Matrosmi die fremden Herren,' zwangerwsi^in ein bereisthende-s Boot .und Weßen. dieses.Mu^SchMe^cw. Vergeblich versuchten ^ Philipp und jeytz: Begleiter) ^sich durch das Gedränge Zu winden^ B Niußt^j .etwa^ ganz ^Beson deres vorliegen, denn alles lief - -großer AMegunMdurch- einander. . . , - ^ ^ Z Da erschien der Kapitäll, und als er die.Sachlage

seines Begleiters Lage vergegenwärtigte. Allem Anschein nach befanden sie sich im Kielraum des Schiffes.-O Gott! sollten sie denn hier elendiglich verschmachten? Alsv Glieder thaten ihm von dem Sturze weh; noch schlim mer aber schien es seinm Gefährten zu ergehen, der sich laut stöhnend hin und her warf. - - ? . Philipp schlang seine Anne um ihn und redete freundlich auf hn ein; ein Stein fiel ihm vom Herzen, Anton elchlich aus seiner Betäubung erwachtet ,. „O Philipp,' war sein erstes Wort,' „ich glaube

, ich herbe das rechte Bein gebrochen. Wo sind wir eigentlich?'-fügte er nach einer Weile hinzu. ^ - .... ' „Ich fürchte, wir snid im Kielrauln; wir wollen zu Gott beten, daß er uns ans dieser schrecklichen Lage befreit; MM unsere einzige Zuflucht im unsers Größen Möth.j Die Stunden schlichen daMn; war's TM'^r's Nachts Die Beiden wußten es nichtH Jn dumpfplzMinbrüteli^vev- brachten sie die -Zeit^ - AntM Hatte tzroßeSo^nerzen. iil seines > Bein zu leiden und Philipp saß an seiner Seite, unfähig

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Bozner Zeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 05.12.1902
Descrizione fisica: 8
Philipp Ludwig von Walden burg vorzusMen. Danach wollte der Fürst, oer trotz seiner Jugend ein Geograph von wissenschaft lichem Ruf war und schon ein vorzügliches Werk über Arabien geschrieben, nach dem Sudan in das Gebiet der Derwische reisen, und seine junge Gattin ließ es sich nicht nehmen, ihn zu begleiten. Das alles sagte der Text, der unter den beiden Bildern stand. Marij hatte hastig die Zeilen überflogen, dann blieb ihr Blick an dem schönen Gesicht der Prin zessin haften, und dann sah

. denn Woldcmars ganzes Wesen war nickt „Vozn>'r Iiit nng' l?i>dtiroler Fanach, daß er, ein Idealist, sich um 'unerreichbar« Dinge willen abhärmte, im Gegentheil, es stand zu hoffen, daß seine kräftige Natur sich von dem Schlag erholen und sich einer neuen Neigung zuwenden würde. Das Weib in ihr erwachte in diesem Augenblicke zu vollem Leben; vor sich hatte sie einen Unglücklichen, dessen Wunden sie zu heilen, dessen Schmerz sie zu lindern bestimmt war. 13. Kapitel. In der Villa des Fürsten Philipp Ludwig

, die Lei Kairo hoch aus dem DjebÄ Mokattam lag, herrschte um die Mitte des Augusts eine lebendige Geschäftigkeit. Diese hatte zweierlei Gründe. Der eine davon war die Ankunft des Fürsten von Bir- kenau mit seiner Gemahlin, der nunmehrigen Für stin Beatrix, und der andere das Befinden des leidenden Souverains. Kein Mensch konnte sich mehr darüber täuschen, daß das Leben Philipp Ludwigs in dm nächsten Wochen zu Ende gehen mußte. Der Fürst selbst sah diesem Ausgange mit großer Ruhe entgegen

Hoheit werden nicht sterben, Sie haben ja die heißen Tage auf unserer herrlichen Höhe so schön überstanden, ich hoffe, Ihre Brust wird ganz gesunden.' Philipp Ludwig schüttelte den Kopf, und ein wehmüthiges Lächeln erhellte seine feinen vom Leiden nur noch durchgeistigter gewordenen Züge. „Nein, mein lieber Echter, ich täusche mich weder selbst, noch sind Sie in der Lage, mich zu täuschen, es ist das Ende, was mir naht, ich bin auch ganz ruhig darüber. Meine geliebte Beatrix weiß ich versorgt

Dich vor, den dunklen Weg zu gehen. Der nächste Morgen brach mit strahlender Helle an. Philipp Ludwig hatte sich seltsam ge stärkt früh von seinem Lager erhoben, und als der getreue Kammerdiener Stiebig sich unterthänigst nach dem Befinden des hohen Herrn erkundigte, bekam er ein freundliches Lächeln und die Antwort: „Ich danke Dir, Stiebig, mir geht es gut.' Dafür war der Fürst berühmt in seinem Lande, daß er für Jeden, auch für den geringsten seiner Unterthanen, ein freundliches Lächeln hatte, und darum

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 1 di 8
Data: 28.02.1902
Descrizione fisica: 8
zur Seite und in der nächsten Sekunde hatten sie ihre Stellung gewechselt. „So, Schurke, jetzt bist Du in meiner Ge walt!' rief Philipp triumphierend, und die Metzle seines Opfers mit eisernem Griff zusam menpressend, schrie er wild: „Nun sprich, Dieb, wo sind meine Diamanten?' Doch er wartete vergebens auf Antwort; Braun war nicht im stände, einen Ton her vorzubringen, weil die nervigen Finger seines Gegners ihm den Hals Miückten. Er vermochte launi noch zu atmen, seme Lippen brannten, seine entsetzten

Augen traten aus den Höhlen ^ er war dem Ersticken nahe. Mit der Kraft der Verzweiflung suchte ^ sich zu befreien, doch umsonst. „Werdet Ihr end- Schiffe auf dem Euphrat. Ich reden?' fragte Philipp ungeduldig die Zuckungen des 'legten beobachtend, ohne jedoch zu bemerkn, datz dtt Unglucl l'che nicht im stände war, zu gehorchen. ^em schwanden fas we Sinne; sein Gesicht nahm eine bleierne Farbean undaUes Blut drängte sich ihm nach den Schläfen, als wollte es sie zer- springen. Und kdann

war es ihm, als gnfte eme kalte H ch »einem zuckendeii Herzen, als riefe ihm eme drohnende Sümme vrs Ohr: „Du mußt sterben!' Sterben! Nem, nur dasnM-Aeber wollte er die kostbaren Steine fahren lassen, aber nur nicht sterben^ Wie um Erbarmen flehend starrte er auf Philipp, doch bres sch ^ in seiner blinden Wut gar nicht zu erkennen, m welch gesay H Lage sich Braun befand. Er war zu aufgebracht, daß der schurkische Advokat sich trotz aller Drohungen noch immer nicht zu einem Geständnis herbeilassen wollte. „Ich frage

sie zum allerletzten Male,' rief er zornig, „werden Sie mir die Steine hergeben?' „Ja, ja!' kam es im dumpfen Gurgelton über die Lippen des halb Erstickten, dem plötzlich ein Blutstrom aus der Nase quoll. Philipp zog sofort seine Hände zurück und mit einem Gefühl der Erleichterung gab er seinen Gefangenen frei. Gottlob! sein ener gisches Vorgehen hatte doch endlich Erfolg gehabt — er war Sieger geblieben. „Stehen Sie auf!' befahl er Braun, der sich mühsam in die Höhe richtete, dabei ei nen verstohlenen Blick

nach dem Revolver werfend, den sein Geg ner vergessen zu haben schien. Zum Glück fing Philipp, der den Schur ken keine Sekunde aus den Augen ließ, diesen Blick auf. Er bückte sich rasch nach der Waffe und sie in seine Rock tasche schiebend, sagte er finster: „Vielleicht be darf ich ihrer noch, ehe wir uns trennen.' „Es ist kein Grund zu solchen Gewaltthätig keiten vorhanden,' ent- gegnete der Advokat in giftigem Ton. „Das werden wir ja sehen,' versetzte Phi lipp gleichmütig. Nun Braun sich nachgiebig zeigte

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 4 di 8
Data: 28.02.1902
Descrizione fisica: 8
sich Philipp begeben. Dieser hatte anfangs stillgrübelnd seinem Freunde gegenübergesessen, trotz der Hoffnungslosigkeit seiner Lage die Möglichkeit erwägend. Braun dennoch zur Herausgabe der Steine zwingen zu können. Plötzlich leuchtete es in seinen Äugen aus. „Höre Oskar,' rief er diesem zu, „es ist doch noch nicht alles verloren. In dieser Anweisung besitze ich ja das Zu geständnis Braun's, daß er die Diamanten hat.' „Durchaus nicht.' Erzherzog Rainer von Oesterreich, und seine Gemahlin Erzherzogin Maria

Karolina. „Wieso? Da, lies selbst.' Philipp entfaltete das Blatt. „Hier steht: „Die besagten Dia manten. welche das Eigentum des obengenannten Philipp Erhardt sind.' „Ist das nicht deutlich genug gesagt? Wie will er diesen Satz auslegen?' „Sehr einfach. Er wird behaupten, dazu gezwungen worden zu sein, um einen Verrückten zu beruhigen, damit er ihn nicht er würgte. Einen Beweis für die Eristenz der Diamanten hast Du also noch lange nicht. Glaube mir, der Spitzbube ist viel zu schlau, „Bedenke

doch die Summe, die ich verliere.' '' „Ich weiß, ich weiß; doch eben weil die Summe so groß ist, wird Braun alles aufbieten, sie in seinem Besitz zu behalten:' „Ich werde noch einmal versuchen, Doktor Liebmann zu sprechen,' bemerkte Philipp nach einer Pause, „um zu hören, wie er den Fall beurteilt und was er von dieser Anweisung hält.' „Gut; wenn Du willst, su chen wir ihn gleich auf.' „Gewiß gleich! Jede Mi nute Verzögerung ist für mich ein Verlust.' - Da der Wagen in diesem Augenblick vor dem Hotel hielt

, so stiegen sie aus, um die kurze Strecke bis zu Doktor Liebmann zu Fuß zurückzulegen. Während sie den Kutscher be zahlten, kam eine zweite Droschke angefahren, der der Landgeistliche mit sichtlicher Schwerfälligkeit und Anbehol- fenheit entstieg. Seiner warm herzigen Natur folgend, strecke Philipp die Hand aus, um dem ältlichen Herrn behilflich zu sein. „Ich danke Ihnen!' sagte die ser, den jungen Mann scharf fixierend und sich auf dessen dar gebotenen Arm stützend. Er ließ

sich dann von dem herbeieilenden Kellner ein Zimmer anweisen und Philipp freundlich zunickend, stieg er mit etwas langsamem Gang die Treppe hinauf. Auf der obersten Stufe blieb er stehen, drehte sich um und schaute mit sar donischem Lächeln den beiden Freunden nach, die Arm in Arm das Hotel verließen. (Fortsetzung folgt.) Sofia. Im Nordergrund die Sobranje, im Hintergrund der 2160 Meter hohe Witosch. Nachdruck verboten. Der große Treffer. Humoreske von Maz Wundke. als daß er sich von Dir fangen ließe.' „Du schneidest

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Bozner Zeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 03.01.1910
Descrizione fisica: 8
' hat eine» reichen Gehalt nahrhafter Bestandteile, de die Kinder zu kräftiger Entwicklung bringen, ist leicht verdaulich und ver hindert und b-seitigt das Austreten von Verdauungsstörungen, Diarrhöe, Brechdurchfall, Darmkatanh et?. Göttin Däinsn. Roman von Richard Marsh. (Nachdruck verboten) (4. Fortsetzung.) „Aber in Ihrem Ton liegt eine Vermutung. Meinen Sie, daß Philipp Lawrence, als er seinen Bruder besuchte, seinen Kragen abnahm, und ohne Kragen wieder fortging? Warum?' „Well er blutig gewesen sein muß

.' „Dann nehmen Sie also an, daß Philipp Lawrence seinen Kragen da ließ, weil er mit Blut getränkt war.' „Ich nehme garnichts an. Ich sage, daß ich ihn auf dem Boden liegen sah und ihn aufhob: das ist alles.' Hume stand auf. „Was haben Sie sonst noch gefunden?' Ich umging die Frage. Denn ich hatte durchaus keine Lust, von den Handschuhen und der Photographie zu sprechen, da ich wußte, daß Hume sehr unangenehm werden konnte, wenn sich eme Gelegenheit dazu bot. „Ich habe mich nicht weiter umgesehen. Der Kragen

, festzustellen, wie dieser Mann getötet worden ist. Dennoch reden Sie, während Sie meine Fragen zu beant worten verweigern, und mein Recht oazu' an zweifeln, allerhand über Philipp Lawrence, und zeigen mit einer Art von Triumph einen Kragen vor mit seinem Namen, den Sie, wie Sie sagen, aus dem Boden gefunden hätten. Ich warne Sie noch einmal, daß Sie sich einer großen Unge rechtigkeit schuldig machen, wenn Sie Philipp Lawrence' Namen hier hinein ziehen, und daß die - Folgen aus Ihr eigenes Haupt zurückfallen

, die Sie mir gestellt haben, als absichtliche Impertinenz auf fassen. Ich kenne Sie genug, um zu wissen, daß nur Ihre unglückliche Art und Weise schuld daran ist. und daß Sie keine bö.se Absicht dqnei hattzn- Lassen Sie mich noch dies ytnznsugen. ^cy weiß garnichts über Herrn Philipp Lawrence? ich. habe ihn nie im Leben geseyen. Aber da man ihn ganz früh heut Morgen in auffallender Weife und mit allen Zeichen der Hast das Gebäude hat verlassen sehen, und da fein Bruder hier nun ansgefunden worden ist, so glaube

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Bozner Nachrichten
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Pagina 9 di 12
Data: 02.08.1900
Descrizione fisica: 12
— „einen so schweren Druck und weiß doch nicht weshalb.' „Ich kann es Dir sagen,' lächelte Holbach. „Weil Du herliebt bist.' 6. Kapitel. Eine seltsame Begegnung. Nichts wirkt lähmender auf Geist und Gemüt des Menschen uls ein unerwartetes großes Unglück. Das empfand auch Philipp Erhardt, als er, auf seiner ziellosen Wanderung, den Thiergarten erreichend, erschöpft auf eine Bank niedersank. Zu jeder anderen Zeit hätte sich sein reger Natursinn an dem herrlichen Anblick geweidet, den die prächtigen Alleen

wiederzu erlangen. Braun war zu schlau, zu gerieben; er würde alle Mittel anwenden, seinen Raub zu sichern. Und das konnte ihm nicht einmal allzu schwer fallen; Philipp hatte ja weder Beweise noch Zeugen gegen ihn, war also nicht im Stande den Beistand des Gesetzes anylrufen. So grübelnd saß der unglückliche junge Mann, bis die Dämmerung hereinbrach und em quälender Hunger — er hatte seit dem Morgen nichts genossen — ihn zwang, in sein Hotel zurückzukehren. Nachdem er ein einfaches Mahl ein genommen

erhalte, und schließlich bat sie ihn, sich in Acht zu nehmen und bald Au ihr zurückzukehren. Philipp las den Brief wieder und ein bitterer Schmerz durchzuckte ihn, als er daran dachte, daß die Schreiberin des selben vielleicht niemals die Seine werden würde. Wenn er sie nur behalten, ihr Loos mit dem seinen vereinen könnte, ^vas kümmerte ihn dann sein Verlust? Aber arm und heimat los wie er jetzt war, durfte er nicht wagen, ein solches Opfer don ihr zu fordern. Einen Augenblick kam ihm der Gedanke

, Braun aufzusuchen, ihn anzuflehen, wenigstens einen Stein herauszugeben; mochte er dann in Gottes Namen die übrigen gehalten; der Wert eines einzigen Diamanten kam ja einem bescheidenen Einkommen gleich und hätte es Philipp immerhin ermöglicht, sich eine neue Eristenz zu gründen und die Er wählte seines Herzens heimzuführen, Aber bei ruhiger Ueber- legnng sah er ein, wie vergeblich jeder Schritt in dieser Richtung sein würde; er mußte sich geduldig fügen oder > Weiter kam er nicht; ihjn

sich im Stillen, was diese arme Frau wohl in so traurige Verhältnisse gebracht haben mochte. „Es thut mir wirklich leid,' entschuldigte sich Philipp nochmals, „aber ich hatte nur den Wunsch, Ihnen in irgend einer Weise dienlich zu sein.' „Mir kann Niemand helfen,' murmelte sie trübe vor sich hin, „und was ich verloren habe, vermag Keiner mir zurückzugeben.' (Fortsetzung folgt.)

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Lienzer Zeitung
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Pagina 4 di 24
Data: 27.06.1903
Descrizione fisica: 24
angerichtete Schaden ist bedeutend. Die Tele graphen- und Eisenbahnverbindungen sind unter jochen. Drei Eisenbahnzüge wurden zwischen Hanoi und Nam-dinh umgestürzt. Bestgewinner beim Freischießen am 23-, 24., 25. und 26. Mai l903 in St. Johann im Walde. HauPtbeste: 1. Hochw. Pfarrer KrSll, Ainet. 2. Valentin Mariacher, Virgen. 3. Hochw. Coop. Bergmei ster, Birgen. Die übrigen Hauptbeste kamen wegen Mangel an Nummern nicht zur Verteilung. Schle ck erbeste: 1. u. 7. Philipp Vergeiner, St. Johann

, 2. u.8. Alois Putz, St. Johann. 3. u.12 .Anton Haiden- berger, Debant. 4. u. 17. Rudolf v. Hibler, Lienz. 5. u. 14. Karl Jnwinkl, Lienz. 6. u. II. Andrä Vergeiner, St. Johann. S. Hans Aigner, Abfaltersbach. 10. u. 16. Hochw. Coop. Ragginer, W.-Matrei. 13. Andrä Haiden berger, Debant. 15. Hochw. Coop. Bergmeister. 18. u. 20. Franz Aigner, Abfaltersbach. 19. Dr. Anton Wur- nig, Lienz. Sertenbeste: 1. Hochw. Pfarrer Kröll. Ainet. 2. Hans Aigner. 3. Philipp Vergeiner. 4. Alois Putz. 5. Anton Haidenberger

. 6. Andrä Vergeiner. 7. Dr. Anton Wurnig. 8. Valentin Mariacher. Tages- Prämien für die erste und letzte Nummer am 23. Mai 1. u. 2. Anton Haidenberger. 3. Alois Putz. Am 24. Mai 1. Philipp Vergeiner. 2. Georg Großlercher, St. Johann. Am 2S. Mai 1. Karl Jnwinkl. 2. u. 3. Hochw. Coop. Ragginer. Am 26. Mai 1. Andrä Ver geiner. 2. Franz Aigner. 3. Philipp Vergeiner. Wochenkalender. Soiuttag 28. Jrenäus. — Montag SS. Peter und Paul. Dienstag 30. Pauli Gedächtnis. - Mittwoch 1. Juli Theobald. — Donnerstag

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Pagina 10 di 22
Data: 18.03.1905
Descrizione fisica: 22
von 4426 75 !> gegenübersteht. Demnach muß der Schaden als ein für den Philipp Veiter erheblicher bezeichnet werden. Nach dem Brande wohnte Anna Veiter mit ihrem Manne auf dem Hofe ihres Vaters zu Kurztal. In der Woche vor dem Kirchweihsonn tag den 16. Oktober 1904, sollte das Kind, dessen Vaterschaft Philipp Veiter bestritt und welches so oft Ursache von Vorwürfen seinerseits der Gat tin gegenüber war, das Licht der Welt erblicken. Der Anna Veiter war es darum zu tun, es von ihrem Manne anerkannt

der Beschuldigten (zu kleiner Do sis) und der Dazwischenknnst eines fremden Hin dernisses (Widerwillen gegen das Nehmen) zu zuschreiben. Sie hat getan, was in ihren Kräften stand, um ihre Absicht, ihren Mann für immer zu beseitigen, durchzuführen. Wenn es ihr nicht gelang, kommt dies nicht ihr zu Gute. Die Angeklagte Anna Veitcr, geb. Prast, eine nicht unhübsche Person, ist in vollem Um fange der ihr znr Last gelegten Reate' gestän dig. Sie gesteht, tatsächlich die Absicht gehabt zu haben, ihren Mann Philipp

dieser Sätze bei ge schlossenen Türen geführt werden wird. Philipp Veit er machte von der Rechts- wohltat Gebrauch, gegen seine Ehefran nicht aus sagen zu müssen, wohnte aber der Verhandlung bis zum Schlüsse bei. Das Beweisverfahren ergab keinerlei neue Momente. Da die Voruntersuchung es für ihre Pflicht hielt, den Geisteszustand der Angeklagten prüfen zu lassen, wurde diese von Sachverstän digen beobachtet, sie fanden aber keinen Grund, an ihrer Zurechnnngsfähigkeit zu zweifeln. Den Geschworenen

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