“ SchiÄsalstücke. Roman von Moloy-Walter. (7. Fortsetzung. > „Wirklich?' wars Braun mit höhnischem Lächeln hin. „Geben Sie mir meine Diamanten zu rück!' drängte Philippp ungeduldig. „Wo sind sie?' „Ich weiß nicht, wovon Sie reden.' „Reizen Sic mich nicht, oder ' brach Philipp los, angesichts dieses unverschämten Leugnens alle Ruhe verlierend. „Sie sollten vorsichtiger in Ihren Drohun gen sein.' bemerkte Braun, einen Schrit! zurückweicheud. Wie alle Sct)urken wa. ec im Grunde ein Feigling und das enij'chce
- dene Auftreten seines Gegners flößte ihm heimlich Furcht «in. „Geben Sie mir mein Eigentun, zurück' oder Sie haben die Folgen zu verantworten,' rief Philipp, dessen Zorn sich mehr und mehr steigerte. Braun tat als höre er es nicht. Oeffnen Sie die Türe und lassen Sie mich heraus!' forderte er trotzig. „Fällt mir nicht ein!' gab der junge Mann schroff zurück. „Solch eine Gelegenheit finde ich vielleicht nie wieder und ich bin fest entschlossen ' Er brach plötzlich ab. denn sein scharfes Auge
bemerkte, wie der andere verstohlen, mit kaum sichtbarer Bewegung, die rechte Hand in die Rocktasche schob. Blitzschnell sprang Philipp auf ihn zu. erfaßte seinen Arm und entriß ihm einen Revolver Einen Moment schwang er ihn über Braun's Kopf, als wolle er seinen hinterlistigen Freund Niederschlagen, dann warf er die Masse mit verächtlicher Gebärde in die äußerste Ecke des Zimmers. „Schurke!' donnerte er, „lzeißt das mit ehrlichen Mitteln kämpfen?' Braun's Gesicht war aschfahl geworden
. „Wären mir dort, so hätte man sie bereits vor viernndzwanzig Stunden gelynciu. Mv ist mein Eigentum?' „Sporen Sie Ihre Worte! Sie werden mich nicht zum Sprechen zwingen,' höhnte Braun. „lind wenn Sie Gewalt gebrauchen, wird das Gesetz mich rächen.' „Umbringen will ich dich, elender Bube!' schrie Philipp sinnlos vor Wut. „Um dafür gehängt zu werden,' rief Braun, der sich nun wirklich zu fürchten begann. Philipp bemerkte dies wohl und obgleich er nicht die Absicht Halle, seine Drohung auszusiihren
und an einem entfernten Ort hinter irgend einer Mauer absetzen oder unter einer Brücke ins Wasser gleiten lassen. Keine Menschenseele würde erfahren, wer Sie aus der Welt geschafft hätte und die Polizei müßte sich begnügen, einen geheimnisvollen Mord mehr zu registrieren, dessen Täter nicht ,zu ermitteln ist.' Bei dieser Erklärung verzerrt« sich Braun's geisterbleiches Gesicht vor Schrecken, denn er fürchtete, daß Philipp, der an die wilden Sitten in den unzivilisierten Ländem ge wöhnt war. sich nicht scheuen