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Pagina 1 di 6
Data: 19.08.1931
Descrizione fisica: 6
, 18. August. Die Amtliche Nachrichtenstelle meldet: Der Indizienprozeß gegen Philipp Halsmann, der be schuldigt war, seinen Vater Max Morduch Halsmann in den Tiroler Bergen ermordet zu haben, ist noch in allgemeiner Erinnerung und hatte seinerzeit eine europäische Sen sation gebildet. Philipp H a l s m a n n wurde vom Schwur gericht Innsbruck zuerst zu zehn Jahren schweren Ker kers verurteilt, dieses Urteil wurde jedoch vom Obersten Ge richtshof aufgehoben und die zweite Verhandlung, die am 19. Oktober

ein und zehn Geschworene im zweiten Halsmann-Prozeß selbst baten den Bundes- Präsidenten, Gnade zu üben. Philipp Halsmann selbst hatte nie ein Begnadigungsgesuch unterschrieben. Am 30. September 1930 erfolgte seine B e- gnadigung und zugleich seine Ausweisung aus ganz Oesterreich. Zur Fortsetzung seiner Studien begab sich Philipp Halsmann dann nach P a r i s, wo er noch derzeit weilt. Kurz nach der zweiten Verurteilung Halsmanns meldete sich in dem an Zwischenfällen so reichen Prozeß ein Hilfsar beiter

Johann Schneider, der angab, den Mord an dem alten Halsmann begangen zu haben. Das Wiener Landesgericht hat jedoch den Angaben Schnei ders keinen Glauben geschenkt und überdies zog Schneider seine Selbstbeschuldigung zurück, so daß er schließlich vom Morde freigesprochen und wegen V o r- schubleistung verurteilt wurde. Nunmehr haben die Anwälte Philipp Halsmanns: Doktor Franz Peßler in Innsbruck und Dr. Ernst Ruzicka in Wien, am 17. Juli eine neuerlicheAnzeige gegen Johann Schneider erstattet

und am heutigen Tage dem Straflandesgericht in Innsbruck den Antrag überreicht, das Strafverfahren gegen Philipp Halsmann wieder aufzunehmen. ^ In dem Antrag bezeichnet H a l s m a n n als Ursache für seinen Schritt, daß es das Fürchterlichste ist, als unschuldig Verurteilter weiterleben zu müssen. Er unterbreite daher dem Gericht folgende zwei Wiederaufnahmsgründe: 1. Mit bezug auf die Strafanzeige gegen den Hilfs arbeiter Johann Schneider: Das Geständnis Johann Schneiders sei an sich auch ohne Bezugnahme

über Schneider als Täter bewiesen seien, dann müsse derProzetzSchneiderwiederaufgenom- men werden und die Rehabilitierung Philipp Halsmanns automatisch erfolgen. Wenn schließlich die Angaben Schneiders über die Ta 1 bewiefen, die Angaben über den Täter unbewiesen bleiben, so müsse eine Wiederaufnahme des Halsmann-Prozesses erfolgen. Das Wiederaufnahmsgesuch stützt sich auf diese Eventuali tät, daß S ch n e i d e r s T a t s ch i l d e r u n g w a h r ist, ohne daß seine Täterschaft bewiesen erscheint

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 10
Data: 05.01.1914
Descrizione fisica: 10
ZschokZe. 10 10 . Im Tanzsaale neben dem Spielziminer hatte Philipp, der gefürstete Nachtwächter, soeben von sei ner Sackuhr vernommen, daß es Zeit sei, sich zum Findemich bei der Gregorienkirche einzustellen. Er selbst war froh, seinen Pnrpurtalar und Federhut an den Substituten zurückzugeben, denn ihm ward unter der vornehmen Maske und in dieser Gesell schaft nicht gar Wohl zu Mute. Wie er eben die Tür suchte, um sich davon zu schleichen, kam ihm der Neger nachgetreten und zischelte

ihm zu: „Königliche Hoheit, Herzog Her mann sucht Sie allenthalben!" Philipp schüttelte ärgerlich den Kopf und ging hinaus; ihm nach der Neger. Wie sie beide in das Vorzimmer traten, flüsterte der Neger: „Bei Gott, da kommt der Herzog!" und mit den Worten machte sich der Schwarze wieder eilfertig in den Saal zurück. Eine hohe, lange Maske trat mit schnellen Schrit ten gegen Philipp auf und rief: „Halten Sie einen Augenblick; ich habe mit Ihnen ein Wörtchen ab zutun. Ich suche Sie schon lange." „Nur geschwind

," entgegnete Philipp, „denn ich habe keine Zeit zu verlieren." „Ich wollte, ich müßte keine mit Ihnen verlieren. erwachen zu sehen aus jahrhundertelanger Starr heit, erwachen zu eigenem, kraftvollen Willen. Und indessen vollzieht sich dieselbe Bewegung auch im Westen des Landes. Dort ist auch der Bauer Pole. Aber der polnische Bauer trug die Herrschaft der polnischen Schlachta nicht minder schwer als sein ruthenischer Klassengenosse im Osten. Auch hier gärt es in den Dörfern. Das Entstehen der Polnischen

des galizischen Bauern ist gegründet in der unaufhaltsamen wirtschaftlichen und sozialen Ent- Jch habe Sie lange genug gesucht. Sie sind mir Genugtuung schuldig. Sie haben mir blutige Be-- leidigung zugefügt." „Daß ich nicht wüßte." „Sie kennen mich nicht?" rief der Herzog und zog die Larve ab: „Nun wissen Sie, wer ich bin, und Ihr böses Gewissen muß Ihnen das übrige sagen. Ich fordere Genugtuung. Sie und der verfluchte Salmoni haben mich betrogen." „Davon weiß ich nichts!" antwortete Philipp

, war es Ihre Schuld." „Ich frage Sie, ob Sie mir Genugtuung geben wollen? Wo nicht, so mache ich Lärm. Folgen Sie mir aus der Stelle zum König. Entweder Sie schla gen sich mit mir, oder — zum König." „Ihre Durchlaucht. . ." stotterte Philipp verlegen. „Ich habe weder Lust, mich mit Ihnen zu schlagen, noch zum König zu gehen." Wicklung des Landes: in der Jntensivisierung der landwirtschaftlichen Produktion, in dem Uebergang von der Naturalwirtschaft zur Geldwirtschaft, in der genossenschaftlichen Organisierung

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Neueste Zeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 03.10.1926
Descrizione fisica: 8
, ihm seine Beute Mjagen. Dann verschwand er im Dunkel der Nacht. 13. Kapitel. Ein glücklicher Mensch. Jtt ganz Berlin gab es an diesem Abend keinen glück- to Menschen als Philipp Erhardt, der immer wieder W der Stelle griff, wo der kostbare Schein geborgen ^-Nachdem er seiner Bundesgenossin in fast über- mengllcher Weise gedankt und ihr versprochen hatte, sie f te ?er zu besuchen, eilte er in sein Hotel zurück, wo er j feiner freudigen Ueberraschung Dr. Werner vorfand, ^ auf ihn wartete. Der junge Rechtsanwalt

hatte es J in einem Lehnsessel bequem gemacht, rauchte eine Zi- Me und studierte die neuesten Zeitungsberichte. "Du hier, Oskar?" rief ibm Philipp vergnügt ent- ^'^„Einen gescheiteren Einfall konntest du gar nicht »Freut mich," lachte Werner, „doch nun erzähle flink, ^ ist cs abgelaufen?" .»Fanros!" jubelte Philipp, „alles in Ordnung! Du M den glücklichsten Sterblichen vor dir." >öie?" Aes fein Freund erstaunt. „Hast du dem Mrken endlich ein Geständnis entlockt?" aber nicht eher, als bis ich ihn beinahe erwürgt

5 ?^' und beim Himmel! Es fehlte wahrhaftig nicht viel. ^ erst brachte ich ihn zum Sprechen." W wo sind die Diamanten?" fÄ Einem Bankier in der Leipzigersiratze. Er hat mir Jj Anweisung an denselben gegebLn, damit ich die ohne Schwierigkeiten ausgehändigt erhalte." „Hurrah! Dann gratuliere ich dir von Herzen, lieber Junge. Du Haft wirklich mehr Gliick gehabt als ich es zu hoffen wagte." „Weißt du, Freund, wir wollen diesen Sieg gebührend feiern," meinte Philipp, der in seinem Glücksgefühl alle Menfchen hätte

ein er höhtes Interesse habe?" Philipp lachte. „Gut, ich werde dir die Geschichte unter wegs zum Besten geben," sagte er, und während sie Arm in Arm einem nahen Restaurant Mschritten, erzählte er dem Freunde den ganzen Hergang, mit besonderem Be hagen den Ringkamps schildernd, in welchem er, eines tückischen Zufalls wegen, beinahe unterlegen wäre. ,-Schade, daß ich nicht dabei war," bemerkte Werner, als Milipp geendet. „O nein, es war besser so," entgegnete Philipp. „Du hättest mich nur gehindert

und zur Rübe ermahnt. Wäre ich aber nicht so nahe daran gewesen, dem Burschen das Lebenslicht ausznblafen, hätte ich ihn schwerlich zahm machen Wnnen." Unterdessen hatten sie ihr Ziel erreicht: Philipp stärkte sich mit einer tirchtigen Mahlzeit und nachdem sie noch eine Weile gemütlich zusammen geplaudert, begleitete Werner den Freund bis an das Hotel zurück. „Höre," sagte er beim Abschiednehmen, „du tätest gut, morgen so früh als möglich in die Bank zu gehen, damit Braun dir nicht etwa zuvorkom'mt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 7 di 8
Data: 17.09.1929
Descrizione fisica: 8
alle und alles an: Verteidiger, Geschworene, Vorsitzenden, Richter und Sachverständige! Die Angriffe sind oft sehr scharf und gemein. Heiterkeit entstand, als der Vorsitzende noch kurz bekanntgab, es hätte sich wer angeboten, der — ohne Philipp Halsmann zu untersuchen — ein Gutachten abgegen könne. Dieser freiwillige Helfer des Schwurgerichtes ist laut Brief ein — Hellseher! Es wurde nun Dr. Bickel, Untersuchungsrichter des Landesgerichtes, als Zeuge vernommen. Der Vernommene gab an, daß er im Verlauf der Untersuchungen

gewesen ist, daß der Angeklagte die Sezierung seines Vaters beachten konnte. Nach den Aussagen des Gendarmen Moser soll nämlich Philipp Hals mann vom Zimmer aus, wo er festgehalten wurde, teil nahmslos und sehr kalt zum Holzschupfen gesehen haben, wo man den Vater sezierte. Nach den Aussagen des Dr. Fritz ist in diesem Schupfen, der dem Vreitlahnerwirt gehört, auf einem primitiven Tisch die Obduzierung vorgenommen worden. Der Schupfen hatte eine türähnliche Oeffnung, die aber vor Beginn der Sezierung mit Brettern teilweise

, wenn die merkwürdige Zeugenaussage Mosers wahr gewesen wäre. Die Verteidigung hat des Gendarmen Aussage Stimmungsmache genannt! Gendarmerie-Revierinspektor Weiler berichtete als Zeuge über die Einvernahme Philipp Halsmanns. Dieser erklärte dem Gendarmen, daß zur Unfallszeit kein Dritter, sondern nur er und sein Vater am Unsallsort zugegen wa ren. Halsmann benahm sich ziemlich ruhig, bezeigte keine auffällige oder gar verdächtige Unruhe und sagte bloß immer: „Es ist schrecklich! . . " Seinen Angaben

nach hat er den ganzen Absturz nicht gesehen, sondern nur „ein Bild": den nach rückwärtsge- beugten, stürzenden Vater. Ueber Befragen sagte Weiler: „Wir sahen an Philipp Halsmann kein Blut, weder an den Kleidern noch an dem nackten Oberkörper . . Er ging damals ohne Hemd, um durch die Höhensonne seinen Ausschlag zu heilen. In der Nacht nach dem Unglück schlief der in Breitlahner festgehal tene Beschuldigte ruhig und ohne Aufschreie. Der Staatsanwalt machte nun bekannt, daß sich ihm ein Dr. Friedmann aus Eggenberg

es zu regnen und er schützte die Schlerfspur für die nachkommende Kommission, indem er die Trag bahre darüberstellte. Die 50 Schilling, von denen Philipp Halsmann mit Bestimmtheit sprach, konnten von Eicher nicht gesunden werden. Die Geldtasche im Rucksack war leer! (Treiber hatten den Rucksack nach Breitlahner getragen, ins dortige Telephonzimmer.) Ueber Befragen gab Eicher noch an, daß er an Halsmann keine Blut- oder Kratz spuren finden konnte. Zu bemerken ist, daß nach Eichers Aussagen weder Philipp

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 14.01.1914
Descrizione fisica: 8
er, wenn er vor dem ^ wrsthofmeister oder dem Polizeiminister die Larve abzog. Also rief er entschlossen: „Meinethalben! Kommt!" Sie gingen. Röschen sah ihnen weinend nach. 14. Philipp hätte beinahe an Hexerei glauben mögen, oder daß er träume. Denn so verworren und bunt es in dieser Nacht zuging, war's ihm in seinem Le ben noch nicht ergangen. Er hatte sich eigentlich keine Vorwürfe zu machen, als daß er mit dem Prinzen die Kleider getauscht und dann wider seinen Willen dessen Rolle auf dem Ball gespielt hatte. Da aber der Prinz

vermutlich die Nachtwächterrolle ebenfalls nicht in der Regel gespielt haben mochte — denn warum mußte er sich als Nachtwächter verhaf ten lassen? — hoffte er, bei diesem Gnade zu finden. Beim Palaste schlug dem armen Philipp das Herz stärker. Man nahm ihm Mantel, Horn und Stange ab. Der Prinz sprach mit einem vornehmen Herrn einige Worte. Sogleich wurden die Polizeidiener weggeschickt; der Prinz ging die Stiegen hinauf und Philipp mußte folgen. „Fürchte dich nicht!" sagte Julian und verließ ihn. Philipp

wurde in ein klei nes Vorzimmer geführt, wo er lange allein blieb. Endlich kam ein königlicher Kammerdiener und sagte: „Kommt mit mir. Der König will euch sehen." Philipp war fast außer sich vor Schrecken. Seine Knie wurden schwach. Er lvard in ein schönes Zim mer geführt. Da saß der alte König lachend an einem kleinen Tische. Neben ihm stand der Prinz Julian ohne Larve. Sonst war niemand im Zimmer. „Erzähle mir alles genau," sagte der König zu ihm, „was du in dieser Nacht getan hast." Philipp

, gab sie ihm und sagte: „Nun geh du, mein Sohn, und warte deines Beru fes. Es soll dir nichts Leides geschehen. Aber ent decke keinem Menschen, was du in dieser Nacht ge trieben und erfahren hast. Das befehle ich dir. Nun geh!" Philipp fiel dem König zu Füßen und küßte des sen Hand, indem er einige Worte des Dankes stam melte. Als er wieder aufstand, um fortzugehen, sagte Prinz Julian: „Ich bitte untertänigst, daß Ihre Majestät dem jungen Menschen erlauben wolle, drau ßen zu warten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 19.09.1925
Descrizione fisica: 16
. Die verfluchte Weste! Ich nehm sie ihm ab, Beppo! Er soll einmal Sonne sehen. Mach' auch Frühstückspause, Caro!" Franz entfernte die Weste. Aber das Licht blendete den Esel. Er steckte den Kopf zwischen die Vorderfüße und schnob durch die Nüstern. „Du siehst, die Sonne tut ihm nicht gut." „Im Gegenteil, Philipp, schau, wie er munter wird!" Tatsächlich: mit dem Licht kam Loben über das Tram peltier. Schon schlenkerte der Esel den Kops, lachte, wollte hinten hoch, aber der Brei hielt zäh. Wieder versuchte

ist. Helft mir, ich sterbe vor Lachen!" Luigi reparierte die Leitstange, Franz, immer noch lachend, setzte sich zu dem Alten. „Du machst ein unzusriede- nes Gesicht, Philipp!" „In Zukunft laß dem Caro die Weste auf der Nase liegen!" „Wer, Philipp, empört's dich nicht, Caro den ganzen Tag im Dunkeln tappen zu lasten?" „Dummer Junge, die Weste ist ein Glück für den Esel." Franz schaute verdutzt. „Ein sauberes Glück, Philipp! Du hältst auf die dreckige Weste!" „Du bist noch zu jung, Franz, sonst würdest

du be greifen. Ohne Weste sieht und fühlt Caro sein Elend größer. Wenn er im Dunkeln ist, lockt die Umgebung, plagt die Sehnsucht ihn nicht. Er käme ja doch nicht aus seiner Fron. Drum ist's gut, daß er nicht sicht." „Ah! Sprich doch weiter, Philipp, warum sagst du nicht auch, er arbeitet bester für seinen Herrn mit der Weste auf den Augen. Man blendet ihn. Desto bester läßt er sich schin den, der arme Teufel!" Der Esel stapfte an seiner Stange wieder im Rund, gleichmäßig, ein Automat. Nur die langen Ohren

. Wie gleichmütig er sein Los hinnimmt. Sind die Menschen nicht am besten dran, solange sie blind sind?" „Oho, Philipp, zeige ihnen die Wahrheit, laß sie die Welt sehen, wie sie ist, dann mucken sie aus, dann kehren sie die Welt um!" „Darum brauchen sie eine Weste vor den Augen, Luigi!" „Die Pfaffen und die Kapitalisten sorgen schon dafür! Per Bacco! Sie sind dumm wie die Esel, die Menschen. Philipp, du hast recht! Sie bleiben ständig im Dreck!" Baltin Hartig (im „Kulturwillen").

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Pagina 1 di 8
Data: 18.09.1929
Descrizione fisica: 8
jährigen Lehrers Philipp Halsmanns mit Namen Arwrd Schulz verlesen, der sich über die Persönlichkeit Hals- mastns -überaus anerkennend äußerte und ihn als seinen besten Schüler bezeichnete. Er habe me bemerkt, daß Halsmann einen Streit hatte und könne es nicht glauben, daß sein ehemaliger Schüler eines Bater- mordes fähig sei. Der ehemalige Schulkamerad des Angeklagten Raffael Jungelsohn hatte in seiner. Aussage Halsmannvls eisten Egoisten bezeichnet, der jedoch immer be herrscht

war, so daß man ihm es nicht anmerken konnte. Der Zeuge gab an, die Beziehungen zum Vater scheinten wegen D a m e n b e ka n n t. sch a f t e n des a l t e n H a l ß- männ gespannt zu sein. Er halte es für möglich, daß Philipp Halsmann der Täter sei, glaube aber, daß er eine solche Tat nur im A f fe k t begangen haben könne. Eine Frau Maria Ka ga n in Riga- die mit der Familie jahrelang bekannt ist, stellte dem Angeklagten das Zeug nis einer rechtschaffenenPersönlichkeit aus: sie Habe nie einen Streit bemerkt. Die Rechtsanwälte

Schlaha und Böhnenberz in Riga äußerten ihre Ueberzeugung, daß Halsmann eines Moröesunfähigsei und machten nur anerkennens werte Aeutzerungen über ihn. Der Verteidiger Rechtsanwalt. Dr. P e ß l e r beantragte nun die Verlesung von M i t te l s ch u l z e u g n i s s e n des Angeklagten. Da der Staatsanwalt dagegen nichts einwendete, verlas der Vorsitzende diese Zeugnisse, nach dem- er aufmerksam gemacht batte, daß in Riga füyf die beste Note sei. Es zeigte sich, daß Philipp Halsmann nur in wenigen

H i n ö e r- g e l verlesen, in der die Zeugin entgegen früheren Angaben bei der Rigaer Polizei berichtete, daß Philipp Halsmann nicht jähzornig sei und daß sie von Damen- b e k a n n t s ch a f t e n des alten Halsmann, die das Ver hältnis zum Sohn hätten trüben können, n i ch t s w r s s e. Rechtsanwalt Dr. Peßler erklärte nun, daß in der Be richterstattung einer -I n n s b r u ck e r Z e i t u n g ein von rhm gefallenes Wort falsch aufgefaßt worden sei oder daß er sich versprochen habe. Er erklärte die richtige

Fassung seiner beanständeten Aeußerung, bis ihn . der Vorsitzende mit den Worten unterbrach: ,^Herr Doktor, wenn es so weitergeht, nimmt der Prozeß überhaupt n i e ein Ende. Lassen Oie doch das, was in den Zeitun gen vorgebracht wird." Ein geheimnisvoller Besuch beim Berieidiger. Wer hatte ein Interesse, PMipp Halsmann zn helfe«? Dr. Peßler stellte nun folgende Bew ei s anträge: Am 28. Mai 16W erschien um 8 Uhr abends sehr ausgeregt teilung hänge sehr viel ab uns Philipp Halsmann müsse gerettet

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Pagina 2 di 6
Data: 10.07.1928
Descrizione fisica: 6
zu e xh n m iere n, um festzustellen, ob der Prinz eines natürlichen Todes gestorben fei,- belastet doch das Gerücht Philipp II., er habe seinen Sohn ermorden lassen. Ob die Bemühung der Historischen «Gesellschaft zum Ziele führen wird? So fragt das „N. W. T.", das sich aus diesem Anlaß mit der Tragödie des unglücklichen Jnsanten eingehend beschäftigt. 340 Jahre sind seit des Prinzen Tod dahin. Sind nach so langer Zeit Spureui von Gift an seiner Leiche noch nachzu weisen? Erschütternd wie eh und je bleibt

die Tragödie zwischen Philipp und Carlos, mag auch ihr Schluß ewig geheimnisvoll bleiben. Wir dürfen nicht an Schiller «denken, wollen wir uns den historischen 'Don Carlos vorstellen. Er war Min von Ge stalt, eine Schulter zu hoch, ein Bein auffällig kürzer, die Gesichksizüge un!schön, die «Sprache durch Stantmeln be hindert. Von Kindheit an kränkelte der Prinz. Er litt an Wechse lfieber. Und, da er Student in Al c al a war, zog er -sich eine schwere Schädolverletzung zu. Im Hause seiner Geliebten

oder wollte man durch die Erklärung, er fei sinnesverw-i'rvt, seine Einstellung gegen den Vater, den König, harmloser erscheinen lassen'? Carlos war bloß um 18 Jahre jünger als Philipp II. Er hätte also aller Voraussicht nach viele Jahrzehnte war- tm müssen, um selber den Thron zu besteigen und eine große Mission erfüllen zu dürfen. Wohl wurde ihm die Stellung eme£ Präsidenten des Staatsrates eingeräumt, aber im allgemeinen war er mehr Gegenstand der Politik, als daß er selber in sie hätte eingreilsen können. Mit elf Jahren

zu bringen, um Verbündete gegen die Protestanten zu haben. Die Un.gedulö> endlich selbständig wollen und wirken zu dürfen — das ist ja das typische Kronprinzen- p roblem. Für Do« Carlos war die Opposition gegen den Vater, das Ventil, durch das er sich Luft verschaffte. Bemühte sich Philipp um die Niederwerfung der rebelli schen Niederlande, sympath!ifierte Carlos mit den Revolu tionären,- fühlte sich der König als der Hort des Katholi zismus, konnte das Benehmen des Prinzen der, Anschein erregen, als sei

er Protestant. Saint Real — und ihm folgte Schiller — suchte nach einer weiteren MMviermtg des Gegensatzes zw ischen Vater und Sohn. Carlos habe in Philipp nicht zuletzt deshalb den Feind gesehen, weil Philipp Elisabeth geheiratet hatte, ihm selber die geliebte Braut entzog. Die neueren Geschichtsschreiber erklären die Deutung Saint Reals als „Roman". Einmal erschien der Konflikt zwischen Vater und Sohn 5er Beilegung nahe. 1667 wollte Philipp irr die Nieder- lande reisen,- vielleicht würde die bloße

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 14.11.1915
Descrizione fisica: 8
daß ihm der Befehl des Kommandanten klar gemacht worden war, ohne Widerrede herausgab. Und so eilten sie mit der Schönen in das Haus des Bauern Philipp, wo sie sie gut versteckten. „Komm, Tomtschka," rief sodann der Dorfälteste seine häßliche Magd an, „ein hoher Herr wartet, um dich zu sehen!" „Ein hoher Herr?" „Ja," lachte Philipp, „bei dem du vielleicht dein Glück machst! Schnell, Mädchen, komm!" Und mcm ging zum Kommandanten. Der Dorfälteste neigte devot sein Haupt, führte Tonitschka an der Hand

und präsentierte sie dem Russen. „Hier, Euer Gnaden, das Mädchen, dessen Ret ter Euer Gnaden geworden sind! Und hier der Va ter, der bittet, Euer Gnaden den Rock küssen zu dürfen!" Es entstand eine lange Pause, in deren Verlaufe der Hauptmann keinen Ton von sich gab. Und wieder rötete sich sein Gesicht. Vor Zorn? Vor Freude? Jedenfalls fluchte er diesmal überaus kräftig, spuckte aus und sah Philipp wütend an. „Dieses ist das Mädchen?" „Zu dienen, Euer Gnaden. Und hier ist der Vater." „Ja, ich bin der Vater

. . . diesem Scheusal saget ihr Ochsen, daß das ein Mädchen sei, welches schön ist? Abermals führte der Bauer Philipp beteuernd die Hand an seine Brust. „Euer. Gnaden, wir haben keine im Dorf, die schöner wäre!" . Der Russe maß das Mädchen verächtlich, spuckte ein zweites Mal aus und schrie:. „Dirne, dreh' dich um!". Und also von ihrem Anblick befreit, wandte er sich um einige Nuancen milder. an Philipp und Andreas, indem er sägte: „Ihr seid zwar nur dumme Bauern und verdient nicht, daß man sich Eurer annimmt

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Pagina 2 di 4
Data: 13.10.1926
Descrizione fisica: 4
die Morgenzeitnu- gen zur Hand, die er flüchtig durchblätterte. Er war eben im Begriff, das letzte Blatt zur Seite zu legen, als die Ueberschrift eines Artikels seine Aufmerksamkeit fesselte: „Mysteriöser Selbstmordversuch" Gleichzeitig fiel dem Major der ihm wohlbekannte Name Philipp Erhard! ins Auge, und mit steigendem Interesse las er den Pölizei- bericht, den Backmann hatte einrücken lassen, um die Ur heber des seiner Meinung nach stattgefundenen Mord- ansalles in Sicherheit zn wiegen. Es war erzählt

, daß Philipp Erhardt sich spät am Abend von der Molikebrücke in die Spree gestürzt habe, im Fallen mit dem Kops gegen einen scharfen Gegenstand gestoßen sei und nun in kriti schem Zustand in der Charits liege. Zweimal über las Sydow den Bericht und für einen Augenblick empfand er etwas wie Freude, aber nur einen Moment, dann siegte seine bessere Natur; er bedauerte Philipp und noch mehr das junge Mädchen, dem das Schicksal den kaum miedergefundenen Geliebten zu rau ben drohte. Was de« jungen Mann

dazu veranlaßt, den Tod zu suchen, war dem Major oollkomwen unverständ lich Gesund, reich, glücklich, mit den schönsten Lebensaus sichten, — wer wäre imstande, dies alles Hinzuwersen und durch einen Selbstmord zu enden? Philipp Erhardt gewiß nicht. Vermutlich lag hier eine Verwechslung vor oder es gab noch Leute des gleichen Namens. Je mehr er darüber nachdachte, desto mehr interessierte ihn die Sache, und nach kurzem Ueberlegen beschloß er, in die Charits' zu gehen, um dort genauere Erkundigungen

hörte, trat er rasch auf den Major zu. „Sie wünschen Auskunft über Herrn Erhardt zu haben?" fragte er in seiner verbindlichen Weife. „Ja, mein Herr!" entgegnete Sydow, sich verbeugend. „Ich erfuhr heute morgens aus der Zeitung von seinem Selbstmordversuch und möchte wissen, ob es derselbe Philipp Erhardt ist, der vor kurzem aus Südafrika zu- rückkehrtc. „Es ist derselbe," nickte Werner. „Sind Sie viel leicht ein Freund von ihm?" „Nicht eigentlich ein Freund," war die zögernde Ant wort

, „aber ich — ich interessiere mich sehr für ihn. Wie befindet er sich?" Werner ahnte instinktiv, daß der Mann da vor ihm der , abgewiesene Freier Frieda Holbachs sein müsse, von dem ; ihm Philipp erzählt hatte; er ließ es sich aber nicht merken, sondern berichtete ihm ausführlich, wie er den Verletzten j gefunden hatte. „Und man hat keine Vermutung, warum er Hk Leben nehmen wollte?" fragte Sydow. „Ich bin eben aus dem Wege nach meinem Büro.'?' setzte Werner. „Wenn Sie mich begleiten wollen J sind dort ungestörter

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 15.12.1930
Descrizione fisica: 8
gehandelt. Schlechte Aussichten« Unter diesen Umständen wird das neue Kabinett, das eine Regierung mit radikaler Grundfärbung unter Beteili- konnte ich mich nicht enthalten, eine Bemerkung zu machen: „Er mag ja ein ausgezeichneter Arzt sein, als Menschen finde ich ihn höchst unsympathisch!" Philipp verteidigte ihn in keiner Weise: „Wenige sind so verhaßt wie er. Und mit Recht. Die Henker der Inquisition waren nicht gefährlicher als dieser Arzt in Uniform. Seiner Methode, widerspenstige Patienten

wird." 6 . Philipp führte mich in mein Zimmer, das von dem feinigen durch eine kurze Galerie getrennt war. die jetzt von elektrischen Lampen hell beleuchtet war. Ein schwerer persi- scher Läufer dämpfte das Geräusch unserer Schritte. Mein Zimmer war geräumig und wohnlich, mit modernen, eng lischen Möbeln eingerichtet. Ich machte rasch Toilette und wir begaben uns in die Halle hinunter. Herr Müller begrüßte uns ehrerbietig. Im Büro saß seine Frau, nicht mehr ganz jung, mit Augen gläsern, in schwarzem Seidenkleide

. Kellner trugen Tassen mit ausgewählten Likören und allerlei Erfrischungen vorbei. In einem kleinen Nebensaal faßen die Ausflügler, die das Schloß zwischen zwei Zügen besichtigt hatten. Sie wur den von den Kellnern mit merklicher Mißachtung behandelt. „Es wird nicht jeder hier ausgenommen", warf ich hin und erzählte Philipp die Szene, deren Zeuge ich bei meiner Ankunft gewesen war, wie das junge Ehepaar Verdier ohne die Intervention von Dartigues keine Unterkunft ge funden hätte. „Natürlich," sagte

Philipp ungeduldig, „den Ritter be drängter Damen zu spielen, das ist sein Fall. Und Herr Müller ist selbstverständlich in Devotion zerflosien. Ich vel> stehe überhaupt nicht, welchen Sinn dieses Verbot haben soll. Ich selbst liebe die Ruhe, aber ttotzdem finde ich diese Geschichten übertrieben . . „Das Verbot ist doch nur ein provisorisches?" „Vorige Woche, als König Konstantin von Griechen- land heroben war, mag es ja gerechtfertigt gewesen sein. Aber jetzt ,,. „Kennst du alle Leute

hier?" „Es sind nicht gar so viele", sagte Philipp. Dann wies er auf einen großen, alten Herrn mit weißen Haaren, der im Jagdanzug, einen Karabiner um die Schulter gehängt, eben eintrat. „Das ist der einzige Gast, den ich nicht einmal noch sprechen gehört habe. Ein Engländer, Lord Paddock. Er ist seit drei Tagen hier und steigt den ganzen Tag in den Felskämmen herum, um Gemsen zu schießen." Ich blickte dem Engländer, der sich dem Lift näherte, nach. Er sprach eifrig mit einem Herrn, der ihn begleitete und sein Gesicht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 09.09.1929
Descrizione fisica: 8
, Sie sind . . . Sie sind . . ." „Ein Narr." „Nein. Auch darin übertreiben Sie wieder 'Aber Sie find etwas anderes. In Hohen-Eremmen sagieu w:r im Wartung von Elektromotoren, ein Zeichenkurs für Bau- nn'd Möbeltischler und schließlich ein Kurs über das Ago- Klebeverfahren. Die Kurse werden in den Abendstunden veranstaltet. Nus dem Gerichtssaal. Beginn des nenea Halsmann-Prozeffes. Heute begann vor dem Schwurgericht in Innsbruck die neuerliche Verhandlung gegen den 23jährigen Studenten der Technik Philipp Halsmann aus Riga. Die Anklage

lautete genau so wie bei der ersten Verhandlung im De zember 1928. Wir geben sie gekürzt wieder: Am 10. September 1928 kam der Zahnarzt Mortuch Max Halsmann, der sich auf einer längeren Urlaubs- und Alpenreise befand, mit seinem Sohne Philipp den Weg von der Dominikushütte nach Breitlahner im Zillertal herab. An einer Stelle des etwa einen Meter breiten Laumweges, unter dem 15 Meter tief der Bach entlang fließt, befand sich eine Rutschlehne. Diese Wcgstelle war aber durch eine Stützmauer gesichert

. Nach den Angaben des Philipp Halsmann soll hier sein Vater plötzlich abgestürzt fein. Der junge Halsmann verständigte sofort eine Beeren sammlerin, die mit ihrem Bruder an die angebliche Ab sturzstelle kam. Diese zwei wie auch der herbeigerufene Wirt der Dominikushütte und zwei Touristen sahen den alten Halsmann tot im Bache liegen. Der Kops der Leiche wies entsetzliche Verletzungen auf. Die Stelle, wo Hals mann abgestürzt sein solle, schien Eder wie auch den Tou risten derart, daß sie es unbegreiflich finden

Doktor Reiner wie auch die später kommende Gendarmerie patrouille und der Untersuchungsrichter an der von Phi lipp Halsmann bezeichneten „Absturzstelle" keinerlei Spu ren finden, die auf den Absturz auch nur hindeuteten. Be treffs der Blutfpuren und Schleifstelle am Wege konnte der des Vatermordes beschuldigte Philipp Halsmann keine Er klärung geben. Es ist ausgeschlossen, daß die Verantwor tung des Beschuldigten in irgendeinem Punkte richtig ist. Die ganze Situation am Tatorte

, wie sie von den Zeugen unter eingehender Prüfung der Sachlage festgestellt wurde, läßt keine andere Deutung zu, als die: Halsmann ist von seinem Sohne Philipp mit dem von den Zeugen ausge- fundenen griffigen Stein mit aller Wucht auf den Kopf geschlagen und dann den Abhang hinabgeworfen worden. Der Schädel des Getöteten wies nach dem ärztlichen Be fund drei Verletzungen auf, von denen jede einzelne für sich schon tödlich war. Am Hinterhaupt ein fast handteller großes Loch, der Knochen ist in kleine Splitter zertrüm

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 9 di 10
Data: 19.09.1929
Descrizione fisica: 10
Franken wegen ver sprochen hat. Der Untersuchungsrichter gab noch an. daß ihm vom Gendarmen Eicher mitgeteilt wurde, an Philipp Halsmann hätte man kein Blut gefunden — damit habe er sich begnügt. Dr. Kasperer gab auch zu. daß der des Bater- mordes Beschuldigte zehn Tage lang unter einem unmensch lichen Druck gehalten wurde. Halsmann durste nicht den einstündigen Spaziergang, der jedem Häftling alltäglich zu- stehr. machen, bekam nichis zu lewn und durfte sich mit nichts beschäftigen

— auch nicht mit ..Sacklpickn" «die Be schäftigung der Eingesperrten). Den Vertc:d'ger Tr. Lchn- dorf ließ man vierzehn Tage nicht zum Gefangenen. Als die Stirnwunde des Verunglückten besichtigt wurde, kam man auf den Gedanken, daß sie mit einem Eispickel zugeiügt worden sei. und Dr. Kasperer ließ Philipp Hals mann nach Waffen durchsuchen. Der Untersuchungsrichter glaubte an keinen Absturz, wie er gestern im Gerichtssaal sagte. Dr. Mahler: Auch die Verteidigung steht auf dem Standpunkt, daß ein Mord, ein fürchterlicher

ein eben eingelangtes Telegramm. Ein Chemieprofessor aus Heidelberg, zurzeit in Bad Ga stein. erklärt Philipp Halsmann für unschuldig, weil an ihm kein Blut gefunden werden konnte. Kaum begann die Verlesung einzelner Liebesbriefe, als es wieder Unterbrechungen gab. Der Staatsanwalt war nämlich für. der Verteidiger gegen die Verlesung. Philipp Halsmann erklärte, daß man seine Gedichte leicht miß deuten könnte, wenn man die Dichter, deren Werken leine Verse nachgebildet, nicht kennt. Christian

Morgenstern („Palmströn"), Joachim Ringelnatz (Bötticher). Peter Panter (Tucholsky) und Kestner scheinen die Lieblingsdichter des Angeklagten zu sein. Das ist deshalb wichtig, weil sich das Innsbrucker Fakultätsgutachten zum Teil auf die „Ge dichte" Philipp Halsmanns stützt, diese aber bloß (schlechte) Nachdichtungsversuche der genannten modernen Dichter sind. Obwohl der Staatsanwalt im letzten Prozeß nicht aus der Verlesung der Liebesgedichte bestand, war er diesmal nicht davon abzubringen. Nach Beratung

. Heute um 8 Uhr morgens wurde die Verhandlung fort gesetzt. Man rechnet, daß Samstag oder Sonntag der auf regende Prozeß zu Ende geht. Max Halsmann und Philipp Halsmann. Nie Gewerkschaften und dieHeimwehr- Umtriebe. Wien. 18. Sept. Im Sinne des Beschlusses des Bun desvorstandes der Freien Gewerkschaften versammelte sich gestern die Vorständekonserenz der Gewerkschaften; sie war außerordentlich gut besucht. Sekretär S ch o r s ch kennzeich nete die „Unabhängigen Gewerkschaften" als eine Grün dung

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 2 di 4
Data: 15.03.1938
Descrizione fisica: 4
zwischen Oberst Sintzenich und dem Kommandanten von Kufstein, Oberstleutnant Philipp, statt. Der Kommandeur des Infanterie-Regiments 61 hatte bereits vorher dem Kommandanten von Kufstein mitteilen lassen daß es für ihn keine Neutralitätserklärung geben könne, sondern daß sich die Garnison Kufstein bedingungslos den deutschen Truppen unterstellen müsse. Das ganze Reglment und nicht nur dieses war auf die Ant wort des österreichischen Kommandanten gespannt. Etwa 20 Mi nuten später kam Oberst Sintzenich

von dem österreichischen Zollhaus zurück und aus seinen Augen strahlte der Stolz des Siegers, denn bei dieser Unterredung hatte ihm Oberstleutnant Philipp versichert, daß sich die österreichische Garnison be dingungslos der deutschen Oberhoheit unterstellen würde. Inzwischen rückten die Truppen weiter zur Grenze vor, und an dem deutschen Schlagbaum warteten viele Hunderte von Oesterreichern, mit der Hakenkreuz-Binde oder den rot-weiß-roten Farben ihres Landes geschmückt, auf die Ankunft der deutschen Soldaten

Ausschmückung dieser Grenzstadt hart an der österreichisch-deutschen Grenze. Etwa 20 Minuten vor 9 Uhr hatte die österreichische Garni son vor dem Bahnhof Kufstein Aufstellung genommen, und wenige Minuten später wurde sie durch den Kommandanten von Kufstein, Oberstleutnant Philipp, dem Kommandeur des Jnfantrie-Regiments 61, gemeldet. Als sich der Oberst und der Oberstleutnant die Hände drückten, brach die Bevölkerung in stürmische Heil-Rufe aus und sang das Deutschland- unb das Horst-Wessel-Lied. Dann begab

und Hall gekom men waren. Stunden zuvor schon waren die Straßen dicht mit Menschen besetzt, und als die Truppen unter klingendem Spiel im Stahlhelm auf dem Bahnhofplatz antraten, da brauste ein Sturm des Jubels über sie hinweg. Als erster verließ der Kommandeur der Landesschützen, Oberstleutnant Philipp, den Zug, um in herzlicher Ka meradschaft dem Dienstältesten Offizier des Standortes Rosenheim, Oberstleutnant Rauch, die Hand zu reichen. Angehörige des BdM. hefteten Blumen an die Waffen röcke

der Tiroler und Blumen regneten von allen Fen stern auf dem Truppenmarsch durch die Stadt. Eine Ehrenkompagnie der Rosenheimer Pioniere und alle For mationen der Partei marschierten nun hinter den Lan desschützen in Rosenheim ein. Zu beiden Seiten der fahnenüberwehten Straßen standen Tausende, winkend und jubelnd. Auf dem Mar-Iosephs-Platz fand die offizielle Be grüßung der Tiroler Landesschützen statt, bei der Oberst leutnant Rauch, Oberbürgermeister Gmelch und Oberst leutnant Philipp ein Bekenntnis

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Neueste Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 19.09.1929
Descrizione fisica: 8
die Schule besuchten, ging er immer zu Fuß, um mir das Geld für die Trambahn geben zu können. lieber die Schm ei zc r Re i se gab die Zeugin an: Ich war eigentlich die Ursache des ganzen Unglücks. Ein Arzt, hatte fcstgestellt, daß ich lungenkrank fei. Ich wollte es den Eltern nicht sagen, schrieb es aber Philipp, der es für seine Pflicht hielt, den Eltern davon Mit teilung zu machen. .Weil ein Arzt geraten batte, man solle mich nach Ehamonix und in Berglnft bringen, wurde das Zusammentreffen in Cbamonir

in Schweizer Geld, weil er nicht genug Lire hatte: damals hatte er noch ein ganzes Päckchen Noten zu 100 Schweizer Franken. Darnach hat er kein Schweizer Geld mehr ausgegeben, weil wir direkt vom Konsulat zum Bahnhof gingen und sortfuhren. Dr. Mahler: Ist es richtig, daß Philipp das erste Ge l d, das er selbst verdiente, für Geschenke an die Eltern verwendete? Zeugin: Er verdiente in einer Fabrik sechs Pfennig in der Stunde und sparte dieses Geld solange, bis er dem Vater ein Paar Manschettenknöpfe

und meiner Mutter, und mir seidene schöne Taschentücher kaufen konnte. Dr. Mahler: HabM Sie irgendeinen B e w e g g r u. n ü gesunden, aus dem heraus Philipp die Tai begangen haben könnte? Zeugin (mit erhobener Stimme): Er hat die Tat nicht b e g a n g e N, er ist vollkommen unschuldig. Tr. Mahler: Haben Sie dem Untersuchungsrichter mit geteilt. daß ihr Vater noch S ch w e i z e r Franken bei sich hafte? . t Zeugin: Ja, schon im Anfang, als nur das erstemal meinen Bruder im Gefängnis besuchen dursten. Der Herr

dem alten Halsmann in Berlin 1000 Mark und die gleiche Summe mußte er nach E h a m o n i x na ch send en. In Berlin besaß der alte Halsmann außerdem noch, wie..er selbst, erklärte, rund 5000 Mark in fremden Valuten. Vater Halsmann kauft seinem Sohn einen Rosenstrauß. Als besonders ausfällig und bemerkenswert erwähnte der Zeuge, daß der sonst sehr sparsame Vater Halsmann gelegentlich der letzten Anwesenheit in Berlin seinem Sohn Philipp ein großes Rose n b u k e t t übersandt hat. Der junge Halsmann

wollte damals sich eigentlich nicht an der Sommerreise beteiligen, weil er knapp vor dem Examen stand. Schließlich bat aber Philipp Hals- mmm sich seinem Vater zuliebe doch entschlossen, die Reise mitzuwachen und hat den Zeugen um ein Reisegeld von hundert Mark angegange::. Ein Appell -es Zeugen au die Geschworenen. Bevor er den Saal verließ, erklärte der Zeuge, er ftihle sich aus moralischen Gründen verpflichtet, an die Ge schworenen zu appeklieren, sie mögen sich ihr Urteil sehr überlegen, denn cs leide

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 10
Data: 12.12.1930
Descrizione fisica: 10
und dunklen Waldflecken, von Flußläufen und Ortschaften drei- tete sich wie eine verblaßte Landkarte über die Erde. Am äußersten Horizont zeigte sich ein gelblicher Gebirgsstrich. „Der Jura," seufzte Philipp melancholisch. ..Frank reich!" Er fühlte, daß feine Stimme belegt roar und versuchte abzuhusten. „Ja," sagte er, „ich huste. Natürlich. Ich iverde noch lange husten, aber Blut, Blut habe ich schon seit vier Wo chen nicht mehr gespuckt." Ich bemühte mich, ein zuversichtliches Lächeln zu zeigen. Tiefes

Augen träume, erscheinen mir die Zeiten unserer Feriensröhlich- keit, und ich bilde mir ein. daß Bobette vor dem Hause ge sattelt für mich bereit steht. . -Und Vernarb, der alte Gärtner, mit dem Rechen in der Allee . . . Was ist übrigens aus ihm geworden?" „Ach. frag nicht! DaS. was aus allen geworden ist . . .* „Was? Er mußte einrücken?" ..Aeltefter Jahrgang! Aber ich flehe dich an, lasten wir doch diese Dinge. . Philipp erzählte von seiner Wirtschaft, die er während M Krieges hatte brach liegen

, baß sein älterer Bruder Eduard, in der Schlacht an der Marne verwundet, zwei Jahre später im Alter von dreißig Jahren elend zu grunde gegangen war. Ich wagte es nicht, die Namen an derer Jugendfreunde zu erwähnen, über deren Schicksal ich nichts Näheres wußte, aus Angst, Gespenster zu zitieren. Die wenigen, von denen ich bestimmt wußte, daß sie noch lebten, schienen mir wie spärliche Trümmer auf einem Ozean von Trauer zu treiben. Philipp fragte artig nach dem Befinden meiner Mutter. Mer

satt habe. Philipp blickte mich scharf an: „Natürlich." sagte er. „Genug vom -Kriege! Schluß dmttit und zurück ins tägliche Vergnügen!" Ich fuhr auf: „Was willst du damit sagen?" „Gar nichts," sprach er müde und erkundigte sich, wie der in ganz freundschaftlichem Tone, nach meinen letzten Erlebnisten. Ich erzählte ihm von meinen Eindrücken in der Pfalz und im Elsaß und versuchte ihn mit nicht bekannt gewor denen Details über den Friedensvertrag zu unterhalten. La Tour-Aymon schien

ist aber doch recht gesprächig!" Philipp sah auf. Ich erzählte ihm, wie ich meinen alten Schulkameraden heute getroffen hatte. Er grub die Zähne in die Lippen, und ich fühlte, daß er unangenehm berührt war. „Findest du ihn wirklich so unwiderstehlich?" fragte er in geradezu gereiztem Tone. „Er ist das, was man einen schönen Mann nennt. Bei gewissen Frauen muß er natürlich Erfolg haben, die anderen aber dürfte er abstoßen." „Nicht wahr! Das denke ich auch. Eine wertvolle, kom plizierte Frau

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 20.06.1922
Descrizione fisica: 6
und da mußte es doch Droschken geben. Nachdem er Herrn Woerz von seiner Brieftasche befreit hatte — denn die Apachen konnten ja noch zurllckkommen — empfahl ihn Philipp dem Schutz der russischen Heiligen und trabte durch die morgend- lich einsamen Straßen. Ueber den Häusern wurde es schon heller. Die Wolken jagten sich graublau über den spitzigen Dächern, und der Wind pfiff um die Ecken. Die Straßen verschlangen sich miteinander wle die Linien auf einer Zeichnung von Beardsley. Plötzlich bog Philipp

um eine Ecke wie ein Dutzend anderer und stand, auf dem Gänfemarkt, der Im anderer und stand auf dem «Gänsemarkt, der lm Mor. genlicht grauschwarz vor ihm lag. Bor einem früh geöffneten Gasthaus stand eine Droschke, und mit einem Seufzer der Erleichterung sprana Philipp hinein und gab dem Kutscher die Adresse Truthahn, gaffe. Nachdem dieser Philipps Kostüm unschlüssig angestarrt und einen Vorschuß aus dl« Bezahlung .verlangt hatte, fuhr er davon. Philipp zündete sich eine ZIgarett« an — die letzte

Philipp schlaftrunken und suchte ver- geoens seine Erinnerungen zu einem Bilde zusam- menzufügen. In das das Wort Truthahngasse hinein ' Ja, richtig. ~ paßte zum Teufel, dämmerte es ihm plötzlich auf, da sollte ich doch Herrn Woerz holen, der eigentlich Michael Nikolajewitsch heißt und Großfürst von Rußland ist.... Aber wo zum Teufel ist Herr Woeriz? Die Antwort aus diese Frage kam ln höchst unerwarteter Form, und zwar von der Person, von der Philipp sie zuletzt erwartet hätte, nämlich von Herrn Woerz

war frei, und Ihm entströmten in einer Sturmflut die schrecklichsten Schimpfworte und Flüche, die Philipp je gehört hatte. „Halt's Maul.' rief der eine der Schutzleute einmal übers andre Mal. „Schusterl Und sich ärger besaufen als ein Schwein — pfui Teufel — halt's Maul, sag« ich...!' „Halt selbst dar Maul.' brüllte Herr Woerz mit gereizter «Sm Imme, .einen armen Schuster hopp. nehmen, das könnt ihr. ihr verdammten «Blutwürste, aber...' Seine Stimme wurde plötzlich dadurch erstickt

, daß der eine der Schutzleute ihm mit seiner Riesenhand den Mund verschloß. ,^Hol' die Karre,' hörte Philipp ihn seinem Kollegen zurufen, der daraufhin im Lauf- marsch verschwand. Blaurot im Gesicht vor erstickter Empörung suchte Herr Woerz vergeblich dem Schutz mann zum Ausdruck zu bringen, was er über diese Behandlung von Arrestanten dachte, aber trotz all seinen Anstrengungen gelang es nicht. Plötzlich kamen oer Schlag des Bleiknovfs und der Alkohol, den er konsumiert hatte, zu ihrem Recht, er sank wider standslos

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Pagina 3 di 6
Data: 10.10.1926
Descrizione fisica: 6
hatten Schiffer in unglaublich kurzer Zeit ABoot flott gemacht und waren der Brücke zugerudert, Dörren Nähe Philipp noch einmal austauchte. Es gelang M, den fast schon leblosen Körper zu erfassell, ehe er «Ummer untersank, und ihn in den Kahn zu ziehen. Wenige Minuten später befand sich der Verunglückte in Wachtstube der kleinen Polizeistation, die am Flutz- jw lag und mehrere Männer waren bemüht, den Be- ,Mosen durch Anwendung zweckmäßiger Mittel ins ^en zurückzurufen. Lange blieben ihre Bemühungen Mnst

entgegensehen, da Schnee und Eis regieren und der Frost einem Leib und Seele zusammenschnürt. Aber es soll ja, wie es scheint, heuer einen milden Winter geben. Wollen wir es hoffen, Beachten Sie dre besondere Färbekraft und Aurgiebl§?ett des altbewährten Titee Feigenkaffee und verwenden Sie von demselben nur die Hörste wie von minder farbkröfiigen Fabrikate». dann noch einige Fragen an die Nachtwächter gerichtet hatte, beugte er sich wieder über Philipp. „Ich! glaube nicht, daß der Mann da Selbstmord

." „Sie haben ihn doch zurückgehalten?" „Nein, ich ließ ihn unbehelligt,- er war lahm und fab ganz unverdächtig aus." Backmann schien nicht zufrieden zu sein, machte aber keine weitere Bemerkung, sondern wandte seine Auf merksamkeit wieder denr Geretteten zu, der endlich zu atmen begann. Man flößte ihm etwas Kognak ein und brachte ihn alsdann ins Hospital, wohin der Inspektor sich ebenfalls begab, um den Ausspruch der untersuchen den Aerzte zu hören. Die Besinnung hatte Philipp noch immer nicht wieöer- erlangt und die Besichtigung

zu bringen. Mit der ihm eigenen Energie ging er sofort ans Werk. Trotz der späten Stunde — es war bereits nach Mitter nacht — und des strömenden Regens, begab er sich nach dem Hotel, das Philipp bewohnt hatte, weckte den Portier und ließ sich den Wirt heraus rufen, der ihm jedoch nichts weiter berichten konnte, als daß Philipp Erhardt seit drei Tagen bei ihm logiere, fast den ganzen Tag ausgewesen sei und außer seinem Freunde, Dr. Oskar Werner, nie mand empfangen habe. „Dr. Werner," murmelte Backmann

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 8 di 20
Data: 13.12.1930
Descrizione fisica: 20
Millionen Schilling aus macht. um etwa 40 Millionen Schilling, also be Es klopfte. „Wahrscheinlich Doktor Pythius," sagte Philipp. „Her ein!" Der Doktor trat ein. In Gedanken versunken und ohne von meiner Gegenwart Notiz zu nehmen. La Tour-Aymon stellte mich vor, aber Doktor Pythius hielt es nicht für nötig, mir die Hand zu geben. Er fühlte meinem Freunde flüchtig den Puls. „Immer kein Fieber!" sagte Philipp stolz. Und zu mir gewendet, erklärte er: „Seit vierzehn Tagen messe ich mich auf den Rat

des Doktors nicht mehr. Es war schwer, mir das abzugewöh nen. Ich hatte das Thermometer fast den ganzen Tag im Munde. Und wenn die Temperatur auf neununddreißig stieg. . „War es schuld des Messens," sagte Pythius trocken. „Ja natürlich," gab Philipp zu. „das Fieber kam oft von meiner Nervosität und nicht so sehr von der Krankheit." Aber im selben Augenblicke faßte ihn ein Hustenanfall. Hektische Flecken erschienen auf seinen Wangen, seine Augen traten aus den Höhlen. Ich sah mich nach dem Arzt

der kran ken Menschheit." sagte ich. Pythius warf mir einen raschen Blick zu, der mich er röten machte. „Wohl der Menschheit? Nein, ich bin kein Menschen freund. Nach meiner Ansicht ist der Mensch ein abscheu liches Tier." Derartige Phrasen gehen mir aus die Nerven. Ich er wartete. daß auch Philipp, der dergleichen nicht vertragen konnte, sich dagegen auflehnen würde. Aber er begnügte sich zu sagen: „Glaube ihm nicht. Er spricht schlecht von sich, aber er jst unermüdlich im Ausüben von Wohltaten

." „Aber ich bitte Sie," brummte der Arzt, „Wohltaten!" „Ich rede aus eigener Erfahrung!" „Sie sind mein Patient, folglich habe ich Sie zu behan deln; das ist mein Beruf. Ueberdies interessiert mich Ihr Fall. Zwei Gründe, daß ich mich bemühe. Sie, wenn mög lich. zu heilen." «Wenn Sie wüßten, wie undankbar Patienten sind," sagte Philipp. „Sogar Leute, denen Sie das Leben gerettet haben. Haffen Sie." „Ich weiß es." Die beiden Männer schienen zu scherzen, aber ich hörte aus ihren Worten einen Unterton

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