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Tiroler Post
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Pagina 1 di 16
Data: 27.01.1905
Descrizione fisica: 16
. Die Mißerfolge der russischen Waffen in Ostasien, die wiederholten Rekrutenaushebun gen, die mißliche wirtschaftliche Lage, voran aber die seit den blutigen Tagen von Kischi- new besonders sich fühlbar machende Hetze der jüdischen Presse und jüdischen Agitation, in deren Sold und Auftrag erfahrungsge- gemäß alle Elemente des Umsturzes, der Revolution und Anarchie arbeiten, haben im Innern des Riesenreiches zu einer großen Erregung des Volkes geführt, die sich nun in Petersburg zu einer offenen Revolution

, sie griff allmählig über in die höchsten Kreise und obersten Schichten der russischen Gesellschaft. Und endlich am 22. Jänner geschah, was geschehen mußte: es erfolgte eine Explosion, die Arbeiter von Petersburg trugen wirklich ihre Haut zu Markte, sie ließen sich zu Hun derten in den Straßen niederknallen, um dem russischen Volke angeblich die Freiheit zu er obern. Die jüdischen Anstifter aber hielten sich fern von der Schußlinie, sie verkrochen sich in ihre Häuser. Nur von Wien, Berlin, Frankfurt

, Pa ris und London aus, wohin die Kugeln der Kosaken nicht reichen, hetzt die jüdische Presse ihre bedauernswerten Petersburger Vor kämpfer weiter zum Angriff und muntert sie zur Standhaftigkeit auf. . . . * 4- * Ein Kanonenschuß ans den Zaren Nikolaus II. Die Revolution in Petersburg wurde am Don nerstag den 19. Jänner durch ein Kanonen-Attentat auf den Zaren schrecklich angekündet. Die russische Kirche feiert an diesem Tage das Fest der heiligen Dreikönige und der Wasserweihe, an der sich der ganze

, eine sechste Kugel verwundete einen Priester, mehrere andere Kugeln fuhren in das Eisen und in die Mauern des Winter palais. In denMugenblicke, in welchem die Kugeln inschlugen, schien der Zar nichts zu bemerken. Er bewahrte vollkommen seine äußere Ruhe und fuhr mit dem Großfürsten und dem Gefolge ins Winter- palais zurück. Erst dann ordnete er die Verhaftung aller an der Parade beteiligten Batterien an. Ueber diesen Vorfall wird aus Petersburg noch weiter gemeldet: Entgegen der Nachricht

, daß nur ein einziges Geschütz scharf gefeuert habe, wird in Petersburg behauptet, daß es sich um eine regel rechte militärische Verschwörung handelt und meh rere Geschütze scharf gefeuert haben. Dadurch ist es erklärlich, daß sowohl in der Nähe des Zaren als auch im Winterpalais Projektile einschlazen konnten. Es ist zweifellos, daß ein Geschütz auf den Zaren und eines gegen die offenen Fenster des Winter palais gerichtet war. Die Polzei nahm den ganzen Tag über massenhafte Verhaftungen von Revolutio nären, meist

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 27.01.1905
Descrizione fisica: 4
hatten, zu Boden. Anfangs glaubte man, er sei vor Kälte ohnmächtig geworden, doch bald wurde eine Schußwunde an seiner Stirne entdeckt. Die Fahne an dem kaiserlichen Pavillon war an fünf Stellen durchlöchert. Wie es sich später herausstellte, hatte auch einer der assistierenden Priester einen leichten Streifschuß am Arme er. halten. Das Blutbad in St. Petersburg. In der letzten Zeit sind in allen größeren Städten Rußlands Massenstreiks des industriellen Proletariats ausgebrochen und kam es hiedurch

. Die Arbeiterdemonstration stand unter Führung des Priesters Gapon. Einzelheiten von den Straßenkämpfen in Sankt Petersburg. Der von dem Weltpriester Gapon am vergangenen Sonntag geführte Arbeiterdemonstrationszug glich an seiner Spitze einer wahren Kirchenprozession. Die Gruppe ging, das Kreuz in der Hand, voran und im Zuge wurden Kirchenfahnen vorangetragen. Gleich beim e r st e n Z u s a m m e n st 0 ß e mit der Polizei blieben 150 tot auf dem Platze. Als die Ver wundeten und Toten vorübergetragen wurden, schrie und weinte

bei sich hatten, verwundet. Auf den Dächern wurden vielfach Beobachtungsposten aufgestellt. Vor den Häusern der Botschafter und Gesandten wurden die Wachen verdreifacht. Barrikaden wurden aus Wagen und Schlitten errichtet. Die Petroleum niederlagen wurden von Streikarbeitern gesperrt. Die Hälfte der Tagesblätter wollen arbeiten, es wurde ihnen jedoch von streikenden Fabrikarbeitern gedroht, daß sämtliche Offizinen in diesem Falle demoliert würden, infolgedessen erscheint in Petersburg immer noch keine Zeitung

Attentat. Die „Wafferweihe" gehört zu den großen festlichen Be- gehungen der orthodoxen Kirche; fie verknüpft fich mit dem Fest der Erscheinung Christi. Die Taufe Jesu im Jordan gibt den legendenhaften Anlaß der Einweihung und Segnung des Wassers. In allen russischen Städten wird dieses Fest mit dem vollen Aufwand des kirchlichen Pomps vollzogen; in Petersburg gibt ihm die Teilnahme des Hofes außerordentliche Pracht und Feier lichkeit. Nach einem Hochamt in der Jsaakskathedrale, das der Metropolit

an ; die Truppen weigerten sich anfangs, zu feuern, dagegen ge horchten die Kosaken und Ulanen. Sie sprengten in die Menge und unter den Hufen der Rosse strauchelten und fielen die Ar beiter, während die Säbel ihnen auf die Köpfe und Rücken niedersausten. Schmerzensschreie, Zornrufe und Flüche des Volkes im Kampfe mit dem Militär mengten sich mit den Klängen einer Militärkapelle, die währenddessen lustige Märsche spielte!! In Petersburg wurde der große Belagerungs zustand proklamiert. Die Zarinmutter verließ

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Meraner Zeitung
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Pagina 7 di 16
Data: 27.01.1905
Descrizione fisica: 16
krank. London, .25. Jän. Der „Expreß' hört aus zuverlässigster Quelle, das der Zesarewltsch schwer an Lungenentzündung erkrankt inZarskoje- Sselo liegt. Die Revolution in Rußland. Petersburg, 25, Jan. Der scharfe Schuß bei der Wasserweihe wurde in der festen Absicht, ben Zaren zu töten, abgegeben. Noch zwei andere Geschütze wären mit Kartätschen ge laden. Den Kartätschenschuß gab ein Freiwilliger ab. Der Zar bebte nach dem Schuß am ganzen Körper. Der verwundete Polizist heißt Romanow. Petersburg

, 25. Jänner. Laut einer amtlichen Bekanntmachung sprach der Kaiser dem neuernannten Petersburger Generalgouverneur General Trepow für seine ausgezeichneten eifrigen Dienste, welche er auf seinem bisherigen Posten als Oberpolizeimeister Moskaus leistete, seine Dankbarkeit aus. — Stadthäuptmann General leutnant Fullon wurde vom Kaiser aus sein Gesuch verabschiedet unter Belassung in der Stel lung als Genereladjutant des Kaisers. — Zum Oberpolizeimeister von Petersburg ist Kammerherr v. Frisch miannt

, ein tüchtiger Verwaltungs- beämter. . Wilna, 25. Jänner. Hier kam es nach mittags und abends zu Straßenkämpfen. L o n d o n , 25. Jänner. In Petersburg scheint die Revolte ganz gelähmt. Die „Central News' melden steigendes Verlangen der Streiken den, die Arbeit aufzunehmen. Gestern empfing der Finanzminister eine Deputation der Streiken den, denen die Unternehmer mit seiner Genehmi gung den neunstündigen Arbeitstag angeboten haben statt des bisherigen vierzehnstündigen. Der Finanzminister > erklärte

, die Diskussion wirt, schaftlicher Fragen in freundlichem Sinne sei ge stattet, aber bezüglich politischer Fragen hätten sie viel Unverstand gezeigt. Der Plan der Re gierung ist, die Arbeiter durch große wirtschaft liche Konzessionen zu versöhnen und zugleich durch Verhaftung der Literaten ihrer politischen Führer zu berauben. Petersburg, 25. Jun. Gestern abend fanden in Petersburg neue Unruhen statt. Die Truppen schössen^ trotzdem ihnen nachmittags be fohlen worden sein soll, nicht zu schießen, auf das Volk

und Realschulen ist heute wieder auf genommen worden. London, 25. Jan. Es wird berichtet, die Eisenbahnlinie zwischen Petersburg und Zarskoje- Selo sei auf eine Länge von sieben Kilometern aufgerissen worden, um den Zaren zu isolieren. Berlin, 25. Jän. Der Direktor der Puti- lowwerke informierte den Gewährsmann des „B. T.' darüber, daß der größte Teil der Arbeiter sich bereit erklärt habe, am heutigen Tage die Arbeit aufzunehmen. Auch die Eisenbahnarbeiter haben den gleichen Wunsch geäußert. Der Arbeiter

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Der Bote für Tirol
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Pagina 3 di 6
Data: 27.01.1905
Descrizione fisica: 6
aus iu das Gcschästs- viertel zu gelangen, außer mit der Tuuuelbahu. Viele Bahuzügc siud im Schnee stecken geblieben. Die Vorgänge in Nnßland. .-^cicu^arnine ve-j Z. k. Tcl.-Korl.-Äureau.) Petersburg, 26. Jan. Iu einigen kleinen Fabriken wurde die Arbeit wieder aufgeuommeu. Die Straßen nehme» wieder ihr gewöhnliches Aussehen au. Mau sieht keiue Patrouille». Tie Gerüchte von der Ermorduug des Großfürsten Sergius sind u» begründ et. Petersburg, 27. Jäu. An der Universi tät ivnrde die Anmeldung zn den Vorlesungen

bis znm 28. Februar verschoben. Moskau, 26. Jäu. Hier herrscht Ruhe. Ter Setzeransstand uimmt zu. Die Zeitungen erscheinen bis aus drei. > ' Riga, 27. Jäu. Beim Bahnhof in Tukknni fand ein Zusammenstoß zwischen M ilitär und Arbeitern statt. 30 Personen wurden ge tötet, zwei Soldaten und ein Polizeiunterches tötlich verwundet. (Privat-Telegramme.*) Petersburg, 27. Jän. Von den auf der bal tischen Werft beschäftigten 3000 Arbeitern haben 300 dic Arbeit wieder aufgenommen. Petersburg, 27. Jäu. Gestern

abends fand aus dem Jekatarinoslaw-Platze eiue große Demonstration statt. Eine große Bolks- masse durchzog dic Straße» uud griff die Polizei au. Eiu Polizist wurde erschossen. Militär wurde requiriert und trieb die Menge aus einander. Petersburg, 27. Jäu. Tie R n h e ist wieder hergestellt. Heute oder morgen soll in allen Fabriken dic Arbeit wieder be ginnen. Tagegen werden die Zeituugeu nicht erscheinen, da dic Scher aus ihren Lohnsorderuugeu bestehen. Tie Pntilow - sabrik beginnt mit der Anwerbung

eines neuen Arbeiterbestandes, da die sruheren Arbeiter, so weit dies möglich ist, nicht mehr angestellt wer den sollen. Die Zaren-Familie. Petersburg, 26. Jäu. Das Gerücht von der Ermorduug des. Zaren ist vollstän dig unbegründet. Köln, 27. Jän. Einem Telegramm der „Köln. Ztg.' aus Kopenhagen zufolge wird die Zarin demnächst mit ihren Kindern auf Schloß Fredens» borg Aufenthalt nehmen. Petersburg, 27. Jäu. Großfürst Ser gius hat feiue bisherige Wohnung in Mos kau verlasse» uud ist der Sicherheit halber

in deu Kremel übersiedelt. Meiß der Zar von Allein? Petersburg, 26. Jäu. Gestern begab sich der Herzog von Leuchtenberg nach Zarskoje Sselo und erstattete dem Zareu eineu vertrau liche», wahrheitsgetreuen Bericht über die furcht bare» Vorgänge. Der Zar soll völlig fas sungslos gewesen fein. Taraufhiu erfolgte wohl schon gestern die Freilassung voll mehreren der Verhasteteu. Die ZZeerdignng der Erschossenen. Berlin. 26. Jan. Der „Lokalanzeiger' meldet aus Petersburg: Gester» uach Mitternacht saud

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Tiroler Post
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Pagina 2 di 16
Data: 27.01.1905
Descrizione fisica: 16
etwas übertrieben. Die amt lichen Meldungen verheimlichen dafür, so gut eS eben geht; sie möchten nur zirka 100 Tote und etwa 350 Verwundete zugeben. Gine Bittschrift. Die Demonstranten wollten eine Bittschrift dem Kaiser übergeben, die 70.000 Unterschriften trug und angeblich von Offizieren zur Weiterbeförderung an den Zaren in Empfang genommen wurde; st» hat folgenden Wortlaut: „Wir Arbeiter und Bewohner St. Petersburg- kommen zu Dir. Wir sind elende und beschimpft» Sklaven und erstickt vom Despotismus

und Klassen und auch die Arbeiter berusen werden. Dies ist unsere Hauptbitte; noch andere liegen uns am Herzen". Zar Nikolaus II. weilte währerd der blutigen Vorfälle gar nicht in Petersburg, sondern im von Petersburg drei Stunden entfernten kaiserlichen Schlosse Zarskoje Selo. Er und seine Familie samt den nächsten Verwandten und den Ministern harrten dort der Dinge. Der hatte ursprünglich die Absicht, die Arbeiterdeputatiou zu empfangen, aber seine Ratgeber, insbesondere der Der Krieg in Ofiasten

. Die in Petersburg am 22. ds. ausgebrochene Revolution nimmt die Aufmerksamkeit so sehr in Anspruch, daß sür den Krieg in Asien fast nichts mehr übrig bleibt. Und mit Recht! Denn wird die Revolution nicht rasch im Keime erstickt, dann ist wohl auch der Krieg am gelben Meere schon zu Gunsten der Japaner entschieden. Recht viel hat sich übrigens seit der Uebergabe Port Arthurs an die Japaner auf dem Kriegsschau plätze auch nicht ereignet. Die russische Hauptarmee am Schaho und bei Mukden versuchte in neuerer Zeit

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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 8 di 16
Data: 27.01.1905
Descrizione fisica: 16
. Nachrichten'. Der gestrige Tag. Petersburg, 26. Jän. Aus der Wiborger- seite wurde heute nirgends die Arbeit wieder ausgenommen. Die Arbeiter verhalten sich gegen die Bekanntmachung des Generäl-Gouverneurs und Finanzministers gleichgültig; sie erklärten, der morgige Tag werde über die Frage der Arbeitsaufnahme entscyeiden. Das Minister¬ komitee beendete in der Beratung des Ukas vom 26. Dezember den Punkt, betreffend die Revi¬ sion der zur Sicherung

der S t a a t s o r d n u n g erlassenen A u s n a h in e b e st i m m u n g e n. Petersburg, 26. Jan. In einigen kleinen Fabriken wurde die Arbeit wieder ausgenommen. Die Straßen nehmen wieder ihr gewöhnliches Aussehen an. Man sieht keine Patrouillen. Die Gerüchte von der Ermordung des Großfürsten Sergius sind unbegründet. Freitag beu 27. Jänner 1906. Peters b u r g , 27. Jän. An der Universi¬ tät wurde die Anmeldung zu den Vorlesungen bis zum 28. Februar verschoben

. Petersburg, 27. Jän. Von den auf der bal¬ tischen Werft beschäftigten 3000 Arbeitern haben 300 die Arbeit wieder ausgenommen. Petersburg, 27. Jän. Gestern abends fand auf dem Jekatarinoslaw-Platze eine große Demonstration statt. Eine große Volks- masse durchzog die Straßen und griff die PolizH an. Ein Polizist wurde erschossen. MilitW wurde requiriert und trieb die Menge aus¬ einander. Petersburg, 27. J'än. Die Ruhe ist wieder hergestellt. Heute

oder morgen soll in allen Fabriken die A r b e i*t wieder b e- g innen. Dagegen werden die Zeitungen nicht erscheinen, da die Setzer auf ihren Lohnforderungen bestehen. De P u t i l o w - fabrik beginnt mit der Anwerbung eines neuen Arbeiterbestandes, da die früheren Arbeiter, so¬ weit dies möglich ist, nicht mehr augestellt wer¬ den sollen. Die Zareri-FamMe. Petersburg, 26. Jän. Das Gerücht von. der Ermordung des Zaren ist vollstän¬ dig

unbegründet. Köln, 27. Jän. Einem Telegramm der „Köln, Zig." aus Kopenhagen zufolge wird die Zarin demnächst mit ihren Kindern aus Schloß Fredeus- borg Aufenthalt nehmen. Petersburg, 27. Jan. Großfürst Ser¬ ins hat seine bisherige Wohnung in Mos- au verlassen und ist der Sicherheit halber in den Kremel übersiedelt. Weiß der Zar von Allem? Petersburg, 26. Jän. Gestern begab sich der Herzog von Leuchtenberg nach Zarskojß Sselo und erstattete dem Zaren

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Pustertaler Bote
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Pagina 2 di 14
Data: 27.01.1905
Descrizione fisica: 14
der Kämpfe in Petersburg. Offizieller Anschluß der Intelligenz an die Streikenden. Aus- bruch des StrikeS in Moskau. Blutige Un ruhen in Südpolen. Militärmeutereien in Sebastopel. Aus dieser Zusammenstellung wird klar, daß man es nicht mit bloß lokalen Un ruhen zu tun hat, sondern mit einer Bewegung, die das^ ganze Land und alle Schichten der Be völkerung ergreift. Unter diesen Umständen dürften die nächsten Tage, besonders die Ereignisse in Moskau Unruhen ernstester Natur bringen. —Auf einem Platze

zurücklassend. Die Infanterie verfogte und umzingelte sie in Kolpino und richtete mit dem Bajonett ein grauenvolles Blutbad an.' Hierauf zogen fich die Truppen nach ZarSkojc-Selo zurück. Selbst die offiziellen Berichte geben zu, daß die Vorfälle von Kolpino das schrecklichste Ereignis seit dem Beginne der Revolution seien! — Es wird berichtet, die Eisenbahnlinie zwischen Petersburg und AarSkoje- Selo sei auf eine Länge von sieben Kilometern aufgerissen worden, um den Zaren zu isolieren. Die „Morningpost

für Freitag einberufen. London, 25. Jänner. Nach einem Telegramm aus Petersburg ist der russische Thronfolger schwer erkrankt, und zwar an Lungenentzündung. Sem Zu stand giebt Anlaß zu ernsten Besorgnissen. Die Zarin hat aus London zwei Krankenschwestern bestellt. Wien, 25. Jänner. Der deutsch - österreichisch - ungarische Handelsvertrag wurde heute Mitternacht paraphiert. Petersburg, 25. Jänner. Der Zar willigte ein, eine Deputation von zwölf Arbeitern zu em pfangen. Diese ist heute unter dem Schutze

einer Militär-Eskorte nach Zarskoje-Selo abgereist. Petersburg, 25. Jänner. Die Hochschulen find geschlossen. Die Studenten sind mit den Arbeitern solidarisch. Petersburg, 25. Jänner. Aus Südrußland und Polen treffen Alarmnachrichten über die dort auSgebrochene Revolution ein. Petersburg, 25. Jänner. Der scharfe Schuß bei der Wasserweihe wurde in der festen Absicht, den Zaren zu töten, abgegeben. NochZ zwei andere Ge schütze waren mit Kartätschen geladen. Den Kar- tätschenschuß gab ein Freiwilliger

ab. Der Zar bebte nach dem Schuß am ganzen Körper. Der verwundete Polizist heißt Romanow. ^Petersburg, 25. Jänner. Im ArbeiterauZ- stand scheint ein Umschwung eingetreten zu sein. Der Finanzminister empfing gestern eine kleine Arbeiter deputation. Er warnte sie vor politischen Forde rungen, machte ihr die Lage klar und versprach einige Besserungen der Lebensbedingungen der Arbeiter. Der größte Teil der Arbeiter yl- i? > . , ar heutigen Tage die Arbeit aufzunehmen. Auch die Eisenbahnarbeiter

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Bozner Nachrichten
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Pagina 2 di 8
Data: 27.01.1905
Descrizione fisica: 8
2 - „Uoznex Nachrichten'^ F Die Revolution in Rußland. ^ie^Lwil- mid Milit^^ in Petersburg. ^ -^jES mNß hmlte-^MHl interessieren, etwas über die osfn DllenPersönlichkeitenzuerfahren, welche bei den Straßen kämpfen in Petersburg das Kommando über die ausgerückten Tmppen und Polizisten geführt haben. Nach dem bestehenden Gesetze Hai in Fällen von Unruhe,! das Militär nur dann ein zuschreiten, wenn die Zivilbehörde ihrer nicht mehr Herr wer- dm kann ; wrd dann überniTnm auch das Militär die Ver

- antNÄrtuig. In-Petersburg nun kommen als Befehlshaber bei'de^UntMrückung von Unwhen folgende Personen in ^/.'GmeKlWut^^'R^ d z j ew s k'y, welcher Gchilfe des Ministers des Innern rst und das Polizeiressort unter sich hat. GeneM^ Rydzjewsky ist ein Fünfziger und absolvierte scechtsschule, bevor er in den Mlitärdienst trat. Oeffent- lich oder politisch trat er nie hervor. Früher war er bei Hofe . der Leiter des wirthschastlichen Departements. Er trat gleich zeitig mit dem Fürsten Mirsky in das Ministerium

man ihn um seines Politischen Fanatismus willen auf seinem Po sten. Jetzt wurde er vom Kaiser auf sein Gesuch verabschiedet unter Belassung in der Stellung als Generaladjutant des Kai sers. Seine Rolle in den jetzigen Straßerckämpfen hat mit dem Erscheinen des Militärs geendet. Der Militärkomman dant von Petersburg ist der Großfürf Wladimir Ale- xandrowitsch. Von ihm hing es ab. das Militär mit scharfen Patronen zu versehen, wie auch den Befehl zu geben, in die Menge zu schießen. . Der Aufenthalt des Zaren

. Während es bisher als zweifellos galt, das Kaiser'N i- kolaus der Zweite sich nach dem Feste der Wasserweihe am vorigen Donnerstag, an dem der verhängnisvolle Schllß aus der Saluttbatterie fiel, von St. Petersburg nach Zarskoje- .Selo begab und daß er dort auch jetzt mit seiner Familie noch weile, will die Reutersche Allgemeine Korrespondenz in Lon don wissen, daß über den Aufenthalt des Zaren nichts Sicheres bekannt sei und auch nicht bekannt werden soll. Einige — so schreibt sie — versichern, Nikolaus

der Zweite sei in Zars» koje - Selo, andere aber sprechen von Gatschin a, wie der andere von Peterhof und gar von Livadia. Am Montag wurde in St. Petersburg behauptet, der Kaiser habe sich während der blutigen Ereignisse in der Hauptstadt, und zwar im Palast der KaiseriwMtwe, befundm,. die ostentativ umhergefahren sei, um diese Thatsache zu verhüllen. Die An nahme, daß der Zar nach Peterhof gegangen sein könnte, fin det viel Glaubeil, da er von dort, wenn eine Flucht nothwen dig

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 27.01.1905
Descrizione fisica: 16
und Standrecht heute nur mehr ein Provisorium schaffen kann. Die freiheitlichen Postulate des russischen Volles können von der Tagesordnung nicht mehr dauernd verwiesen wer den, diese Postulate, für welche die Petersburger Januar-Gefallenen Blutzeugen sind. Ter Nachrichten-Wirrwar, der sofort eintritt, wenn die zu authentischen Aufschlüssen berufenen Stellen schweigen, erschwert das Urteil über die Bewegung in Petersburg und den anderen Städten, in denen die Arbeiter bereits in den Ausstand treten

, außerordentlich. Tie russische Regierung setzt ihre Versuche, der Öffentlichkeit Sand in die Augen Zu streuen, fort, natürlich nicht mit besserem Ersolge als bisher. So be kommt es die amtliche Meldung fertig, die „ge naue' Anzahl der Toten vom Sonntag auf — 96 zu beziffern; die genaue Zahl der Verwun deten fei 333 (!), davon seien 53 Fälle an den Ambulanzstellen verzeichnet worden; am 23. ds. sei niemand (?) getötet oder verwundet worden. Diese offizielle Verkündigung hat unter den Ar beitern in Petersburg

Gorki an die Spitze der Arbeiterbewegung getreten sei. Generalmajor v. Trepow wurde zUm Gene ralgouverneur von Petersburg mit militärischen Dinaturrechten ernannt, wKhrend der Stadt hauptmannposten von Petersburg aufgehoben worden ist Die Ernennung Trepows, der bis zum russischen Neujahr Oberpolizeimeister von Moskau war Und seinen Abschied, wie allgemein geglaubt wurde, deswegen erhielt, weil er die Straßendemonstrationen in Moskau am 18. Und 19. Dezember mit unglaublicher Rücksichtslosig keit

Mm 24. wurden nämlich Maxim Gorki, Professor Kare- jew, die Schriftsteller Peschechonow und Ar- mensky, Redakteure einer der hervorragendsten Monatsschriften Rußlands „Rußkoje Bogotstwv' (Russischer Reichtum), sowie die Stadtverordneten Rechtanwälle Kedrin und Schnitnikow, ferner Re dakteur Hessen der vortrefflichen juridischen Wochenschrift „Prawo' verhaftet. Der Aufruhr in Petersburg hat rasch, über die Hauptstadt hinausgegriffen; in allen großen Städten Rußlands erhebt sich die Arbeiterschaft

. In der zweiten Hauptstadt Moskau sollen^ die bereits ausgebrochenen großen Arbeiterausstände heute, als am Tatjanatag, in einen Generalstreik übergehen. Man befürchtet einen Aufruhr und verbot jegliche Tatianafeier. Laut einer „Exchange'-Nachricht ist der Bahn dienst zwischen Petersburg und Moskau unter brochen. Die Feier des 150jährigen Bestandes der Moskauer Universität, der ältesten in Rußland, welche gestern dort stattfinden sollte, wurde von der Regierung verboten. In Wilna sind die Arbeiter ebenfalls

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 5 di 8
Data: 27.01.1905
Descrizione fisica: 8
werden ständig von Militär bemacht. Auch in Reval und Riga ist der Generalstreik ausgebrochen. In Saratow stellten die Eisenbahnwerkstätten arbeiter die Arbeit ein. In Moskau ver größert sich der Streik fortwährend. Mittwoch nachmittags erfolgte ein blutiger Zusammenstoß zwischen streikenden Arbeitern und Militär, wobei 14 Personen getötet wurden. Es herrscht daher große Aufregung. Der Kreml ist auf Verteidi gung durch Artillerie eingerichtet. Letzte Drahtnachrichten. Verheißungen an die Arbeiter. Petersburg

von Maßregeln, welche dem arbeitenden Volke die Möglichkeit geben werden, über feine Bedürfnisse zu beraten und sie zum Ausdruck zu bringen. Für die Verwundeten und die Familien der Toren. Petersburg, 26. Jänner. Der Stadtrat beschloß, für die Verwundeten und für die Familien der Getöteten den Betrag von 25,000 Rubeln zu bewilligen. Rufe nach einer Nationalversammlung. Petersburg, 26. Jänner. Die Oekono mische Gesellschaft und zahlreiche andere Körperschaften haben eine Resolution angenom men

, in der sie die Einberufung einer Na tionalversammlung verlangen. Maxim Gorki verhaftet. Petersburg, 26. Jänner. Der Kaiser be stätigte die Verhaftung des Dichters Marim Gorki, der gestern in Riga beim Sterbe bette eines Freundes weilte, dort ver haftet und heute nach Petersburg gebracht wurde. Zusammenstöße in Moskau. Moskau, 26. Jänner. Hier kam es gestern zu Zusammenstößen der A r b e it e r mit dem M i- l i t ä r. Es fielen Schüsse. ansxanMcnKnM&snsnnMaEBaB Drahtnachrichten. Aus dem Reichsrate. Wien, 26. Immer

haus in der morgigen Sitzung von der O b- ftruktion befreit sein dürfte und zur Be ratung der Notstandsvorlage übergehen kann. Am Schluffe der heutigen Sitzung wird Abg. Breiter eine Anfrage an das Präsidium stellen, ob dieses geneigt sei, anläßlich der Vorgänge in Petersburg zu veranlassen, daß das Ab geordnetenhaus den um die Freiheit Kämp fenden die wärmsten Sympathien aus spreche. Die Wahlen in Angarn. Ofenpest, 26. Jänner. Bis 3 Uhr nach mittags waren 79 Wahlresultate bekannt. Es wurden

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Bozner Zeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 27.01.1905
Descrizione fisica: 8
'.) Petersburg, 26. Jänner. Der Zar hat die De mission, des Präfektcil von Petersburg, Generals Fullon. angenommen. Der General behalt jedoch seinen Posten als Generaladjutant bei. Petersburg, 26. Jänner. Heute hat unter dem Einfluß der Versprechungen des Finanzministers «nd des Generalgouverneurs, den Arbeitern einige Erleichterungen zu gewähren, eine große Zahl Ar beiter in mehreren Fabriken die Arbeit wieder auf genommen. Auch ine Zeitungen werden morgen nach Unterbrechung von fast einer Woche

wird er vor ein Kriegsbericht gestellt und voraussichtlich wegen Aufreizung zur Auflehnung gegen die Staatsgewalt zum Tqtze verurteilt »verden. Petersburg, 26. Jänner. Den schon gemeldeten Verhaftungen ist noch eine Menge anderer gefolgt, besonders von Studenten. Manche davon wurden direkt auf der Straße von Geheimpolizisten auf gegriffen und abgeführt. Auf der Putilow-Fabrik erhielten 12 SW Arbeiter ihre Abrechnung und wurden entlassen mit dem Befehl, binnen 48 Stun den ihre Wohnungen zu räumen.. In 'Sarskoje Selo

verhafteten geistigen Vorkämpfer der gemäßigt liberalen Ideen sitzen noch immer hinter Schloß «nd Riegel, obwohl sie mit dem Streik und den Straßenaufzügen nicht in Verbindung stehen. Pari», 26. Jänner. „Petit Journal' berichtet auS Petersburg über den Empfang der dortigen Vertreter ver Presse beim Minister. Die Preß- Vertreter ließen dem Minister eine genaue Liste zustellen, auf welcher die Zahl der Opfer vom Sonntag und den folgenden Tagen und die Orte, an welchen Personen durch Soldaten getötet wur

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Pustertaler Bote
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Pagina 13 di 14
Data: 27.01.1905
Descrizione fisica: 14
Dritter Bogen zum „Pustertaler Boten' Nr. 4, Bruueck, Kreitag den Z7. Zänner — 5Z. Jahrgang. schlimme Nachrichten aus Rußland. Während der Newa-Wasserweihe, welche am 19. dS. in Petersburg in Anwesenheit des Kaiser- paareS stattfand, gab beim Salutschießen ein Ge schütz statt einer Pulverladung eine Kartätschen ladung ab. Bier Fenster des Winterpalais wurden zertrümmert. Privatmeldungen aus Petersburg behaupten, dieser Unfall habe den Hos in Panik gestürzt. Es stehe fest, daß das geladene

der Welt voran, wie es überhaupt die ganze Kollektion in Musterbeispielen aufweisen kann. — Nach Meldungen aus Petersburg ist die Lage dort äußerst ernst.. 250.000 Arbeiter find in den Ausstand getreten. Die gesamte Garnison von Petersburg wurde konsigniert, da man für Sonntag, den 22. große Ausschreitungen be fürchtete. Ein markerschütternder Verzweiflungs- schrei, aus den tiefsten Tiefen der leidenden Seele hervorgeholt, ertönte Sonntag an den Stufen des Zarmtrones. Noch nie haben Arbeiter

Petition, überwältigend in ihrer Einfachheit, imponirend in ihrer Kühnheit und rührend in der Zuver ficht, die aus ihr spricht, gipfelt in den denk« würdigen Worten: „Wir bringen gerne unser Leben Rußland zum Opfer dar.' — Die Be« fürchtungen für letzten Sonntag haben fich leider bewahrheitet. (Nachstehendes Telegramm ging Sonntag nachtS der Redaktion deS ..Pustertaler Bote zu und wurde eine Extra Ausgabe veran staltet: Petersburg, am 22. Jänner. Eine viel tausendköpfige Menge zog mittags

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Pustertaler Bote
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Pagina 5 di 14
Data: 27.01.1905
Descrizione fisica: 14
Zweiter Bogen zum „Pustertaler Boten' Nr. 4. Bruueck, Freitag den 27. Jänner iWs. — 35. Jahrgang. Die Vorgange in Rußland. ^(Fortsetzung aus dem dritten Bogen.) Unter dem 23. Jänner wird aus Petersburg gemeldet: Der gestrige Versuch, dem Zaren eine Bittschrift zu überreichen, ist gescheitert; der Zar ist in ZarSkoje Sselo geblieben. Das Militär verhinderte das Vordringen der Arbeiter« schaft zum Winterpalais und beschoß die Volks» menge mit scharfen Salven, wodurch ei» schreck liches Blutbad

sollen sich die Arbeiter der Dynamitfabrik in Petersburg bemächtigt haben. Sie wollen mit aller Gewalt versuchen, die Wasserwerke in ihre Hände zu bekommen, um sie zu zerstören. Dann wollen sie die Stadt an allen vier Ecken anzünden. Die Revolution, die mit so furchtbarer ele mentarer Gewalt am Sonntag in Petersburg auSbrach, weckt die Erinnerung an die Ereignisse, die während des vorigen Jahrhunderts in Frank reich zweimal zum Sturze des Königtum» führten, die Juli-Revolution von 1830

und die Februar Revolution von 1848. Vergleiche find nicht gut möglich; das vage Programm der russischen Arbeiterbataillone hat nichts gemein mit dem, für da« auf den Straßen von Pari» gekämpft wurde. Aber schon heute kann man sagen, daß der Jänner-Ausstand in Petersburg die blutigste der Revolutionen seit 1793 ist. Das Bombardement der Garde-Artillerie gegen die Barrikaden von Wasfilij Ostrow übte ver heerende Wirkung. Auf einer dieser Barrikaden lagen in einem Knäuel 30 Verwundete und 15 Tote. Die Damen

des Roten Kreuze» ersuchten die Führer der Barritadenverteidigung, ihnen die Verwundeten auszuliefern. Sie erhielten jedoch die Antwort: „Nein, lieber hier sterben, als unter den Händen euerer Folterknechte!' Unter den Opfern am 22. dS. befanden sich zahlreiche Offiziere und Soldaten, welche durch Revolverschüsse niedergestreckt wurden. — In einer Versammlung der freien ökonomischen Ge sellschaft in Petersburg wurde beschlossen, daß alle freien Berufsksassen^ streiken sollen. Die Aerzte und Advokaten

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Giornali e riviste
Meraner Zeitung
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Data: 27.01.1905
Descrizione fisica: 16
zu geben, da er bereits seine Demission gegeben habe. Am 24. ds. suchte bei ihnt eine große Anzahl von Per sonen um Audienzen an. Der Fürst empfing aber niemanden und erklärte: „Ich bin nicht mehr Minister!' Auch der Zar sei vollständig unschlüssig und der Einfluß der Minister sei geradezu ausge schaltet. D-ie Zurückhaltung der Behörden sei'auf die Rücksichtnahme gegen die öffentliche Meinung zurückzuführen. Die Kunde, welche in Petersburg am Mon tag von einer Flucht des Zaren Und seiner Fa milie

zu machen, vom Zaren emp fangen zu werden. Man hatte alle Ursache, zu fürchten, daß dieser neuerliche Versuch, eine Audienz zu erzwingen, noch traurigere Folgen, haben könnte, als der sonntägige Zug nach dem Winterpalais. Auf dein 20—25 Kilometer lan gen Wege von Petersburg nach Zarskoje Selo und i>em nahen Pawlowsk, wohin fast gerade Prachtvolle Kunststraßen führen, gibt es nämlich fast keine Häuser Uno Nebengassen, in welche die demonstrierende Menge sich flüchten könnte. Die etwas nördlich von Zarskoje Selo

Unter nehmens: Petersburg, 25. Jan. Die Vorgänge am Sonntag werden weit in den Schatten gestellt durch das grauenvolle Blutbad, welches das Mi litär gestern unter der Arbeiterschaft von Kolpino anrichtete. Etwa 30.000 Arbeiter, Mm Teil be waffnet, traten gestern früh den Marsch nach Zarskoje Selo an, um die Petition an den Zar zu überreichen. Fünf Meilen hinter Kolpino Keßen die Arbeiter mit dem Militär zusammen und nachdem erstere dem Haltbefehl nicht ge horchten, gab die Infanterie Salve um SaVie

die Regierung, ob sie die Verpflichtung gefühlt hat, bei der russischen Regierung die Ent rüstung und den Abscheu ganz Italiens über die Metzeleien in Petersburg zum Ausdruck zu bringen. Der Vorstand der Arbeitsbörse in Paris schickte einen Brief an die russische Botschaft mit dem Ausdruck der Verachtung. — Das französische Komitee der Freidenker richtet einen Aufruf an die Sozialisten und Republikaner, daß sie von der französischen Regierung den Bmch der Allianz mit dem Zaren fordern. Feldmarschall Oyama

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Bozner Nachrichten
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Data: 27.01.1905
Descrizione fisica: 8
Nr. 2S In Petersburg war ÄS vorgestern Mttag alles ruhig, nur mrf einigen äektrischen Werken wurden die Aus schalter von den Arbeitern beschädigt, so daß ganze Straßen ill Dunkelheit dalagen. Raub und Plünderung tckrften> ob gleich die Stadt von Militärwachen durchzogen wird, in er schreckender Weise zunehmen. Gestern vormittags 11 Uhr wollten alle -Herausgeber und Chefredakteure der Petersbur ger Zeitungen dein längst ohnmächtigen Minister des Innern Swiatopolk-Mirksy eine Bittschrift

ist entsetzlich. Die mei sten Magazine sind bereits geschlossen. — Zum Oberpoli- Z e i mei st e r von Petersburg wurde der Kämmerer v. Fritsch ernannt.— Tr epo w, der neu ernannte Ge neralgouverneur, wird im Winterpalais wohnen, wohin gegen wärtig alle, Polizei- und Mlitärchefs befohlen sind. Es ist beschlossen worden, die allerstrengsten Maßnahmen in Anwen dung M bringet » -„Daily Telegraph' meldet aus Petersburg: Die Ver haft ung lei tender Liberaler wird in großem Maßstabe fortgesetzt Die Gefängnisse

sind bereits überfüllt, wie die Hospitäler; unter den Verhafteten befindet sich, wie wir schon gestern telegraphisch meldeten, auch Maxim Gorki. Kundgebung der Kieler Arbeiter. Das „B. T.' meldet aus Kiel: Eine große Versammlung der hiesigen Arbeiterschaft faßte enrmüthig eine Resolution, in welcher sie den Petersburger Arbeitern ihre Sympa» t hie. aussucht. - - ^ Eindruck der russischen Borgänge in Frankreich. Die schrecklichen Ereignisse in Petersburg haben in allen Kreisen den tiefsten Eindruck

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