nur in einem oligarchischen Rumpfparlament üblich sein können, in dem Wahrheit und Recht der Herrschaft des Säbels untergeordnet sind. Unruhen in Petersburg. Seit ein paar Tagen bringen die bürgerlichen Korrespondenzbüros eine Reihe von Meldungen über Unruhen in Petersburgs vor allem einer gegenbolschewistischen Bewegung in Kronstadt. Solange von Moskau keine Aeußerung dazu vorlag, war diesen Berichten, die alle über Finn land und Schweden kommen, keine Bedeutung beizumessen. Nun funkt auch Moskau seine Darlegung
über die konterrevolutionäre Bewe- . gung in die Welt, so daß sich jetzt folgendes Bild ergibt: Einem Stab von Offizieren der Kronstädter Flotte ift es gelungen,, für eine Bewegung ge gen die Kommunistenherrschast auch Matrosen und Arbeiter zu gewinnen. Die Führung hat General Koslowsky. Es bildete sich Mitte letzter Woche ein sog. provisorisches revolutionä res Komitee, das sich in Kronstadt großenteils Geltung verschaffen und auch in Petersburg eine Bewegung auslösen konnte. "Hier kamen die neuesten Revolutionäre
, 4. März: „Daß die Verschwörung des Generals Koslowsky und die Meuterei der „Petropawlowsk" von den Spionen der Entente vorbereitet worden war (wie alle Unruhen, die bisher in Sowjetrußland stattge funden haben), geht aus den Mitteilungen des „Matin" hervor, der bereits zwei Wochen vor der Meuterei Koslowskys ein Telegramm aus Helsing'fors veröffentlichte, das folgendes ent hielt: „Infolge der Unruhen in Kronstadt hat die bolschewistische Negierung jede Verbindung zwischen Petersburg- und Kronstadt
verboten. Den roten Soldaten und Seeleuten der Kron städter Garnison wurde verboten,, Petersburg zu betreten." Es ist klar, daß die Kronstädter Un ruhen von Paris aus geleitet wurden. Als die Verschwörung vorbereitet worden war, erschien ein zaristischer General auf der Bild fläche. Die Geschichte mit Koltschak wiederholt sich. Die Feinde der Arbeiter, angefangen von den zari stischen Generalen bis zu den Sozialrevolutio nären, machen aus dem Hunger ein Agitations mittel. Diese Verschwörung
der Generale und Sozialrevolutionäre wird rasch unterdrückt lver- den. Den General Koslowsky erwartet das Schicksal Koltschaks. Eine Gefahr für Kronstadt besteht nicht, da das Werk Krasnojarsk Gorka, dessen Besatzung der Regierung treu geblieben ist. den Hafen beherrscht." ' Die letzten bürgerlichen Nachrichten, die dies- müt aus London und Warschau kommen, spre- 'Dlenskäg"Än"8.' Marz 1921 MTS? chen von weiteren Erfolgen der Aufständischen^ Neben Petersburg soll sogar Moskau gefährdet' sein, zumal