. Als wir an der russischen Grenze, in Ostrowo (400 Werst von Pskow) ange langt waren, wurden wir von bolschewikischen Vertretern empfangen, die uns sofort erklärten: Genossen! Es ist streng verboten, fremde Valuta nach Nußland einzuführen,' wenn jemand von euch amerikanisches Geld bei sich hat, muß er es in rus- sisch-sowjeiistisches umwechseln. Daraufhin begann die Ilmwechslung, wobei für einen amerikanischen Dollar 1500 Sowjetrubel gegeben wurden. Als wir in Petersburg eintrafen, erfuhren wir zu un serem Entsetzen
, daß in Petersburg für ein Dol lar 30.000 Sowjetrubel gezahlt werden. Vor der Abfahrt aus Amerika haben wir in der Zeitung „Rußkij Eolos'. die in Neuyork erscheint, gelesen, daß man in Petersburg ohne Geld lebt und daß in Moskau eine neue unterirdische elek trische Eisenbahn gebaut wird. Ihr dürft nieman dem etwas glauben, bevor ihr es nicht mit eige nen Augen gesehen habt! Schon an der Grenze haben wir uns überzeugt, daß alles Lüge ist und daß hier Diebe und Mörder herrschen. Die Bevöl kerung geht wie verrückt
herum, nirgends sind Schulen zu finden. Die Preise in Rußland sind folgende: ein Pfd. Schweinefett kostet 30.000, Brot 9000, eine Schach tel Zündhölzer 2000, eine Nadel 3000, ein Pfund Seife 13.000 Rubel. Artikel, wie z. B. Schinken, find um sowjetistisches Geld unerschwinglich. Bis wir von Petersburg wegfahren konnten, mußten wir zehn Tage warten.- die Eisenbahnzüge gehen von einer Station zur andern drei, vier, auch fünf Tage. Wir wären beinahe verhungert) der Mensch kann ja doch ohne Essen