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Brixener Chronik
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Data: 05.05.1906
Descrizione fisica: 8
bahner ?c. Auch einige Vertreter der Presse waren anwesend. Der gute Besuch der Versammlung schreibt sich wohl daher, daß die christlichsoziale Partei auch im Stanzertal immer mehr Anklang und Beifall findet. Unter großem Beifall betrat der Reichsrats und Landtagsabgeordnete Dr. Schoepfer die Rednerbühne. Bevor er zum Thema seiner Rede überging, widerlegte er den vagen Einwurf: „Für Wien sind die Christlichsozialen schon recht, aber darüber hinaus sollen sie nicht gehen.' Es ist doch gut

, daß es für Ideen keinen Schlagbaum, keine Finanzwache gibt. Ein guter Gedanke ist überall gut, in Tirol wie in Wien. Die christlichsoziale Idee ist nicht ein Kampfesruf, sondern ein RufderVer- einigung. Alle Stände, alle Nationen sollen sich einigen zum Schutze gegen die Ausbeuter der Völker, gegen die Geldmächte und gegen die Sozialdemokratie. Und eine Partei, die solches anstrebt, hat wahrlich nicht nur in Wien Berechtigung, sondern überall, auch in Tirol. Dr. Schoepfer sprach dann ausführlich über die Lage

. Die christlichen Eisen, bahner wissen, wo sie Worthalten erhoffen können und wo sie nur gleißnerische Worte zu erwarten haben. Redner plädiert für das Zusammen- halten der christlichen Arbeit erst änd? (Beifall.) Dr. Schoepfer schildert am Schlüsse das Werden der christlichsozialen Presse in Tirol und spricht Über die Aufgabe und Wichtigkeit der christlichsozialen Partei. Sie ist nicht da, die Besserung des katholischen Lebens direkt herbei zuführen. Das ist Sache der Kirche. Aufgabe der Politik

ist es, das zeitliche Wohl zu bessern. Das will die christlichsoziale Partei; sie leistet aber dadurch auch der Kirche die besten Dienste. Zeitliches und Ewiges beeinflußen sich gegenseitig. Wenn wir bessere religiöse Zustände hätten, wäre auch die materielle Lage der heutigen Welt besser. Um gekehrt befördert die materielle Hebung den reli giösen und sittlichen Aufschwung. Woher kommt der religiöse Niedergang unserer Tage? Vielfach daher, weil die mißlich-sozialen Zustände manchem die Erfüllung der religiösen

Pflichten ungeheuer erschweren. Diese schlimmen sozialen Verhält nisse muß man zu verdrängen suchen. Dann kann sich auch das religiöse Leben günstiger gestalten. Die wirtschaftliche Hebung ist somit eine Vorbe dingung der religiösen und sittlichen Hebung. Die christlichsoziale Partei ist bestrebt, erstere Hebung uvt Energie durchzuführen, und macht sich dadurch sehr verdient um die Kirche. Es ist daher eine unverdiente Verdächtigung, die Christlich sozialen als Katholiken zweiter Ordnung hinzustellen

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