abgehalten^ worden ist und an dem ca.' 4W Bauern Antheil nahmen. (Siehe Telegramm in Nr. 3^ V: BU) Die berufsmäßigen H, tzer der liberale« Partei und die' libe rale Preffe. schürten seit Wochen an den niederösterreichischen Bauern^ um sie zur HerreSsolge für ihre Parteizwecke zu ködern, und sie alle freuten sich königlich, als die Veranstaltung deS Bauerntages beschlossen wurde. Und heute schimpfen sie über die „politisch ungebildete» Bauern',, die nach ihrer Angabe in Socialdemokratie machten
und' gefährliche Ideen entwickelten. Der Verlauf des Bauerntages konnte die liberale Partei, die- so viele Hoffnungen auf ihn gefetzt hatte, allerdings nicht befriedigen. Die Bestimmung, durch welche Advo katen nnd Abgeordneten von vornherein die Möglichkeit zu rede» benommen war, traf zunächst die Abgeordnete» Schönerer undFürn- kranz, welche für ihre hypernationalen Ziele in „Bauernfängeret' zu machen gedachten, aber nicht zu Wort kommen konnten. Der Vor fitzende rechtfertigte den fraglichen Beschluß
damit, daß die Bauern unter sich sein wollten und daß daS Comitö habe vorbeugen wollen, daß „ein Advokat die Leute zu Todt rede!' Darauf wurde beschlossen,, daß. die Bauernschaft als Erhalterin deS Staates eigentlich eine konservative Partei sei, daß sie daher (?) weder rechts noch links hinneigen, sondern lediglich ihr Interesse und das Interesse deSStaa-. teS im Auge haben dürfe, Ihre besonderen Wünsche Präcisirte die Versammlung in folgendes Punkten: „Erlassüng eineS strengen Nuche rgesetzeS,.Beschränkung
auch noch „Ausschließung der Juden von allen StaatSäm- tern und Verbot grundbücherlicher Eintragungen für jüdische Gläubiger.' Beide Forderungen sind in der gesamm- ten liberalen Preffe ^odtgeschwiegen, weil sie dem auserwählten Volke wenig gefallen. Man Mag Angesichts dessen die tiefe Verstimmung der liberalen Partei begreifen, welche vom Bauerntage nach ihrer rastlosen Agitation andere Resultate erwarten. Es kann sie auch nicht trösten, daß die Versammlung „im Princip' für die 8jährige Schul pflicht eintrat, well
Fordemngen, welche den Liberale» zuwider sind und eine, unbehagliche Stimmung in ihnen erwecken. Selbst die Beschlüsse des Äauerntages betreffs deS Wahl rechtes, durch welche sie direkte Wahlen auch für die Landgemeinden, Erweiterung der Wahlfähigkeit, Vermehrung der Zahl der Abgeord- ! »ete»! für die Landbyirke und endlich die Herabsetzung der Mandats dauer von 6 auf 3 Jahre fordern, finde» nicht d« Zustimmung der liberalen Partei: Und so ist eS gekommen/ daß die liberale». Berufs hetzer