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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 2 di 12
Data: 05.05.1906
Descrizione fisica: 12
hatte das schwarz sehende Blalt nämlich nichts Eiligeres zu tun, als gleich folgende Untersuchung über Herrn PohlschröderS Gesinnung anzustellen: „Herr Pohl-Schröder gilt, obwohl Reichsdeutscher, als ausgesprochener christlich - sozialer Parteimann, der an der politischen Tätigkeit seiner Partei lebhaften Anteil nimmt. Falls er zum definitiven 'Nachfolger Gerocks be stimmt sein sollte, müßte eS doch auffallend erscheinen, wenn der deutsche Vertreter syste matisch dem klerikalen Parteigetriebe entnommen

werden würde.' Den christlichsozialen Partei- mann hat nur wieder das Tagblatt mit seiner seinen Spürnase gewittert. Bereits am nächsten Tage wurde es nämlich von seiner Angst durch folgende Zuschrift erlöst: „Löbliche Re daktion! Zu Ihren gestrigen Angaben be treffend den Wechsel in der Leitung deS Kaiserlich Deutschen Konsulates gestatte ich mir einige 'ausklärende und berichtigende Be merkungen. Mein Amtsvorgänger schreibt sich Gerok, ich heiße Pohlschröder, bin seit 1W0 österreichischer Staatsangehöriger, gehöre

nicht der ch r ist I i ch s v z i al e n Partei an und habe mich nie an irgend einer Aktion derselben betätigt. Seil 20 Jahren in Inns bruck lebend, habe ich auS meiner kirchlichen Gesinnung nie ein Hehl gemacht, bin aber stetS dem Parreileben serngestanden. Das letztere aus zwei Gründen: einmal habe ich mir über die hiesigen verwickelten Verhältnisse in nationaler und religiöser Beziehung als ein in ganz anderer Umgebung Ausgewachsener kein Urteil erlaubt, und zweitens hielt ich es mit dem Interesse meines ausgedehnten Ge schäfts

, welches seine Kundschaft in allen Partei lagern findet, nicht für vereinbar, mich in die politische Arena zu begeben. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sic Vorstehendes an derselben Stelle Ihrer Zeirung, an welcher Sie gestern die irrtümlichen Bemerkungen brachten, ver öffentlichen würden. Hochachtungsvoll Heinrich Pohlschröder, k. u k. Hofbuchhändler.' Die Wahlen in Zlngarn. So viel haben die jetzt noch nicht beendeten Wahlen in Ungarn schon bis heute ergeben, daß die Kossulh-Partei die weitaus

Partei und ihre Abgeordnete, besonders gegen Dr. Schöpser und Schrassl, und verurteilte aus das verletzendste den Bauernbund: „Was yat euere chnstlichsoziale Partei Gutes gewirkt? Nichts! Folget nnr eueren Seelsorgern, aber wisset, ober den Seelsorgern steht der Papst und die Bi schöfe. Ter Bauerbund darf nicht politisch sein, er muß eiu Berufs verein sein, wie die Lehrer ihn haben, sonst kommt er mir allen anderen Ständen übers Kreuz Euere Zei tungen schimpfen nur. Ich spreche als tiro- lischer

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Brixener Chronik
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Pagina 4 di 8
Data: 05.05.1906
Descrizione fisica: 8
bahner ?c. Auch einige Vertreter der Presse waren anwesend. Der gute Besuch der Versammlung schreibt sich wohl daher, daß die christlichsoziale Partei auch im Stanzertal immer mehr Anklang und Beifall findet. Unter großem Beifall betrat der Reichsrats und Landtagsabgeordnete Dr. Schoepfer die Rednerbühne. Bevor er zum Thema seiner Rede überging, widerlegte er den vagen Einwurf: „Für Wien sind die Christlichsozialen schon recht, aber darüber hinaus sollen sie nicht gehen.' Es ist doch gut

, daß es für Ideen keinen Schlagbaum, keine Finanzwache gibt. Ein guter Gedanke ist überall gut, in Tirol wie in Wien. Die christlichsoziale Idee ist nicht ein Kampfesruf, sondern ein RufderVer- einigung. Alle Stände, alle Nationen sollen sich einigen zum Schutze gegen die Ausbeuter der Völker, gegen die Geldmächte und gegen die Sozialdemokratie. Und eine Partei, die solches anstrebt, hat wahrlich nicht nur in Wien Berechtigung, sondern überall, auch in Tirol. Dr. Schoepfer sprach dann ausführlich über die Lage

. Die christlichen Eisen, bahner wissen, wo sie Worthalten erhoffen können und wo sie nur gleißnerische Worte zu erwarten haben. Redner plädiert für das Zusammen- halten der christlichen Arbeit erst änd? (Beifall.) Dr. Schoepfer schildert am Schlüsse das Werden der christlichsozialen Presse in Tirol und spricht Über die Aufgabe und Wichtigkeit der christlichsozialen Partei. Sie ist nicht da, die Besserung des katholischen Lebens direkt herbei zuführen. Das ist Sache der Kirche. Aufgabe der Politik

ist es, das zeitliche Wohl zu bessern. Das will die christlichsoziale Partei; sie leistet aber dadurch auch der Kirche die besten Dienste. Zeitliches und Ewiges beeinflußen sich gegenseitig. Wenn wir bessere religiöse Zustände hätten, wäre auch die materielle Lage der heutigen Welt besser. Um gekehrt befördert die materielle Hebung den reli giösen und sittlichen Aufschwung. Woher kommt der religiöse Niedergang unserer Tage? Vielfach daher, weil die mißlich-sozialen Zustände manchem die Erfüllung der religiösen

Pflichten ungeheuer erschweren. Diese schlimmen sozialen Verhält nisse muß man zu verdrängen suchen. Dann kann sich auch das religiöse Leben günstiger gestalten. Die wirtschaftliche Hebung ist somit eine Vorbe dingung der religiösen und sittlichen Hebung. Die christlichsoziale Partei ist bestrebt, erstere Hebung uvt Energie durchzuführen, und macht sich dadurch sehr verdient um die Kirche. Es ist daher eine unverdiente Verdächtigung, die Christlich sozialen als Katholiken zweiter Ordnung hinzustellen

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