Abgeordneten keine Miene machten, ans Mussolinis Bedingungen für die Rückkehr in die.Kammer mit dem Verzicht aus das Mandat zu antworten, ist das Gerücht aufgetaucht, die Negierung be- absichti-ge, sie des Abgeordnetenmandates verlustig zu erklären. Dies könnte verhältnis mäßig leicht durch eine Abänderung der Ge schäftsordnung der Kammer geschehen. Seit 25. Jänner gibt es eine Partei we niger. Die Leitung der Nationalliberalen Partei hat nämlich erklärt, da alle Gruppen dieser Partei der Fascistischen
Nationalpartei beigetreten sind, habe die Nationallibcrale Partei ausgehLrt, zu bestehen. Cs wurde gemeldet, das Ministerium des Innern sei jetzt damit beschäftigt, die Liste der zukünftigen Amtsbürgermeister aufzu stellen, die nach, erfolgter Genehmigung des Gesetzes durch den Senat den Posten des Bürgermeisters in Gemeinden mit weniger als 5000 Einwohnern übernehmen. Wenn immer möglich, würden mit der Würde des Amtsbürgermeisters nicht Einwohner. der betreffenden Gemeinde, sondern Auswärtige betraut
waren, wie erinnerlich sein dürfte, zwei Ministerien vorläufig unbesetzt geblieben, nämlich das Ernährungsministerlüm und das Ministerium fiu die besetzten Gobiete. Die Leitung des letzteren wurde dem Justiz- mmifter Marx anvertraut, zum Minister für Bolksernährung wurde inzwischen Dr. Has- linde ernannt. Dieser war Regierungspräsi dent in Münster und steht dem Zentrum nahe. Di« neue Regierung stützt sich auf vier Parteien, nämlich auf die Bayrische Dolks- partei, die Demokraten, die Deutsche Dolks- partei
eine sehr kritische Stellung einne'hmen wollen. Die Regierung kann sich aber nur halten, wenn die Sozialisten wenigstens nicht aeaen sie stimmen. Rußland. Seit einiger Zeit macht sich in der Kom munistischen Partei Rußlands eine Opposi tion gellend, die sogenannte Petersburger Opposition unter der Führung Kamenews und Sinowjews, di« kürzlich kaltgestellt wur den. Die Petersburger Opposition besteht aus den unerllwegten Anhängern des alten bol schewistischen Programms, während die Mehrhei
t dieses dm Derhällnilssen an passen will, lieber die Verhältnisse in der Kommu- nistischen Partei Rußlands geben Enthülllm» gen Stalins einige interessant« Tatsachen be-. könnt. Bereits im Jahre 1923, jo- berichtet die „Mgasche Rundschau', Hobe in Kißlo- wodsk eine streng vertrauliche Beratung über die Nachfolge Lenins statdgesunden, wobei die Einsetzung eines Triumvirats (Drcior- ausfchuGes) von Drotzky, Sinowjew und Stalin beschlossen wurde. Als jedoch Kanre- tteio und Sinowjew ihre Agitation begannen, forderten