Vicebürgermeister Ugo von Avancini in Levico hatte anlässlich der letzten Gemeinderathswahlen einen Prospekt drucken und vertheilen lassen, den er sür bestimmt hielt, die Anklagen der ..Partei deS Lichte«' gegen die Ge meindeverwaltung der Stadt Levico, die in der Hand des Dr. Ognibeni und einer großen Mehr heit von Gcmeindevertretern liegt und die „Partei der Finsternis' genannt wird, zu entkräften. Avancini verfolgte den Zweck, die thatsächlich sehr günstige Finanzlage der Stadt Levico dar zulegen
, die von der „Partei de« Lichtes' ir Zwetfel gezogen worden war. Die Redaction des „Popolo' run fand den Prospect über die Finanzlage der Stadt Levico unrichtig, sie er- klärte verschicdcne Positionen sür falsch und schloss ihre Ausführungen mit den Worten, „dass de6 jcnige, der diesen Prospect eompiliert habe, ent weder ein Esel oder ein Gauner sein müsse'. Diese Worte nun wurden von dem Beleidigten incriminiert, und da» Schwurgericht Trient saß darüber in zweitägiger Sitzung zu Gericht. Ueber den ProcesS
ist nun im Organe der socialistischen Partei sehr wenig zu lesen, sür die wichtigsten Aussagen der Hauptzeugen waren nicht mehr als wenige Worte zu erübrigen. Der Lüge war Avancini beschuldigt, weil er in dem Prospekte gesagt haben soll, dass dieser gute Stand der Finanzen unter der 25jährigen Amts thätigkeit Dr. Ognibenis erreicht worden sei; ferner soll er den Prospect gefälscht haben, weil er (und darin folgte er dem Beispiele anderer Gemeinden, die in demselben Falle sind) die Btawmactien der Valsuganabahn
, Gemeinderath von Levico und dritte Säule der Ognibenianischen Camorra. Präsident (welcher vergessen hat, den Zeugen zu fragen, welcher Partei er angehöre): „Glauben Sie, dass in dem Prospecte Avancini falsche Ziffern enthalten sind?' Goio: „Nein'. Präsid.: „Erinnern Sie sich, ob man in der Sitzung vom Januar 1900 von definitiver Rechnungslegung gesprochen hat?' Goio: „Nun, es handelte sich nur um den Voranschlag pro 1900.' Präsid.: „WaS denken Sie über den Verkauf de» ,Piano della Casara^?' Goio: „Dass
gegen eine, denn schon da« war ja eine Lüge, das» er die AmtSdauer des Dr. Ognibeni statt auf 22 Jahre auf 25 Jahre taxiert hatte. ES gieng ihm auch gerade so, wie e« dem Dr. Ognibeni geht, der sich heute kaum in Trient sehen lassen kann, ohne auf dem Bahnhöfe insultiert zu werden. Auch Avancini that gut daran, das« er nicht in *) Das scheint uns auch sehr glaubwürdig, da das fragliche Grundstück 1500 Meter hoch liegt und weil die „Partei des Lichtes' viel spater ein in der Nähe der Station Levico gelegenes