1.461 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1911/16_05_1911/TIR_1911_05_16_2_object_357746.png
Pagina 2 di 8
Data: 16.05.1911
Descrizione fisica: 8
Wic sich die christlichsozialc Partei zu den neuen Wchrvorlagcn verhaften wird, ist noch nicht bekannt. Wird aber die „Freistatt' zu behaupten wagen, daß das Herrenhaus gegen jene Vorlagen stimmen wird, wenn das Abgeordnetenhaus dafür gestimmt haben sollte? Indem also die „Freistatt' gegen die Christlich- sozialen den Vorwurf erhebt, die Reichseinheit im Stiche gelassen zu haben, spricht sie die gleiche Be schuldigung gegen „die Vertreter der angesehensten Adclsgcschlcchter' im Herrenhause

aus. Wir hatten vor dem allgemeinen Wahlrechte im Abgeordnetenhaus!: eine konservative Partei. Diese bat in allen die Reichseinheit betreffenden Fragen niemals anders gehandelt, als die Regierung wollte. Und wenn, wie die „Freistatt' ankündigt, eine neue konservative Partei erstehen sollte, so wird sie genau so handeln, wic ihre Vorgängerin. Behufs Gründung einer neuen konservativen Partei haben in Wien, wic die „Freistatt' mitteilen zu müssen glaubt, zwei vertrauliche Besprechungen stattgefunden, „zu welchen sich außer jüngeren

.Kräf ten anch Vertreter der angesehensten Adelsgeschlechter der Monarchie eingefunden Hatten.' Die neue Par tei will die Christlichsozialen nicht bekämpfen, son dern nnr eine moralische Autorität darstellen, welche die Christlichsozialen zwingt, ihrer Ueberzengnng nach nicht nur zu sprechen, sondern auch zu handeln. Das Programm soll aber sonst das gleiche sein. Wäre es denn unter solchen Umständen nicht vernünftiger, in die christlichsoziale Partei einzutreten und inner halb der Partei

einen Einfluß in diesem Sinne gel tend zu machen? Die Bekehrung der Christlichsozialen wird übri gens den Herrschaften nichts nützen, wenn es ihnen nicht gelingt, ihre konservativen Gesinnungsgenossen im Herrenhause auf den gleichen Weg zu bringen. Dieser Versuch wird aber damit enden, daß die vom Herrenhause jene vom Abgeordnetenhaus? am Gän- , gelbande führen werden. Uebrigens wic soll sich eine „neue' konservative Partei im Zeitalter des allgemeinen Wahlrechtes im Volke Boden verschaffen

, wenn sie mit der Forderung auftritt, daß der Demokratisierung Einhalt getan und den Gemeinden ihre Freiheiten beschnitten wer den müssen, daß ein bäuerlicher Bürgermeister oder ein gewerblicher Gcnossenschaftsvorstcher sich nicht zum Abgeordneten befähigt halten darf nnd gar von einem Arbeiter ein solches Bestreben ein an Größen- walin grenzender Machtdünkel ist? Da wird das Volk der neuen Partei wohl allsogleich in hellen Massen zuströmen! Es scheint uns auch den Adeligen kein guter Rat gegeben

1
Giornali e riviste
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1910/12_03_1910/BRG_1910_03_12_2_object_772176.png
Pagina 2 di 22
Data: 12.03.1910
Descrizione fisica: 22
Bürgermeister von Wien hat Dr. Lueger Großes geleistet und sich unsterbliche Verdienste er worben. Das wird im In- und Ausland auch von Gegnern anerlannt und gewürdigt. Auch zu einem bedeutenden Politlter arbeitete sich Dr. Lueger empor. Er schuf sich mit Freunden nach und nach die christlichsoziale Partei in Gemeinde, Landtag und Relchsrat. Ale fein Streben von Erfolg gekrönt wurde, wuchs die Partei sehr rasch Die innere Entwicklung und Durchbildung im christ lichen Geiste konnte nicht Schritt halten

können, wo man in anderen Ländern längst schon war. Das führte in den Alpenländern tatsächlich zum Rückschritt statt zum Fortschritt in der katholischen Bewegung. Dr. Lueger war lange Zeit kein Freund der Einigung der „Klerikalen' der Alpenländer mit den Christlichsozialen Wiens; erst seine Freunde Geßmann usw. drängten ihn zum Nachgeben; ob die Verschmelzung der Ent wickelung der Partei in ihrem Mutterland« vorteil- hast war, ist zu bezweifeln, e« steht Gefahr, daß viele, statt langsam vorwärts zu kommen, an der „schwarzen

' Farbe der anderen sich stoßen und rückwärts oder seitwärts rücken. Für die katholische Bewegung in den Alpenländern war die Vereinigung sicher von Nachteil. Das isl, wie gesagt, aber nicht die Schuld Dr. Lueger«, sondern jener, die sich ihm auf- drängten, die, um Dr. Lueger und seiner Partei näher zu kommen, da» bestehende Bessere in der Heimat im Stiche ließen und bekämpften. Was Dr. Lueger zum großen Volksmann machte, war sein lauterer edler Charakter, unbestechlich, selbstlos, grundehrlich

und pflichttreu. Er hätte un ermeßliche Reichtümer und die höchsten politischen Armier sich erwerben können, härte er gewollt. Er bereicherte sich nicht, nahm nicht einmal seinen vollen Gehalt in Anspruch. Hierin wäre er Muster und Vorbild für viele Politiker auch in seiner Partei gewesen. Es ist bekannt, daß er es nicht gerne ge sehen, wie seine Freunde gar so sehr nach Minister- Posten strebten. Dr. Lueger hat verhältnismäßig arm gelebt und dürfte kein große» Vermögen hinter- lassen. Dar ist heutzutage

Tüchtigkeit des Kandidaten, sondern nur mehr von der Partei die Rede — man soll nach christlichsozialem Rezepte nicht mchr passende Ab- geordnete, sondern nur Parteileute wählen; das andere ist Nebensache. Die sonderbarste Be- hauptung ist die, daß die Wähler den Sozi helfen, wenn nicht ein christlichsozialer Abgeordneter gewählt wird. Die Blätter müssen die Wähler wirklich für blitzdumm halten, wenn sie dieselben für fähig halten, zu glauben, es ist ein Gewinn für die Sozi, wenn Tirol einen Mann

2
Giornali e riviste
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1894/15_08_1894/BRG_1894_08_15_3_object_759602.png
Pagina 3 di 12
Data: 15.08.1894
Descrizione fisica: 12
. So jubeln ihre Gegner in allen Tonarten. Wir behaupten, daß viele „Politiker' tlnserer Partei aus Leibeskräften arbeiten, um diese unsere gegnerische Partei in ihrem Siech- thum auszuhalten, sie zu stärken und ihr Gesundung zu bringen. Ueber die Abbröckelung der libera len Partei schreibt die „Agramer Ztg.' folgender maßen: „Offiziell herrscht in Oesterreich die „Koalition'. In dieser Koalition ist die deutsch liberale Partei, parlamentarisch genommen, die stärkste, sie hat mehr als hundert Stimmen

im Abgeordnetenhause. In der Bevölkerung selbst ist ihre Stellung eine solche, daß sie seit 1879 nicht ein einziges neuer Mandat mehr zu ge winnen imstande war, sondern ununterbrochen selbst die sichersten Mandate verliert. Sie ist die zeotralistische StaatSpartei pur sresllsnos und von den 14 Abgeordnetensitzen der Haupt stadt hat sie nur noch die Hälfte inne! Sie ist die deutsche Partei, wenigsten- nennt sie sich so, aber sie verliert gerade in den rein deutschen Provinzen immer mehr und mehr an Boden. Kärnten

wurde als die getreueste der getreuen Provinzen angesehen, jetzt gilt eS fast als sicher, daß sie die beiden dort erledigten Mandate ver liert. Da- derzeit erledigte Bruck-Leobener Mandat ist das letzte BolkSmandat in der grünen Steiermark, da» die Liberalen besitzen, und sie werden er wahrscheinlich verlieren. Auch Czer- nowitz gehörte unbestritten zu ihrem „Besitzstände', auch dort find sie bedroht. Sollte nun die li berale Partei, der die Nationalen und Antise miten ein Mandat

nach dem andern abjagen, die vier Sitze, von denen ich sprach, verlieren, so bliebe sie noch immer die stärkste Partei im Parlamente, aber ihre Schwäche im Lande und Volke wäre wieder einmal eklatant vor aller Welt bewiesen. Und rS ist eine alte Erfahrung, daß keine Partei auf die Dauer sich auf einer rein künstlichen Basis erhalten kann. Große Staatsmänner haben eS versucht, Parteien und Systeme zu halten, die keinen Boden in der Bevölkerung hatten, niemand entwickelte darin größeres Geschick als Guizot; der Erfolg

bleibt aus, weil das Unnatürliche nicht für die Dauer sich behaupten kann. Man hat sich oft gewundert, daß die deutschliberale Partei, trotz ihrer nume rischen Stärke im Parlament, so wenig Einfluß ,n der Regierung und Verwaltung besitzt. Hier haben sie die Lö sung des Räthsels. Die maß- wissen ganz gut, daß diese beiden Minister zwar nicht parlamentarisch, aber politisch vollkommen in der Luft schweben, daß nur eine Minderheit der Bevölkerung hinter ihnen steht, daß sie Ge nerale

3
Giornali e riviste
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1909/24_12_1909/SVB_1909_12_24_2_object_2549782.png
Pagina 2 di 12
Data: 24.12.1909
Descrizione fisica: 12
Seite 2 Tiroler Volksblatt 24. Dezember 1909 weise hier nur ein kleines Zitat auS der allerletzten Zeit. Die „Germania', das führende Zentrumsblatt, schreibt im ersten Blatt der Nr. 288 vom 17. De- zember 19V9: „Eine konfessionelle Partei. In der Kreuzzeitung führt „ein Ravensberger' Beschwerde darüber, daß der konservative Parteitag es versäumt habe, seiner Stellung zur evangelischen Kirche Ausdruck zu geben. Er meint, die treu evangelische konservative Partei dürfe keine Ge- legenheit

vorübergehen lassen, sich zum Evan. gelium zu bekennen. Der Ravensberger und die Kreuzzeitung, die seine Zuschrift abdruckt, betrachten also die konservative Partei ohne weiteres als eine konfessionelle evangelische Partei. Dem Zentrum aber hält man immer mit Entrüstung vor, daß eS eine konfessionelle katholische Partei sei, die nicht geduldet werden dürse. Wir haben schon früher gesagt, daß die konservative Partei in demselben Sinne als evangelisch bezeichnet werden könne, wie das Zentrum als katholisch

. Nicht zum ersten Male bestätigt die Kreuzzeitung diese unsere Aus- faffung.' Dabei ist aber das Zentrum keine konsessio- nelle Partei, denn eS ist nicht ausschließlich eine Organisation zur Erreichung oder Verteidigung religiöser — konsesfioneller Zwecke. DaS Zentrum hat außer dem genannten noch viele andere Arbeits- ziele und selbst seine Vertretung religiöser Interessen beschränkt sich prinzipiell nicht auf die Interessen der katholischen Konfession; wie oft sah man das Zentrum Hand in Hand mit dem gläubigen

und ähnlichen „berechtigten Gewaltmitteln' einer ge knebelten Partei, sondern nur von treuer Weiter arbeit. Man hörte nichts von „glünigen Zangen' und sportsmäßigem Ministerstürzen. DaS revolu tionäre Ankämpfen gegen die von Gott bestellte, wenn auch selbstgewählte Obrigkeit ist aber nicht Zentrumsbrauch, sondern das angemaßte Vorrecht der liberalen und radikalen Parteien. So steht nun daS Zentrum vor uns als eine konservative Partei ohne fich konservativ zu nennen, als eine katholische Partei

, ohne eine konfessionelle Partei zu sein. Und da will der „Tiroler' und mit ihm noch viele andere eine Parallele ziehen zwischen dieser herrlichen Partei und den Christlichsogialen Oester reichs! Nein, daS geht nicht parallel, daS geht überS zwerch. Beim Zentrum Gerechtigkeit gegen alle, bei den Christlichsozialen Rassenantise- mitiSmuS und Nationalismus im Sinne der deut schen Gemeinbürgschaft. Dort Hochhaltung deS christ lichen Sittengesetzes auch im Wahlkampf, hier Er laubtheit aller Mittel, wenn sie Mr Erfolg ver

4
Giornali e riviste
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1908/09_01_1908/TIR_1908_01_09_1_object_159067.png
Pagina 1 di 12
Data: 09.01.1908
Descrizione fisica: 12
^r und v. Lens, sowie Siauhaliereira: <^rai Ceschi. der als Negierungsver:rc-.rr erschienen w.:r. Er > hob die Bedeu'.u«^ des he»U'.gcn TageS hervor, da biSnnn noch iein -.'.'iini^er ui Bo^en im Kreise seiner Parteigenossen .'.schienen sei und in einer öffentlichen Versaumin!^ aesv'eochen habe. Se. Ei'zellen^ Dr. (>>e>;manü sei von der chrislüchsozialen Partei da^n desin.nieri worden, die Partei im Nate ter K'.vnr ?n vertreten. Er bat sodann die Versamminn^, in. ernüer Ruhe den Ausführungen der hochges

habe in d?r christlichsozialen Partti diese Umgestal tung nickt mir überschäumenden Gefühlen begrüßt. Man ' sagte sich in der Partei, daß es nicht nur ans die Um- i gcstaltuug der Form ankomme, sondern daß diese Form auch von nenem Geiste beherrscht sein müsse. ^ AUeS habe der Notwendigkeit zugecrängt, das Wahl recht auf die breitesten Schichten dcS ^,^6 aus zudehnen und aufzubauen. Der Demokratie gehöre ^ die Zukunft des öffentlichen Lebens. Es sei zu hoffen, daß eine bessere Zukunft ven Böllern Oester reichs

glatt vor sich ging. Das neue Wahlrecht brachte neben vielen angenehmen Ueberraschnngen dem zusammentretenden Abgeordnetenhanse auch manche unangenehme. Zu diesen nnangenehinen Ueberra schnngen zählte — das sei gar nicht geleugnn — daZ sehr st ir'e Anschwellen der Sozialdemokratie im neuen Hause. Die große -»zahl Ma-ivate, die die Sozialdemokratie i^i dem letzten Gahlkampse zu er ringen wüßt--, entspreche aber nickt ihrer natii'lichen Entwicklung und der ziffermäßigeu Verbreitung ihrer Partei

im Volke. Nur die Zerfahrenheit in den bürgerlichen Parteien - allerdings auch die gnte ^ Organisation der Sozialdemokratie, an welche die Organisation der christsichsozialen Partei leider noch nicht heranreiche —. habe es zuwege gebracht, daß ohne innere Berechtigung foviele Sozialdemokraten ....''.5 '.'>:!;akl ko.r.i>:e'.:. .'V '. ? ies !»,>».' l >»ii;em .!l '.cis d-.: .iii .'rc .u tvnineu. ^':ue .üizzerer !i Ai.'geor.-!!el.'!»uaiieare» -rft.il ^'.'.ibl^.iiige zur :-.-o.' 'ibr vi«t>: S'.ic!>>vahleu

eine iniernaiienale kartet sei. habe die iuter nationale >nage vor der Sozialdemokratie nicl?t Halt gem i.ht nnd in der svzialdevnokrati'chen Partei selbst sich a^.'ch sibun sehr bemerkbar gemacht. Die nene Regierung .ocree die allmähliche Vösnng der Natio- nalitätensiage anznureben habe» nnd sie habe ancl> sibon erklärt, dies Inn zn wollen. In unserer RcichS- bälsle leben sieben !)tatioiialiläten und da seien na tionale Reibungen unvermeidlich und werden auch im neuen Volksparlameme nichi zn vermeide

5
Giornali e riviste
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1873/03_09_1873/SVB_1873_09_03_1_object_2500876.png
Pagina 1 di 6
Data: 03.09.1873
Descrizione fisica: 6
IX. i» seine« Schreib«» > «om ». Dezember lvos au den Redakteur de» Tiroler Volkkblatte». VI. (XII.) Jahrgang. Bozen, Mittwoch, 3. September. 1873. WahIbetra chtu n g e n. Nach den traurigen Bildern, welche die Patrioten von Tirol im letzten Artikel an sich vorüberziehen sahen, wenden wir Ms jetzt zu freudigern. Wir haben dort die liberale Partei geschildert, wie sie ist, nicht wie wir sie uns denken ; sondern wie sie sich in ihren Reden und Handlungen selbst gekennzeichnet hat. Es wird jedem klar denkenden

Partei mit allen erlaubten Mitteln einzustehen und insbesondere bei den Wahlen seine Stimme solchen Männern zu geben, welche vermöge ihrer Grundsätze Vertheidiger der Wahrheit des Rechtes und der Redlichkeit sind. Darum fordert unser hochverehrter Fürstbischof: „Wählet Männer, welche den Muth haben, offen und frei ihre Achtung vor dem hl. Vater zu bezeugen, die Lehren der Kirche zu bekennen und ihre Gebote zu beobachten. Wählet Männer, welche in den Fragen, die das Verhältniß zwischen Kirche

liegt schon im Namen. So ist eine österreichische Partei, also nicht wie unsere Gegner eine nationale, nicht eine deutsche Partei, nicht eine czechische, nicht eine polnische, nein, kein österreichischer Bürger ist ausgeschlossen; das ganze schöne Reich mit allen seinen Völkern und Sprachen umfaßt sie, ja 'die „engherzigen und fanatischen' Ultramontanen haben nicht einmal Andersgläubige ausgeschlossen; nicht allein Katholiken, auch- Protestanten sollten Mitglieder dieser Partei

sein können, wenn sie das zweite wollen, was in diesem Namen ausgedrückt ist, das Recht. Denn die österreichische Partei ist eine Rechtspartei. Nichteine Partei, welche um jeden Preis für sich die Herrschast will, nein, eine Partei, welche mit allen erlaubten Mitteln die Herrschaft des Rechtes anstrebt, eingedenk des Grundsatzes: ^ustitig. tunäa- wevtum reAnorum. (Die Gerechtigkeit ist die Grundlage der Reiche.) Wohl wissend, daß leider heutzutage zwischen Gesetz („Verfassung') und Recht, zwischen Gesetzlichkeit

und Rechtlichkeit häufig ein sehr großer Unterschied obwaltet, hat diese Partei sich nicht für irgend ein Gesetz oder eine Verfassung gebildet, sondern als Vorkämpferin des 'Rechtes.^ Dadurch ist sie auch den übrigen Parteien weit voraus in der Beständigkeit; denn während wir bei unsern liberalen Ver fassungsschwärmern sehen, daß sie trotz ihrer Gesetzlichkeit und Ver fassungstreue heute für diese Ordnung und morgen für die entgegen gesetzte begeistert sind, ist der Begriff des Rechtes wi? der Wahrheit

6
Giornali e riviste
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1907/23_03_1907/SVB_1907_03_23_1_object_2541653.png
Pagina 1 di 8
Data: 23.03.1907
Descrizione fisica: 8
-sozialen Partei. In der christlich-sozialen Partei muß seit eini ger Zeit etwas nicht mehr recht stimmen, denn die Parteipresse sieht sich fort und sort genötigt, das bedrohte Ansehen der bisher allmächtigen Führer Schraffl und Schöpser ernstlich den eigenen Parteigenossen gegenüber in Schutz zu nehmen. Mit noch größerem Ernst werden die Christlich- Sozialen immer häufiger an Parteipflicht und Parteidisziplin gemahnt. Solch väterliche Mahnun» gen enthält auch der Leitartikel des „Tiroler

väterlich-sanften Backenstreiche ihre festigende Wirkung wider Erwarten versehlen sollten. Uns interessiert weniger der häusliche Streit der Christlich-Sozialen. Die Herren Schrassl und Schöpfer mögen selber sehen, wie sie den Brand, den sie sich durch ihre Verhetzungsarbeit und durch starre UnNachgiebigkeit in der eigenen Partei an gezündet haben, wleder zu löschen vermögen. Wichtiger erscheint uns eine andere Bemerkung des erwähnten Leitartikels. Aus Sillian kommen nämlich seit neuestem nicht bloß

, . Salzburg und Steiermark den Christlich-Sozial< n beitreten werden und zu allem Ueberfluß der bisherige Abg. Dr. Ka- threin sür den Reichsrat nicht mehr kandidiert, so sind die Tiroler Konservativen als von den Christlich-Sozialen getrennte Partei im Reichsrate nicht bloß überflüssig und schädlich, sondern gerade zu unmöglich. Weil es sich bei diesem von Herrn Schrassl ausgeg benen Partezettel um unser parteipolitisches Leben handelt und wir noch Lebenskraft in allen Gliedern spüren, und darum weder

sehr oft christlich soziale Führer in Tirol als Redner aufgetreten; sie haben über alles Mögliche gesprochen und das wirtschaftliche Programm der Christlich-Sozialen weitläufig entwickelt. Aber über das Verhältnis der christlich-sozialen Partei zu den kirchlichen Forde rungen an den Staat, über das Reichsvolksschul gesetz. über die Aufhebung des Konkordates, über die Revision der kirchenpolitifchen Gesetze, welche wir noch immer aus der liberalen Hochflut mit schleppen, haben sich sämmtliche christlich

von Christentum und katholischen Forderungen können wir bei einer Reichspartei, welche, wohl gemerkt, die einzige katholische Partei im Reichsrat sein will, unmöglich zufrieden sein. Wir können au die ewigen Rechte der hl. Kirche nicht verzichten, wir können die unverjährbaren Rechte des katho lischen Volkes nicht preisgeben, wir können auch nicht den Anschein dulden, als ob, falls Ehereform und „Freie Schule' unterbleiben, an der „christlich deutschen Gesittung' in kirchenpolitischer Beziehung weiteres

7
Giornali e riviste
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1900/23_05_1900/SVB_1900_05_23_9_object_2520362.png
Pagina 9 di 10
Data: 23.05.1900
Descrizione fisica: 10
gehört aber nicht bloß, dass er in Sachen des Glaubens und den Sitten das erste Wort redet; zum Regieren gehört auch, dass er das Schädliche hintanhält und das Nützliche fördert, dass er das größere Gut dem minderen vorzieht und das kleinere Uebel vor dem größeren wählt, wenn nicht beides vermieden werden kann. Der Bischof kann ver möge seiner Reg'erungsgewalt gar wohl sagen: „Diese Zeitung, diese Partei würde manch Gutes stiften, aber das Uebel, das sie durch Störung der Eintracht?c. an richtet

uns Priester „rein poli tische Fragen,' die ganz und gar nichts mit der kirchlichen Regierung zu thun haben ? Die Zeitungen und Partei- ungen einmal gehören ganz gewiss nicht dazu! — 2. Man sagt: „Der hl. Vater ist ja selbst den socialen Bestrebungen hold, er will, dass auch in zeit licher Hinsicht etwas für das arme Volk geschieht.' Antwort: „Gewiss; aber er will, dass es ge schieht im Einvernehmen mit dem Bischof, nicht in einer Weise, wie dieser es nicht will, nicht so, dass es mehr Schaden als Nutzen

ich wieder die Ansicht ändern' :c. — Ich erwidere: „Jeden falls darfst du dich n i e dem Bischof wider setzen, das ist außer allem Zweifel! Nie darfst du gegen seinen Willen eine Partei gründen, nie eine Zeitung, die er nicht haben will, falls du ein wahr haft gehorsamer Katholik oder gar Priester sein willst! Verschiedener Ansichten sind die Bischöse auch oft in an dern Punkten, z. B. im Fastengebot: der eine ist milder, der andere strenger. Aber deswegen fällt es keinem wahren Katholiken bei, dem Bischof

.' — Antwort: Im einen wie im andern Falle war der gegentheilige Wille derbeiden Bischöfesattsäm bekannt, es fehlte nichts als das Folgen. Ein Bifchof kann nicht immer rufen: „Ich verbiete es!' Das sollte es gar nicht brauchen! 6. „Aber der hl. Vater hat ja den Dr. Lueger und die Christlichsocialen Wiens belobt, ergo —' Mag sein, sie haben dort auch sehr viel gewirkt. Dort traten sie vor allem den Juden entgegen, nicht einer altehrwürdigen conservätiven Partei, eine solche gab

es dort nicht. Und gegen die Uebergriffe der Juden sich zu wehren, war längst in Wien eine Nothwendigkeit, das sah jeder ein, daher der rasche Fortschritt der neuen Partei. Nebenbei bemerkt, hatten die Wiener Christlichsocialen auch tüchtige Führer. In Tirol hin gegen kämpfen sie seit ihrem Bestände gegen die Alt- conservativen. Geheim und offen lassen sie es sich überall anerkenneu, dass sie diese Partei langsam ver schlingen möchten. Aber eine Partei, die so begabte, verdiente Männer zu den ihrigen zählt, die zum wenigsten

8
Giornali e riviste
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1908/06_06_1908/SVB_1908_06_06_2_object_2544855.png
Pagina 2 di 10
Data: 06.06.1908
Descrizione fisica: 10
Seite 2 Tiroler Volksblatt 6. Juni 1908 dienerei hat ihre Partei bisher das Menschenmög lichste geleistet. War es nicht bedingungslose Re gierun gs dienerei, als die christlich-soziale Partei den Ausgleich mit Ungarn schluckte, durch den nach dem „Tiroler' „Gesamtösterreich verkauft und ver raten' wurde? Ist es nicht bedingungslose Re gierungsdienerei und Verrat der Bauern, wenn die christlich-soziale Partei die alten Steuern alle (mehr als 2000 Millionen) bewilligt und noch neue Steuern sür

die Bauern aufbringen hilft? Wie zeigt sich darin die versprochene Hilse sür die „von der Steuerlast fast zu Boden gedrückte bäuerliche Bevölkerung'? Ist es nichtRegierungsdienerei und Verrat der Religion, wenn die christlich-soziale Partei in der Wahrmund-Frage selbst nach dem aufrichtigen Geständnisse christlich-sozialer Abgeord neten soviel wie nichts tut und zum Teil jene noch verfolgt und bekämpft, die ihre Pflicht zu tun entschlossen sind? Ob in der Frage des serbischen Handelsvertrages

des Schrafflschen Bauernbundes zu sorgen, hat der Weinbauernvund und die konserva tive Partei jedenfalls keine Verpflichtung. Für den Zwiespalt im Schrafflbund lassen wir die christlich-sozialen Abgeordneten selber sorgen, er droht ja schon dort auszubrechen, wo sich weder Konser vative noch ein Weinbauernbund rühren. Wenn wir nach eingenommenem Abendessen noch einen kleinen Spaziergang in freier Lust machten. Am Morgen des Weißen Sonntags betraten wir Pilger den Dom, unter dessen großer Kuppel das heilige Haus

vereinbar ist, mitzuarbeiten ihrem gegenwärtigen wie ihrem früheren kirchlichen Oberhirten die Dornenkrone zu winden; wenn sie Gewissenlosigkeit andichtet, nachdem sie jahrelang zur wahrhaft ge^ wissenlosen Agitation ihrer Partei geschwiegen und mitgewirkt hat, so haben wir für sie nur das eine Wort: Heuchlerin! Es folgt in ihrem Artikel ein Kompliment sür ihre Abgeordneten und tut ihren Lesern kund, „daß außer den tirolischen Abgeordneten noch einige hundert Herren in Wien unten mitreden und da her

die ganze Geschichte nicht so leicht und einfach sei, wie sie Psarrer Schrott den Bauern Vormacht-. Nun, um so besser haben die christlich-sozialen Tausendkünstler Gelegenheit, ihre Kunst zu zeigen. Pfarrer Schrott gehörte einer kleinen Partei an und auch außer ihm wann noch einige hundert Herren in Wien; leicht und einfach ist es auch nicht gewesen, das Weingesetz durchzubringen, aber ge gangen ist es doch! Die Tiroler Abgeordneten werden doch Hilfe finden bei der riesigen, 9ö Mann zählenden christlich

9
Giornali e riviste
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1872/04_07_1872/BTV_1872_07_04_2_object_3058481.png
Pagina 2 di 6
Data: 04.07.1872
Descrizione fisica: 6
nicht an die Zukunft zu appslliren, die beredtesten Ergebnisse der jüngsten Vergangen heit und Gegenwart können darüber belehren, wer. die Interessen der staatserhaltenden Partei in Oester-iA.'-'^ reich vertritt und das Wohl der Bevölkerung ernst im Auge hat, ob jene, welche unbekümmert um den klaffenden innern Widerspruch ihrer Parole bald mit diesem, bald mit jenem Extrem spelnliren, oder jene, welche mit Treue und in rastloser Arbeit den ein heitlichen Grundgedanken ihres StrebenS verfolgen lZoSLSQ»» ZterxZo

schengedenken nickt erlebt wurde, richtete gestern hier und im P-stherCouiitate ungeheure Verwüstungen an. Ein Knabe wurde erschlagen, mehrere Personen wer den vermißt. Pesth, 2. Juli. Aus den Kreisen der Deak-Partei bringt „Pesti Naplo' einen bemerkenswerthen Artikel über die Partei-Constellation und die Stellung deS'^ Ministeriums im nächsten Reichstage. Die Deak- Partei werde im Reichstage ohne die Croaten eine Zweidrittel-, mit den Croaten eine Dreiviertel- Majorität haben. Gegenüber

den föderalistischen und sonstigen oppositionellen Blättern, welche von einer Ministerkrisis sprachen, bemerkt „Naplo', Mini sterkrisen müßten eine ernste Ursache hahen, welche aber nicht vorhanden sei. Ministerkrisen in Ungarn werden nicht in geheimen Conventikeln, sondern im Reichstage gemacht. Ohne Willen der Deal Partei kann dem Ministerium kein Haar gekrümmt werden. Die Regierung aber ist der Ausfluß der Deak-Partei, und so lange sie ihrem Berufe, die Jveen der Partei zu realisiren. entspricht

, ist sie unerschütterlich. Fallen könnte sie nur, wenn sie diesem Berufe untreu würde.— DaS bisherige Wahlresultat ist folgendes: 205 Dea« kisten, 112 Oppositionelle; die Deak-Partei hat50 Be zirke gewonnen, 20 Bezirke verloren. — In Siebenbürgen ist es der Opposition dennoch gelungen, die geschlossene deakistische Herr- schast aufzurollen. Der Aranhofer Stuhl wählte zwei Oppositionelle, die Deak-Partei verlor außer- dem einen Sitz in Kaschau. Georg Dartal fiel in Iakofälva durch. In Udvary unterlag gleichfalls

die Deak-Partei. In Mediasch wurden der pen- siönirte Major Sachsenheim und der Ministerial- Sekretär Schreiber (beide Altsachsen^ gewählt. Stand der Wahlergebnisse: 203' Deakistek, 109 Oppofi '!«2ev »Vuiüdrr». v'Ikusev 'icieaksl kos?eo«» Zries. . l'stsed . lnosdr liall . . SckvIUl. Nriilerr ^VSrrl . linkst« Iloneol Sltloek

10
Giornali e riviste
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1910/30_07_1910/SVB_1910_07_30_2_object_2551728.png
Pagina 2 di 10
Data: 30.07.1910
Descrizione fisica: 10
machen. Sie werden es schließlich noch so weit bringen, daß sich in ganz Tirol überhaupt kein anständiger Mensch mehr hergibt, die Leitung eines katholischen Blattes zu übernehmen. Höchst sonderbarerweise — und das ist den Herren im Piusvereinsrat doch wohl nicht unbe kannt — liegt dermalen die Hauptstärke der konser vativen Partei in ihrer gut geleiteten Presse. Es ist daher eine sehr billige Kampfesart, die katholi sche Presse im allgemeinen vor allen anständigen Leuten zu mißkreditieren. Der Hauptschlag trifft dabei

natürlich bei der gegenwärtigen Lage der Dinge immer die konservative Presse und somit die konservative Partei. Soviel uns bekannt ist, behauptet der Pius vereinsrat, daß in ihm beide Parteien vertreten seien, die konservative und die christlich soziale. Die konservative Partei bietet ihren Anhängern sehr häufig Gelegenheit zu offener gründlicher Aussprache. Vor gar nicht langer Zeit war eine äußerst zahl- reich besuchte Vertrauensmännerkonferenz in Inns- brück. Da wäre es am Platze gewesen, eventuelle

Schäden der konservativen Presse unnachsichtlich zu rügen. Aber man hat kein Sterbenswörtchen ge hört, im Gegenteil die Haltung der konservativen Presse wurde allseits gebilligt und ihr das Ver- trauen ausgesprochen. Entweder haben also damals die konservativen Herren des Unterlandes sich nicht getraut etwas zu sagen — und dann reden wir nicht mehr weiter -— oder aber sie finden es nicht der Mühe wert, sich um die Veranstaltungen ihrer Partei zu kümmern. Dann aber sagen

wir ihnen, daß sie selbst zuerst die Pflicht gegen ihre eigene Partei erfüllen sollen, bevor sie sich zu Kritikern auswerfen. Eine andere Frage ist dann noch die, ob der Piusverein überhaupt die moralische Kompetenz Der Sarner wußte nicht, sollte er solgen oder bleiben. Da machte der Gesürchtete halt. „Teufelt!' dachte sich der Sepp, „jetzt muß ich lei nachgeh'n, sonst kehrt er sich am End gar noch um' und trabte mit dem Böckl nach. So ging es zur Stadt hinein. Die Leute machten sreilich große Augen. Darum schob der Beißbär

, wenn ihr euch lieb habet unterein ander.' Es ist aber ein müßig Ding, die Liebe zu predigen, wenn man sie selbst nicht hat. Worte verhallen, Taten möchten wir gerne sehen. Die konservative Partei kann stolz sein auf diese 6130 Kr.! Denn sie stellen ihr das Zeugnis aus, das sie mit völliger Objektivität und mit peinlichster Rücksicht auf die andere Partei sich am Werke des Piusvereines beteiligt hat. Man mag lächeln über diese selbstlose Zufriedenheit. Aber das Zeugnis politischer Ehrlichkeit ist heute in Tirol

11
Giornali e riviste
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1911/14_06_1911/SVB_1911_06_14_2_object_2554547.png
Pagina 2 di 8
Data: 14.06.1911
Descrizione fisica: 8
, daß diese auch von den in dieser Versammlung anwesenden christlich, sozialen Agitatoren und Wählern, die doch ohne Zweifel alle Katholiken sind, ruhig hingenommen wurde, ohne daß auch nur ein einziger sich erhoben hatte, um als gläubiger Katholik flammenden Pro test zu erheben, beweist, daß viele Chriftlich-Soziale in Tirol, sowohl Führer als Wähler mit diesem Grundsatze einverstanden sind. Wenn diese Herren aber sich so benehmen, dann sind sie sehr undankbar und sehr unlogisch. Denn gerade in Tirol verdankt die christlich.soziale Partei

den größten Teil ihres Einflusses und Anhanges den christlich sozialen Priestern, ist doch das Haupt der Partei in Tirol ein Priester. Sie wird sich aber doch nicht selbst ins Gesicht schlagen wollen, oder gilt dieser Grundsatz nur gegen die konservativen Priester, denn nur so hat die Ausforderung zum Kampfe gegen die Priesterherrschaft von christlich sozialer Seite einen Sinn. Die Landesparteiltitung der Vorarlberger Christlich-Sozialen forderte jüngst die Konservativen Tirols auf, im Interesse

seine Verachtung ausspricht, preiszugeben. ES ist auf alle Fälle ein Vorgehen, das ganz und gar kein Vertrauen auf die Wahrnehmung der katholischen Güter von dieser Seite erwecken kann. Auch gegen die Adeligen sollte man sich nichts gar so sehr ereifern, steht doch an der Spitze der christ lich-sozialen Partei ein Adeliger, Prinz Liechtenstein, der sich ungeheure Verdienste um dieselben erworben hat, und eine große Menge anderer Adeligen sitzen in ihren Reihen, auch in Tirol haben wir zwei Adelige drin, Herr

v. Guggenberg und Herr v. Leys. Viele Tiroler Christlich-Soziale scheinen wirklich allen Kohl zu essen, den man ihnen darreicht. Ein katholischer Zuhörer. Entgegnung. Wir haben bereits in vorletzter Nummer die gschaftige Einmischung der Vorarlberger christlich sozialen Parteileitung entsprechend zurückgewiesen. Wir lassen hier noch die offizielle Entgegnung der Tiroler konservativen Partei folgen: Dieselbe lautet: Die christlich-soziale Landesparteileitung in Vorarlberg hat sich veranlaßt gefühlt

, jener in Tirol mit einer gegen die katholisch, konservative Partei gerichteten geharnischten Erklärung beizu springen. Soweit in derselben dem lebhasten Bedauern über den in Tirol herrschenden Zwiespalt Ausdruck gegeben wird, pflichten wir demselben vollständig bei, lehnen aber jedwede Schuld an diesem traurigen Zustande ab. Wir stellen die Tatsache fest dak nicht die katholisch-konservative Partei die Spaltung hervorgerufen hat, daß vielmehr maßgebende Ab- geordnete der christlich-sozialen Partei

12
Giornali e riviste
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1907/15_01_1907/TIR_1907_01_15_1_object_233420.png
Pagina 1 di 8
Data: 15.01.1907
Descrizione fisica: 8
ReichsratS-vahlen in Tirol weit übn: Tirols Grenzen hinaus die öffentlich: Auf merksamkeit in Anspruch. In jenen großen Tagen konzentrierte sich das ganze Interesse auf daS fünfte Kurienmandat, um das Exzellenz Baron Dipauli mit dem Sücgecmei'ter Schrafft von Sillian ranz. Die christlich soziale Partei errang dort ihren Ecstlinzsi'ie g trotz eines bei spiellosen Terrorismus der G eMer und trotz dem man die Christlich sozialen mit diplomatischen Kompromiß- Verhandlungen durch Wochen von der eigentlichen

nach Kompromissen ! suchen, nach Bundesgenossen tasten, ernsten Stellungnahmen hilflos ausweichen und nicht wissen, wie sie sich zu verhalten haben, da sie von keinem Zielbewußlssin getragen werden und die Furcht ihre Wangen bleicht, sie könnten oben oder unten Mißstimmung erregen, geht die christlichsozials Partei in allen Fragen aus den Kern der Sache ein und läßt sich dabei nur von dem einen Gedanken leiten: Nützt die Sache dem Volke oder nicht ? Eine andere Fragestellung kennc die christlichsoziale Partei

nicht und durch diese offene Stel lungnahme, die allen Zirkelkün sten der Diplomatie, die vomVolke ja nie gebilligt wurde, so gründ lich ausweicht, hat sie im Volke immer tieser ihreWurzel geschla gen. Alle Gesellschaftskreise find heute von der christlichsozialen Jd:e ersaßr und ihr er ziehlicher Einfluß macht sich überall geltend. Bei uns in Tirol steht man, wie die an deren Parteien sich die Köpfe zerbrechen, wen wohl die christlichioziale Partei in den ver schiedenen Wahlkreisen nominieren werde. Man schreibt davon

- liberalismuL zu seiner Wählerfopperei brauchte und in seiner Mandatgier durchstreifen mußte. Die Christlichsozialen arbeiten auch in ihrer Wahlagitation offen. Sie haben keine gehei men Parteikonventikel, wo eine Tischgesellschaft über die Austeilung der Wahlkreise an ihre Günstlinge entscheidet. Die Christlich- sozialen sind nicht nur gegen außen hin, sondern auch in ihrer Partei-Organisation demokra tisch und sie kennen nur eine Fessel ihrer Mitglieder und die heißt: Partei dis- Z i p l i n. Bevor

nicht—gemäß dem in der EndeDezember bei offenen Türen in Innsbruck stattgefundenen Parteiversammlang gefaßten Beschlüsse — die Vertrauensmänner der einzelnen Wahlkreise sich die Reichsratskandidaten ausgesucht haben, find alle Meldungen über Nominierungen christ lichsozialer Kandidaturen oerfrühr. Das; die Alarmnachrichten, die christlichsozials Partei leitung stehe mit anderen Parteileitungen in Fühlung, um Wahlkmnpromisse zu schließen, der Logik entbehren, ist unter solchen Verhältnissen naheliegend

13
Giornali e riviste
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1892/22_01_1892/BRC_1892_01_22_2_object_145274.png
Pagina 2 di 8
Data: 22.01.1892
Descrizione fisica: 8
nach vorwärts erscheinen muss, wenn ein Mitglied der liberalen Partei infolge der Bezeichnung der Führer dieser Partei in den Rath der Krone berufen wird, dass hierin eine Anerkennung des solange bestrittenen liberalen Part ei st andpuuktes gelegen sei. Er glaubt, dass deshalb die Beziehungen zwischen der Regierung und der liberalen Partei freundschaftlicher sein und allmählig sich ein Verhältnis gegen seitigen Vertrauens herausbilden werde. Demungeachtet erklärt Dr. v. Plener, werde die liberale Partei

nicht zu einer parlamentarischen Regierungspartei im wirklichen Sinne des Wortes; sie behält sich trotz des Eintrittes eines Partei mitgliedes in die Regierung die Freiheit der Action und Entschließungen nach sachlichen und politischen Erwägungen vor, und diese Freiheit der Action gelte nicht allein gegenüber der Regierung, sondern noch mehr gegenüber den andern Parteien — ein sogenanntes Kartell von Majoritätsparteien bestehe heute ebensowenig als bisher. Minister Graf Kuenburg bestätigte seiner seits im Club der Vereinigten

Linken diese Auf fassung v. Pleuers und bemerkte, dass er auch fortan Mitglied der Partei bleibe, in dem Club erscheinen, an den Berathungen desselben theil- uehmen und in den Grenzen der beschworenen Amtspflicht den Club eventuell über die An schauungen der Regierung informieren werde. Graf Kuenburg sprach die Ueberzeugung aus, „dass die Auffassung seiner Stellung auch von der Regierung getheilt und ausdrücklich als richtig anerkannt werde'. Nach diesen bedeutungsvollen osficiellen Ema nationen

der liberalen Parteileitung und des Ministers Grafen Kuenburg, welche vom Minister präsidenten stillschweigend hingenommen und in keiner Weise abgeschwächt wurden, ist eine Stärkung der liberalen Richtung in der Regierung un zweifelhaft eingetreten. Diese Aenderung der politischen Situation zugunsten der liberalen Partei wurde auch von dem Club der Conservativen, welcher sofort nach Wiedereröffnung der Session nach den Weihnachts ferien zu einer Berathung zusammentrat, ein stimmig als eine Thatsache erkannt

, mit welcher zu rechnen ist und gegen welche Stellung zu nehmen ist. Es wurde auch die Ansicht ausge sprochen, dass die beiden Ressortminister des Ca- binets, Graf Schönborn und Graf Falken hain, bei aller Anerkennung ihrer Gesinnung und Fachtüchtigkeit bei den bestehenden, durch die jüngsten Ereignisse verschärften Verhältnissen keine genügende Garantie der gebärenden Ein flussnahme der conservativen Partei auf die Actionen der Regierung bieten können. Dasjenige conservative Mitglied des Ministeriums

14
Giornali e riviste
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1890/15_04_1890/MEZ_1890_04_15_1_object_597003.png
Pagina 1 di 8
Data: 15.04.1890
Descrizione fisica: 8
. Kr. 8S. Dienstag, den 13. April 1890. St. Jahrgang. Plener i« Rkichenderz, Meran, 14. April. Die deutschliberale Partei hat in den letzten Jahren eine den Umständen und Verhältnissen ent sprechende Wandlung durchgemacht. Sie wurde, wie Plener in Reichenberg sagte, nationaler. Die Noth wendigkeit dazu machte sich von selbst geltend, nach dem sich die Angriffe auf das Deutschthum verschärft hatten. Die Abwehr war es also zunächst, welche der ursprünglichen Verfassungspartei eine schärfere Betonung des nationalen

Standpunktes lehrte. Dieser Standpunkt wird aber auch dann nachwirken, wenn das Dentschthum in Oesterreich aus seiner heutigen Vertheidigungsstellung wieder zum Schaffen über gehen kann. Und diese Zeit muß kommen. Der nationale Gedanke ist aber etwas Volks tümliches, man könnte sagen, das Volksthümlichste an und für sich. Damit wird leicht erklärt, daß die deutschliberale Partei mehr und mehr bestrebt ist, auf weite Kreise zu wirken, „unter das Volk zu gehen,' wenn dieser Ausdruck erlaubt ist. Wir sehen

daher die Führer der Partei mit Recht öestrebt, alle Anlässe zu benutzen, welche eine Einwirkung auf die breiten Schichten zulassen, das ist auch umso nothwendiger geworden, als die gegnerischen Parteien gerade in letzterer Zeit ihre Anstrengungen verdoppeln, um die Massen an sich heranzuziehen und einen breiten Boden iin Volke zu gewinnen. Die Cleri- calen betreiben die Volksverdummung, noch ehe ihnen die Schule ausgeliefert ist, eifrig bei den Erwachse nen und eine ganze Reihe von Klopfrednern

hat. Das Vertretungswesen bringt es aber mir sich, daß gerade den volksthümlichen Parteien die Zukunft im Staate gehört, denn die Wahlordnungen für die Vertretungskörper greifen in. immer tiefere Volks schichten. So muß denn die Entwicklung der deutsch» liberalen Partei, welche die mittleren und unteren Volksschichtennach langem Kampfe erst zu berechtigten, ja zu gleichberechtigten gemacht hat, ebenfalls nach der Tiefe und Breite streben und daß sie dies thut, daß sie in voller Erkenntniß der Lage dies thun muß

, das hat der Abgeordnete Plener in der Reichen- berger Versammlung des „Deutschen Vereines' aus gesprochen. Zwei Ideen sind die Leitsterne der deutschlibe ralen Partei auf ihrem Wege zum Volke und in's Volk. Die nationale: Schutz und Förderung des Deuischthuins, und die wirihfchaftliche: Förderung der wirthschaftlich Schwachen ohne Vernichtung der persönlichen Freiheit des Einzelnen. Dieses Pro gramm drückt sich im Namen der großen Partei aus, die sich deutsch und liberal nennt. Dieses Programm

15
Giornali e riviste
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1904/02_01_1904/SVB_1904_01_02_3_object_2527892.png
Pagina 3 di 10
Data: 02.01.1904
Descrizione fisica: 10
in der Regel nur auf Verlangen der Partei statt. Die anweisende Be hörde (k. k. Post- und Telegraphendirektion für Tirol und Vorarlberg) kann jedoch diese Zahlungs art auch in solchen Fällen anordnen, wenn ein Verlangen der Partei nicht vorliegt. Das Ver langen der Partei kann durch einen Vermerk auf der Rechnung oder auf andere Weise (z. B. im Lieserungsvertrage) gestellt werden. Hat der Zahlungsempfänger ein Scheckkonto lmm Postspar kassenamte, so erfolgt die Uederweisuug im Klearmg- verkehr

, wenn nicht ausdrücklich um Barzahlung ersucht worden ist. Die Ueberweisung des flüssigen Betrages an die Partei dars erst nach Vortage der vorschriftsmäßig gestempelten Quittung ersolgen, wozu die Partei nach Feststellung der Höhe und Fälligkeit ihrer Forderung von der anweisenden Behörde aufgefordert wird. Die Quittung muß die Angabe enthalten, daß der quittierte Betrag im Anweisungsverkehre des Postfparkajseamtes aus gefolgt worden ist. Auf dem Kontoauszuge (bei Klearingüberweisungen) oder auf dem Conpon

der Zahlungsanweisung (bei Barzahlungen) werden die Kasse, sür deren Rechnung die Zahlung ersolgt, so-. wie die Anweisungszahl der Administrativbehörde !k. k. Post- und Telegraphendirektion sür Tirol und Vorarlberg in Innsbruck) angegeben, so daß die Partei die ersolgte Zahlung mit der ihr von der Administrativbehorde avisierten, identifizieren kann. Untersagt ist die Ausstellung von Kasseschecks, sowie die Leistung von Zahlungen ans Erlag icheine, die die Partei mit der Rechnung oder Qnittnng ?c. beigebracht

hat. Zahlungen von Parteien an die k. k. Postdirektionskasse in Innsbruck (z. B. Zahlun gen von Telephon-Abonnentengebühren) können durch Einzahlungen mit Erlagschein ersolgen, die den Parteien zur Versügung gestellt werden, oder durch Ueberweisung von Postspartasse-Scheckkonto der zahlungspflichtigen Partei auf das Konto der forderungsberechtigten Stelle. Wenn eine Partei, die dem Scheckverkehrs des Postsparkasseamtes nicht angehört, sortlaufende Zahlungen an eine solche Stelle zu leisten

16
Giornali e riviste
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1900/13_12_1900/SVB_1900_12_13_2_object_1937721.png
Pagina 2 di 8
Data: 13.12.1900
Descrizione fisica: 8
auch kein Compliment sei für den Fürstbischof, dem die Lehranstalt untersteht, der den Professoren die Lehrvollmacht gibt, und das umsomehr, da es nur zu bekannt ist, dass „die Professoren der Theologie in Brixen einen geschlossenen eisernen Ring bilden', um mit einen Herrn der altconservativen Partei zu reden, und dass mit ihnen auch Professoren an anderen Diöcefan- Lehranstalten sympathisieren. — Auch der „Burggräfler' fühlt die Schwere dieses Vorwurfes und sucht daher Be weise zu sammeln. Er sagt

in Brixen ihre Sache aufrecht halten'. Ich frage mich: Wird da die Rede fein, von vierzig Kreuzer-Gaben? Wird da gesprochen von offenen Kellereien? Wird da ge handelt von bezahlten Agitatoren oder Benützung von Weinstuben-Pächter? Ach nein! Verdrehung im Berichte über eine Vertrauensmänner-Versammlung in Meran und über die „600 Kronen'-Geschichte. Gesetzt, es hätten die Brixener Herren falsche Berichte über die Vertrauensmänner- Versammlung in Meran gebracht, so wäre das nicht der Partei anzuschreiben

, sondern dem betreffenden Berichterstatter. Uebrigens haben wir bis jetzt keinen Grund, an der Auf richtigkeit des Berichterstatters zu zweifeln, und geben schon zu, dass nach Entfernung desselben und anderer Partei genossen eine Abstimmung stattgefunden hat. Das kommt ja bei den Herren öfter vor, dass sie unter sich „abstimmen'. Ob daS Volk auch mitstimmt, wie sie vorstimmen? Was die 600 Kronen-Geschichte anbelangt, wäre Schweigen für Dipaulis Freunde sicher Gold. Hat doch Dr. Iehly selbst das Missliche und Hässliche

andere Umstände benützen u. f. w. Doch sie haben eS nicht ge than, weil sie den Herren der altconservativen Partei gern den Vortritt in der Gemeinheit gelassen haben. Und sollen wir auf den Privatverkehr dieser Herren noch schauen? Soll ich erwähnen, wie einfache Angestellte über die Ge sinnung ihrer Vorgesetzten ausgekundschaftet wurden, wie man christlichsocial gesinnten Leuten vorhielt, dass sie gegen den Bischof seien, wie man sogar Karten sandte des In haltes: „Der Herrgott von Brixen sendet Ihnen viele

hat die jungtschechische Partei in Mähren eine große Niederlage erlitten. Die geradezu muster-- hafte Thätigkeit und Agilität der katholischen Partei feiert einen Sieg in sehr ernster Zeit. Bei den Wahlen in den Reichsrath werden die Jungtschechen noch durch andere Dinge überrascht werden.' Welcher Art diese Überraschungen sein können, lässt dasselbe Blatt an anderer Stelle folgen: „Der jungtschechischen Partei in Mähren droht ein Verlust von fielen Mandaten: Die Mandate Leblochs, Heinrichs und Seicherts gelten

17
Giornali e riviste
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1907/09_03_1907/SVB_1907_03_09_3_object_2541585.png
Pagina 3 di 10
Data: 09.03.1907
Descrizione fisica: 10
aus, der hohe Herr hatte auch bei dieser Gelegenheit eine äußerst huldvolle An sprache an sämtliche hochw. Patres, die sich zu sei nem Empfange versammelt hatten, gerichtet. Vom Lande, 6.März. (Zum Sterzinger Tag). Alle, denen das Wohl und Weh des Landes am Herzen liegt, sahen der Tagung der christlich sozialen Partei in Sterzing mit Spannung und Furcht entgegen, wußten sie ja, daß von dem Aus gang dieses Tages Krieg oder Friede in Tirol ab hänge. Nur die Führer der christlich-sozialen Partei scheinen

Partei? Denkt die christlich-soziale Partei im großen gan zen so, wie es uns der Sterzinger Tag kund ge tan? Ich glaube zur Ehrenrettung der christlich, sozialen Partei vorstehende Fragen verneinen zu dürfen. Wäre die ganze Partei wircklich so fanatisch jeder Verständigung abgeneigt, dann hätten die Führer wahrlich keinen Grund mit dem Sterzinger Tag zufrieden zu sein; sie hätten vielmehr Grund in sich zu kehren und ernstlich darüber nachzudenken, ob wohl nicht die Wege, die sie das Volk sühren

, falsche Wege sind, sichzusragen, womit diese Bauern bewegung enden wird. War jedoch die Sterzinger Versammlung nicht eine echte Vertretung der christ- lich-sozialen Partei, sondern ein auserlesener radi kaler Flügel der Partei, dann haben diejenigen, welche die Anwesenden nur künstlich zu der wilden Ablehnung alle: gut gemeinten Friedensvorschläge getrieben haben, nur die Partei und ihre eigene Person im Auge behalten; es gibt aber doch höhere Güter, die bei einer so wichtigen Frage berücksich tigt

18
Giornali e riviste
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1871/17_05_1871/SVB_1871_05_17_2_object_2505053.png
Pagina 2 di 8
Data: 17.05.1871
Descrizione fisica: 8
in demselben ihm noch nicht den Rücken gekehrt hat, trotzdem der „Reichs'rath und die Verfassung ihn ganz und- gar nicht convenirk Das gegenwärtige Ministerium rühmt von sich, daß es über den Parteien stehe, und trotzdem hielt es bisher die Parteifahne dqr Dezemberverfassung, dieses Heiligthum der deutschliberalen Partei; aufrecht. Wir sagen, „hielt bisher', indem nun der Umschwung, sich schneller vorzubereiten, scheint, als wir vor Kurzem, glaubten. Und- wenn der Umschwung geschehen ist, so es mit der Dezemberverfas-- sung

aus. B ö h m e n war seit Jahren der Stein im Mägen CiSleithaniens: Daher sind die Liberalen auf kein Volk übler zu sprechen^ als auf die Böhmen. Alle anderen Länder in Cisleithanien haben mit. dem „Reichs'rath mitgethan, nur Böhmen nicht. Der Aerger über dieses Factum hat der deutschliberalen Partei schon viele Sorgenstunden bereites Die Böhmen sind mit der katholischen Partei die Todten- gräber der Dezemberverfassung. Wenn die Dezemberverfassung zu Grabe getragen wird, so gehen als Leidtragende die Deutschliberalen

mit der Leiche; Und eS P ihnew mit ihrer- Trauer Ernst. Die Dezemberverfassung hat d en „ReichS'rath geschaffen, den böse Zungen Rümpfparlament neMen. In dem „Reichs'rath hat die deutschliberale Partei die Herrschaft errungen. Diese Partei hat ihre Herrschaft benützt, um die Landtage herabzudrücken, damit sie letzter Hand' nichts mehr anderes wären' als die' Landsknechte der Eentralisten: Diese Partei hat uns mit Gesetzen beglückt, die der hl. Vater als kirchenfemdliche und null und nichtig erklärt

, welche den christlichen Eltern keine Garantie fü6 christliche und religiöse Erziehung bietek Von ihren Organen, der schlechten Presse, vom Wahlgesetze und den. übrigen ^ ^theuern' Errungenschaften^ womit unS diese Partei gesegnet^ davon wollen wir schweigen. Die deutschliberale Clique hat nicht daS Volk, sondern sich selbst vertreten. Ihre Ansicht geht dahin: die : Völker seien der Deputirten wegen und der von ihnen aufgedrungenen Gesetze wegen da, und nicht umgekehrt. Daß es in Cisleithanien schon lange nicht mehr

. Im Vierundzwanziger » Am S s ch,u ff e wurde sie von den Herren Liberalen abgethan. Eben so schnell war ° eS im Abgeordnetenhause selbst geschehen. Am 9. Mai kam dort die Sache zur Abstimmung; Hyheniyart. vertheidigte seine) Vorlage; doch nicht sehr ernstlich ; sie wurde mit 88 ge^en 58 Stimmen verworfen. Die Mitglieder der katholischen Partei gaben ihre-Stimmen verschieden, ab; man hatte also über diesen Punkt zuvor keinen bindenden Beschluß gefaßt. . Im Vierundzwanziger- (Verfassuugs-> Ausschuß tauchte

19
Giornali e riviste
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1902/04_01_1902/BRC_1902_01_04_3_object_150088.png
Pagina 3 di 12
Data: 04.01.1902
Descrizione fisica: 12
schaft häufig als Aschenbiödel behandelt, weil die Bauern leider nicht geeinigt seien. Werde aber dann eine Bereinigung von Fachgenossen angestrebt und durchgeführt, bei der man sich nicht einer „gewissen' Partei ergebe, fo werde von dieser gleich die, Religion dagegen her genommen. (Gemeint ist offenbar die christlich- sociale Partei. Nicht diese jedoch, sondern Baron Rokitansky,' der früher im Osttiroler Bauern bund auftrat, hat die Religion hergenommen. D. R.) Redner verwahrt sich dann feierlich

, dass bei derlei Veranlassungen die Religion hereingezerrt werde. Er spricht dann von einer „gewissen' Partei, deren »sxiriws rsotor« ganz andere Dinge zu thun habe als die Hebung des Tiroler Bauernstandes, einer Partei, die an der Oeffnung der rumänischen Grenze zum Zwecke der Vieheinfuhr sehr interessiert sei, was unsere viehzuchttreibende Bevölkerung sehr schädigen müsste, trotzdem man dies wegzudisputieren ver suche. Wenn man sage: von Tirol seien in den letzten Jahren nur ein paar Ochsen

sich auch Bauern- bündler abträglich über sein Auftreten in dieser Beziehung geäußert haben. Man hat gesehen, dass diese Ausfälle doch nicht recht ziehen. So hat man diesmal in dem landwirtschaftlichen Fachlehrer, einem engeren Landsmann, sicher eine bessere Wahl getroffen. Sein Vortrag hätte aber gewiss besseren Eindruck gemacht, wenn er die unbegründeten Ausfälle aus die christlichsoeiale Partei und einen verdienten christlichsocialen Ab geordneten unterlassen hätte und als Fachlehrer bei seinem Fache

geblieben wäre, wie er es ein gangs seiner Rede versprochen hatte. Keine andere politische Partei wurde sonst erwähnt. Herr Grimm ist gewiss ein tüchtiger Fach- und Wanderlehrer. Das konnte man ans seinem Vortrage merken. Während er beim mehr oder weniger politischen Theil seiner Rede mit einer gewissen Unsicherheit und Erregtheit sprach, kam er, als er auf die Düngerwirtschaft und andere wirtschaftliche Fragen übergieng, recht in sein Element. Dass das vom Parlament neuestenS beschlossene Gesetz

über die Berussgenossenschasten der Landwirte gar nicht einmal erwähnt wurde, ist sonderbar. Ob es weiter zur Einigkeit unter den Bauern beiträgt, wenn man in einem Bezirke, der bei den letzten Wahlen seine christlichsoeiale Gesinnung in ziemlich unzweifelhafter Weise zum Ausdruck brachte, sich in AuSsälle gegen die Partei und Abgeordnete ergeht, möchte ich sehr bezweifeln. Eine „gewisse' Partei würde sich das! anderswo nicht gefallen lassen. Es dürste übrigens Herrn Grimm als landwirtschaftlichem Fachlehrer einer Landesanstalt

21