der Sitzung kamen Interpellationen des Abg. Schraffl über die, den Bauernstand schmähenden Plakate und des Abg. Siegele und Genossen wegen Ver abfolgung von Arzneien an die Nottierärzte, ferner des Abg. Dr. Mahr wegen Einbeziehung Tirols unter die wegen des Entganges beim Bau der Wasserstraßen finanziell zu entschädigenden Kronländer. Em Bischofswort über die christlichsoziale Partei in Oesterreich. Ueber Einladung des Landeshauptmannes von Oberösterreich, Prälaten Haus er, fand am 6. Oktober abends
als Veranstalter der Zusammenkunft alle Anwesen den aufs herzlichste, besonders aber den hochwst. Bischof Dr. Hittmair von Linz. Er erklärte, die christlichsozialePartei sei zwar keine konfessionelle (ausschließlich kirchliche) Partei, sondern eine politische. Aber sie sei ti ef von der Ueberzeugung durchdrungen, daß das, was einzig die Gesellschaft beglücken kann, die R e- ligion ist. Wenn er die Versammlung überblicke, so überkomme ihn ein Gefühl stolzer Freude, da so viele aus dem ganzen deutschen
Oesterreich einig hier beisammen seien. Er hoffe, daß diese Partei und auch Geß- m a n n (Obmann der christlichsozialen Vereinigung) nochlangeleben werde. Zu Geßmann gewendet, sagte der Landeshauptmann: „Wir lieben dich/wir schätzen dich, wir ehren dich, weil wir wissen, welche Opfer du der Partei gebracht hast, und wir stehen zu dir. Es ist wahr, daß es gewisse Gegensätzlichkeiten zwischen den Ständen gibt, aber in der Partei halten alle in Treue und Liebe zusammen. Möge sie weiter erstarken, wir bleiben
ihr treu!' (Lebhafter Beifall.) Bischof Dr. Hittmair richtete dann unge fähr folgende Worte an die Versammelten: „Ich bin stolz darauf, daß eine solche Säule der christlich sozialen Partei, wie Herr Ländeshauptmann Hauser, einer meiner Prie- ste^t ist. Ich freue mich, daß meine Priester so fest zu derHarteistehenundichdankeihnen für ihre ent- schlos^Sck^e/ feste Ueberzeugung. Ich darf Wohl im Namen aller Bischöfe versichern, daß wir wissen, was die christlichsoziäle Partei für die Kirche dedeutet
. Jchglaubenicht, daß e s i r gendeinen Bischof geben kann, der der christlich- soZialen Partei feindlich gegenübersteht. Ich freue mich, daß die Tagung, die nach so schwerer Zeit stattfindet, gerade in Linz abgehalten wird. Sie ist aber eine wahre Siegesfeier.^ Tie Gegner vermeinten, bald mit der Partei fertig zu werden. Ja, ich glaube, sie ist fe'ctig' gewordc^ .—-ihrer Vollendung, gerade durch die Angriffe. Man hat gesagt, die Partei sei nur auf einen einzigen Mann aufgebaut und wenn der gehe, so falle