Dame mit seltsamen Grillen im Kopf, aber klar an ^Zeist und von warmem Herzensgesühl. Doch ihre -äußere Seite war rauh, voll von oft unbegreif lichen Seltsamkeiten^ Sie hatte zwei Neffen; einer, ihrer Schwester Kind, hieß Otto Wolny, 'der andere, ihres Bruders Sohn, war ich. Balthasar ^ Ditterr. Wir waren beide verwaist, mittellos, und ^ 'wnrden auf ihre Kosten erzogen, sedoch getrennt. - Wir Vettern lernten uns erst persönlich kennen, als wir die Universität besuchen sollten und vorher
^ nach Schloß Liechtenberg eingeladen, wurden. Während unseres fünfwöchigen Aufenthaltes dort schloß ich : mich herzlich und arglos an meinen Vetter Otto an, welcher, ein hübscher, stättlicher 'jnnger Mann, ein gewinnendes, einnehmendes Wesen besaß. Die Tante war damit eilwerstchiden,! daß »ir nnsern Neigungen folgten: Otto wollte i - Rechtswissenschaft studieren, ich wählte die Iläwr- 'ZvlMlschast. Äls der Tag unsever Mreise nahte, ^ ^agte TtUlte in ihrer eigeimrügenWeise zu uns: „So, nuu reist mit Gott
sollte, ich es für s^elbsweytändlich halte, mit ihm, wenn ich der Erbe dermaleinst sein sollte, die große Erbschaft redlich zu teilen. Otto umarmte mich stürmisch und schwur mit heiligen Eiden, mich im umgekehrten Falle an Edelmut noch über treffen zu wollen. Die Tänte entließ uns, nach dem sie jedem von uns - ein sehr ansehnliches Jahreseinkommen. für die Studienjahre. gesichert hättet nach miserm Bestimmungsort. Jeder mußte an einer änderil UniveMät studieren,^, wir dursten uns gegenseitig nicht besuchen
. Es ist dasselbe, das man Ihnen jetzt anvertraut hat. Der jungen Mutter brach bald das Herz über den erlittenen Schimpf und die . Schande. Noch auf dem Totenbett verspräch ickz der Armen, darüber wachen zn wollen, daß Ott» ^' seinen Verpflichtungen gegen das Kind nächkomme.! ' Bei der Prüfung wurde dann Otto zurückge-»! wiese», da er gleich am eisten TageWiNe völligs! Unfähigkeit bewies. Ganz niedergeschlagen kam' er zu mir. Während wir noch beratschlagten, trafs' die RachrUht von dem unerwartet plötzlich«» Dode unserer Tante
ein. Da ich nicht gern be «i' der Eröffnung des Testaments zugegen sein »ollt«^i auch meine Prüfung.nicht .gern unterbrach, blick, ich in der Hmvtstadt und entschuldigte med»i . Fernbleiben bei dem Testämentsvollftr«ker, dM! Notar Flebbe. Otto aber, reiste unverzüglich n«h? Liechtenberg «ch. Ich bestand mein Examen glänzent» - unt erhielt die vmyüglichsten Zeugnisse. Da traß? . ein Slhreiben des Notars Flebbe ein,' daß , meine Tante enterbt und ihren Ä^VvUx zum Erben eingesetzt habe. Ich ««^völlig? - brachen