beobachtete Verteuerung der Lebenskosten seit 1914 veran schaulicht. Diese Daten sind insbesondere in Oesterreich im Hinblick auf die als Folge der Mietzinserhöhungen be fürchtete weitere Teuerungswelle von aktuellem Interesse. Wir bringen hier nur die Schlußzissern, die auf den Jahres anfang 1929 basiert sind und die Kosten der Gesamtlebens haltung betreffen. Als Vergleich ist das Jahr 1914 mit der Ziffer 100 angenommen: Deutschland 186.5, O e st erreich 110 . 1 , Ungarn 121.—, f m 124.6, Frankreich
—, Großbritannien 165.—, Jta- 483.—, Niederlande —.—, Schweden 170.—, Schweiz Der/Staaten von Amerika 171.3. Nach dieser Zusammenstellung kann die Tatsache kon- EÄ werden, .haß Oesterreich im Gesamt-Lebenshaltungs- dex die geringstemnd^in der Ernährung die zweitgeringste LMlg gegenüber 1914 aufzuweisen hat. Nur Frankreich Ernährungsindex mit 117 eine noch geringere Zis- , ms Oester«ich auf, was aber noch kein vollständiges *bi gEt, da die Ziffern der Gesamt-Lebenshaltungskosten > Frankeich Wen. Eiu Vergleich
, Stockholm 92, Amsterdam 88, Berlin 77, Paris 61, Madrid 60, Brüssel 57, Mailand 51, Lodz 49, Prag 49, Rom 48, Wien 47, Warschau 46. Warschau ist somit die einzige Stadt, welche noch tiefere Reallöhne aus zuweisen hatte als Wien, während der Teüerungsindex in Polen gegenüber 1914 um zirka 10 Prozent höher ist wie in Oesterreich. Die vom Internationalen Arbeitsamt angewendete Vergleichsmethode hat gewiß ihre Fehlerquellen und Unvoll ständigkeiten. Annähernd sind die Ziffern jedoch richtig
, und eine Kombination dieser Bergleichstabelle mit der früher angeführten Zusammenstellung der Wiener Arbeiterkammer vermittelt ein durchaus charakteristisches Bild der Lebens haltung breitester Bevölkerungsschichten in den verschiede nen Ländern. Während also die Teuerung in England nur um 50 Prozent jene von Oesterreich übersteigt, sind aber die Löhne in England um zirka 140 Prozent höher als jene in Oesterreich, woraus das niedere Realeinkommen der öster reichischen Arbeiterschaft deutlich hervorgeht. Sine Muhr
für Sr. Seipel. Wie wir bereits berichteten, hat sich Dr. Seipel am LHetMag in der Eröffnungssitzung des Weltstudenten- tzmgresieS in Krems auch über die politischen Verhältnisse in Oesterreich, wie er sie sieht, ausgelassen. Er hat, wie schon so oft in der letzten Zeit, wieder einmal über den parteipolitischen Kampf in Oesterreich, den gerade er aus die Spitze getrieben hatte, bittere Klage geführt, trotzdem dieser Kampf nach seinem Abgang viel von seiner früheren Schärfe verloren