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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 10
Data: 06.08.1898
Descrizione fisica: 10
und Sieg! L. Wie die druW Frage Rchdng »>>d «t ft Zismrck löAr! Darüber schreibt die „Arbeiter Zeitung' treffend: Auch Oesterreich wollte einmal die deut sche Frage lösen, und es verlohnt sich, in den Blättern der Vergangenheit nachzu lesen, wie dieses Reich der Halbheit diese von der Geschichte gestellte Aufgabe aufgefaßt hat. Bekanntlich stand Oesterreich mit seinen deut schen Kronländern im Deutschen Bunde, der im Jahre 1815 gegründet, bis zu dem Ent scheidungsjahre von 1866 dauerte. Oester reich

war sogar Präsidialmacht; das heißt sein Gesandter sührte in der Bundesversamm lung in Frankreich am Main den Vorsitz. Die „deutsche Frage' war damals nichts Anderes, als aus den 33 „Staaten', die den „Bund' ausmachten, ein modernes, die wirth schaftliche Entwicklung ermöglichendes Reich zu gestalten. Oesterreich machte zweimal Vorschläge zur Bundesreform. Im Jahre 1862 trat das Wiener Kabinet, an ^ dessen Spitze der österreichische Bismarck, nämlich Herr v. Schmerling stand, an den Frankfur ter

Bundestag mit einem Entwurf heran. Es sollte, dies war sein Inhalt, ein Bundesdirck- loriüm mit straffer Zentralisation der deut schen Angelegenheit eingesetzt werden — die Vertretuug der Monarchen — und ihm zur Seite eine Delegirtenversammlung, ausgewählt aus den Vertretungen der einzel nen Staaten, gesetzt werden. Diese Dele girtenversammlung, das war das Parlament! Zum zweiten Male legte Oesterreich seine Absichten in der Verfassung dar, die dem Fürstentag, der Versammlung der deutschen Fürsten

im August 1863, vor gelegt wurde. Was schlug Oesterreich davor, was bot es dem deutschen Volke? Den Schatten einer Volksvertretung; nicht Abge ordnete, die vom Volke gewählt, sondern Dele- girte der Parlamente der einzelnen Bundesstände (!) sollten das Parlament bil den. In Oesterreich an ein ^Parlament zu denken, ohne dabei auf die indirekten Wahlen zu verfallen : das ist eben rein unmöglich. Genau so machte es Oesterreich fünf Jahre später mit seinem Parlament, das auch nur aus den Abgesandten

der Landtage bestand, und genau so hat es das Parlament für die österreichisch-ungarischen Angelegenheiten ein gerichtet. Oesterreich wollte die deutsche Frage mit einer „Delegation' lösen, genau einer solchen Delegation, wie wir sie jetzt in jedem Jahre einmal schaudernd an der Arbeit sehen. Der österreichische Antrag ist auf jenem Fürstentag auch angenommen worden, allerdings in Abwesenheit Preußens, das sich absichtlich fernhielt. Er ist freilich in dem Kampfe um die Vorherrschaft in Deutschland nie

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 06.11.1895
Descrizione fisica: 8
Tette L Meraner Zeilvvg. Nr. 133 28 Prozente zu den Kosten der gemeinsamen An gelegenheiten bei, welche für das Jahr 1895 mit rund 149 Millionen Gulden veranschlagt sind. Ge wöhnlich wird, schreibt die „Bohemia', angenommen, Oesterreich zahle 70, Ungarn 30 Prozent der ge meinsamen Auslagen oder — mit Rückficht darauf, daß für die, Ungarn einverleibte Militärgrenze 2 Prozent im Vorhinein dem ungarischen Staats schatze zur Last geschrieben werden und nur der Rest im Verhältniß

von 70 zu 30 aufgestellt wird — Oesterreich zahle 68.6, Ungarn 31.4 Prozent. Daß die österreichische Reichshälfte thatsächlich über 72Pro zent trägt, soll später nachgewiesen werden. Die für die Bestimmung der Quote maßgeben den Verhältnisse haben sich feit dem Jahre 1887, in welchem der Ausgleich zum letzten Male er neuert wurde, ungleich mehr verändert, als die irgend einen der anderen Ausgleichspunkte betreffen den Momente. Würde jeder der beiden Vertrags theile einseitig nur die für eine Verschiebung

zahlenmäßig zu vergleichen. Hierzu kann aber vor Allem die Vergleichung des österreichi schen Staatsaufwandes mit dein ungarischen dienen. Die ungarische Delegation selbst hat, wie wir dem Buche des Hofrathes Beer über den „Staats haushalt Oesterreich-Ungarns' entnehmen, im Jahre 1877 die Erträgnisse der direkten und indirekten Abgaben Oesterreichs einerseits, Ungarns anderer seits, als gerechte Grundlage der Quotenbestimmung erklärt. Damals ergab die Vergleichung der beiden Budgets, daß daS ungarische

sich zum österreichischen wie 29 zu 71 verhielt, wenden wir dieselbe Methode für den gegenwärtigen Zeitpunkt an. Im öfter- reichischenVoranschlage für dieses Jahr sind die Ein nahmen mit 638 Millionen, in dem ungarischen Voranschlage für dieses Jahr die Einnahmen mit nahezu 468 Millionen Gulden präliminirt. Würden die gemeinsamen Auslagen der Höhe der beiden Budgets entsprechend vertheilt, so müßte Ungarn j.tzt mit 42 Prozent, Oesterreich mit 58 Prozent derselben belastet werden. Nun ist das Budget eines Staates

allerdings ein wichtiger An haltspunkt sür die Beurtheilung seiner wirthschaft lichen Kraft, aber doch kein absoluter Maßstab der selben. Sonst müßte die finanzielle Macht Frank reichs, seinem enormen Budget gemäß, ungleich größer sein, als die Englands, was thatsächlich nicht der Fall ist. Immerhin wird die Vergleichung der Aufwendungen, welche Ungarn für seine besonderen und Denkmaler Wien» und Oesterreich-Ungarns in bunter und doch übersichtlicher Anordnung zeigen. Dome und Theater, Burgen auf hohen

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Volksblatt
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Pagina 3 di 8
Data: 20.09.1899
Descrizione fisica: 8
20. September „Ttroler Volksblatt Serie 3 Hauptinhalt des Blattes aus. Dasselbe Organ der religiös-politischen Freibeuterei wurde bei uns in Oesterreich das Postdebit entzogen. Nichtsdestoweniger wird es noch in Massen verbreitet und auch uns ist es als ständigen Glossatoren eine der charakterlosesten Erscheinungen in der Parteiengeschichte schwer gefallen, die ganze Reihe dieser Blätter auf den Tisch geweht zu erhalten. Es dürfte nicht uninteressant sein, zu er fahren, wie der Vertrieb

dieses Organes, das den „Scherer' an Cinismus, Verlogenheit und diabolischem Hass hoch überbietet, in Oesterreich trotz der Post debitentziehung erfolgt. Das Blatt geht in dicken Massen jedesmal an die verschiedenen schönerianischen Vereine, welcher jeder ein eigenes Abonnenten-Ver- zeichms hat, nach welchem die Zustellung durch per' sönliche Uebermittelung erfolgt. In diesem Dienst stehen , nicht nur die verschiedenen politischen Vereine, sondern eine Anzahl von Turn-, Sing-, Fecht- und .Studentenvereinen

der Druckerschwärze zu erblicke« Aussicht hatten, arbeitsbereit fanden. Für die Ernsthaftigkeit, mit der von den öster reichischen Behörden die Ausschließung des „Ooin' be sorgt wird, ist das eine Factum kennzeichnend, dass die protestantische Buchhandlung Friedrich Schalk in Wien immer noch ganz ungehindert als Verlagsstelle für Oesterreich fungiert, ja sogar als solche am Kopf des Blattes angegeben erscheint. Diese Buchhandlung besorgt auch die Zustellung an die schönerianischen Ver eine in Oesterreich, dei

ein Fahlkanonier die Czismen als „Stallstiesel' und die Sache war erledigt. Neugeboren athmete auf. Die Stiefel, die er sich aus dem Depot genommen, waren ihm freilich um einige Quadratmeter zu groß, allein besser große Stiesel, als langen Kasernarrest. Zur Lage in Oesterreich. Augenblicklich sind sämmtliche Parteien in Oesterreich mehr oder weniger mit der Frage beschäftigt, wie sie sich der Einladung des Dr. v. Fuchs zur Beschickung der Verständigungs-Conserenz gegenüber verhalten sollen

unter dem Vorsitze des Grafen Thun abgehalten. Dieselbe dauerte dritthalb Stunden. Man dürfte sich in eingehender Weise mit der Besprechung und Beschlussfassung über die Lösung der politischen Wirren in Oesterreich beschäftiget haben. Auffallend ist es. dass die Einladung zur Verstän- digung?conserenz auch an den Abg. Wols, als den vermeintlichen Führer der Schönerergruppe gerichtet wurde, während man es nicht der Mühe wert fand, dieselbe auch dem Führer der Christlichsocialen, Bürger meister Dr. Lueger

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 17.11.1900
Descrizione fisica: 16
. Annoncen sind in vorhinein zu be zahlen. Manuskripts wer den nicht zurückge sendet. Mit 52 Unterhaltungs-Beilagen, 52 humoristischen Beilagen und 24 Mobebeitagcn. Hlr. 26 ! w Samstag, den 17. Hlovember 1S<1V. Schriftleitung: Rornplay. Die heutige Zlun»«»rr ist IS Seite« stark. Zur inneren Lage. In unserem parlamentlosen Oesterreich scheinen nicht mehr wir, sondern die Ungarn zu diktiren. Die letzten Verhandlungen über vie bosnischen Bahnen haben deutlich gezeigt, daß man sich auf unseren

Ministerpräsidenten nicht so sehr verlassen soll. Herr v. Körber mag ja aufrichtig und guten Willen haben, aber wo es sich darum handelt, stramm für eine Sache einzutreten, wo es sich handelt, den bis ans Ungeheuerliche grenzenden unga rischen Ansprüchen ein „Bis hieher und nicht weiter' zuzurufen, da versagt seine Kraft. Wir können und wollen Herrn o. Körber für die sen speziellen Fall nicht verantwortlich machen, denn so lange Oesterreich sich selbst seiner Kraft nicht bewußt wird, wird kein Minister präsident

, mag er sein wer er will, im Stande sein, Oesterreich vor den ungarischen Ueber griffen zu schützen. Daß die ^Entscheidung in der bosnischen Bahnfrage zu Gunsten Ungarns ausfallen werde, war schon vorher als sicher anzuneh men, denn dort sind die politischen Verhält nisse ganz andere. Dort ist die Negierung einem Parlamente verantwortlich, das eifer süchtig und stolz das Prestige Ungarns wahrt, was neuerdings auch die interessante Debatte über die Eheschließung des Thronfolgers Erz herzog Franz

, daß Oesterreich jeder Demüthigung, die Ungarn ihm zumuthet, wehrlos gegenübersteht. Immer neue Opfer, nicht nur finanzieller, sondern auch Opfer des Intellektes muß Oesterreich tragen, um eines Ausgleiches willen, dessen Handhabung und Auslegung uns überall Nachtheile und Scha den bringt. Solche Verhältnisse erschüttern auf die Dauer die größte Langmuth und nöthigen zur ernstlichen Erwägung der Frage, unser Verhältnis zu Ungarn nicht länger in einer Weise gestalten zu lassen, welche Oester reich zur Rolle

werthlos macht, wie die Zufuhr rumänischen Viehes, welche dem Arbeiter in Wien ein billigeres Fleisch ver schaffen könnte, verhindert. Und jetzt sollen wrr noch für die Ungarn eine Weltbahn bauen helfen und dazu fast zwei Drittel der Kosten beitragen. Wie lange wird sich Oesterreich diese plan mäßige Unterdrückung noch gefallen lassen müssen? Oesterreich hat an Ungarn genug zu kauen, und nun gibt es Leute, die da meinen, was soll denn das schaden, wenn auch Böhmen ein selbstständiges Königreich

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 11.06.1899
Descrizione fisica: 16
Seite 2 Mer««er Zeitung. Nr. 70 und auch nicht mehr gegen die Szell'schen Förde- rungen, sondern nur noch dagegen, daß man im Diesseits nicht in allen Kreisen sofort den himmel schreienden Frevel überblicke und fühle, der an dem Volksvermögen in Oesterreich verübt worden ist. DaS Schlimmste, was den Ungarn passieren kann, ist» daß sie ihre Beute vielleicht erst nach einer kleinen Weile und „zizerlweiS' einstecken werden dürfen! Dahin geht augenscheinlich der „Kompro- miß', an dem zur Stunde

-klerikal-slavische System, ob es fortgeführt werden oder bankerott erklärt werdm soll. Und da scheint denn der Entschluß gefaßt worden zu sein, dieses glorreiche System, das bereits Oesterreich an den Rand des Verderbens geführt hat, noch weiter aufrecht zu erhalten. Es wäre doch gar zu traurig gewesen, fü. die hochgeborenen Herren und für die Umstürzler in der Kutte, wenn sie jetzt, wo die Tafel bereits gedeckt schien, hätten den Löffel weglegen und sich den Mund abwischen müssen. Das konnte

man doch dieser verwöhnten Gesellschaft nicht anthun und so wird Oesterreich den famosen Ausgleich Badeni-Bilinski mit dem § 14 auf den Nacke» geschrieben bekommen und Lueger und die Christlich-Sozialen werden Bravo rufen. Oesterreich wnd jedoch nicht nur mit dem Z 14 „beglückt'; es behält auch die feudal-klerikale Gesellschaft mit ihren slavischen Bedienten als die Hausherren, welche nach wie vor in der Belle Etage wohnen werden. Das System wird siegen — das wird das Ende der „Krise' bezüglich des Ausgleiches

', der ihnen in Oesterreich gezeigt werden sollte, nur gegen die Deutschen ge schwungen wild. Sie strecken die eine Hand hin nach Petersburg, wie Ertrinkende um Hilfe schreiend, die andere strecken sie aber devotest und submissest a» den Hintertreppen hoher Herrschaften aus, bis nach Wien, um sich dort als „Stützen' deS Staates, die für Alles und Jedes zu haben sind, falls es nur etwas trägt, anzubiedern und gleich das er schacherte Trinkgeld einzusticken. Längst hat man in Wien vergessen oder will nichts mehr davon

wissen, wie sich damals ein gewisser Herr mit einem Drahtgruß, andere mit ihrem Erscheinen in jener Hetzversammlung in Prag blamiert haben, die zu Ehren jenes Palacky stattfand, welcher die Deutschen ein Räubervolk genannt hatte. Man will nichts mehr davon wissen, wie damals die Tschechenblätter gejubelt hatten, daß d'e schwarzgelbe Fahne „gott lob' ans Prag fast gänzlich verschwunden sei, wo bei dieses Oesterreich, das erst jüngst 500 jener Herren Tschechen zur besseren Fütterung nach Wien übernahm

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Bozner Nachrichten
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Pagina 2 di 8
Data: 26.11.1901
Descrizione fisica: 8
, die Entscheidung im Sinne der Forderung der k. u. k. Botschaft getroffen. Hie be! kamen der Action zweifellos die persönlichen freundschaft lichen Gesinnungen zu statten, welche bekantlich der Sultan für den langjährigen Vertreter Oesterreich-Ungarns, Baron Calice, hegt. Der durch die Action ohne Anwendung schärferer Mittel erzielet Erfolg ist in politischer, materieller und morali scher Hinsicht bedeutender, als er, mit europäischem Maßstab gemessen, geschätzt werden dürste.' Von nicht zu übersehendem Werthe

ist auch die Thatsache, daß die Action, Dank der Art und Weise ihrer Durchführung, auf tüMscher Seite keine Ver säumung zurücklassen konnte und auch wirklich nicht zurückge lassen hock. In den Kreisen derjenigen diplomatischen Vertret ungen in Konstantinopel, die ähnliche Actionen durchzuführen haben und die daher volles Verständniß für alle Einzelheiten derselben besitzen, äußert man sich mit höchster Anerkennung über den gekennzeichneten Erfolg. FeMdeßattnng m Oesterreich. Seit 18 Jahren bestrebt sich ein Verein

aufgeklärter Män ner, die heute in allen Welttheilen und von allen Culturstaaten eingeführte Bestatung der Leichen im Feuer auch in Oesterreich eingeführte Bestattung der Leichen im Feuer auch in Oesterreich Feuerbestattung' sofort unter reaktionären Bestrebungen, da ja dem Fortschritte huldigende Ideen gerne auf den administrativen Weg, das heißt auf die lange Bank ge schoben werden. Obwohl die Freunde der „Feuerbestattung' nur eine Institution anstreben, welche die Erfüllung des per sönlichen Willens

in der Hauptstadt. Der Verein „Flamme' hat mit großer Befriedigung diese spontanen Aeuß erungen wichtiger Städte der Provinz gefördert und die damit in Verbindung stehende Unterstützung mehrerer (auf politischen Boden antagonistischer) Clubs des Reichsrathes scheint ge sichert. Will die Regierung sich der Sache freundlich gegen überstellen, so wird sie im Auslande gewiß Bewunderung fin den. Wir Patrioten fassen die Frage nicht als politische auf, sondern als rein internationale. Oesterreich

soll in solchen nicht politischen Fragen nicht in letzter Reihe stehen. Wenn Spanien keine Bedenken fand, die Feuerbestattung zu verordnen, wenn Oesterreich im Militär längst die Feuerbestattung vorausbe- besiimmte, wenn das in religiösen wie gerichtlichen Dingen, so korrekte England, der einst päpstliche Kirchenstadt, die nüchter nen Nordländer, wie die fanatischen Südländer die Frage langst erledigt haben, wenn der praktische Amerikaner der aufstrebende Japaner uns Beispiele des Fortschrittes geben, warum soll Oesterreich

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 18.05.1898
Descrizione fisica: 16
Seite S die .im Grunde deS Herzen? ihre erbittertsten Wider sacher sind. Aeußeres und Inneres. Meran, 17. Mai. Woher kommt es denn, daß immer wieder Zweifel auftauchen, ob denn Oesterreich noch sein altes Verhältniß zum Dreibund fortsetzt, oder ob es einer anderen Politik zusteuert? Diese Zweifel drängen sich nicht nur der Bevölkerung Oesterreichs selbst auf, sie kommen zuweilen auch jenseits der Grenze zur Sprache. Oesterreich und seine aus wärtige Vertretung läßt es doch wahrhastig

nicht an Versicherungen der Dreibundstreue fehlen, wie denn auch diesmal wieder Minister Graf Golu- chowski in bestimmtester Weise den Fortbestand des Dreibundes in alter Form bekräftigte. Die Sache ist einfach. Der Widerspruch zwischen unserer inneren und äußeren Politik, auf welchen auch die oppositionellen deutschen Delegierten wiederholt hin wiesen, läßt die Vermuthung nicht zur Ruhe kommen, daß Oesterreich mit seinem Verhältnisse zum Dreibunde Hintergedanken hege und daß es eigentlich vom Dreibunde wegstrebe

, wenn es auch vorläufig am Dreibünde festhält. Die Förderung der Slaven und das ewige Bündnis, welches Oester reich mit dein Ultramontanismus geschlossen zu haben scheint, machen die Haltung der österreichischen Regierung verdächtig, weil es ja gar wohl bekannt ist, daß die österreichischen Slaven, noch mehr vielleicht die Klerikalen erbitterte Widersacher Deutsch lands und des neuen Deutschen Reiches sind. Als diesmal in den Thronreden in Deutschland und Oesterreich-Ungarn nicht von dem Dreibunde die Rede

nach dieser unserer Meinung in Oesterreich, trotz der verschie denen Widersacher desselben aufrecht zu erhalten und, womöglich, auszugestalten. Was aber die „Aktualität' betrifft, so kann Herr Kramarz sicher sein, daß dieses Bündniß mit Deutschland an Aktualität, Wesen und Inhalt nichts verlieren wird, solang die Deutschen in Oesterreich noch irgend etwas zu sagen haben. Bei den Ansichten des Herrn Kramarz war wohl der Wunsch, Deutsch land endlich isoliert zu sehen, der Vater deS Ge dankens. Darum erfreut

vertrieben wurden — nicht Ange hörige eines fremden Staates, sondern Österreicher — da fanden dies die galizischen Schlachtschitzen eine angemessene Befreiung von der lästigen öster reichischen Bureaukratie und von dem ihnen ver haßten deutschen Elemente. Diesen Verächtern und Hassern olles Deutschen muß auch in Oesterreich einmal der Stecken aus der Hand geschlagen werden, mit welchem sie auf alles Deutsche, sei es inländisch oder ausländisch, losschlagen. Das wird unbedingt nothwendig

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 10
Data: 25.10.1901
Descrizione fisica: 10
und Kar dinal Nielas von Kusa, der, vom Papst gegen den Wunsch des tirolischen Laudessürsten und des Domkapitels auf den bischöflichen Sitz erhoben, einer der erbittertsten Gegner des Erzherzogs Sigismund war. 1511 fand, urkundlich erhärtet, das geistliche Fürstenthnm Brixen seinen endgül tigen Anschluß an das Stammhaus Oesterreich, schwere Prüfungen hatte die Stadt im 16. Jahr hundert zur Zeit der Bauernkriege zu bestehen. 1703 schweiften die bayerischen Vorposten bis an die Klause von Brixen

. Nur der geistreiche und staatskluge Fürstbischof Kaspar Jgnaz Graf Künigl verhinderte noch durch waffenfähige Mannschaft die Vereinigung der Bayern und Franzosen. Die Kriege Ende des 18. Jahr hunderts fielen besonders empfindlich auf die im Herzen Tirols an einem Kreuzuugspuukte stra tegisch wichtiger Hauptstraßen gelegene erbar mungswürdige Stadt. Die Säkularisation 1803 überlieferte das Für- stenthum an Oesterreich. Aber schon 1805 kam es unter bayerische .Herrschaft, welche die theo logischen

, welche in letzter Zeit stark klerikal gefärbt war und nach Häuser und Scheunen wurden von den Franzosen niedergebrannt. Bald darauf beim Wiedereintritte der bayerischen Regierung wurde der Eisackkreis mit dem Jnnkreis verschmolzen, das Landeskom missariat aufgehoben und Brixen an die Grenze des italienischen Königreichs verschoben. 1814 trat Brixen an Oesterreich zurück, 1816 erhielt es eine Hauptschule und ein Gymnasium, 1833 das theologische Studium und ein vollständiges Domkapitel nnt 7 Mitgliedern. Heute

jenes zur hl. Klara (1212 erbaut) das älteste. Die Gewerbe sind in voller Entwick- Rom gravitierte, verhindern und hofft, die Oppo sition werde bei den Neuwahlen sehr geschwächt werden. In einem Leitartikel über die Lage Oester- reich -Ungarns schreiben die„Times', an knüpfend an die Erklärungen des Ministerpräsi denten Körber: „In England blicken wir mit Interesse und Theilnahme auf die Anstrengungen der fähigen und patriotischen Staatsmänner, die sowohl in Ungarn wie in Oesterreich noch zu finden

sind, das Reich aus den Verlegenheiten, den wirthschaftlichen wie politischen, zu befreien. Wir vergessen nicht, daß Oesterreich ein alter Bundesgenosse ist, mit dem wir selten Zwist gehabt, dessen Gegner wir in keinem Welttheile in irgend welchen Lebensfragen sind. Nirgends wird der persönliche Werth des Kaisers Franz Joseph höher geschätzt, als unter den Engländern, nirgends wird klarer verstanden als in Eng land, wie werthvoll der mäßigende, das Gleich gewicht haltende Einfluß ist, der von dem Herrscher

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 6
Data: 04.09.1900
Descrizione fisica: 6
seiner Zustimmung zu der Politik des Grafen Golu chowski Ausdruck gab. Doch mit den schönen Plänen des neuen Leiters der auswärtigen Politik Oesterreich-Ungarns war es aus: sie bekamen nicht einmal ein Begräbnis erster Klaffe. Es liegt uns ferne, dem Scharfsinn des Grafen Goluchowski Lobhymnen singen zu wollen, aber China hat er sich jedenfalls an ders gedacht. Die Haltung, dis Oesterreich- Ungarn in der chinesischen Frage einnimmt, die geradezu lächerliche Betheiligung unserer Monarchie an dem großen Kreuzzug

des 20. Jahrhunderts muß speziell in Deutschland be rechtigtes BefrernLen hervorgerufen haben. Mit Recht fragt man in Deutschland, ob denn der Dreibund unserer Monarchie nicht die Ehrenpflicht auferlege, an der Sühnung einer einem Verbündeten zugefügten Schmach mitzuwirken? Und da das Verhalten Oesterreich-Ungarns speziell in Deutschland — in den anderen Län dern kümmert man sich um uns leider blut wenig — absolut nicht begriffen werden kann, so forscht man nach den Kulissengeheimnissen, welche dieses Räthsel

klären sollen. Daß Go luchowski keine unmittelbare Schuld daran trägt, haben wir schon auseinandergesetzt, ob» zwar ein erstklassiger Staatsmann für seine Ideen etwas fester einzustehen und nicht nach dem ersten Fehlschuß seine Flinte ins Korn zu werfen pflegt. Auch aus dem allgemeinen Charakter der österreichisch-ungarischen Wirth- schaftspolitik läßt sich diese Passivität nicht erklären, Die Traditinn dieser Politik ist eine ganz andere: wir erinnern an die Thatsache, daß gerade Oesterreich-Ungarn

die ersten ost- afiatischen Seefahrten eingerichtet hat. Der „Lloyd' hatfowohl seitens der öster reichischen als auch der ungarischen Regierung namhafte Subventionen bezyge» und speziell die ungarische Regierung hat, um den Fiuma- neue SchiMchrtsgesellschast gegründet. Der „Lloyd' hat allerdings seither seine Rolle im ostasiatischen Verkehr eingebüßt, er wurde von den westeuropäischen Häfen überholt, aber Oesterreich-Ungarn kann sich den Ruhm vin- diziren, in handelspolitischer Beziehung den Seeweg

es, das Feuer am Dache des Nachbarn greift herüber. So wird auch ge genüber China die Krisis in Oesterreich aus gespielt. Weil die Sprachenfrage nicht gelüst ist, kann der Kriegsminister kein Regiment mobilisiren. . . . Nicht in Oesterreich liegt die Ursache, son dern in Ungarn. Jawohl, ausschließlich in Ungarn.. Die oppositionellen Agrarier von damals, sie haben nach dem Sturze Baron Banffys Oberwasser erlangt, sie sind — risura tensatis — in die liberale Partei eingezogen und haben die Hegemonie

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Volksblatt
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Pagina 2 di 10
Data: 11.08.1900
Descrizione fisica: 10
(Zur Ausweisung derprotestan- tischen H e tz p a st o r e n) von Seite Oesterreichs schreibt ein deutsches Centrumsblatt: „Wie das „Leipz. Tagbl.' zu meldeu in der Lage ist, hat das Berliner Auswärtige Amt auf die Beschwerde des Evangelischen Bundes in Weimar über die Ausweisung -evangelischer Geistlicher aus Oesterreich eine diplomatische Intervention bei der österreichischen Regierung zugesagt. Der österreichischen Regierung kann diese „diplomatische .Intervention' nur erwünscht

sein; unser Auswärtiges Amt wird den Berlinern die österreichische Auffassung Aber das evangelische Gundestreiben diesseits der schwarz- gelben Grenzpfähle mit vollen Registern zum Bewusst sein bringen. Wer aus dem Auslande in Oesterreich den coasessionellen oder nationalen Frieden stört, ist ein gemeingefährlicher Eindringling, der von Polizei wegen abgeschafft wird. Soll der „Dreibund' als Dcckmantel dienen, um dieses Recht der politischen Selbsterhaltung für Oesterreich in sein Gegentheil zu verkehren

war, als ob die Herren am Monte Cittorio und nicht am Wiener Franzensring Sitz und Stimme hätten, war derart stilisiert, dass sie der Confiscation verfiel. Wie dre »Lämost« bemerkt, geschah dies deshalb, weil die Herren gänzlich vergaßen, dass Trieft zu Oesterreich gehört und dass darum Triester Abgeordnete ihren Herrscher in — Wien haben Die Kundgebung unter schrieb auch Herr Angeli, der Erwählte der sogenannten patriotisch italienischen Vereine und der Staatsbeamten. Auch das Telegramm des »^OArssso« an die italie

, Trauerdecoration aller Gemeindegebäude, Verhängung der städtischen Gaslaternen mit Trauerflor und die Nieoerlegung eines Kranzes am Sarge des Königs beschlossen. Als vor zwei Jahren die Kaiserin Elisabeth von Oesterreich von Mörderhand fiel, beschränkte sich der Stadtrath auf eine kurze Kundgebung und sah von einer Trauerdecoration ab. Das damalige Vorgehen der Triester Signori hat bekanntlich die Volksmenge so er bittert, dass es zu stürmischen Demonstrationen gegen dieselben kam. Der »pieeolo

«-, welcher den tragischen Tod der Kaiserin in einer kurzen Notiz mit der Usber- schrist „Die Kaiseriy. von Oesterreich' gemeldet hatte, theilt in einym mit breiten schwarzen Rändern versehenen Blatte in den überschwänglichsten Worten den Tod „unseres geliebten Königs' mit, womit der König von Italien gemeint ist. Als ein? Militärabtheilung mit klingendem Spiele in die Stadt einzog, wurde sie in sultiert, während zur Zeit des Todes der Kaiserin Eli sabeth sich die Triester Jrredentisten bei einem Concerte unterhielten

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 12
Data: 27.09.1899
Descrizione fisica: 12
Obstruktion über. Damit war allen Versuchen des Grafen Thun, das Parla ment arbeitssähig zu machen, jede Aussicht genommen und schon am 2. Februar, nachdem das Ministerium beim Dienergesetz noch eine empfindliche Schlappe er- litten, wurde der Reichsrath nach Hanse geschickt. Damals war seine nächste Sorge der ungarische Ausgleich; Banffy war damit einverstanden ge- wesen, daß derselbe in Oesterreich durch § 14 oktroyie t würde, da verschwand der Pascha von Bistritz und der neue ungarische

hatten die Rechnung für die Thun'sche Niederlage zu bezahlen. Seit dieser Zeit beschränkte sich Graf Thun darauf, Oesterreich mit Hilse des § 14, der Staatsanwälte und Gendarmen zu regieren; im Uevrigen ließ er die Zeit verstreichen und als sie eben so weit verstrichen war, daß etwas geschehen mußte und die Delegations wahlen vor der Thüre standen, da war eS mit seiner RegierungSweiSheit zu Ende. Er ist der Typus einer Sorte von Staatsmännern, die kaum wo anders als in Oesterreich zum Unheil des ganzen

, hoher Beamter im österreichischen Ministerium des Innern pflegte die Grafen Thun und Badeni, als dieselben noch Statthalter in Böhmen waren, die beiden Satrapen zu nennen. Die despotische Regier ungsmethode, die für so östliche Länder wie Galizien ganz ausreichen mag, hat sich für Oesterreich nicht bewährt, wie Graf Badeni erfahren mußte; auch der politische Dilettantismus des feudalen, böhmischen Graiid-Seizneurs hat zur Lösung der verworrenen Lage nicht ausgereicht; die beiden Satrapen

haben abgewiithschaftet. Nun ist es wirklich hohe Zeit, daß ein wirklicher Siaatsmann in Oesterreich das Steuer ergreift; er wild viel zu thun haben, um das gut zu machen, waS jene gesündigt haben! „Endlich'! hat man auf deutscher Seite beim Empfange der DemmissionS-Kunde ausgerufen; ein freudiges „Endlich'! soll selbst von den Lippen des zur Zeit hier weilenden Obmannes der katholischen Volkspartei Dr. Kathrein geklungen haben. Gefallen ist das Kabinet Thun, das immer mehr zu einer Gefahr herauswuchs

und brauchbaren Stoff zu thun, dessen ausgedehnteste Ver werthung der allernächsten Zukunft vorbehalten sein dürfte. Au» den kurz skizzierten angeführt«» Brifpielen dürste der freundliche Leser wieder von neuem ersehen haben, daß die Welt nicht stille steht. - «r. 1!L Ende macht und ihnen die Rechte in Oesterreich wiedergibt, die ihnen ihre Kultur, ihre Verdienste um den Staat und ihre Geschichte erworben hat. Die Demission des Kabinets Thun ist der Er folg der einigen und konsequenten Politik der deutschen

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Volksblatt
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Pagina 2 di 16
Data: 21.07.1897
Descrizione fisica: 16
, wenn ich —' Der verblüffte Herr ließ mich nicht ausreden und fuhr mich mit den Worten an: „Ja in des Teufels Namen! Ist es denn nicht ganz einerlei, ob wir unsere Steuern an den Kaiser von Deutschland oder an den von Oester reich bezahlen?' „Einerlei sür Sie, die Sie Ihre Pflichten gegen Oesterreich und Ihren Kaiser abgeschworen haben, aber nicht sür mich, der ich Oestereicher bin und bleibe und meinem Unterthaneneide gemäß meine vater ländische Pflicht erfüllen will.' Der Mann sah, dass er sich in seinem Aerger

die bei gleichmäßiger Vertheilung entfallenden 6'/, Procent oder 316.284 fl., sondern 881.4l1 fl., oder 18 58 Procent als Steuerherabsetzung, so dass die Reiner tragssumme auf 3,8K2.84L fl. herabgemindert erscheint. Die Reinertragshauptsumme für ganz Oesterreich (Cisleithanien) beträgt nach den Beschlüssen der Central- Commission 153,516.656 fl. Der Antheil, welchen Tirol an der Grundsteuerhaupt- summe trägt, beläuft sich demnach sür die nächsten 15 Jahre auf 2 516 Procent, während er im Jahre 1896

noch 2 88 Procent betrug. Tirol wird demnach um rund 200.000 fl. alljährlich weniger Grundsteuer als bisher an den Staat abzu führen haben. („N. Tir. St.') Ueber die politische Sage iu Oesterreich. Die „Kreuzzeitung' bespricht in einer ihrer letzten Nummern die Lage in Oesterreich in sehr bezeichnender W> ise und unterzieht die Bewegung gegen die Sprachen verordnung, wie auch die Parteinahme des deutschen Liberalismus gegen Badeni einer spöttischen Kritik. Wollte die liberale Presse ehrlich zu Werke gehen

Liberalen gegen Badeni sei der Rückgang des Deutschliberalismus in Oesterreich und das Schwinden seines Einflusses. Der Lärm soll nur dem Liberalismus auf die Beine helfen; das unterdrückte Deutschthum sei nur ein Aushängeschild für den Liberalismus und das Judenthum. So und nicht anders ist es auch! Aus dem deutscheu Reiche. Die Verwundung am Auge, welche sich der deutsche Kaiser an Bord des Hohenzollern durch einen unglück lichen Zufall zugezogen, scheint doch von größerer Be- deutuna

Universitäten. 817 Professoren von deutschen Universitäten haben zu Gunsten ihrer deutschen College» in Oesterreich, die gegen die Sprachenverordnungen Protest erhoben, unterschrieben. Es heißt in dieser Kundgebung unter anderem: „Die unterzeichneten ordentlichen Professoren der Universitäten des deutschen Reiches drücken den Collegen der ehrwürdigen österreichischen Schwester- Universitäten zu Prag ihre wärmsten und lebhaftesten Sympathien zu ihrem Vorgehen aus und geben der Ueberzeugung Ausdruck

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Volksblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 21.06.1899
Descrizione fisica: 8
für die furcht bare Schädlichkeit des Thun'schen Ausgleiches. Die „Arbeiter Zrg.' äußert sich folgendermaßen: „Wenn selbst dieser Ausgleich die Parteien ihrer Ver blendung nicht entreißt, dann ist freilich Oesterreich nicht zu helfen. Jedes Volk hat die Regierung, die eS verdient, und wenn die österreichischen Völker mit der Regierung des Z 14 einverstanden sind, wenn sie es gemächlich tragen, dass.ihre wichtigsten Interessen so verhandelt werden, dann'erlleiden sie ihr Schicksal wohl verdient

.' ' Derselben Meinung ist auch die „N. Freie Presse.' Sie sagt: „Dieser Ausgleich läßt in Wahrheit eine Zündschnur in den Händen Ungarns, und in einem Hauptpunkte hat sich die Situation wesentlich verschlech tert. Die früheren Formeln wurden mindestens so ge deutet, dass Oesterreich bis zum Jahre 1903 jeden Tag die Wahl habe, das Verhältnis der Zollgemeinschast auf Grund der Wechselseitigkeit in ein Zollbündnis auf Grund eines parlamentarisch abgeschlossenen Vertrages zu verwandeln. Nach der herrschenden Ansicht

auf die Handelsverträge fühlbar wird, wenn das Bündnis bis zum Jahre 1903 nicht vereinbart ist. Ein sicheres Recht, das Oesterreich zu haben meinte, ist zu einer bloßen Pflicht beider Regierungen zusammen geschrumpft, zu verhandeln, zu einer vertragsmäßigen Anweisung, sich nm die Vereinbarung zu bemühen. Ungarn hat die Freiheit, zuzustimmen oder auch nicht; eS kann seine Bedingungen stellen, das Zollbündnis principiell ablehnen, sich offen zur Politik der Trennung bekennen. In den einfachsten Worten gesagt: Längstens

genug, um ihm die ungarische Opposition auf den Hals zu Hetzen, wenn diese sich nicht fürchten müsse. durch den Sturz Szell's Banffy wieder in den Sattel zu helfen.' Weiters sagt das Blatt: „Im Uebrigen haben wir in Oesterreich aber keine Veranlassung über die „endlich durch das Compromis geschaffene Beruhigung in Jubel auszubrecheu.' Das „Fremdenblatt' schreibt: Der österreichisch-ungarische Ausgleich, der seit bald drei Jahren von einer Klippe an die andere getrieben wurde und schliesslich

Handelsverträge zu entscheiden. Eben das nahm Oester reich, als es sich gegen die Szell'sche Formel zur Wehre setzte, für sich in Anspruch, diesem Gedanken galt der ganze Kampf in den letzten Woche». Was Oesterreich verlangte, war Bewegungsfreiheit, unberührt von der durch die Szell'sche Formel beabsichtigten Einschränkung. Dies wurde erreicht. . . . Dass der ungarische Minister präsident seine Absicht nicht erreicht hat, gestaltet die Sachlage erfreulicher und entringt uns die Anerkennung, dass Herr v. Szell

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 6
Data: 29.12.1899
Descrizione fisica: 6
^ übernehmen auch die Annoncen-Bureau» in Wien. Annoncen find in »»rhinein zu be» zahlen. Manuskripte wer de» nicht zurück» i sendet. «MDSÄKMOKHSM Mit 5Z ilülstrirtm Anterßaltungsbtilagm. Nr. 2SK L-w,?--ch»<«<-», An der Jahreswende. Es wird darüber gestritten, ob das neue Ja'ichuridert mit dem Jahre 1900 oder 1301 beflinnl. Kein Streit aber kann darüber sein, daß Oesterreich zwar bei Beginn des Jahres 1900 in ein neues Prooikormm, und zwar der zweiten Potenz, rücksichtlich des Mini- steriums tritt

, daß aber sonst der Staatskarren auf dem holprigen und abschüssigen Wege weiter rollt, auf den Graf Taaffe ihn gelenkt hat. Wir Oesterreich«? können stolz auf un sere Staatsmänner sein: Graf Tyaffe, Graf Baden!, Graf Thun, man zeige uns einen anderen Staat in der Welt, der solche Mini sterpräsidenten kurz nacheinander auszuweisen hat! Darum haben wir es auch so herrlich weit gebracht an Macht, an Ansehen und an Wohlstand. Es geht alles mit natürlichen Dingen zu. Wo die staatserhaltenden und zusammenhaltenden Elemente

mit ihrer rückständigen Weltanschau ung, in ihrer künstlichen Abgeschlossenheit und dadurch bedingten natürlichen Borniertheit allein das Heft in den Händen haben, dann bleibt der Staat kulturell und wirthschastlich zurück. Es gibt keinen Stillstand, nirgends in der Welt; wo es nicht vorwärts geht, geht es zurück. Und Oesterreich geht rück wärts mit Siebenmeilenstiefeln. Die Ver hältnisse sind stärker als ein einzelner Mensch. Unheil zwar kann ein Einzelner leicht mehr anstiften, als Hunderte und Tausende zu bessern

vermögen. Niederreißen ist weit leichter als ausbauen, zu verwirren und alles durcheinander zu bringen, trifft auch ein Ein faltspinsel und boshafter Dummkopf, aber dann wieder Ordnung zu schaffen, dazu bedarf es viel Geduld und Ausdauer und größerer geistiger Fähigkeiten. In Oesterreich war in der leichtfertigsten Weise jahrzentelang darauf loS regiert worden. Alles droht aus Rand und Band zu gehen. Das Parlament ist in der Gewalt von Parteien, die keinen größeren Wünsch kennen, als dieses . Parlament

farbloser Mann, der auch gar nicht den Ehr geiz hat» etwas nach seinem Willen und seiner Ueberzeugung zu ordnen und zu richten. Er hat nur den § 14 wieder zu handhaben, um die sogenannten Ausgleichsgesetze mit Ungarn perfekt zu machen, d. h, das, was die unga rische Regierung und das ungarische Parla ment über die rn Oesterreich und Ungarn ge meinsamen Angelegenheiten, über das wirth» schaslliche Verhältnis der beiden Staaten zu einander beschossen und verfügt haben, auch als sür Oesterreich giltig

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 12
Data: 28.06.1896
Descrizione fisica: 12
» de» In- und Auslandes St. 78. Sonntag, den S8. Juni R89S. M, ZahrWz. AillZllli-IisdetrilhIiilizkli i» «vdnm Kchte. Wien, 25. Juni. In Bezug auf die auswärtige Politik herrscht in Oesterreich ein eigenthümlicher Zustand. Nur so ganz gelegentlich einmal, wenn es sich um die Bewilligung des Etats für das gemeinsame Mini sterium des Aeußern handelt, wird sie gestreift. Der Minister hält dann eine Rede, in der er bei der absoluten Unmöglichkeit, die allgemeine Situation nach allen Richtungen hin erschöpfend

, das glauben sie selbst nicht. So ist es, und es ist schlimm, daß eS so ist, denn die natürliche Folge ist eine bedauernswerthe Theilnahmslosigkeit des ganzen Volkes an der äußeren Politik, deren Wirkungen auf die innere Situation doch so tief einschneidend sind, daß letztere oft durch die erstere bestimmt wird. Der Beweis hiefür ist leicht zu führen. Wenn Oesterreich-Ungarn nicht in der orientalischen Frage so lange schon sich von England in das Schlepptau nehmen ließe, so würde Letzteres sich genöthigt

gesehen haben, in handelspolitischer Beziehung Rück sichten auf Oesterreich-Ungarn obwalten zu lassen, und wir hätten nicht den mit den lebhaftesten Be sorgnissen erfüllenden Rückgang unserer Ausfuhr, die schwere Schädigung unserer heimischen Industrie zu beklagen, unter der wir jetzt zu leiden haben. Wem soll man daraus einen Vorwus machen? Den Engländern? Sie sind viel zu gute Handels leute, um etwas zu kaufen, das sie umsonst haben können! Nein, der Vorwurf trifft Diejenigen

wir diese Frage und sagten damals voraus, daß, wenn Oesterreich sein Schisf nicht aus dem englischen Fahrwasser entferne, das deutsche Reich ihm in der Anbahnung intimerer Beziehungen zu Rußland zuvorkommen werde. Wir waren gut unterrichtet; was wir prophezeiten, ist genau ein getroffen. Oesterreich hat wieder einmal das Nach sehen ! Aber vielleicht wird der Nachtheil ausgeglichen dadurch, daß unser Einfluß auf die Balkanstaaten eine wesentliche Kräftigung erfahren hat? O weh! Damit sieht es noch schlimmer

Oesterreich zu schade! Möge man dies an maßgebender Stelle einsehen, ehe es zu spät ist; möge man erkennen, daß, so wie Oesterreich groß geworden ist nicht durch Czechen und Polen, nicht durch Slovenen und Ungarn, sondern durch Deutsche, es auch auf seiuer Höhe nnr durch Deutsche erhalten werden kann! Oester reich muß deutsch seiu, oder es wird nicht sein! Politische Nachrichten. Mera », 27. Juni. Wie wir bereits gemeldet haben, ist sür den Herbst ein ansnehmend früher Zusam m e n- tritt des Reichsrathes

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 10
Data: 22.02.1893
Descrizione fisica: 10
hat für Oesterreich-Ungarn nach den Erfahrungen der letzten Jahre nichts Verlocken des. Schließlich nur eine kurze Bemerkung, die wohl nothwendig zum Ausgangspunkte dieser ge drängten Darstellung zurückführt. Der neue Ver trag Oesterreich-Ungarns mit Serbien fügt sich als ein besonderer und dennoch wieder völlig homogener Bestandtheil in das große Ganze der Handels- und Zollverträge vom September 1891. Er ist das Resultat einer Cooperation mit dem deutschen Reiche. Dies findet seinen Ausdruck darin

. Und dabei darf nicht übersehen werden, daß gerade solche Erwerbsquellen, so unbedeutend sie auch momentan scheinen mögen, von hoher Wichtigkeit sind, weil ihre Folgen sich in den untersten, ärmsten Schichten unserer LandSleut« segenblingend bemerkbar machen Unten aber muß angefangen werden, wenn ein all- gemeiner Volkswohlstand sich einstellen soll, die „oberen Zehn tausend', die helfen sich schon selbst. Die vorstehenden letzten „nationalen' Sprachen in Oesterreich als „fremde' bezeichnet

sei kein einziges Wort über die weltliche Herrschaft der Kirche gefallen, man beklagte nur die mangelnde Freiheit der Kirche in allen Län dern inklusive Oesterreich selbst; eine Erklärung, die den beim Kongreß anwesenden österreichischen Mini stern schwerlich gefiel. Italien, so fügte Brin hin zu, besaß übiigens stets das Taktgefühl, sich um die katholischen Kongresse nicht zu kümmern, wie denn auch Crispi im Mai 188ö richtig erklärt habe: „Wir beklagen uns nicht über Kongresse

, die nationale Unabhängigkeit und Einheit gegen jede Be leidigung zu beschützen. Der Abgeordnete B ar- zilai erklärte sich von der Antwort des Ministers unbefriedigt und frug, was Oesterreich sagen Sätze hat der Verfasser dieses Aussatzes schon damals, als zuerst von der Vinstgauer Korbflechtschule u. s. w. die Rede ging, ausgesprochen und kann sie nur wiederholen. Seit mehr als drei Jahren hat man von der Sache nichts mehr gehört, sie scheint also leider, wie eben so mancher Anlauf zu guten Dingen

sich selbst zu erstechen versucht und sich auch mehrere Stiche in die Brust beigebracht. Ueber die Ursache dieser auf Eifersucht zurückzuführenden Familientragödie erzählt man sich Folgendes: Bader hatte vor einiger Zeit in Folge einer Prügelei 60 fl. Schmerzensgeld erhalten. Seine Gattin nahm würde, falls zwei italienische Minister morgen einem Meeting für die Befreiung Triestz anwohnen würden. Der konservative Abgeordnete Earmine warf dieselbe Frage auf und glaubte, Oesterreich würde sich mit Erklärungen

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Der Bote für Tirol
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Pagina 3 di 8
Data: 07.08.1900
Descrizione fisica: 8
mit 239.434, Oesterreich-Ungarn mit 219.227, Belgien mit 160.150, Japan mit 118.517 und endlich die südafrikanischen Republiken mit rund 100.000 Ar beitern. Die Reihenfolge der Länder wird aber eine erheblich andere, wenn der Wert der in einem Jahre geförderten Mineralschätze in Rechnung gestellt wird. Dann kommen die Vereinigten Staaten vyn Amerika an die Spitze mit einer Produclion im Werte von 2652 Millionen Mark. Das britische Reich steht an zweiter Stelle mit 1440 Millionen Mark, Deutschland mit 980

Millionen an dritter Stelle, und dann folgen weiter Russland mit 600 Millionen, Frankreich mit 520 Millionen, Transvaal mit 340, Belgien mit 240, Oesterreich mit 228, Canada, dessen Bergbau erst im Anfange der Entwicklung steht, mit 200 Mil lionen Mark. Eine der bedeutendsten Thatsachen, die aus dieser Zusammenstellung hervortreten, liegt in dem Nachweise, dass in den Bereinigten Staaten mit be deutend weniger Arbeitern ein viel größerer Erfolg im Bergbaue erzielt wird als in den europäischen Ländern

Tonnen Zinn, 5.695 000 Kilogramm Silber und 449.000 Kilo gramm Gold. ^ Italiens Holz- und Spielwaren import. Der Import Italiens von Gerätschaften und Waren aus Holz ist in stelem Steigen begriffen. Es wurden importiert 1995 8673 H., 1896 9744 q., 1897 12.222 1898 20.083 <;,, 1899 22.119 <z. Der Import aus Oesterreich-Ungarn betrug 1395 1600 1396 2311 <z., 1897 4083 y.. 1898 5331 <z.. 1899 7923 Oesterreich-Ungarn nimmt, wie unser Consulat in Mailand ausführt, in diesem Zmportzweig den ersten Platz

1899 zurückgegangen. Das Hauptabsatzgebiet Italiens ist Frankreich (19.720 y.), dann folgen England (4364 q.), die Schweiz (3666 q.). Central- und Süd amerika (2933 q), Afrika (2704 h.), Deutschland (2307 y.), Oesterreich-Ungarn (1794 ^.), der Rest vertheilt sich auf andere Länder. Der Import Italiens an Spielw.-.ren betrug 1893 im ganzen 37 'i- im Werte von 39.450 Lire, wovon 69 cz. (24.150 Lire) aus Oesterreich-Ungarn, der Rest aus Deutschland be zogen wurde. Im Jahre 1899 stieg der Import

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 19.02.1897
Descrizione fisica: 4
Nr. 40 »Bozner Zeitung' «'Südtiroler Tagblatt). Freitag-den 19. Pole« und Deutsche. Wir können voll den Polen lernen, so depravirt ist das politische Leben der Deutschen in Oesterreich. Der Wahlauf- ruf des polnischen Zentralwahlkomites in Lemberg gehört ent schieden zu den allerinteressantesten Aktenstüiken nicht nur der gegenwärtigen Wahlbewegung, sondern der österreichischen Ent wicklungsgeschichte unserer Zeit überhaupt. Schon der politi sche Gedanke, welchen das polnische Komite

in seinem Wahl aufrufe voranstellt, ist evenso lehrreich, wie er die Grundidee der polnischen Politik in Oesterreich enthüllt. Das Polenko- mite hebt nämlich hervor, der Reichsrath sei eine parlamen tarische Körperschaft, in welcher die Polen eine Minorität vor- stellm, und es leitet von dieser Thatsache eine Schluß'olge- rung von zwingender Gewalt ab, nämlich die Nothwendigkeit, daß die polnischen Abgeordneten im Wiener Reichsrathe eine unter sich solidarische Gruppe vorstellen. Solidarisch heißt

dieses Grundsatzes seitens mehreren Mitglieder des Po- lenklubS bei Debatten und Abstimmungen des ReichSratheS vorgekommen. Ader im Großen und Ganzen, wir als Deutsche und als FortschrittSmänner mögen nun davon auch wenig erbaut sein, hat der früher erwähnte polnische SolidaritätS-Gedanke für die Vertretung GalizienS im Reichsrathe nicht nur seine alle Geltung völlig beibehalten, sondern er hat sich auch in eine» geradezu überraschenden Weise bewährt und der polnischen Nation in Oesterreich sowohl politische

als materielle Erfolge in kaum geahntem Maße verschafft. Heute wird Oesterreich thatsächlich von Polen regiert. ES sei damit durchaus kein Borwurf ausgesprochen, da ja ein tüchtiger und gerechter Mann nicht aufhört, ein solcher zu sein, wenn er gerade dem polnischen Volksstamme angehört. Aber die Thatsache kann doch von niemanden bestritten werden, daß heute ein Pole Minister des Aeußern, ein Pole Ministerpräsident und Mini ster des Innern in Oesterreich, ein Pole österreichischer Fi nanzminister

. Auch wir Deut sche bilden in Oesterreich, allen übrigen Nationen gegenüber nur eine Minorität, wohl aber eine viel größere, als die Po len t>e vorstellen. Doch in wie zahlreiche Parteiungen sind wir Deutsche zersplittert! Und unsere Parteien bekämpfen ei nander nicht etwa bloß hinter geschlossenen Thüren, um zu einem maßgebenden Gesammtwillen zu gelangen; sie bekäm pfen sich auch im ostenein Parlamente und gehen Bündnisse mit den gemeinsamen Feinden ein. Wären wir Deutsche so» lidarisch

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 30.09.1897
Descrizione fisica: 4
aufgeblüht sei und von „der durch eine deutsche Kugel verwundeten faseln, welche der Graf aus Galizien heilen müsse — so kann man, um bei der bilderreichen Sprache zu bleiben, wirklich davon reden, daß sich Europa den Bauch hallen wird über den blüh enden Unsinn, welchen diese Verbrüderung der Tschechen und Polen zur Folge hat. Minder vergnüglich hören wir in Oesterreich den „lauten Schmatz' zwischen Tschech und Lech an. Der gute Wille Beider, sich zu Herren des Reiches zu ma- Schicksale. Von G. Struder

sein; dann wäre die ganze Kombination, welche den Slaven erlaubt, sich über die Teutschen in Oesterreich zu erheben, nicht möglich, dann hätte es niemals ein Ministerium Taaffe, sicher niemals ein Ministerium Badeni gegeben, noch weniger Sprachen verordnungen. welche Ministerduelle zur Folge haben und Anstrudelungen des Bruders Tschech an den Bruder Lech, mit ihm Oesterreich zu theilen. Die Wurzel aller Uebel war bei allen Völkern von jeher dort, wo mit der Religion Geschäfte gemacht wur den. Die Klerikalen

sind es, die Oesterreich nnd das Deutschthum zu Grunde richten — aber weder Bruder Tschech noch Bruder Lech wird sich, wenn sie ihre Nationalstaaten aufgerichtet haben, nach den klerikalen Querköpfen richten, die ihnen dazu verhalfen. Das wird die weltgeschichtliche Rache für den Volksverrath fernzuhalten ich als die erste Ausgabe meines Lebens be trachten werde?' „Heinrich, also auch das noch habe ich Ihnen zu verdanken,' stammelte sie in mächtiger Bewegung. Einige Minuten spätzer saßen Beide Hand in Hand

.' Sie schöpfte einige Male tief Athem, und fuhr dann fort: Donnerstag, den 3V. September 1897 der Klerikalen.sein. . Sie glauben für Rom und den Vatikan zu arbeiten, sie arbeiten aber nur für Moskau, für den Czären. Die anderen Deutschen in Oesterreich, die den Brüdern, - Tschech und Lech die Kultur gebracht haben'wo fürsiejetzt schnöden Undank erfahren, gehen darum doch den Kampf' um ihr Volksthum und um das alte Oesterreich nicht auf. Sie halten sich zu gut für die Beutelust des Bruders Tschech

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Brixener Chronik
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Pagina 1 di 10
Data: 10.12.1897
Descrizione fisica: 10
wir in Oesterreich weit tragenden Ereignisjen entgegengehen, sieht jeder mann ein; hiezn braucht es keine Prophetengabe. Welcher Art diese Ereignisse sind, weiß man heilte noch nicht, aber zu fürchten ist, dass Oesterreich einer Erschütterung entgegen geht, welche morsches Mauerwerk auseinander treiben, vielleicht sogar in den Gmndvesten breite Wsk reißen wird. Die bevorstehende Jahres wende ladet dämm zu einem kurzen geschichtlichen Rückblicke ein, weil nur aus tiner solchen Rück schau in die Vergangenheit

war es in Ungarn bestellt, wo die Los trennung von Oesterreich immer offener gepredigt wurde. Die Machthaber in Ungarn hatten es verstanden, dem Kaiser Ferdinand ein Zugeständ nis nach dem andern abzutrotzen und dadurch die königliche Macht ihres Inhaltes immer mehr zu entkleiden. Nichts war ihnen mehr im Wege als Oesterreichs Siege über den äußeren Feind (Italien), weil sie daraus eine Kräftigung des Reiches im Innern fürchteten. Endlich schritten sie bis zur offenen Revolution, indem sie die Thronentsagung

und mit Oesterreich wieder enger zu verbinden. Zwanzig Jahre einer erfolg losen Politik von 1848—1867 haben gezeigt, dass grausame Härte und einseitiger Centralismus, der unter so verschiedenen Völkern alles, über einen Leisten schlagen will, vernarbende Wunden nur aufreißen, nicht aber heilen können. Das Jahr 1367 endlich sollte dem innerlich zerrissenen Reiche den ersehnten Frieden, die Aussöhnung Ungarns mit Oesterreich bringen — durch den sogenannten D u a l i s m u s. Der Schöpfer dieser Staatsform ist-cher

be- kannte Minister Ferd. v. Beust, der nach dem unglücklichen Kriege von 1866 die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten Oesterreichs über nahm, aber auch auf die Gestaltung des Reiches im Innern entscheidenden Einfluss ausübte. Mit Ungarn schloss er den sogenannten „Ausgleich' ab, und zwar in einer Weise, dass die Oesterreich feindlichen Ele mente zufrieden sein konnten; denn dieser Ausgleich machte sie stark auf Kosten der diesseitigen Reichshälfte. In dieser selbst, in Cisleithanien, verhals Beust

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