und die Entlassung des Generalstabschefs Freiherrn v. Conrad. In der gestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses haben die Abgeordneten Dr. Adler, Pernerstorfer und Seitz folgende Interpellation an den Ministerpräsidenten eingebracht: Die Vorgänge, die zur Entlassung des früheren Generalstabschefs Freiherrn Conrad v. Hötzen- d o r f führten, haben in ganz Europa das größte Aussehen erregt. Zum erstenmal ist offiziös zu gestanden worden, daß in Oesterreich eine kleine, aber mächtige Partei besteht
, die zu einer Politik rät, welche geeignet wäre, die Spannung, die leider zwischen Italien und Oe st er reich * Ungarn besteht, zu verschärfen, den Dreibund zu sprengen und dadurch in der wei teren Folge die Gefahr eines Krieges zwischen Oesterreich-Nngarn und Italien herbeizuführen. Die demonstrative Art, mit der der Erzher zog Franz Ferdinand sein Bedauern über die Ent lassung des Generalstabschefs der Oeffentlichkeit mitgeteilt hat, die Erklärung, daß er als Soldat sich der Entscheidung des Kaisers füge
, wie in den letzten Tagen. Es ist nicht unser Amt, die Rechte des Kaisers von Oesterreich gegen seinen Neffen und gegen die Leute, die den Thronwechsel men in das anstoßende Zimmer, damit der kleine Patient, wie er sagte, nicht gestört würde. „Aber selbst wenn er ruchlos ""wesen wäre," fuhr Rosa fort, „so bedenken Sie, wie sung er ist, daß er vielleicht nie eine liebevolle Mutter, vielleicht nicht einmal ein elterliches Haus gekannt hat, und wie wahrscheinlich es ist, daß ihn schlechte Behandlung, Schläge
bekämpft und wir stehen ihm auch heute mit un verändertem Mißtrauen gegenüber. Aber wenn die Politik Aehrenthals schädlich und g e- f ä h r l i ch war, so wäre die Politik, zu der seine Gegner im Belvedere und i m General st abe raten, ein unsühnbares Ver brechen an den Lebensinteressen aller Nationen in Oesterreich. Wir billigen es daher, daß durch die Entfernung des Freiherrn v. Conrad vom Amte des General stabschefs dieser Politik ein Machtzentrum entrissen wurde. Aber leider ist die große Gefahr
werden, weil seine Politik den Frieden der Völker gefährdet, und der Thronfolger sagt dazu, er müsse sich leider als Soldat fügen, aber er tue es mit schwerem Herzen! Mutz durch diese Demon stration nicht in ganz Europa Beunruhi gung erzeugt werden? Muß nicht in ganz Europa der Eindruck erweckt werden, daß-, in Oesterreich- Ungarn mächtige Personen leichtfertig mit dem verbrecherischen Gedanken einer kriegeri schen Politik spielen? Muß nicht die Furcht erweckt werden, daß diese Politik, wenn ihr auch diesmal