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Brixener Chronik
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Pagina 4 di 8
Data: 18.08.1910
Descrizione fisica: 8
Seite 4. Nr. 98. Donnerstag, ,B rixener Chronik/ 18. August 1919. Der Mschastl. Aufschwung Okßerreich- Uugarus unter Kaiser Frau) Josef I Die Weltgeschichte wird uns nicht so leicht neben Kaiser Franz Josef I. einen Regenten namhaft machen können, unter dessen Lebens- und Regierungszelt so gewaltige wirtschaftliche Umgestaltungen eines Staatswesens, ein so eingreifender Umschwung des ganzen Kulturwesens erfolgt ist. Geboren zu einer Zeit, m welcher sich das Kaisertum Oesterreich

von den schweren Opfern der Napoleonischen Kriege erholt hatte und m welche nun vom dichtbevölkerten Westen her die neuen epochalen Erfindungen in der Ausnützung der Dampf kraft auch gegen Oesterreich vordrangen, war es KaiserFranzJosef gegönnt, mit Antritt seiner Regierung die mechanisch-Physischen Neuerungen mit Ruhe und tiefem Verständnis seinem Staatswesen nutzbarzumachen unddiesessovonpatriarchalisch-mittel- alterlichen Zuständen zu einem in jeder Richtung vollkommen neuzeitigen Wirtschaftsgebiete

zu erheben. Vorerst galt es der Fürsorge des Kaisers, eine moderne Industrie mit Dampfbetrieb zu schaffen, denn die Manufakturen waren unter den gegebenen Verhältnissen nicht mehr leistungsfähig Bis 1848 hatte Oesterreich-Ungarn kaum eine in großem Maß stabe betriebene Industrie. Die erste, welche sich den Dampf nutzbar machte, die Brünner Tuch fabrikation, lag noch in den Windeln und hatte in dem bescheidenen Land-Tuchmacher ihren Rivalen. Binnen emigen Jahren gelang es aber der Brünner Tuchfabrikation

, sich zu einer Weltindustrie aufzu schwingen und bis in den fernen Orient ihre Produkte in Massen zu versenden. Aehnlich war es mit der ganzen böhmisch-mährischen Tucherzeugung bestellt. Zahlreiche Dampfschlote tauchten dort auf, begünstigt durch die Nähe reicher Kohlenschätze. Neben der Tuchindustrie ist die Erzeugung von Baumwollgarnen und Geweben sowie die von künst lerischem Geschmacks geleitete Appretur und Druckerei derselben in Oesterreich-Ungarn von einer bescheidenen Manufaktur zu einem Weltexportartikel unseres

Wirtschaftsgebietes emporgekommen. Mußte früher gutes, schönes Tuch vom Auslände importiert werden, so war hier Oesterreich-Ungarn unter Kaiser Franz Josef I. bald in der Lage, auf dem Weltmarkte konkurrierend auftreten zu können. Fand doch die junge österreichische Industrie ihre meiste Anerkennung durch Lord Palmerstron, welcher diese als Gefahr für dm Welthandel Englands erkannte und alles aufbot, um Oesterreich politisch zu schwächen und so wirtschaftlich niederzuhalten. Wie es mit der Schafwoll

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 20
Data: 24.08.1902
Descrizione fisica: 20
Mera«: Äum Abbolen monatl. ic 1.— : viertelt. K- 3.—; ganzj. K 12.—. — Mit Zustellung tn's Haus in Meran u. Bozen: Monatl. K1.20; —— viertelj. x 3.20,- ganzj. ic 12.80. — Oesterreich-Ungar«: Mit Zusendung monatl. X, 1.40; viertelj. K3.70; ganzj. X 14.80.—Einzelne Nummer 10 tu ^nzsz.zs» MiUAvVIktö Deutschland: Monatl. k 1.70; viertelj. K4.90; ganzj. 19.60. — Anstand: Monatl. x 1.65; viertelj. x. 5.30; ganzj. « 21.20. — Anzeigenpreis nach Tarif. Annahme von Aufträgen in allen Anzeigen-Geschäften

lebt, wissen wir nicht; wer sich aber an der Universität Barinen nach Tr. Helmes erkundigen wollte, würde bald erfahren, daß sowohl Tr. Helmes als auch die Universität in Barmen völlig unbe kannt sind. Wir habeu es also mit der Schrift eines zunächst anonym gebliebenen Verfassers zu tun, meinen »cjber doch, es wirde der Leser von ciuer kurzen Tarleguug ihres Inhalts mit eini gem Interesse Kenntnis nehmen. Zuerst stellt Helmes in aller Kürze historisch die heute zwischen Oesterreich und Ungarn

durch den Entwurf des Badeni-Banfsy'schen Aus gleiches geschaffeue Lage dar, erwähut, daß iu Ungarn ein, in Oesterreich schon drei Ministerien über diesen Ausgleich zu Falle kamen, berührt die Szell'sche Formel (Fortdauer des bestehenden Ausgleichs, mit 1997 als Endtermin), dann die Rede Körbers im Abgeordnetenhaus^ vom 17. Oktober 1901, worin zum erstenmale vor der Öffentlichkeit eine Grenze für die ungarischen Forderungen gezeigt und der Badeni-Banffy- Ausgleich als reformbedürftig erklärt wurde. Helmes fährt

dann fort: Tie Versuche einer Ver ständigung der leitenden Staatsmänner miß langen uud die öffentliche Stimmung in Ungarn wies jede Aenderung am empfangenen „Scheine' ab. Tie wirtschaftliche Trennung von Oesterreich im Jahre 1907 ward das Losungswort jenseits der Leitha, worauf denn auch Oesterreich, schou um die Ungarn in ihrem Entschlüsse nicht noch weiter zu bestärken, sich mit dein Gedanken dieser Trennung vertraut machte und zahlreiche österreichische Stimmen schon jetzt die Trennung forderten

. .Hier nun setzt die Znknnftsvision ein. Sie führt uns einen englischen Staatsmann vor, Sir R. Hey, welcher in seinem zu London im Jahre 190Lj veröffentlichten „Tagebuche eines Reisen den in Ungarn' unterm l0. April 190-l seinen ungarischen Freunden gegenüber die Frage stellt, „wie es denn eigentlich komme, daß Ungarn daran gehe, eine Zolllinie gegen Oesterreich zu zi.chen und Einrichtungen zu treffen, dnrch welche es sein großes Absatzgebiet in Oesterreich offenbar verlieren müsse?' Diese Frage war gestellt

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Brixener Chronik
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Pagina 4 di 8
Data: 19.03.1908
Descrizione fisica: 8
Seite 4. Nr. 34. Donnerstag, Die Kauern «nd der Handels- Vertrag mit Serbien, Wir erhalten von dem Sekretariate der christlichsozialen Partei in Oesterreich folgende Mitteilung: In der Mittwoch abgehaltenen Aus- schußsitzuug des niederösterreichischen Bauernbundes wurde mir Stimmeneinhellig keit folgende Resolution beschlossen: „In Übereinstimmung mit seinen früheren Entschließungen hat sich der Bundesausschuß des niederösterreichischen Bauernbnndes namens seiner 48.000 Mitglieder

in der Bundesausschußsitzung vom 11. März 1908 neuerdings dahin ausge sprochen, daß er auch jede Einfuhr von ge schlachtetem Vieh, wie sie in dem neuen Handels vertrage ans Serbien nach Oesterreich geplant ist, auf das entschiedenste ablehnen muß. Der Bundesausschuß ist von der Ueberzeugung durchdrungen, daß eine solche Maßregel eine weitere schwere Schädigung der nisderösterreichischen Viehzüchter bedeuten würde, nachdem bei den gegenwärtigen niedrigen Viehpreisen nicht einmal mehr die Eigenkosten der Aufzucht gedeckt erscheinen

Aufmerksamkeit zuzuwenden und dem Bundes ausschusse rechtzeitig Anträge zu stellen.' Das private u«d öffentliche Oesterreich. (Rede des Hochw. ?. Viktor Kolb 3. auf der 36, Generalversammlung des Katholischen Botksvereins für Oberösterreich zu Linz am 25. Februar 1908.) (Fortsetzung.) Es steht drittens auf dem Spiele, daß unser Volk sittlich zugrunde gerichtet wird. Das private Oesterreich hütet seine Söhne und Töchter mit Aengstlichkeit vor der Verführung, betrachtet das Band der Ehe als ein Heiligtum

; das öffentliche Oesterreich gibt Ehrenpreise für pornographische Dichter, feiert Jubiläen zur hundertsten Auf führung von Dirnenstücken gemeinster Art, unter hält Tausende von Zeitungen, die voll Verführung, voll Schilderungen des Lasters find, duldet in den Schaufenstern Bilder uud Büchertitel, die eine öffentliche Verführung für alt und jung, auch für Schulkinder genannt werden müssen. Das öffentliche Oesterreich richtet das private Oesterreich moralisch zugrunde? die Folgen sind bereits in erschreckender

Weise vorhanden — in der moralischen und physischen Vergiftung — die sich immer entsetzlicher ausbreitet und eine furchtbare Gefahr für unser Volkstum bedeutet. Dabei eine sittliche Heuchelei, die mit Ekel er füllt. Dasselbe öffentliche Oesterreich, das die Verbreitung aller Unsittlichkeit betreibt, entrüstet sich über den Englischen Gruß und will ihn abschaffen, weil darin vorkommt: „Gebenedeit ist die Frucht deines Leibes'. Dasselbe öffentliche Oesterreich, das vor Wut schäumt, wenn Unzuchts

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Der Burggräfler
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Pagina 6 di 12
Data: 15.08.1911
Descrizione fisica: 12
e« sich nicht nehmen, das Amt eine« Zentralpiäfe« weiterzuführen, als er mit der bischöflichen, bezw. erzbischöflichen Würde bekleidet wurde. 2n den beteiligten Kreisen sieht man der Neubesetzung diese» hochwichtigen Posten», von dem zum großen Teile die Fortentwicklung de» Kolpingwerkes in Oesterreich-Ungarn abhängt, mit begreiflicher Spannung entgegen. 55 Sträflinge begnadigt. Der Kaiser hat 65 Sträflingen der Strafanstalten den Rest der über sie verhängten Freiheitsstafen nachgesehen. Hievon entfallen

, pro- mzierte Oesterreich (1907) an Heu 140, Ungarn '1906) 152; Futter- und Zuckerrüben Oesterreich 102. Ungarn 82, Kürbisse und Kraut Oesterreich 12, Ungarn Kraut 10, Kürbisse und Melouen 25; Wicken Oesterreich 6. Ungarn 58; Kartoffeln Oester reich 146, Ungarn 52. Mats Oesterreich 4. Ungarn 46; Hülsensrüchte Oesterreich 4, Ungarn 3; Wein Oesterreich 4 250.000 Hektoliter, Ungarn (1906) 3 650.000 Die Geiawternte dieser von der Wetterlaune abhängigen Produkte einschließlich von Leinsamen. Tabak

. Flachs, Obst u. 0 . stellte sich 1907 in Oesterreich aus 660 Mill. Meterzentner, a Ungarn ein Jahr fiüher Aus 770 Mill. Meter zentner im Gesamtwerte von 5800 Mill. Kronen nklusslve der Körnerfrüchte). Die Hitze hat eS also ln der Hand, fördernd und störend einzuwirken. sie verfügt über Werte von Milliarden in der Nach ernte allein. Begreiflich daher, wenn aus diesem Grunde allein schon die Börse sich so „väterlich' um die Ernte kümmert. Versteht sie es doch meister- jaft, sich schließlich den Erfolg

und schließlich ist auch die geistige und physische Tatkraft des Menschen bet großer Hitze gelähmt, der Unter nehmungsgeist feiert. Wie überall Licht und Schatten ist, so kommt daS gegenwärtig herrschende, schädigende Element einzelnen Unternehmungen sehr zu statten. Die Bierbrauer werden ein glänzendes Jahr haben, die Wirtefund die Händler mit Erfrischungsgetränken jubeln Im Stillen. Um auf die Flußsch ffahrt zurück zukommen: Wie bedeutend der Einnahmenausfall bei der Flußschiffahrr Oesterreich Ungarns

ist, zeigt sich besonders sitzt unmltielbar nach der Ecnte und läßt sich auch aus d.m Schiffsmatertale ermessen. Oesterreich hat aus der Donau und Elbe heute 300 Dampfer mit 1500 Schleppern im Verkehr; die Hälfte davon entfällt aus die meist in Ungarn verkehrenden Fahrzeuge der Donaudampfschiffrhrts- gesellschaft; außerdem verkehren noch 150 ungarische Dampfer aus der Donau mit 500 Schl'ppschiffen. Ueber 100 Mill. Meterzentner befördert O.sterreich- Ungarn Donau und Elbe während der nur acht Monate

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Brixener Chronik
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Pagina 1 di 8
Data: 13.04.1905
Descrizione fisica: 8
mit aller Leidenschaft, ob der Amtsdiener von Jungbunzlau auch deutsch reden darf. Während alle übrigen Völker die äußersten Anstrengungen machen, um ihre Wehrkraft für die Stunde der Gefahr in bester Ausrüstung und Bewaffnung bereit zu haben, wird im Kaisertum Oesterreich von den Magyaren und Tschechen eifrigst daran gearbeitet, unsere Armee, das stärkste Bollwerk des Einheitsgedankens, auseinanderzusprengen und durch die Btelsprachigkeit unter die Regimenter babylonische Verwirrung zu bringen. Die Be ziehungen

erscheint uns für die Zukunft der Monarchie die Tatsache, daß gar alle öster reichischen Völker im hohen Vrad unzufrieden sind und daß sich alle Nationen Oesterreichs im Verbände der Gesamtmoparchie unbehaglich fühlen. Das Kaisertum Oesterreich gilt, so hat es allen Anschein, für den größeren Teil der national führenden VolkSkreise nicht mehr als ein liebes, wohnliches, behagliche? Heim! Angesichts so betrübender Tatsachen drängt sich dem be sorgten Patrioten ganz von sßlber die schmerzliche Frage

auf die Lippen: Wie konnte das alles so kommen? Was ist aus Oesterreich feit 100 Jahren geworden! Wie innig, wie opfer willig, wie patriotisch und kaisertreu waren alle Völker Oesterreichs in den großen Napoleonischen Kriegen! Welche Stürme sind damals über unser Reich und über unser Kaiserhaus dahingebraust, welche Summe von Unglück und Verlusten an Land und Blut und Geld traf damals unseren Kaiserstaat, ohne daß die Treue der Völker wankte oder ihr Vertrauen auf die Zukunft des Reiches erschüttert wurde

! Und Oesterreich feierte damals nach kurzer, schmerzlicher Demütigung, dem Phönix gleich, eine herrliche Auferstehung, das Donau- reich war die Vormacht in Deutschland und Italien, der Kaiser von Oesterreich aber der Erste im Rate der Fürsten. Wie ist das alles ganz anders geworden — und wir fragen nochmals: Wie konnte das alles so anders werden? Vom großen Kaiser Napoleon wird erzählt, daß er einmal über Oesterreich den merkwürdigen Ausspruch tat: Oesterreich ist ein herrliches Land, von braven, treuen

und tapferen Völkern be wohnt, aber Oesterreich kommt immer um eine Idee zu spät! Der gewaltige Korse hat in diesem Ausspruch viel Wahres gesagt. Die österreichische Langsamkeit und Schwerfällig keit, die österreichische Hartnäckigkeit gegenüber neuen und gesunden Ideen ist Oesterreichs Ver hängnis geworden. Als der kriegerische Sturm, welchen die französische Revolution entfesselt hatte, an den Mauern von Paris durch die Heere der Verbündeten erstickt worden, da wäre es Zeit gewesen, den treuen Völkern

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Bozner Zeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 08.03.1909
Descrizione fisica: 8
vorschütteten Ar'beiteni 13 tot und 12 gerettet: 12 Wörden -noch vermißt. Botaniker Rodrigues f. Rio de Janeiro, 7. März. (K.-B.) Der Bota niker Rodrigues, der Verfasser -hervorragender Werke über die brasilianische Flora «ist gestorben. Me pcrUche» Wim«. Intervention Rußlands in Persick? Petersburg, 7. März. (K.-B.): Die Ztach- richten aus Persicn lauten überaus beruhigend. In maßgebenden Kreisen wurde die Notwendigkeit einer Einmischung Rußlands betont. Die BsrgWt m Alkm Oesterreich bietet neuerlich

-s cmiK den« Innern an die Grenze gezogen iwerden. Belgrad, 6. März. Der Ministerpräsident teWte idoni B-Äg-vader Vertreter der „Tribuns' auf des sen Anfrage niÄ, daß die Regiemmg nach -wie vor zu-einer Eidrigung mit Oesterreich geneigt sei Besonders vom König werde ein Entgegenkom men persönlich lebhaft befürwortet. Der Regie rung sei es jedoch unmöglich, die Stimnmng des ganzen Walkes zu negieren: diese Oesterreich feindliche Stimmung werde nicht stillstehen, so lange nicht die Autonomie für Bosnien

und die Herzegowina von den Mächten verbürgt ist. Die Regierung könne nicht gegen -das Volk regieren und ssi außerstande, der ma-tionalen Begeisterung des serbischen VMes Grenzen zu ziehen. Ter Etnflusi Sergejews. Berlin, 6. März. Die „Voss. Ztg.' Meldet -anZ Belgrad, daß die Eiinlonkung Serbiens nach der Rückkehr d-e-s russischen Gesandten Sergejew a»S Wien erfolgt sei. Sergej-ew hatte in Wilen die Ueberzeug-ung gewonnen, daß Oesterreich don Zeitpunkt gekommen erachte, die serbi-s-rlze Frage mit den Waffen

zu lösen. Wich wurde der russi sche Gesandte van den.umfassenden KrivgSrüstun- gen Oesterei-chs in Kenntnis gesetzt. Sergejew -eilte dijes dem König Peter imd dem Mikrister des Aaußeru mit -und so-vderte, daß eine Älende- rurig der HMimg Serbiens eui treten müsse-. Nußland sei höchstens vn der Lage, drei Armee- orps zu mobilisieren nnd wenn Oesterreich-Un garn losschlage, werde Serbien nicht nur zer malmt werden, sondern der Balkan werde dem Slawontuni völlig verloren ge-huu. Graf Forgach über die Lage

. Paris, 6. März. „Petit Journal' veröffent licht ein Interview mit den: österreichisch-unga- ckschen Gesandten vn Belgrad Gvasen Forgach. -in dem dieser n. a. erklärte, Oesterreich-Ungarn denke nicht daran, Serbien vor den Kopf zu sto- zen oder es zn erniedrigon. Es wünsche im Ge- lgenteil, .mit seinem Nachbarn .in anM»el>me Be ziehungen zu treten, wozu es jedoch notwendig sei, daß Serbien der haibsburMcheu Monarchie gegenirber eine konziliantere Haltimg einnehme, -als es in der letzten Zuct der Fall

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 30.11.1903
Descrizione fisica: 8
des Ausgleichs der ungarische Weinexport nicht oder wenigstens nicht so bald finden-. jedenfalls wäre ihm dies nur mit sehr er heblichen Opfern möglich. Mit dem Wegfalle des gemeinsamen Zollgebie tes Oesterreich-Ungarns würde sich auch die Stellung Oesterreich-Ungarns gegenüber dem Auslaude än dern. Oesterreich sowohl wie Ungarn würden die handelspolitische Autonomie wieder gewinnen und ihre Zolltarife dann ausschließlich den eigenen Be dürfnissen anpassen, ohne gegenseitig auch auf das Interesse

des anderen Teiles Rücksicht nehmen zu müssen. Wen» der Ausgleich fällt, fällt auch der bauptsächüchste Bestandteil desselben, das Zoll- und Handelsbündnis zwischen Oesterreich-Ungarn, kraft defsen die nach innen zweiteilige Monarchie nach außen als eine Einheit gilt. In den Ansgleichs- wirren fand man. um das tatsächliche Bündnisver hältnis zu retten, im Jahre 1899 einen vorläufigen Ausweg dnrch die fogenannte Szellsche Formel, welche im ungarischen Gesetzartikel 3V vom Jahre 1899 niedergelegt erscheint

Interessen beider Staaten gleichmäßig schützt.' Nach diesem Paragraphen ist also dic Möglichkeit ausgeschlossen, die Handelsvertragsver- handlungen vor der Aktivierung des neuen Zoll tarifs zu beginnen. Eine dem Inhalt dieser For mel entsprechende Verfügung wurde für Oesterreich durch die aufgrund des 8 14 erlassene kaiserliche Verordnung vom 21. September 1889 getroffen, welche jedoch dic nach der Verfassung notwendige parlamentarische Genehmigung noch nicht gefunden hat; sie lautet weniger präzis

Handelsver trages ist innerhalb der zur Verfügung stehenden kurzen Zeit ausgeschlossen, da infolge des Uinstan- des, als der neue autonome Zolltarifentwurf vou beiden Parlamenten noch nicht genehmigt wnrdc, solche Unterhandlungen gar nicht eingeleitet wer den können. Man fpricht deshalb von einem Pro visorium. das vom 1. Jänner 1904 an in Kraft tre ten foll und bezüglich des Inhaltes desselben soll Mischen Oesterreich und Ungarn bereits ein Einver ständnis '.ergestellt sein. Es sollen

. Man dars auf deuselbeu sehr gespaunt sein. Die Aufnahme der bisher be standenen Weinzollklausel, bezw. die Konzession des Weinzolls von sl. 3.20 ist wohl ausgeschlossen. Italien dürste auch nicht mehr, wie früher, auf so weitgehende Begünstigungen feiner Weineinfuhr nach Oesterreich-Ungarn erpicht sein, da ja dieser Import gegen früher ohnehin bedeutend abgenom men hat uud mit der fortschreitenden Zunahme der österreichisch-ungarischen Weinproduktion noch mehr abnehmen muß. So war im heurigen Sommer

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Volksblatt
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Pagina 1 di 12
Data: 09.10.1909
Descrizione fisica: 12
, waren die Deutschen in Oesterreich nicht mehr imstande, die leitende Stelle, die sie in der ganzen Monarchie inne hatten, ausrecht zu erhalten. Sie verloren zunächst Ungarn. Bedrängt in ver schiedenen Königreichen des Landes, da, wo sie mit einer großen Anzahl fremdsprachiger Bevölkerungen verbunden waren, wurden sie von einer Stelle in die andere gedrückt, und sogar in rein deutschen Ländern gerieten sie in eine nichts weniger als leichte Stellung. Es war das ja ganz natürlich. Denn wenn Oesterreich-Ungarn

. als Kaiseden Thron bestiegen, mit kurzen Unterbrechungen an der Spitze Deutschlands gestanden hatte, mußte durch das gewaltsame Hin austreiben Oesterreich'Ungarns pus Deutschland die Herzschlagader des Deutschtums in Oesterreich-Un garn unterbunden werden. Das fortwährend Oester reich zufließende deutsche Blut kam nicht mehr nach Oesterreich-Ungarn, und die Deutschen sind dadurch in eine schwere, man möchte fast sagen trostlose Lage versetzt worden. Was M da zu tun? Meiner Ansicht nach bleibt den Deutschen

. Aber etwas dürfen sie nicht tun. Sie dürfen durchaus nicht über die Grenzen schielen; das ist Hochverrat und eine Schädigung aller guten staatstreuen Deutschen in Oesterreich-Ungarn. Es ist auch nicht zulässig, daß von feiten des Deutschen Reiches in die Verhältnisse unserer Nachbarmonarchie eingegriffen wird. So wie wir es uns verbitten, daß das Ausland sich in unsere Geschäfte mischt, so Hab auch Oesterreich-Ungarn das Recht, es sich zu vertitten, daß wir hineinschauen. Ich möchte das Wort König Ludwigs

I. wiederholen, daß er in der Befreiungshalle niederlegte, die er fünfzig Jahre nach der Schlacht bei Leipzig eröffnet hat, und das ich vor zwei Monaten zu den bayrischen Turnern sprach: „Mögen die Deutschen nie vergessen, wo. durch die Befreiungskriege notwendig wurden, und wodurch sie gesiegt!' Diese Worte gelten jetzt ganz besonders für das Verhältnis des Deutschen.Reiches zu Oesterreich-Ungarn. Notwendig wurden die Be freiungskriege durch die Uneinigkeit der Deutschen und deren Eifersucht. Möchte

so etwas nie mehr vorkommen in dem Verhältnisse zwischen den zwei großen Nachbar reichen. Gesiegt hat das Deutsche Reich durch Einigkeit, und was Einigkeit vermag, das haben wir gerade im letzten Jahre gesehen. Durch die Einigkeit der Deutschen mit Oesterreich-Ungarn wurde für beide ein schwerdrohender Krieg verhindert und der Frieden gewahrt. Dank dem wieder hergestellten guten Verhältnissen zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn war es auch nur möglich, daß 1870 so schöne, schnelle Siege er rungen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 2 di 8
Data: 07.07.1910
Descrizione fisica: 8
WWW «MI T-t ^t 2 ^ e r T r s i > Donnerstag, 7 Juli 1910 unsere Ttnerslioi-. auZ 5«r Zeit deS tiefsten ElesdS innere: Umwälzungen m Oesterreich, — der liberalen Aera — dankt, hat die früher einige Monarchie getrennt. Oesterreich-Ungarn ist heute, wenn man will,ein Reich und wenn man will, ist Oesterreich.Ungarn auch ein Zw ei- staat. Die Schattenseiten hat Oesterreich sowohl von dem Einstaarenwesen, wie auch von dem Zweisiaatenwesen. Daß dieses Verhältnis wieder in den alten Stand

zurückversetzt wird, und w:r w'.eder schreiben die „kaiserlich österreichische' Armee, der .österreichische' Staat, werden wir und unsere Nachkommen nicht erleben. Wir können nur da» ein« hoffen, daß eS den christ lichen Politikern endlich gelingt, die Elemente dauernd zu bändigen, die durch Treubruch gegen dal Vaierland, oder die ans dem Wege der allmählichen Entwickslung die habSdurgische Monarchie atomisieren und Oesterreich und Un»srn völlig trennen möchten. Wo rS zu einem Kontraktabschlüsse kommt

gezeigt. Teil neuen VolkSparlament ist es nun aber gelungen, nach langen und schwierigen Ver handlungen, einen für Oesterreich günstigeren Ausgleich festzusetzen und somit hat sich das Volksparlamcnt das Zeugnis gestellt, daß «S besser als das vergangene Kurienparlament. um dsZ sich gewisse Leute heute noch immer die Augen rot weinen, die wirtschaftlichen Interessen Oesterreichs gegenüber Ungarn zu wahren versteht. Fragen wir nun, wer als erster :m Abgeordnetenhanse und zwar sogar noch in der Zeit

der Juden in Ungarn und Oesterreich zog sich Dr. Lueger zu, als er gegen die im österreichisch-ungarischen Ausgleich festgelegte Ausbeutung der Oester reicher durch die Ungarn Stellung nahm und in der Nähe des Thrones hatte man in Wien und in Ofenpsst gegen Dr. Lueger so lange getuschelt und intriguiert, bis man ihn an den Stufen SeS Thrones als einen Vaterlandsver räter, als einen Volksaufwiegler betrachtete. Diese Zeiten find allerdings vorüber. An den Stufen des ThroneS hat man schließlich endlich

deS Volkes abgeschlossen. Waren in früheren Zeiten einheimische Gewerbetreibende und einheimische Landwirte dazu verurteilt, jeder ausländischen Konkurrenz begegnen zu müssen und war man früher in Oesterreich so dumm, daß man eS lieber sah, wenn der Handel mit dem Auslände florierte, als Landwirtschaft und Gewerbe im Lande selbst, so ist man heute von dieser selbst mörderischen Wirtschaftspolitik in Oesterreich endlich abgekommen und hat mit Miß bräuchen gebrochen, zu denen auch dir Weinzoll klausel

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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 12
Data: 23.04.1908
Descrizione fisica: 12
Seite 2. Nr. 49. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 23. April 1908. XXI. Jahrg. Gesetze ist es bei uns in Oesterreich gerade Mode, die Religion zu lästern; trotzdem gilt es bei uns in Oesterreich als Beweis von Bildung, die Religion zu verspotten, die Ueberzeugung der Katholiken zu verhöhnen. — Hochverehrte Ver sammlung! Ist es nicht so? Ich frage alle, die hier find! (Bravo!) Und warum, meine Herren, ist es so? Wie kommt es? Das kommt davon, weil bei uns in Oesterreich manche Gesetze

nur auf dem Papier sind und in Wirklichkeit in ihrer vollen Schärfe nicht oder nur selten angewendet werden. Ich will diese Tatsache durch einige drastische Beispiele beweisen. Nach unserem Straf gesetze gilt das Duell als Verbrechen. Und trotz dem ist es gerade bei uns in Oesterreich vorge kommen, daß der oberste Lenker des Staates, ein k. k. Ministerpräsident, das Verbrechen des Duells begangen hat und lein Kollega, der Justizminister, hat, etwa nicht die Duellanten ver haftet, obwohl das Duell ein Verbrechen

? Es ist ein außerordentlich trauriges Ereignis der jüngsten Zeit. Ein Jugendbildner, ein k. k. Hoch- fchulprofeffor, hat in einer großen öffentlichen Versammlung vor Hunderten von Menschen die katholische Religion in solcher Weise gelästert, daß die Katholiken tief empört darüber sein müssen. Nicht genug damit, wurde die Rede ge druckt und in vielen Tausenden von Exemplaren in Tirol, Salzburg und ganz Oesterreich ver breitet und damit ja niemand darüber im Zweifel fein kann, was damit gewollt und beabsichtigt sei

entrüstet: Diese Schmähschrift Wahrmunds, in der alles besudelt wird, was uns heilig ist, diese Schmähschrift Wahrmunds, in der besonders die heiligste Gottesmutter, Jungfrau Maria, beschimpft worden ist, diese Schrift wurde in Tirol, in Oesterreich verbreitet und in Tirol fand sich kein Staats anwalt, der diese Schrift konfisziert hätte. (Pfui- Rufe.) Erst in Wien fand sich ein k. k. Staats anwalt, der erkannte, daß diese Schrift Gesetzes übertretungen enthalte; dort wurde sie konfisziert. Wer

ausgespuckt und mit Füßen getreten. (Pfui-Rufe.) In Galizien hat vor wenigen Tagen ein Student zum Revolver ge griffen und den Statthalter erschossen. Ohne Religion gibt es keine Ordnung, ohne Religion keine obrigkeitliche Gewalt. (Bravo!) Alle Gewalt ist von Gott. Religion ist das Fundament des Staates und der Familie. Wer die Religion zerstört, zerstört den Staat, bedroht die ganze Gesellschaft. (Bravo-Rufe.) Diese Beispiele zeigen uns, daß wir in Oesterreich vor einem furchtbaren Abgrund angelangt

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Volksblatt
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Pagina 1 di 8
Data: 13.06.1906
Descrizione fisica: 8
; Zustellgebühr für loco in» Hau» ganzjährig X 1.60; mit Postvetsendung im Inland vierteljährig X 2.30, halbjährig X 4.50, ganzjährig L 9.—. Für Deutschland ganzjährig Mk. 10.—; für die übrigen Länder de? Weltpostvereine» ganzjährig Frl. 16.—. Einzelne Nummer IL k. Die Almahm» des Ktatte«, solange eine ausdrückliche Kündigung desselben nicht erf-lgi, sttt als AdsnnementsverpAichtnug. 4? Bozen, Mittwoch, II. Juni lyyß. XI^V. Jahrgang. Oesterreich gegen Ungarn. Die Nimmersatte Politik der Ungarn

der Antrittsrede Becks, der gegen Ungarn sich richtete, der im Parlament wie im Herrenhause großen Beifall fand. Beck sagte, daß der gegenwärtige Zustand eigentlich schon Vertrags brüche sei und daß Oesterreich schon berechtigt wäre, sebständige Entscheidungen zu treffen. Sollten aber die Verhandlungen mit Ungarn über eine Revision der ganzen Ausgleichsgesetze scheitern, werde sich Oesterreich sein Haus selbst be stellen. Keine Entscheidung, die Oesterreich angeht, werde ohne Oesterreich gefällt werden, dafür

sprechen! Das neue Ministerium hat den großen Vor teil, mit seiner Politik der klaren Energie gegen Ungarn nicht nur das gesamte österreichische Par lament, sondern noch weit mehr die gesamte öffent liche Meinung in Oesterreich auf seiner Seite zu haben. Nieder mit der ungarischen Vorherrschaft in der Monarchie, das ist das Losungswort aller Oesterreicher geworden. Das System der Nachgiebig keit hat sein Ende gefunden, seitdem die Rücksichts losigkeit der Ungarn den österr. Nationalstolz

durch seine versuchten Demütigungen beleidigt hat. Zu Vasallenvölkern der Magyaren lassen sich die Völker Oesterreichs nicht herabdrücken! Die ungarischen Minister sind über die Stimmung in Oesterreich nicht mehr im Zweifel. Die Vorgänge am Sonn tag in der Straße vor dem ungarischen Palais in Wien haben den ungarischen Ministern und Poli tikern die wahre Stimmung Oesterreichs deutlich ge zeigt. Abgesehen von den Ausschreitungen und Tät lichkeiten, nur als Stimmungsbild genommen, repräsentierten die Demonstranten

in Wien das beleidigte Oesterreich und Wien war in diesem Falle Oesterreich. Die Magyaren konnten sehen, daß man dem „Schwöb' doch nicht die Haut leben dig über den Kopf ziehen darf. Die Ausschreitungen der Demonstranten verurteilen wir natürlich, weil sie ein unerlaubtes Kampfmittel sind und nur das Gegenteil bewirken und insoweit ist es begreiflich, daß der österr. Ministerpräsident Beck unmittelbar nach der Demonstration die Ungarn besuchte und sein Bedauern über die Vorfälle aussprach. Ueber

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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 8
Data: 19.01.1905
Descrizione fisica: 8
Seite 2. Nr. 8. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 19. Jänner 1905. Jahrg. XVIII. Ich brauche nicht darzutun, daß durch jene frevelhafte Lästerung das Verbrechen der Religions störung wohl in der krassesten Form begangen worden ist. Wir haben daher ein Recht zu verlangen und verlangen es auch, daß in diesem katholischen Oesterreich durch das Gesetz und dessen Anwendung Gott mindestens ebenso geschützt werde wie der mindeste Untertan. Und wenn unsere Staatsverwaltung

von Blut bewiesen hat. Uebrigens hätte ich keinen Aristoteles ge braucht; denn wir sehen selbst nur zu deutlich, wie weit Oesterreich mit dieser systematisch ge duldeten und heimlich geförderten Behandlung der Religion, ihrer Diener und ihrer Anhänger und mit der Duldung dieser alles zersetzenden, schamlosen und gewissenlosen Presse gekommen ist. Und hinter dieser Presse stehen gewisse dunkle Ehrenmänner und spielen sich als Volkstribunen aus, um dann ihre niedrige, jeder Ehre und jeden Anstandes bare

besteht die Grundbedingung eines überzeugten deutschvölkischen Parteibekenntnisses. Die zweite Stufe ist dann ein verseuchter Protestantismus nach eigenem Geschmack und endlich ist dann das deutsche Volk so völkisch geworden, daß es heidnisch werden kann. Als daher diese Leute daran gingen, ihre tiefe geistige und sittliche Verrohung und ihren abgrundtiefen geistigen und sittlichen Kaltur- niedergang und -Rückschritt nach Oesterreich zu verpflanzen, da mußten sie vor allem den Kampf

Heidentum bedeute. Es ist ja lächerlich zu glauben, daß die nahezu 2000jährige, glorreiche Weltkultu? des Christentums von der Schnapsverdämmerung dieser deutschen Brüder etwas zu befürchten hätte; aber es ist ganz gut möglich, daß ein einzelnes Land, ein einzelner Staat an dem zersetzenden Gift dieser religionslosen Sippe Schaden leiden und zugrunde gehen kann. Und jenes Land, das ich meine, ist das liebe Oesterreich. Diese Sippe weiß eS ganz gut, daß Oester reich, so lange es katholisch

ist, ein festes Gefüge bilden und treu zur Dynastie stehen wird; sie weiß es ganz gut, daß die Macht und Größe Oester reichs traditionell mit dem Katholi zismus verknüpft ist. Darum muß vor allem der katholischen Religion der Kampf gelten, um so die deutschen Kronländer Oesterreichs für den preußischen Magen verdaulicher zu machen, wie Herr Dr. Porzer in der Wiener Protest versammlung ausführte. Bismarck tat ja einmal den Aussprach: „Oesterreich hat noch zu viele Katholiken, die uns den Magen

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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 8
Data: 16.05.1905
Descrizione fisica: 8
Seite 2. Nr. 58. Dienstag, Staaten, größtenteils von Oesterreich, nach Deutsch land eingeführt. In den drei Jahren 1900, 1899 und 1898 aber wurde die Emfuhr aus 178.950 Stück Rindvieh und 70.873 Stück Schweine reduziert. Schon daraus ersehen Sie, wie mächtig der Einfluß der deutschen Bauern in diesem Industrie staat geworden ist, wie mächtig die deutsche Landwirtschaft gegen die österreichische sich zu sammenzuschließen bestrebt ist. Und das ist schon vor dem neuen Handelsvertrag geschehen

in einer landwirtschaftlichen Zeitung (liest): „Der neue Handelsvertrag mit Deutschland bedeutet einen großen Sieg der deutschen und eine bedeutende Niederlage der österreichischen und ungarischen Agrarier. Die neue Viehseuchen konvention ist eine offizielle Verzichtleistung auf unsere Viehausfuhr nach dem Deutschen Reich überhaupt. Der Umwandlung der Repressivsperre (Einfuhrverbot auf Grund von konstatierter Vieh- feucheneinfchleppung nach Deutschland) in die Präventivsperre (Einfuhrverbot auf Grund von in Oesterreich

mit Oesterreich folgendes (liest): „Große Schwierigkeiten machten die Speziali sierung der Gerste und die Veterinärkonvention, die zum Schutz unseres Viehbestandes unbedingt nötig ist. Hier namentlich konnten wir nicht nachgeben, denn unser Viehbestand hat einen Wert von sieben Milliarden. Wir haben uns jetzt volle Aktions- und Sperrsreiheit gewahrt, während wir früher, namentlich gegenüber Oester reich-Ungarn, gewissermaßen erst dann den Brunnen zudecken konnten, nachdem ein Kind hineingefallen

, die Notwendigkeit einer Aenderung des Zolltarifes noch viel eingehender zu erweisen; denn ich stehe heute hier als Ver treter tausend er notleid end er Bauern, welche von diesem Parlament Hilfe und Rettung in der Not fordern, hoffen und erwarten. Der preußische Ackerbauminister Podbielski sagte über die Handelsverträge mit Oesterreich folgendes (liest): „Brixener Chronik.' „Die Situation ist folgende: Bei leicht übertragbaren Viehseuchen haben wir volle Aktions- sreihelt, ebenso bezüglich des Nutz- und Zucht

viehes bei den schwer übertragbaren. Sonst haben wir hier die nachfolgende Sperre. Die einzu setzende Kommission,' sagt der preußische Minister, „ist mehr ein dekoratives Ausgleichsventil.' Und das, meine Herren, was ein deutscher Minister ein dekoratives Ausgleichsventil nennt, das wird in Oesterreich als der Trost der Bauern, als ihre Rettung hingestellt. „Die einzusetzende Kommission,' sagt der Minister, „ist mehr ein dekoratives Ausgleichs- ventil, als daß sie ein positives Ausgleichsmoment

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Bozner Zeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 28.10.1908
Descrizione fisica: 8
des Berliner Vertrages über -Umfang und Inhalt des der Konferenz zu unter breitenden Programmes erzielt worden ist. Die deutsche Regierung hält an dem Standpunkte fest, Daß sie Vorschlägen nicht zustimmen kann, gegen die Oesterreich Einavendungen erhebt. 30 serbische Spione. Wie Agvanrer Blätter melden, sind dreißig Offiziere der serbischen Armee nach Oesterreich- Angarn abbeordert worden, um über die militä rischen Bewegungen nach Belgrad zu berichten und WeHaupt Spionagedienste auszuführen

die 'Zolldeklarationen vorweisen, sind die De monstranten in der Lage, zu konstatieren, ans welchen Ländern die Waren stammen. Der Boy kott beschränkt sich nicht nur auf Waren ans Oesterreich und Ungarn, sondern auch auf solche aus Deutschland. Minmehr soll die Boykottbewe- gung auch in die Landstädte getragen werden und sind zahlreiche Studenten dahin abgegangen. Verhaftung eines österreichischen Geschäftsmannes. Der Vertreter einer Wiener Firnia Schönwald, der ans Semlin nach Wien zurückgekehrt ist. teilt

wieder über Oesterreich fahren und nie wieder Oesterreich be treten werde, außer im Kriege. Im Portefeuille Wukowitsch befindet sich ein von König Peter un terfertigter Vertrag, durch den zwischen Serbien und Montenegro eine Militärkonvention abge schlossen wird. Wukowitsch wird das Schriftstück sofort nach seiner Ankunft in Eetinje dem Für sten überreichen, der hierauf einen Vertrag glei chen Inhaltes an den König von Serbien absen den wird. In den Vertrag wird ein gemeinschaft liches Voi-geehn beider serbischer

am Werke gewesen, iim Serbien eine Ge nugtuung zn verschaffen. Russisch, echt russisch. Die Wiener Blätter vernrteilen scharf das Vor gehen Rußlands auf dem Balkan. Ans der Tat fache. daß der Zar sich offen an die Spitze jener Staaten stelle, die gegen Oesterreich-Ungarn Front machen, belveist. daß die Politik Rußlands nach wie vor echt russisch sei. Das beeinträchtigte Slaventum. Ter Dumapräsident Chamjakow bezeichnete in einem Interview die Angliederung von Bosnien unerträglichen Präzedenzfall nnd

Kommunique.- Die Mitteilungen der österreichischen Presse, nach denen der Abbruch der direkten Verhandlungeil zwischen der Türkei und Oesterreich-Ungarn den Ratschlägen nnd dem Ein flüsse Englands zliznschreiben wäre, sind ungerecht fertigt. Während all dieser Verhandlungen hat die britische Regierung nicht anfgehört, sich gegenwär tig zu halteil. daß eine direkte Vereinbarung zwi schen der Türkei nnd Oesterreich-Unzarn, falls ne für die Türkei befriedigend ist. die allgemeine Regelung erleichtern

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 17.10.1908
Descrizione fisica: 16
des Bündnis-Vertrages ungestört nebeneinander gehen zu können, in der Befriedi gung der nationalen Wünsche -der Italiener be stände und in der entsprechenden Eindämmung des PangermanismuZ. Würde sich Oesterreich, das durch seinen unüberlegten,' (um' kein böses Wort zu gebrauchen) Schritt am Balkan^ von einem energischen Nachfolger Tittonis vor das entschei dende: Ent- oder weder, gestellt sehen. jenes Oesterreich, das bereits bar ist aller Unterstützun gen und Freundschaf

der Kriegsruf erst wieder- hallen wird von den Ufern der Tonau bis hinan zu den unwirtlichen Felshöhlen der Schwarzen Berge, ein Kriegsruf mit finsterem Echo, das der Rächerstimme jener Helden gleicht, die, eine Hand voll nur, einem ganzen österreichischen- Armeekorps stand hielten. Oesterreich kann die Achseln zucken über die serbischen Drohungen. Aber anders wird es sein, wenn sich denselben das kleine aber „snrchtbare!' Montenegro anschließen wird in Taten. Was können dann die regulären! Heeres- körper

nützen mit ihren „schweren' Artillerien, mit ihrer Kavallerie, wo zwischen jenen entsetz lichen Felsschlünden der sichere Tod steht, auf je der Höhe lauert, hinter jedem Felsen, in jeder Schlucht? Ter Sieg der Krivoseie erfüllte Oester reich mit Furcht und Schrecken. War dies ein Tieg? . . .' Eines stecht fest«: Herr Lindoro versteht gott lob vom Militärwesen Oesterreich-Ungarns io we- niz wie das unschuldig» Kind von der Zuberei tung des Breies, mit dem man seilten Hunger stillt. Sonst brächte

iverden konn ten. — Dies ist der wahre, historisch beglaubigte Sach verhalt, an dem auch jene braven welschtiroler ^ Kaiserjäger-Veteranen nicht werden ri'r.teln las se», die 1882 im ersten» und zehnten Kaiierjäger- ^Bataillon in Ehr und ehrlichster, ovferfreudigster .'Pflichterfüllung Kriegsdienst taten. „Oesterreich,' behauptet Lindoro weiter, „hat sicher keine Freuii' , de und noch weniger Sympathien. Man irrt sich mit der Meinung, all das sei vergessen, waS im verflossenen Jahrhundert

die Parlamente und Presse durch den Mund der hervorragendsten europäischen Statuten über Oesterreich zu jagen hatten.' Auf Tittonis Verhalten übergehend meint der Ar.itulist des A. A.: „Tie Vertragsbedingungen Ivel che seinerzeit zwischen Goluckowski und Vis- ! conti Penosla unterzeichnet wurden, sind nach der > Annexion Bosniens und der Herzegowina nun l ebenfalls null und nichtig. Somit möge sich Ita lien als vollkommen frei betrachte» und zumindest wieder die alte» Pläne eines wirtschaftlichen Vor stoßes

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 02.09.1903
Descrizione fisica: 16
und schwerdrückend ist, allein das formelle Recht, das Recht des Buchstabens zu dieser Verfügung läßt sich einmal nicht bestreiten. Allein etwas anderes ist die Frage nach dem Warum, die Frage nach den Urhebern dieser völ kerschädigenden Zwangsmaßregel, die Frage, oV denn wir in Oesterreich verdammt sein müssen, die Kriegskosten eines tollgewordenen Magyaren-! klüngels im Pester Reichstage mitzubüßen. Ein tausendstimmiges Nein und abermals Nein wird darauf als Antwort erschallen. Unseren Böllern in Oesterreich

, daß Oesterreich von den Wirren in Ungarn nicht mitbe troffen wird und da wäre doch die Frage am Platze: Wenn der ungarische Reichstag sich herausnimmt, Vertragsbestimmungen mit Oester reich zu brechen, ob diesfalls Oesterreich nicht das Recht gewinnt, im Reichsrat gesetzlich auszu sprechen, daß das ungarische Parlament nichts zu sagen, nichts zu verfügen hat, was auf die Rechts verhältnisse der.Heeresteile zurückwirkt, die in Oesterreich durch Rekrutierung ergänzt werden. Noch wissen

wir nicht, wie sich der Erlaß des Kriegsministers in der Praxis für die österreichi schen Verhältnisse gestalten wird; aber jedenfalls ist die Volksvertretung dazu da, ein Machtwort W sprechen, einen gewichtigen Einspruch am Thron zu erheben gegen jene ungarischen Gewalt politiker, welche in charakteristischer Dreistigkeit gegen die Krone, wie gegen die Kompaziszenten fn Oesterreich den Revolver richten. Wenn nicht fiuch die tschechischen Volkskreise in den Ausdruck tiefster Erbitterung über den magyarischen Grö ßenwahn

den: Was hätte wohl der ungarische Reichstag getan, wenn in Oesterreich eine parlamentarische Obstruktion die Rekrutenbewilligung hintertrieben hätte? Die Herren drüben hätten klipp und klar gesagt: Der Reichsral hat für Ungarn nichts zu befehlen und nichts zu verbieten; für Ungarn ist, was der Reichsrat tut oder nicht tut. Null, Lust, trotz der Gemeinsamkeitsgesetze. Für den Bruch derselben zahlt der Reichsrar mit allem politischen und ökonomischen Risiko. Nicht um einen Tag würde man in Ungarn die Truppen

sein, wenn er wirklich alle unsere Völker aufrüttelt und sie wappnet gegen Raubzüge nnd avarischen Ueber-- nmt. Der Dualismus ist unmöglich, wenn den Obstruktionisten nicht anf irgend welche Art ge sagt wird: Ihr seid nicht die Herren, sondern erst kommen die Verträge, die Krone, Oesterreich und dann Enere Flausen. Herr v. Körber hat es in der Hand, ein populärer Mann in Oesterreich zu werden, wenn er das verstehen will. Ein Kärntner Wallfahrtsort. Ende August schweigt alles in der Natur und die Orgel

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Tiroler Volksbote
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Pagina 3 di 20
Data: 31.01.1909
Descrizione fisica: 20
Jahrg. XVII. „Tiroler Vulksbote.' Seile 3. Die Kriegsgefahr im §üden. Endlich scheint sich das schwarze Wettergewölk lauseinanderznziehen, das sich unheil drohend über Oesterreich und die Türkei aufgetürmt hatte. Oesterreich hat sich nach langer Weigerung schließlich doch dazu verstanden, den Türken eine Geldentschädigung sür Bosnien und die Herzegowina zu geben. Es wird 2^ Millionen türkische Pfund (ungefähr 55 Millionen Kronen) für die türkischen Staatsgüter erlege», die in diesen Gebieten

liegen. Die Türken, die einen Ueberfluß von leeren Kassen haben, sind geneigt, ans diesen Handel einzugehen. Die orientalischen Wirren werden also nach dem Sprichwort geschlichtet: Zahlen macht Frieden. Die Eng länder, die die ersten Friedensverhandlungen zwischen Oesterreich und der Türkei vereitelt haben, scheinen sich jetzt auch zufrieden zu geben und nicht weiter mehr an die Türkei zu Hetzen. Mit diesen 55 Millionen bringt Oesterreich, das für^Bosnien -schon schwere Millionen aufgeopfert

und die Dinge ihren Gang laufen, lassen. Dagegen wird sich Oesterreich doch zu versichern wissen. Im übrigen herrscht aüch bei den ausländischen Stimmen die froheste Hoffnung' vor. Die ganze Welt wird aufatmen, wenn die Kriegsgefahr im Osten beseitigt ist. Nur die Herren Serben und Montenegriner, die sich schon ganz unbändig auf Krieg und Raub gefreut haben, sind schwer betrübt, daß jetzt die Friedenssonne, durch die Wolken sticht Es ist ihnen wie den Fröschen zumute, denen die Sonne ihren Wassertümpel

austrocknet, in dem sie so lustig herumgeschwommen sind und so lustig gequakt haben. Eigentlich sollten die Serben fwh sein, wenn es mit dem Krieg nichts wird, da das Gewehr- Pulver, das in ihren Staatswerkstätten hergestellt worden ist, nichts taugt. Es entsteht die Frage: Wo her. denn der plötzliche Witterungsumschlag? Wie es scheint, ist dem politischen Wettermacher in Europa, dem englischen König, ein Licht darüber aufgegangen, daß er Oesterreich mit allen seinen Künsten aus dem Bündnis

mit dem Deutschen Reiche nicht herausschrauben kann. An der Treue Oesterreichs sind die englischen Kriegspläne gescheitert. Bei dem Kriegslärm im Osten handelte es sich nicht um das bißchen Bosnien oder um Oesterreich, sondern um Deutschland, das, blank gestellt und aller Bundesgenossen beraubt, von den vereinigten europäischen Mächten untergetaucht werden sollte. Gegen Deutsch land und Oesterreich zusammen trauen sich die verbündeten deutschfeindlichen Staaten nicht loszugehen. Dazu kommt, daß England große

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 2 di 8
Data: 16.01.1912
Descrizione fisica: 8
katholischen Bauernüun- des sprach sich der christlich-soziale Delegierte Dr. Ba ron Fuchs in sehr interessanter Weise über die Außen politik Oesterreichs aus. Er sagte: „Italien ist trotz der großen Auslagen, die ihm durch den Krieg mit der Türkei erwachsen sind, noch gewillt, auch gegen Oesterreich zu rüsten. Es ist, wie man hört, an der Tiroler Grenze sozusagen bis auf die Zähne ausge rüstet, denn zirka 300 000 Mann italienischer Trttp- Pen sollen dort mobilisiert sein. Warum aber solche Rüstungen

? Fürchten die Italiener etwa, daß wir ihnen die früher zu Oesterreich gehörenden Gebiete, die Lombardei und Venetien wieder abnehmen wol len? Solche Furcht ist überflüssig, denn wir sind froh, daß wir jener Ländereien los sind, die uns schweres Geld gekostet haben. Unseren gegenwärti gen Besitzstand im Süden wollen wir Ocstcrrcicher aber allen Ernstes wahren und können daher dem Nachbar leider nicht trauen, welcher heimlich einen Angriff auf Oesterreich zu planen scheint. Exzellenz Aehrenthal

hat aber auf alle mögliche Weise diese undankbare Freundschaft mit Italien gefördert und den bcstverdienten Mann, General Konrad v. Hötzen- dorff, dieser Politik geopfert. Warum aber, so frage ich, diese aufdringliche Freundschaft? Es ist ja be kannt, daß-heute nur mehr das offizielle Italien für den Frieden mit Oesterreich ist, während das Volk dem „Bundesstaat Oesterreich feindlich gesinnt ist. So bald daher der italienische Krieg auf afrikanischem Boden beendet sein wird, dürfte dem italienischen König

nichts anderes übrig bleiben, als entweder den Krieg mit Oesterreich zu beginnen oder als „pensio nierter König' in die Verbannung gehen.' Es klopft am Tore. Ein Hirte im rauhen Ge wände — kaum einen Meter hoch — frägt an, ob ein kleines Wandervolk auch herein dürfe; die Kinder aller Gauen Oesterreichs seien da und wollten dem Jesukiude Gaben aus der Heimat darbringen. Ah! — Was drängt sich nicht alles da nun her ein: ein Wiener Kind, eine Niederösterrcicherin, eine Jschlerin, ein Tiroler, ein Ungar, eine Böhmin

Siege errun gen haben, indem sie bereits im ersten Wahlgange 37 Mandate mehr als im ersten Wahlgange der Wahl vom Jahre 1907 eroberten. Der Hauptsturm bei der jetzigen Wahl war gegen das Zentrum und die (gläu big protestantischen) Konservativen gerichtet. Wäh rend die Konservativen bedeutende Verluste erlitten, hat die wahnsinnige Hetze dem Zentrum nicht viel anzuhaben vermocht. Wie es in Oesterreich war, so ist nun auch in Deutschland die Teuerungs- und Steu- erhetze in erster Linie

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Der Burggräfler
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Pagina 2 di 8
Data: 19.02.1908
Descrizione fisica: 8
sich damit ein weites Gebiet der Betätigung. Feste vergehen mit dem Tage, dem sie gegolten. Schöpfungen der Nächstenliebe und der sozialen Fürsorge bleiben und kommen einem künftigen Geschlechte zugute. Der Aufschwung des patriotischen Gefühls, den das Herannahen des 2ubiläumstages in ganz Oesterreich erzeugt, ermög- licht die Durchführung von Werken, die hervorzu bringen dem Alltag nicht gegeben ist und die nur im Zuge der Begeisterung geschaffen werden können. Deshalb ist cs von Bedeutung, daß nicht die Kräfte

Oesterreich tatsächlich der Friedensstörer der Welt geworden sein. Derselbe Freiherr von Aehrenthal, der vor Jahresfrist als die stärkste Stütze der europäischen Friedens- und Ver- söhnungspolitik gepriesen wurde, gilt heute für die Mehrheit der russischen, englischen, französischen und italienischen Zeitungen als hinterhältiger 2ntrigant, der die gesamte europäische Diplomatie getäuscht und hintergangen habe. Die Urheber dieser plumpen Hetze glauben davon zwar kein Wort, aber die tau send Weiterträger

Tittoni in Desio und auf dem Semmering einleitete, sehen deshalb einer Falle für Baron Aehrenthal nicht unähnlich. Denn warum sonst dieser große Lärm. (Es ist doch klar, daß dadurch Oesterreich und das angeblich hinter diesem stehende Deutschland dadurch als Friedensstörer hingestellt werden sollen. Das, was Baron Aehrenthal unter nahm, ist ja eigentlich das Wenigste und Geringste, was Oesterreich überhaupt unternehmen konnte: Eine Eisenbahn von 100 Kilometern, wozu wir bereits feit 30 Jahren

des Zaren wieder aus der Welt schaffen können, wie beispiels weise 1897 ein Telegramm Nikolaus II. den sieg reichen türkischen Heeren in Thessalien Halt gebot. Die Sandschakbahn aber ist ein anderer Fall. Der oerantworttiche Letter der Auswärtigen Politik Oester reich-Ungarns hat den Eisenbahnplan amtlich bekannt gegeben, die finanziellen und technischen Vorberei- tnngen sind, bereits im Gange, der Sultan hat seine Zustimmung ausgesprochen. Hinter Oesterreich steht als Bundesgenosse das Deutsche Reich

, dessen Kaiser das feierliche Versprechen gegeben hat, er werde die Dienste, welche Oesterreich auf der Konferenz von Skigeciras Deutschland erwiese», durch die gleiche treue Bundesgenosscnschaft erwidern. Die Erllärungen, welche Baron Aehrental vor der österreichischen De legation über den Streitfall abgegeben hat, zeigen deutlich, daß sich der Elftere des Ernstes wohl be wußt ist. Ebenso ist daraus zu entnehmen, daß Baron Aehrental nicht gesonnen ist, den Plan der Sandschakbahn wegen des Presselärmes

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