7.619 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1905/01_08_1905/BRC_1905_08_01_1_object_128970.png
Pagina 1 di 8
Data: 01.08.1905
Descrizione fisica: 8
Kr. 22-70 Grundsteuer an den Staat zahlen. Im gleichen Falle muß der Betreffende in Preußen Kr. 9 50, in Italien Kr. 7 und in Frankreich Kr. 4 bezahlen. Hiernach ist also die Grundsteuer in Oestev reich 2VzMal höher als in Preußen, mehr als Zmal höher als in Italien und mehr als 5mal höher als in Frankreich. Wenn man sich jedoch darauf steifen will, daß man in Oesterreich jetzt nur mehr 19'/<, Grundsteuer an den Staat zahlen muß, ist sie noch immer doppelt so groß als in Preußen, 2^mal so groß als in Italien

Rein ertrag doppelt so hoch als der eingeschätzte sei -7 mehr behauptet selbst der eifrigste Ver teidiger des niederen österreichischen Reinertrages nicht. Demzufolge würde man dann, wie leicht zu berechnen ist, in Oesterreich gleichviel Grund steuer zahlen als in Preußen, um die Hälfte mehr als in Italien und immer noch zirka 2'/zMal mehr als in Frankreich. Nach dem früher erwähnten, einzig richtigen Vergleichungsmaßstab für die Höhe der Grund steuer in den verschiedenen Staaten

(d. i. nach dem Katastralreinertrag) hat unleugbar Oester reich diehöchste Grund st euer, wenigstens bezüglich der in Betracht gezogenen Staaten. Bei den anderen Staaten ist es ähnlich. Im Übrigen widerlegt sich die Behauptung, daß Oesterreich die niedrigste Grundsteuer habe, m den konservativen Blättern von selber. »Bon den Prozenten des Reinertrages, welche zur Entrichtung als Grundsteuer vorgeschrieben werden, darf bei Bergleichung der Grundsteuer- *) Siehe Nr. 87 der „Br. Chr.'. höhen nicht ausgegangen werden,' so schreiben

die Blätter. Wir wissen, warum: weil Oester- reich die niedrigste Grundsteuer haben soll. Da heißt es nun, daß man sich nicht verwundern dürfe bezüglich der Höhe der Prozente, da selbe in anderen Staaten viel niedriger sei als in Oesterreich. Man habe nämlich in den Nachbarstaaten den Grund und Boden viel höher eingeschätzt als bei uns, man habe dort ein 5- bis 6fach höheres Kataftralreinerträgnis herausgebracht. — Wenn man aber ein höheres Kataftralreinerträgnis herausgebracht hat, so ist das nur möglich

. Wenn nun dieser Reinertrag in anderen Ländern 5- bis 6mal höher herausgebracht wurde als in Oester reich, dann muß zweifelsohne dort der Guts besitzer 5- bis 6mal sich besser stehen; das ist aber nur möglich durch 5- bis 6mal größere Fruchtbarkeit. Wollen wir jedoch annehmen (zugeben können wir es nicht, weil es nicht erwiesen ist) daß der Katastralreinertrag in Oesterreich niedriger eingeschätzt wurde als der wirkliche Reinertrag, und wollen wir den wirklichen Reinertrag beispiels weise verdoppeln, dann stellt

1
Giornali e riviste
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1903/14_03_1903/SVB_1903_03_14_5_object_1943916.png
Pagina 5 di 14
Data: 14.03.1903
Descrizione fisica: 14
Samstag. 14. März 1S03 ^Der Tiroler' Seilt 5 Die Steuermoral in Oesterreich und Jorderungen des Volkes. Anläßlich des Beginnes der ersten Lesung des StaatSvoranschlages am 10. dS. hielt Abgeordneter Schraffl im Abgeordnetenhause folgende Rede: Hohes HauS! Endlich, nach mehr als viermonatlichem Warten und Hangen und Bangen in schwebender Pein kommen wir mit gütiger Erlaubnis der glücklichen Besitzer von Dringlichkeitsanträgen dazu, die primi tivste Pflicht einer Volksvertretung zu erfüllen

.Gesetzgebung nicht mehr ge- t6k6s kann: das find die Pro- ^'nntans-- ^^'den Gesetzgebung, die ^us ^der mit dem gesunden EgoiS- daß'?i_ Nch so warm gebettet haben, heran« diesem Bette nicht mehr Meine Herren! Die österreichische Gesetzgebung muß anders, muß reformiert werde«, nnd fie wird anders werden, oö man will oder nichts Es handelt sich nur um die Form, in welcher die Aenderung eintritt oder erzwungen wird. Ein Staat wie Oesterreich, der sich im Herzen Europas befindet, kann sich nicht abseits

vor allem anderen die Steuergesetzgebung in Oesterreich. Der gegenwärtige Voranschlag weist an direkten Steuern 285,932.050 X auf, an indirekten Steuern samt Zöllen 893,704.150 X, Summa 1.179,636.200 X. Das Verhältnis der di rekten Steuern zu den indirekten ist daher gegenwärtig in Oesterreich wie 1:3. Das Verhältnis, daß bei der Verteilung der politischen Aechte in Oesterreich an gewendet erscheint, ist aber, wie ich mir durch ein kurzes Beispiel zu beweisen erlauben werde, gerade umgekehrt. In Tirol zum Beispiel wählen die 230 Groß

, weil dieselben einen Ein blick in die Verhältnisse in Oesterreich gestatten, der für die Gesetzgeber außerordentlich wichtig ist. Die Vermögenssteuern find in dem vorlie genden Staatsvoranschlage ausgewiesen, und zwar: die Rentensteuer mit' . . . . 8,300.000 X, die Personaleinkommensteuer mit 49,275.000 , die Besoldungssteuer mit . . . 1,887.600 „ die Summe der gesamten Ver mögenssteuer daher .... 59,462.600 X. Bekanntlich entfällt von der Personaleinkommen steuer die Hälfte oder etwas mehr als die Hälfte

auf jene Steuerträger, welche nur 1200 bis 2000 X Einnahmen haben, ein weiteres Viertel entfällt auf jene, welche 2000 bis 4000 X Einnahmen haben, also immerhin noch nicht wohlhabende, reiche Leute find. Nun bitte ich einmal die Summe von 59,462.600 X der gesamten Vermögenssteuern in Oesterreich mit anderen Steuern Oesterreichs zu ver gleichen. Schon die Grundsteuer allein mit 54 Millionen erreicht ungefähr die Höhe der gesamten Wermögensstenern, die Gebäude steuer mit über 75 Millionen ist bedeutend höher

2
Giornali e riviste
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1903/14_03_1903/BRC_1903_03_14_9_object_143751.png
Pagina 9 di 12
Data: 14.03.1903
Descrizione fisica: 12
Jahrg. XVI. Samstag, „Brixener Chronik.' März 1903. Nr. 32. Seite 9. Z>ie Steuernwrat in Oesterreich und Jorderungen des WoMes. Anläßlich des Beginnes der ersten Lesung des Staatsvoranschlages am 10. ds. hielt Abgeordneter Schrafsl im Abgeordnetenhause folgende Rede: Hohes Haus! Endlich, nach mehr als viermonatlichem Warten und Hangen und Bangen in schwebender Pein kommen wir mit gütiger Erlaubnis der glücklichen Besitzer von Dringlichkeitsanträgen dazu, die primi tivste Pflicht

, in welcher die Aenderung eintritt oder erzwungen wird. Ein Staat wie Oesterreich, der sich im Herzen Europas befindet, kann sich nicht abseits der modernen Strömung halten, ohne in seinen Grundfesten er schüttert zu werden. - Das furchtbare Anwachsen der bäuer lichen Hypothekverschuldung, das An wachsender Exekutionen, die grassierende Land flucht, der notorische Niedergang des Gewerbe- und Bauernstandes beweisen daß die breiten Volksmassen überlastet sind, daß es hohe Zeit ist, daß die öster reichische Gesetzgebung

eine andere werde, wenn nicht die Massen zu Gunsten ganz weniger zn Hrnnde geyen soffen. Anders werden muß daher vor allem anderen die Steuergesetzgebung in Oesterreich. Der gegenwärtige Voranschlag weist an direkten Steuern 285,932.050 15 auf, an indirekten Steuern samt Zöllen 893,704.!50 15, Summa 1.179,636.200 15. Das Verhältnis der di rekten Steuern zu den indirekten ist daher gegenwärtig in Oesterreich wie 1 : 3. Das Verhältnis, daß bei der Verteilung der politischen Hechte in Oesterreich an gewendet erscheint

zu ver lieren brauche. Ich werde mir erlauben, die Steuergesetz gebung noch durch Hervorhebung einiger Beispiele, einige Details zu besprechen, weil dieselben einen Ein blick in die Verhältnisse in Oesterreich gestatten, der für die Gesetzgeber außerordentlich wichtig ist. Die Vermögenssteuern sind in dem vorlie genden Staatsvoranschlage ausgewiesen, und zwar: die Rentensteuer mit' .... 8,300.000 15, die Personaleinkommensteuer mit 49,275.000 „ die Besoldungssteuer mit. . . 1,887.600 „ die Summe

der gesamten Ver mögenssteuer daher.... 59,462.600 15. Bekanntlich entfällt von der Personaleinkommen steuer die HÄfte oder etwas mehr als die Hälfte auf jene Steuerträger, welche nur 1200 bis 2000 15 Einnahmen haben, ein weiteres Viertel entfällt auf jene, welche 2000 bis 4000 15 Einnahmen haben, also immerhin noch nicht wohlhabende, reiche Leute sind. Nun bitte ich einmal die Summe von 59,462.600 15 der gesamten Vermögenssteuern in Oesterreich mit anderen Steuern Oesterreichs zu ver gleichen. Schon

3
Giornali e riviste
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1905/19_08_1905/BRC_1905_08_19_1_object_128477.png
Pagina 1 di 8
Data: 19.08.1905
Descrizione fisica: 8
eine Grundfläche von 300.000km^. Pro Kopf träfe es in Preußen an Grundsteuer Kr. 1-7 (in Oesterreich Kr. 19), auf 1 nach ge nannten Blättern Ke. 193 (in Oesterreich Kr. 136 M Ich möchte die konservativen Blätter, da ihnen gewiß die preußischen Grundsteuerverhälwisse be kannt sein dürsten, fragen: Was soll es denn eigentlich mit der preußischen Grundsteuer pro 58 Millionen Kronen? Es dürfte denn doch satt sam bekannt few, daß eine staatliche Grund- ßeuer in Preußen schon seit dem Jahre 1893 gesetzlich

zu haben, daß statt 74 Millionen Kronen nun mehr nur 44 Millionen gezahlt werden müssen, 74 Millionen und nicht etwa 51 Millionen. Dann träfe es, wenn wir die in den konserva tiven Blättern gar so beliebte Beweisführung Probieren wollten, unter sonst gleichen Annahmen und bei Annahme von 58 Millionen Grundsteuer in Preußen: in Preußen auf den Kopf Kr. 1-7 in Oesterreich zirka . . » 2 8 auf 1 in Preußen . „ 195'— „ „ „ Oesterreich „ 269.— Wie ersichtlich, hätte hiernach Preußen schon vor alten Zeiten

eine niedrigere Grundsteuer gehabt als Oesterreich. Oder aber: Unter diesen 58 Millionen Kronen ist die preußische Grundsteuer zu ver stehen, welche den Gemeinden zufließt. Man muß sich wohl das denken, da denn doch nicht anzu nehmen ist, die Konservativen hätten nicht ge wußt, daß in Preußen schon längst keine staatliche Grundsteuer mehr besteht. Aber es ist doch frivol, hinauszuschreien: „Die preußische Gemeinde grundsteuer ist viel höher als die österreichische staatliche Grundsteuer

und ihr Christlichsozialen habt kein Recht (eben weil die preußische Ge meindegrundsteuer höher sein soll als die öster reichische staatliche Grundsteuer) zu verlangen, daß die österreichische staatliche Grundsteuer be seitigt und die Grundsteuer den Gemeinden überlassen werde. Wenn diese 58 Millionen Kronen in Preußen die Gemeindegrundsteuer sind, so ist dort die Be lastung der Bevölkerung diesbezüglich erschöpft. Wenn wir aber in Oesterreich alles zusammen nehmen, was an Grundsteuer zu bezahlen ist (zirka 150

'/<> Zuschläge zur staatlichen Grund steuer). so ergibt sich in Oesterreich bei 51 Millionen staatlicher Grundsteuer eine Gesamtsumme von zirka 128 Millionen, welchen die 58 Millionen Grundsteuer in Preußen gegenüberstehen. Das würde, um sich der konservativen Beweisführung anzubequemen, ohne sie selbstredend anzuerkennen, pro Kopf in Preußen Kr. 1'7 » „ » Oesterreich „ 4 9 also hier zirka dreimal soviel machen; pro 1 km^ würde es in Preußen Kr. 193 in Oesterreich zirka „ 465 machen, wäre also in Preußen

4
Giornali e riviste
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1908/01_09_1908/TIR_1908_09_01_2_object_151502.png
Pagina 2 di 8
Data: 01.09.1908
Descrizione fisica: 8
Seite 2 „Der Tiroler' Dienstag, 1. September 1903 sein lebendes Vieh hinsenden, wohin eL wollte, wäre als der neue, wenn auch günstige Zoll- ^ nach Oesterreich zurückführen helfen sollen, das vertrag mit Serbien. ! wir durch die Gestattung deS Importes serbischen Nun, da hab-n wir zu -rwS»-», daß di°! °'d °>'rnd-« nach S.«.n jetzt ist Serbien noch dazu gebunden, das Fleisch der Tiere im verschlossenen Wagen auf g e- wisse Plätze zu verfrachten. Also die Freiheit des Exportes nach Oesterreich

ist den Serben sehr eingeschränkt. Ferner, damit ja kein ver seuchtes Fleisch nach Oesterreich herüberkommt, ist noch festgesetzt, daß die Tiere, die für Oester reich geschlachtet werden sollen, an der serbi schen Grenze in eigenen Häusern zusammen getrieben werden sollen, dort der tierärztlichen Untersuchung vor der Schlachtung durch öster reichische Beamte unterzogen werden und dann sofort in den hiezu bestimmten Schlachthäusern geschlachtet werden müssen. Der Untersuchung des lebenden Tieres

, die Bestim mungen des neuen Vertrages kennen zu lernen. Serbien darf innerhalb eines Jahres nur mehr andauernden Zollspannungen das wirtschaftliche ^ Leben zwischen zwei Staaten sehr stark beein- ^ trächtigen. Oesterreich hat eine Industrie, Oester-! reich hat Handelsbeziehungen mit Serbien;! Oesterreich hat sich bisher auch, wenigstens! zum Teile, auf diesem Markte gegenüber der! französischen, italienischen und englischen In- i lich, daß die unvermeidlich gewordene Einoer- Rundschau. InUmÄ

nicht nur für die Industrie sich günstiger dustrie behauptet. Oesterreich hat in seinen! Handelsniederlassungen in Serbien Geld stecken, ^ das dann zum Großteile verloren iväre, wenn man das Verkehrsleben, sv wie jetzt, zwischen den beiden Staaten unterbinden wollte. Wie die Landwirtschaft ihr Recht auf Existenz behauptet, so hat auch die Industrie das Recht, sich gegen eine unberechtigte Hintansetzung zu wehren. Wir müssen es uns im Staate Oester-! machen. Man glaubt in Sarajevo zu wissen, reich endlich

wir, daß, wenn wir dies Wort heute anwenden, die Großindustrie es gerne hören wird. Wir haben in Oesterreich nicht so viele ausländische Märkte, daß wir in Monarchie zu gewinnen, unmittelbar bevorstehe, ja bezüglich einiger Mächte bereits erfolgt sei. Belgrader Blätter melden dagegen, daß die in Konstantinopel lebenden Bosnier dort eine Zeitung herauszugeben gedenken, die sich aus die Lvsreißung Bosniens und der Herzegovina von Oesterreich Ungarn uud deren Zurückgabe an die Türkei befassen will. Ein echt tschechischer

5
Giornali e riviste
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1909/25_02_1909/BRC_1909_02_25_3_object_157164.png
Pagina 3 di 24
Data: 25.02.1909
Descrizione fisica: 24
ge schrieben würde. Wo der politische Parteihaß waltet, erwecken Vorzüge, Leistungen oder Er folge nicht Begeisterung oder Freude, sondern Wd, Eifersucht und erneute Zwietracht und die Schwächen, Fehler und Mängel anderer werden an die Oeffentlichkeit gezerrt, um die Ehre zu verletzen und das Anfehen zu untergraben. Des halb wäre den Politikern etwas mehr charitativer Sinn zu wünschen. Mens Intrige» gegen Oesterreich« So viele Aufregungen, Sorgen und Ent täuschungen hat Oesterreich wohl noch me mit gemacht

und es schien bereits, daß Serbien von allen europäischen Großstaaten isoliert dastehen würde. Oesterreich konnte angesichts dieser wechselnden Stimmungen nichts anderes tun, als sich für einen Krieg rüsten, denn nur mit bewaffneter Hand schien es mög lich, die von Stunde zu Stunde drohender werdende Gefahr der serbisch-montenegrinischen Banden von den Bewohnern der Reichslande abzuwenden. Der erhöhte Grenzschutzdienst machte selbstverständlich der Monarchie enorme Auslagen; über vier Monate dauert

dieser Sicherungsdieust an der Grenze und der gemeinsame Kriegsminister wird eine enorm hohe Summe den Delegationen später präsentieren müssen. Die Lösung der serbischen Frage schien vor kurzem noch unmittelbar bevorzustehen. Alle Mächte des Berliner Vertrages hatten sich bereit erklärt, im Sinne des Friedens auf Serbien ein zuwirken und dieses zu veranlassen, seine Kriegs rüstungen, die voraussichtlich zu einer teilweijen Mobilisierung Oesterreichs führen müßten, ein zustellen. Oesterreich hatte andererseits

den Mächten erklärt, es könne die enormen Kosten, die der Grenzschutzdienst mit sich bringt, nicht länger auswenden, sondern es müsse von Serbien eme deutliche Erklärung des Friedens verlangen. Im selben Momente aber, als man in Belgrad merkte, daß die Gefahr eines österreichischen Ultimatums direkt bevorstehe, zog man andere Saiten auf. Der frühere Ministerpräsident Pasic, der Führer der altradikalen Partei, der der lebhafteste Hetzer gegen Oesterreich von jeher

war, unter dessen Ministerpräsidentschaft das Ministerium des Aeußeren Millionen für die großserbische Propa ganda in Kroatien verwendet hatte, derselbe Pasic, der vor nicht langer Zeit nach Petersburg ge fahren war, um die russophile Bewegung zu gunsten Serbiens zu arrangieren, ward auf einmal ein Frennd des Friedens und erklärte, daß ein Krieg mit Oesterreich verhängnisvoll für Serbiens Land und Dynastie werden müßte. Die Ver- schwörerpartei, die ebenfalls die kriegerische Propa ganda am lebhaftesten betrieben hatte, gibt nun auch anscheinend

6
Giornali e riviste
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1903/14_03_1903/BRC_1903_03_14_10_object_143754.png
Pagina 10 di 12
Data: 14.03.1903
Descrizione fisica: 12
als in Galizien. Da sich vor der Teilung Polens die wirtschaftlichen Verhältnisse beider Provinzen kaum wesentlich voneinander unterschieden haben dürsten, so erkennt man an der genannten Zahl, welchen Vorsprung Posen gewonnen hat. Daraus ist mit Klarheit zu ersehen, daß die Steuermoral in Oesterreich nur in schwa chen Ansätzen vorhanden ist und nach obenhin in progressiver Weise abnimmt, daß die Steuermoral in Oesterreich um so schwächer wird, je höher das Einkommen ist. Das sind Verhältnisse, die gewiß

kein höheres Wahlrecht und keine höheren poli tischen Rechte begründen, und deshalb werden wir immer verlangen, daß endlich die Lasten mit den Rechten im Staate in einen har monischen Einklang gebracht werden und daß die in Oesterreich herrschenden ungesunden Verhältnisse geändert werden. Die Grundsteuer in Oesterreich, die Höchste der ganzen Welt. Ich komme nun zu einer anderen Steuer, zur Grundsteuer. Die Grundsteuer wird gemeiniglich als eine Steuerlast hingestellt, die das Volk wohl ertragen könne

der ganzen Welt sei, und dem wurde auch von keiner Seite widerspro chen. Ich möchte nun einen Vergleich zwischen der österreichischen und der sächsischen Grundsteuer ziehen. Dort ist sie viereinhalbmal niedriger als in Oesterreich. An der sächsisch-böhm ischen Grenze kommt es vor, daß ein Bauer die Hälfte seines Ackers in Sachsen, die andere Hälfte in Oesterreich liegen hat. Ein solcherLandwirt zahlt in Sachsen für den Hektar 3-93 fl., in Böhmen samt Ge meinde-Umlagen l9 06 ft., in Oesterreich also rund

. Meine Herren! Dasjenige, was in Sachsen, dasjenige, was in Preußen möglich ist, muß auch in Oesterreich möglich sein. Freilich sind solch e Dinge nur dann möglich, wenn diejenigen, die Geld in der Tasche haben, einmal inihre eigenen Haschen hineingreifen und nicht im mer nur in die Taschen anderer Leute. (Zustimmung.) Wenn in Oesterreich einmal die Steuermoral in allen Schichten, besonders aber nach obenhin so ausgebildet sein wird wie in Preußen, wenn die jenigen bei uns, welche die Millionen besitzen

, einmal entsprechend zahlen werden, dann kann man auch in Oesterreich dazu schreiten, die Grund-, Gebäude- und Gewerbesteuer wie in Preußen als Staatssteuer aufzuheben und nur mehr als Umlagebasis für die Gemeinde fortbestehen zu lassen. Dadurch wäre den Gemeinden ein Mittel geboten, sich wieder aufzuraffen, und es könnten die furchtbaren Gemeinde-Umlagen, welche ganze Gemeinden jetzt zu Grunde richten, wirksam herabgemindert werden. Dadurch würde auch in Oesterreich dem Bauern- und Gewerbestand

7
Giornali e riviste
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1907/21_04_1907/MEZ_1907_04_21_2_object_664089.png
Pagina 2 di 22
Data: 21.04.1907
Descrizione fisica: 22
Seite 2 Eine der wichtigsten und schwierigsten Auf gaben, welche der künftige Reichsrat zu lösen haben wird, ist die Neuregrlüng des wirtschaftlichen Verhältnisses zwischen Oesterreich und Ungar«. Wir leben gegenwärtig in dieser Beziehung eigentlich in einem vertragslosen Zustande, in einem Zustande einer nur tatsächlichen Gegen seitigkeit. Das frühere wirtschaftliche Verhältnis dauert einfach fort, bis es dem einen oder dem anderen Staate einfällt es zu lösen. Die Ein heitlichkeit

des Zollgebietes der österr.-ung. Mo narchie besteht nur mehr tatsächlich, nicht durch rechtlichen Zwang. Der freie Verkehr der Waren zwischen Oesterreich und Ungarn ist durch kein Gesetz garantiert, das nicht einseitig ausgehoben werden könnte. Ungarn hat sich nur durch ein vom österreichischen Neichsrate noch nicht geneh migtes Übereinkommen verpflichtet, bis zum Ende des Jahres 1907 die zollfreie Einfuhr österreichi scher Waren nach Ungarn zu gestatten, wenn Oesterreich die gleiche zollfreie Einfuhr

; sie verlangen das Recht der vollen Selbständigkeit in der Gesetzgebung über die Verzehrungssteuern, um die Möglichkeit zu erlangen auch ohne Zölle die aus Oesterreich eingeführten Artikel mit einer Abgabe zu be legen usw. Die beide» Regierungen verhandeln seit Mo naten, um eine neue Grundlage zu finden für einen wirtschaftlichen Ausgleich zwischen beiden Reichshälsten — bis fetzt vergebens, und ich zweifle sehr, ob es gelingen wird eine solche Grundlage zu finden, bei welcher beide Teile ihre Interessen

auslaudische n Ge treides nach Oesterreich hatte die österreichische Industrie zu zahlen, denn die Gegenleistung Oesterreichs aus Ausland waren Keine Einfuhr zölle für viele ausländische Jndustrieartikel und das Zugeständnis höherer Zollsätze bei der Aus fuhr österreichischer Jndustrieartikel ins Ausland. Dabei war der österreichischen Industrie eine vollstäiünge Versorgung des ungarischen Marktes mit ihren Erzeugnissen von dem Augenblicke an nicht mehr möglich, als die ungarischen Regie rungen daran

usw. bei der Ausführ üach' Oesterreich bil den. Diesem Interesse wird Oesterreich entgegen kommen können, wenn der ungarische Grenzzoll für österreichische Jndustrieartikel innerhalb so mäßiger Grenzen gehalten wird, daß die öster reichische Industrie noch Mit der Landesindustrie Ungarns erfolgreich in Wettbewerb treten kann. Sache der österreichischen Industrie wird es aber sein, für jenen Teil des ungarischen Absatzes, der ihr sukzessive tatsächlich verloren gehen wird, neue Absatzquellen

8
Giornali e riviste
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1906/15_09_1906/BRG_1906_09_15_5_object_752653.png
Pagina 5 di 16
Data: 15.09.1906
Descrizione fisica: 16
. Allerdings zeige die Re gierung nur eine Koalition der Personen, nicht der Parteien, sie werde von einer festen Klammer, der Wahlreform, gehalten. Das gleiche Wahlrecht war für Ungarn vorgeschlagen, dort versagte es und wurde nach Oesterreich importiert, warum, wissen die Götter. Der Stein ist im Rollen und droht alle zu zerschmettern, die ihm in den Weg treten., Redner sei nach wie vor ein Gegner des gleichen | Wahlrechtes, aber für eine Wahlreform auf gemäßigt demokratischer Grundlage

Schwindel. Die Italiener wurden von den Deutschen vor den Kopf gestoßen und jetzt rechne man aus ihre Bundesgenossenschast. Die Deutschen werden im Parlament, das auf Grund des gleichen Wahlrechtes Zusammentritt, eine hoffnungslose Minderheit bilden, selbst wenn sie geschlossen auftreten würden. Im alten Oesterreich haben nur Adel nnd Geistlichkeit geherrscht und durch ihre Unfähigkeit das Reich an den Rand des Ab grundes gebracht. (Hier schneidet Herr v. Grab- mayr parteipolitisch auf. Im „alten

Oesterreich' - meint er da Oesterreich bis 1905, oder das Kaiserreich von 1405—1866? — sollen Adel und Geistlichkeit das Reich durch ihre Unfähigkeit an den Rand des Abgrundes gebracht haben? Bis in die Zeiten Kaiser Ioses II. halten allerdings Adel und Geistlichkeit bedeutenden Einfluß, aber in jenen Tagen stand Oesterreich groß da und mächtig, trotz dem cs sich fortgesetzt gegen halb oder ganz Europa zu wehren halle. Heute, seitdem der liberale „Segen' über das Reich gekommen, wäre es nicht mehr

im stande, ein Hundertel jener Kämpfe auszuhalten, die jenes alte Oesterreich überdauert hat nnd noch soviel Kraft aus jenen Perioden rettete, auch noch in den napoleonischen Kriegen nicht unterzugehen. Meinte Herr v. Grabmayr unter dem „alten Oesterreich' das Kaiserreich bis 1866, so ist seine Behauptung wieder unzutreffend. Denn seit den Zeiten Kaiser Ioses II. hatte die Geistlichkeit keinen Einfluß auf die Regierung, der aufgeklärte Absolutismus jener Zeit hat der Kirche und ihrer Diener

jede öffentliche Tätigkeit unterbunden. Die traurigsten Zeiten hatte aber Oesterreich durchzumachen, als die Freisin nigen ans Ruder kamen, dem Minister Beust halfen, Oesterreich in zwei Hälften zerreißen, den Nationalitätenkampf entfachten, den „wirtschaftlichen Aufschwung' herbeiführten, der mit dem Börsen krache endigte, und das ganze Reich zum Schuldner des jüdischen Grohkapitals machten und durch die fortgesetzte Belämpsung von Kirche und Klerus ein gemeinsames Zusammenarbeiten der Bevölkerung zum Wohle

9
Giornali e riviste
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1907/02_03_1907/BZZ_1907_03_02_1_object_414884.png
Pagina 1 di 16
Data: 02.03.1907
Descrizione fisica: 16
ernstlich anstrebt, aber auch vor dem, Gegenreil, vor der Zolltrennung nicht zurückschreckt. Tiarin unterscheiden siel) die bevorstehenden Alts- gleichsverhandkrngen von den zahlreichen analozen Bevatlmgen. die ihnen im Lcnefe des letzten Jahr zehnts vormlsgegailgen sind. daß Oesterreich dies mal in der Erhaltung der wirtschaftlichen Genlein- samkeit ein erstrebenswertes Ziel, aber durchaus nicht das nuter allen Umständen zu erreichend«! Ergebnis sieht. Die Zolltrennung ist ,u,s von «den ungarischen

Politikern so lanze und hartnäckig nkit allen ihren lvirklichon luid vermeintlich.'» Schrecknissen an die Wand geinalt worden, daß sie laiMarn alles Schreckliche für die österreichische OeffentlichLeit eingebüßt hat. Es ergeht uns in Oesterreich wie dem V!anne, der in einem Sarge schläft: Ter düstere Totenschrein wird ihm schliß lich gewohnt und enveckt kein Grauen mehr. Seit Jochr unid Tag stellen uns die ungarischen Poli tiker uild Pniblizisten den Sarg der GenleinsaiiÄeit ins Zinmwr; nun haben wir ums

werden,' zlerchzeitig auch versichert, die Vertragsform könne in keinem Fall Ursache von Konsessionen an Oesterreich sein, so ist das eben der ungarische Standpunkt, gegenüber welchem Oesterreich nehmen auf dem sein'.- gen flöht. Für Oesterreich liegt nirgends ein eigentlicher Grund vor. von der BündniSforn, ab zugehen. Solche Gründe imWen erst geschaffen werden, und das ist natürlich die Sache Ungarns. Ziemlich ähnlich verhalren sich die Tinge i-n der Frage der Langfristigkeit. Em langfrifriger Aus- gleich wäre

für Ungarn ganz ebenso wünschen-» wert, wie für Oesterreich. Es ist klar, daß bei einer Regelung aus lange Sicht die vertrag schließenden Teile einander leichter Zugeständnisse machen können, als rm Falle des kurzfristigen, zehnjährigen Ternrins. Ebenso ist es klar, daß die fortwährenden Verhandlungen über den Aus gleich an? die Tauer der Tod de? Gemeinschaft wcijdcn nuissen' für beide Teile besteht also das Interesse, sich möglichst lange Zeit Nutze lrnd sta bile Verhältnisse zn verschaffen, mit denen

- die PrlZÄlvkrion rechnen kann. Nichts kann falscher sein, als die fortwährende Behairptung der lurga- rifchen Blätter: Taß Oesterreich für den langfristi gen Ansgleich fei. beweise, daß Oesterreich die größeren Vorteile aus der GemLiMemrkeir ziehe. Mrtekle, die es sich- eöen dittch die Lailgfristrg- keit für möglichst lange Zeit sichert! lvotle. Oesterreich hat an einem länger befristeten Aus gleich nicht um ein Jo-ba mehr Interesse als Ungarn und wenn die ungari-selze Regierung ans irgend

10
Giornali e riviste
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1905/21_03_1905/SVB_1905_03_21_2_object_1949580.png
Pagina 2 di 8
Data: 21.03.1905
Descrizione fisica: 8
Seite 2 ,Der Xiirole Dienstag, 12. März 1905 ist, begibt sich von selbst des maßgebenden Einflusses in der äußeren Politik. Wenn das schon in dm Siebzigerjahren, und zwar sogar von hingebungs vollen Verehrern des Dualismus erkannt und aus gesprochen wurde, wie viel mehr wird es heute gelten, wo die Selbständigkeit Ungarns, die ebm das Hindernis einer zielbewußten äußeren Politik ist, sich noch viel weiter ausgebildet hat. Ein die Verhältnisse Oesterreichs sehr gut kennender und für Oesterreich

hätten, wenn sich Ungarn her beilasse, von Zeit zu Zeit mit uns ein Zoll- und Handelsbündnis zu schließen. (Zustimmung.) ES ist heute schon wiederholt betont worden, daß gerade Hiese Unsicherheit der Handelsbeziehungen zwischen Oesterreich und Ungarn eine reiche Quelle von Verlegenheiten, Verwickelungen und Gefahren in sich schließt. So etwas ginge ja an, wenn Oesterreich- Ungarn eine Monarchie wäre, eine Insel bildend, im fernen Ozean, auf Hunderte von Meilen nur vom Wasser umgeben. Dapn

könnte man ja sagen, die sollen sich ihre gegenseitigen wirtschaftlichen Bezieh ungen von Zeit zu Zeit regeln. Aber Oesterreich- Ungarn ist ja im Mittelpunkt der Staaten Europas. Wenn ein solches Doppelreich seine handelspolitischen Beziehungen der Kündigung jeden Teiles preisgibt, auch zu einer Zeit, wo die Wirtschaftspolitik, wie heutzutage, alles, auch die äußere Politik beherrscht, so ist damit tatsächlich eine Monarchie auf Kündigung eingeführte Eine solche Monarchie kann in der äußeren Politik keinen Wert

habm, sie muß auch im Reiche selbst die Wertschätzung verlieren. Darum ist es auch bereits, wie auch der Herr Antragsteller betont hat, schon so weit gekommm, daß selbst jene, die aus die Erneuerung des wirtschaftlichen Aus gleiches das größte Gewicht zu legen hätten, näm lich die Vertreter der Industrie, daran heute fast gar keinen Gefallen mehr finden. Es ist auch be zeichnend genug, daß in Oesterreich fast allenthalben schon die Parole „Los von Ungarn' erschallt, gewiß ein Beweis dafür

hat allen aus der Seele gesprochen, wenig stens den Abgeordneten, wenn er erklärte, das dürfen wir nicht mehr tun. Wir müssen hier aus den Schäden der VergangenheMernen, daß wir wenigstens für die Zukunft das größte Uebel abwenden. Es ist daher die Einsetzung eines Ausschusses und die ernstliche Beratung dieser Angelegenheiten eine Sache höchster Dringlichkeit. ^ Hegen die „Personalunion'.^ Was nun daS staatsrechtliche Verhältnis zwischen Oesterreich und Ungarn anbelangt, so wird die Frage herantreten

11
Giornali e riviste
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1903/14_03_1903/SVB_1903_03_14_6_object_1943918.png
Pagina 6 di 14
Data: 14.03.1903
Descrizione fisica: 14
Polens die wirtschaftlichen Verhältnisse beider Provinzen kaum wesentlich voneinander unterschieden haben dürften, so erkennt man an der genannten Zahl, welchen Vorfprüng Posen gewonnen hat. Daraus ist mit Klarheit zu ersehen, daß die Steuermoral in Oesterreich nur in schwa chen Ansätzen vorhanden ist und nach obenhin in progressiver Weise abnimmt, daß die Steuermoral in Oesterreich um so schwächer wird, je höher das Einkommen ist. Das sind Verhältnisse, die gewiß kein höheres Wahlrecht

und keine höheren poli tischen Rechte begründen, und deshalb werden wir immer verlangen, daß endlich die Lasten mit den Rechten im Staate in einen har monischen Einklang gebracht werden und daß die in Oesterreich herrschenden ungesunden Verhältnisse geändert werden. ZUe Grundsteuer iu Hesterreich, die Höchste der ganzen Wett. Ich komme nun zu einer anderen Steuer, zur Grundsteuer. Die Grundsteuer wird gemeiniglich als eine Steuerlast hingestellt, die das Volk wohl ertragen könne. Ich bitte

die höchste der ganzen Welt sei, und denz wurde auch von keiner Seite widersprochen. Ich möchte nun einen Vergleich zwischen der österreichischen und der sächsischen Grundsteuer ziehen. Dort ist sie viereinhalbmal niedriger als in Oesterreich. An der sächsisch-böhm ischen Grenze kommt es vor, daß ein Bauer die Hälfte seines AckerH in Sachsen, die andere Hälste in Oesterreich liegen hat. Ein solcherLandwirt zahlt in Sachsen für den Hektar 3 98 fl., in Böhmen samt Ge meinde-Umlagen 19-06 fl., in Hesterreich

für die Gemeinden. Meine Herren! Dasjenige, was in Sachsen, dasjenige, was in Preußen möglich ist, muß auch in Oesterreich möglich sein. Freilich sind solche Dinge nur dann möglich, wenn diejenigen, die Geld in der Tasche haben, einmal inihre eigenen Haschen hineingreifen und nicht im mer yur in die Taschen anderer Leute. (Zustimmung.) Wenn in Oesterreich einmal die Steuermoral in allen Schichten, besonders aber nach obenhin so ausgebildet sein wird wie in Preußen, wenn die jenigen bei uns, welche die Millionen

besitzen, einmal entsprechend zahlen werden, dann kann man auch in Oesterreich dazu schreiten, die Grund-, Gebäude- und Gewerbesteuer wie in Preußen als Staatssteuer aufzuheben und nur mehr als Umlagebasis für die Gemeinde fortbestehen zu lassen. Dadurch wäre den^Gemeinden ein Mittel geboten, sich wieder Aufzuraffen, und es könnten die furchtbaren Gemeinde-Umlagen, welche ganze Gemeinden jetzt zu Grunde richten, wirksam herabgemindert werden. Dadurch würde auch in Oesterreich d?m Bauern

12
Giornali e riviste
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1905/08_04_1905/SVB_1905_04_08_1_object_2530361.png
Pagina 1 di 10
Data: 08.04.1905
Descrizione fisica: 10
die > große ' Summe von 300 v Millionen' Kronen Grundsteuer exspart. ? ^ ».«s < 2. Die Konservativen habenweiterS eine große Verminderung der Grundsteuer durchgesetzt. Die Konservativen sind nicht damit - zufrieden gewesen, die Erhöhung der Grundsteuer zu verhüten, sondern sie haben auch noch eine große Verminderung der selben -durch 15jährige Anstrengung durchgesetzt. ^Durch jene Gesetze, welche: die Konservativen bis zum Jahres 1896 geschaffen haben, ist die Grund Steuer für ganz Oesterreich

. Wenn wir beweisen wollen, daß die österreichische Grundsteuer nicht die höchste der Welt ist, so müssen wir dieselbe mit der Grundsteuer der Nachbarstaaten vergleichen. Mir stellen den Vergleich mit den drei größten nachbar lichen Kulturstaaten, Preußen, Frankreich und Italien. ! v- Wenn wir uns nur die Prozentsätze an schauen, welche für die Grundsteuervorschreibung dienen, so kommen nnr allerdings zum Resultat, daß Oesterreich die höchstes Prozente sür die Grundsteuer hat, indem bei uns 19 Prozent

Abhandlungen tiefern folgende. Zahlen: . . ' Kult. Fläche Grundsteuer Einwohner Oesterreich (Zisl.) 275.000 km» 51 Mill. T 26 Mill. Preußen . - u 300.000 „ 58 „ 34 „ Italien 250.000 „ 80 „ 32 „ Frankreich 450.000 „ 190 „ ' 38 „ ? : Nach diesen Zahlen trifft es auf jeden ein zelnen Einwohner an Grundsteuer: In Preußen Kr. 17; in Oesterreich Kr. 19; in Italien Kr. 2'5; in Frankreich Kr. 5. i Es trifft also in Preußen auf den einzelnen Ei n w o h n o.B eine Kleinigkeit weniger- Grund steuer als in Oesterreich

, in' Italien nahezu u m !h i s H ä l s t e m e h r und in Fran k r eich nahezu dreimal so viel als in Oesterreich. ^ Wenn wir ausrechnen, wie Viel Grundsteuer in den angeführten Staaten aus jeden km» (Q n adratk i l o m et er) k u l t. Grundes trifft, so ergeben sich folgende Zahlen: ' In Oesterreich aus 1 Kr. 136 „Preußen „„ „ „193 „ Italien „ .. „ 320 Frankreich 422 ES trifft also in Preußen auf 1 Km» kult. Grund s mehr Grundsteuer als in Oester reich,iin Ital^iew'm ehr als?z wvimal^und in Frankreich

mehr als dreimal ' soviel als in Oesterreich. ' '! Es ist also, wie aus diesen Daten klar her vorgeht, vollständig unwahr^ daß in Oesterreich die G^undsteuer d/ie höchste d er Welt i st; wahr und richtig ist vielmehr daS gerade Gegenteil, daß sie in allen Nach barstaaten höher und mitunter viel höher ist als bei- uns. Sie ist uns leider hoch genug, be sonders jenen, die wirklich auch eine solche -zahlen, aber zur Steuer der Wahrheit haben wir bewiesen, daß es unwahr ist/ wenn man den Leuten

13
Giornali e riviste
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1907/18_04_1907/BZZ_1907_04_18_1_object_416633.png
Pagina 1 di 8
Data: 18.04.1907
Descrizione fisica: 8
Episode zeigt, daß die unvereinbaren Ge gensätze sich noch imnrer schroff gegenüberstehen, aus denen diese Zkisgleichskrise geboren wurde. Diese Gegensätze bestehen darin, daß Ungarn in Wahrheit keinen Ausgleich schließen will, sondern einen Herrschastsvertreg. ES will Oesterreich Ailin gen, die volle Selbstständigkeit Ungarns anzuer kennen, zugleich aber fordert es, daß Oesterreich ihm jene Benefizien der Genieiufanikeit gewähre, die mir als Leistungen der reellsten GeILN'eiiig- keit denkbar

sind. Für den Schein einer Geinein- samkeit, die mit Worten zugestanden, durch die Tai aber aufgehoben wird, soll Oesterreich alle Opfer bringen, die selbst bei einer tatsächlichen Aufrechterhaltung der Gemeinsamkeit nahezu nn- erschtvinglich wären. Vergegenwärtigen wir uns, lvaö bisher von den ungarischen Forderungen aus dem Geheimnisse der schnvtenden Verhairdlung^ir bekannt gieworden ist: 1. Auf finanziellem Gebiete: Zustinumlng Oesterreichs zur Konversion der Blockrente auf Grund einer Kapitalisierung

Einfuhr mindestens von 1917 ab. - 5. Auf politischem Gebiete: Verzichtleistung Oesterreichs auf den Abschluß eines Zoll- und HandelsbündnisseZ und Ersetzung dessen durch einen Handelsvertrag: Zustimmung Oesterreichs, daß alle Handelsverträge künftig von Ungarn als selbständigem Staat neben Oesterreich rarifizicrt werden, so daß die staatliche Smweränität Un garns »ach außen zur unbedingten Anerkennung kommt- Aufstellung und gesetzliche Jnartikulie- rulig eine's selbständigen ungarischen Zolltarifes

. Es ist nicht sicher, daß in dieser langen Liste alle von Ungarn in den bisherigen Verhandlungen erhobenen Forderungen enthalten sind. Auf die St,»» den Mhmen der genannten priWrprellen Foroe» rungen gehören, haben wir verzichtet. Und nun angesichts dieser Forderungstiste die Frage: Was bietet Ungarn dafür? Die Antwort kantet kurz und ttocken: Nichts! Denn nach der ungarischen An'ckauung sind alle diese Forderun gen Zugeständnisse an> Oesterreich. Denn Unzarn i<t ^virtschaftlich selbständig, es Vann am 1. Jänner

13V8 seine Grenzen gegen Oesterreich sperren, und damit es ans diese Möglichkeit verzichte. sM eben Oesterreich die genannten Forderungen erfüllen. Hierdirrch bliebe eine Art von Gemeinsamkeit auf recht. ein bloßer Schein, und diesen Schein soll Oesterreich durch diese Zugeständnisse bezahlen. Aber die Großnnrt Ungarns ist Hierdurch noch nicht erschöpsjt. für Sie imbedingte Deklariorung der tvirischastlichen Selbständigkeit Ungarns ist de? „Ich had' müssen. Er HR? die Ungsvißheit nicht abgehalten

14
Giornali e riviste
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1907/20_04_1907/BZZ_1907_04_20_2_object_416713.png
Pagina 2 di 20
Data: 20.04.1907
Descrizione fisica: 20
qs, »Bozner Zeitung' (Sudtiroler Tazblatt) Samstag, ^en 20. April 1SS7. noch nicht zeziehnrigteu Uebereinkoiniucn verpflich tet. bis zum Eirde des Jahres 1907 die zollfreie Einfuhr österreichischer Ware» ,mch Ungarn zi« gestalten, wenn Oesterreich die gleiche zollfreie Ein fuhr seinerseits den ungarischen Waren gestattet. Der Versuch des früheren Ministeriums Dr. v. Körber. durch eine Vereinbarung mit dem uns rischen Minister»»,, Szell ans einen Zeitraum von 12 Jahren die wirtschaftlichen

und ungarische Mahlprodukte und an großen Einfuhr zöllen für ausländisches Getreide. Auf diese Weise beherrschte Ungarn einerseits den Getreidemarkt im Zollinlande und lptte noch die Möglichkeit der Ausfuhr des lleberschusses in das Ausland. Ten Preis sür die verbilligten Zölle beim Export unga rischen Gerreides ins Ausland und für die holzen Zollsätze bei der Einfuhr ausländischen Getreides noch Oesterreich hatte die österreichische Industrie zu zahlen, denn die Gegenleistung Oesterreichs ans Ausland tvaren

huuuis einen «dedeutsn- den Uederfchuß an solchen Produkten haben, den ie in 'Oesterreich verwerten müssen. Das blei bende Interesse der ungarischen Landwirtschaft werden also kleine Zölle auf ungarisches Getreide. Mehl, Wein usw. bei der Aussicht nach Oesterreich bilden. Diesen, Interesse wird Oesterreich entgegcn- kon'nien können, wenn der ungarische Grenzzoll ür österreichische Judustrieartikel innerhalb so mäßiger Grenzen stehen wird, daß die österreichi- sckze Industrie

noch mit der Lmldesindustrie lln- starnK erfolgreich in Wettbewerb treten kann. Sache der österreichischen Industrie wird es aber sein, für jenen Teil des ungarischen Absatzes, der ihr ukzessive tatsächlich verloren geHerr wird, neue Absatzguellen zu suchen. Bei Erfiilluilg dieser Auf gabe kommt ihr neben ihrer eigenen Tücktizkeit und Leistungsfähigkeit ein Umstand zugute: die Voraussetzung für die Kraftiibertragunz auf grö ßere -Entfernungen, in welcher Oesterreich nicht riur Ungarn, sondern auch Deutschland und Eng land

überlegen ist: die Wasserkräste des Gebirges, mit welchen Oesterreich und namentlich die Alpeu- länder in verschwenderischer Weöe ansgefftattöl >. Oesterreich bezahlt aber das einheirliche Zoll gebiet nicht nur durch die auf das Bedürfnis der ungarischen ReichKhälfte zugeschnittenen Handels verträge mit den fremden Staaten, fondern »och ganz direkt und unmittelbar durch die Uebernahme eines große» Teiles der Kosten für dcs gemein same Heer. Nack; der BcvoLkerunz. nach der Zahl der Rekruten nnd

15
Giornali e riviste
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1906/24_02_1906/TIR_1906_02_24_2_object_359681.png
Pagina 2 di 12
Data: 24.02.1906
Descrizione fisica: 12
, das; alles das, was wir vorbringen, schön und recht ist, daß er eL anerkenne, das; er zugebe, daß cs beseitigt werden solle, das; aber nicht er das ändern könne, sondern das: er es nur beim Kriegs» minister vortragen, anregen, ihm vorlegen könne. Sehen Sie, meine Herren, in dieser ganz merk würdigen Einrichtung, die außer in Oesterreich, wie ich glaube, in keinem Staate besteht, ist der Grund zu suchen, warum leiner von den vielen Abgeordneten, warum keine der hier ver tretenen Parteien es sür nützlich gefunden hat, ein Wort

der Anerkennung gegenüber der Regie rung und der Militärverwaltung auszusprechen. Z>as ««gesunde Verhältnis ia Ungar«. Ein weiterer Grund, warum niemand ein solches Wort hier gesunden hat, liegt in unserem Verhältnisse zu Ungarn. Wir wissen, daß man in Oesterreich alles das, was wir als wünschens wert anerkennen, das; man in Oesterreich das, was in anderen Staaten, wie zum Beispiel in Teulschland, schon längst durchgeführt ist, nicht machen, daß man bei uns vernünftige Reformen nicht einführen

, deren Notlage wir ja alle anerkennen, nicht gesorgt werden. Meine Herren! Dieses ungesunde Ver hältnis zu Ungarn ist einer jener Gründe, warum lein Abgeordneter dazu gekommen ist, sich in B>,zug auf den Militarismus zu cxpo- nieren, für den in Oesterreich bestehenden Mili tarismus irgendeine Verantwortung durch Worte der Anerkennung zu übernehmen. Ein weiterer Grund ist auch folgender: Ein Abgeordneter, der heute sür Bewilligungen zu Gunsten des Militärs, für Anschaffung von Waffen u. f. w. eintritt

die Einheit des Heeres vorausgehen. Ein „Bis daher und nicht weiter!' muß endlich einmal über die Leitha ertönen, dann wird man auch in Oesterreich die immer ge übte Opserwilligkeit wieder finden. (Abg. Doktor Schcicher: Befehl von Ehlopy!) Der Befehl von Ehlopy hat bewiesen, daß man noch nicht die nötige Energie gefunden hat, endlich Idas zu tun, wozu wir ja doch gelangen müssen. Auf dem Wege, auf dem wir uns gegen wärtig befinden, werden wir zu einer Auf lösung Oesterreichs gelangen. Ich glaube

aber, daß ein Staat Oesterreich eine europäische Notwendigkeit ist und daß daher eine Ge sundung von selber eintritt und durch die For derung der Völker erzwungen werden wird. Der militärische ßhrenrat. Meine Herren! Ich anerkenne den guten Geist, der in der Armee noch herrscht. Ich achte die Offiziere, ich kenne viele persönlich, und ich glaube auch, im Namen aller Oester reicher sprechen zu können, wenn ich sage, daß die österreichische Armee heute noch geachtet und geschätzt ist von dem ganzen Reiche

16
Giornali e riviste
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1911/05_04_1911/SVB_1911_04_05_2_object_2553944.png
Pagina 2 di 8
Data: 05.04.1911
Descrizione fisica: 8
Katholische pro grammatisch zu unterdrücken und aus zumerzen, da gehören die klerikalen Tiroler, da gehören die katholisch-konservativen Tiroler nicht hinein. Die Rotwenckigkeit eines katliol. Programms mm nationalen unck staatlichen Ktanckpunkte aus. Oesterreich ist ein ganz eigens gearteter Staat; er besteht aus mindestens einem Dutzend Nationa litäten. Nur ein einziger anderer Staat Europas bietet ein ähnliches Bild, nämlich die Schweiz, welche aus drei Nationalitäten besteht, den Deut schen

der angrenzenden Reiche losgetrennt sind, aber doch vielfach mit ihnen sympatisieren. Jeder mann sieht auf den ersten Blick, daß in einem solchen Reiche, in welchem das nationale Vereinigungs mittel ganz fehlt, ganz besonders starke Bande sein müssen, welche die vielsprachigen Völker zusammen halten. ES gibt in Oesterreich zwei mächtige Bande des Reiches: die Liebe zum angestammten Herrscher- Hause und der gemeinsame katholische Glaube seiner Völker. Die gemeinsame Liebe des Herrscherhauses zu den Völkern

und die angestammte Liebe der Völker zum Herrscherhause war in Oesterreich von jeher traditionell und fand ihren schönen Ausdruck im Testamente des im Jahre 1832 verstorbenen Kaisers Franz I.: mouin xoxulis msis!' „Meine Liebe vermache ich meinen Völkern!' Des gleichen war die Krast des katholischen Glaubens allzeit mächtig und lebendig in Oesterreichs vielen Völkern und begeisterte dieselben Jahrhunderte lang zum ruhmreichen Kampfe gegen den Erbfeind der Christenheit und das katholische Oesterreich

, gegen die Türken. Die Feinde der Monarchie des katho lischen Oesterreich erkannten es klar, daß Oesterreich nicht zu bezwingen und zu vernichten ist, solange eS von zwei so mächtigen Banden umklammert wird. Daher erdachten die Feinde der Monarchie ein sicher wirkendes Mittel, um mit Hilfe der judenliberalen Presse diese zwei starken Bande Oesterreichs zu lockern und nach und nach zu zer reißen, sie warfen nach dem Rate Cavours und MazziniS die Brandfackel des Nationalitätenstreites unter Oesterreichs

Mission. Oesterreichs katholischer Charakter steht fest in seinem öffentlichen Leben, in seiner Gesetz gebung, in seinem Hsrrscherhause. Die österreichi schen Völker sind religiös, konform und verschwin dende Minoritäten kommen hier wirklich nicht mit staatsrechtlicher Notwendigkeit in Betracht. Leider hat, wie schon erwähnt, Oesterreich in den letzten Jahrzehnten die einende und zusammen bindende Macht seiner Katholizität nicht sruchtbar gemacht. Die Gegner des Katholizismus sind von jeher die Gegner

17
Giornali e riviste
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1905/16_05_1905/BRC_1905_05_16_3_object_130811.png
Pagina 3 di 8
Data: 16.05.1905
Descrizione fisica: 8
Jahrg. XVM. „Brixener Chronik.' 16. Mai 1905. Nr. 58. Seite 3. samkeit des Zollgebietes und »deduziert daraus das Recht, zu behaupten, daß man sich in Oesterreich gegen die elementare Forderung Un garns, seine ökonomischen und sozialpolitischen Krankheiten durch eine Revision des Verhältnisses zu Oesterreich zu sanieren, blind stellt', daß „ruhigesBlut undfreundnachbarliche Gesinnung für beide Länder ersprießlicher wäre als eine Trutz politik, welche zu einer Entfremdung führe', und fragt

zum Schlüsse — und das ist charak teristisch von diesem Herrn Lanczy — »ob es denn gar so unberechtigt wäre, wenn in Ungarn die Forderung auftauchen würde, es möge trotz eines mäßigen Zwischenzolles für Jndustrieprodukte den landwirtschaftlichen Erzeugnissen und dem Viehverkehr die volle Zollfreiheit gewahrt bleiben'. Man muß wirklich Ungar sein, um eine solche Zumutung an Oesterreich zu stellen. In der Zeitung, in welcher die Aeußerung Lanczys enthalten ist, in der »Neuen Freien Presse' wird daraus

folgendes erwidert— ich nagle das fest, weil dies die Stimme einer anderen Partei ist, damit man mir nicht Einseitigkeit, Parteistandpunkt oder einen Tiroler Standpunkt vorwerfen kann. — Die „Neue Freie Presse' sagt (liest): »Es soll hier lediglich mit wenig Worten konstatiert werden, daß eine Revision des zoll- politischen Verhältnisses beider Länder so gedacht wird, daß Oesterreich auf den bekannten aktuellen Notstand des eigenen Getreidebaues, auf den tatsächlichen Verfall der längst dezimierten

auch in jenen Zweigen heranzuzüchteu, in welchen es heute noch nicht soweit vorgeschritten ist, uw unserem Export die Spitze zu bieten. Wenn das Interesse der Industriellen tangkxt wird, dann wird es auch in Oesterreich laut. Dies will ich noch durch eine Bemerkung der »Neuen Freien Presse' erhärten, wo von der Unmöglichkeit einer Zwischenzollmie ge sprochen wird. Dort heißt es (liest): »Der Zwischenverkehr ist heute, wenn von Durchzugs artikeln und importierten Materialien abgesehen wird, mit 260 Millionen Kronen

zu Ungunsten Oesterreichs passiv' — der Zwischenverkehr Oester reichs und Ungarns ist zu unserm Ungunsten um 260 Millionen passiv, das muß festgenagelt werden, denn erst, wenn man sich dessen bewußt ist, begreift man die Unverschämtheit der fort währenden Provokationen Ungarns gegenüber dem geduldigen Oesterreich — »eine Ziffer, welche gewiß eine klare Sprache spricht'; so ichreibt die Zeitung. — »Oesterreich führt nach Ungarn Fabrikate für 580 Millionen Kronen, Ungarn nach Oesterreich für 385 Millionen

18
Giornali e riviste
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1909/27_02_1909/BRG_1909_02_27_2_object_766841.png
Pagina 2 di 8
Data: 27.02.1909
Descrizione fisica: 8
, wenn sich dieses nicht nur den Wiener Anordnungen nicht fügen und sein Recht nicht aufgeben sollte, sich für seine Derteldigung vorzubereiten und zu bewaffnen, sondern wenn es auch verweigern sollte, für die Zukunft Bürgschaften zu geben. Zn dem Tommuni- quer heißt es dann weiter-. Serbien verhält sich in jeder Beziehung mit voller Korrektheit gegenüber Oesterreich-Ungarn, indem es in keiner Weise, weder indirekt noch direkt, die Pflichten verletzt, welche ihm internationales Recht und internationale Sitte auserlegen. Aus diplo

matischem Gebiet verteidigt es feine Rechte, indem es an das maßgebende Urteil der Signatarmächte de« Berliner Vertrages appelliert. Die militärischen Vorbereitungen Serbiens haben bisher in keiner Weise die Grenzen überschritten, in welchen ein militärisch vorbereiteter Staat in vollkommen fried lichen Zeiten sich bewegen soll. Serbien hat auch nicht in dieser Beziehung irgendwelche Schritte unternommen, die ausschließlich gegen Oesterreich- Ungarn gerichtet wären. Die serbische Armee ist weder

gegen Oesterreich-Ungarn konzentriert, noch ist irgend ein Teil mobilisiert. Die Grenze Serbiens gegen Oesterreich-Ungarn ist in vollkommen nor malem Zustande, in den serbischen Kasernen be finden sich kaum 10.000 Soldaten mehr, als zur gewöhnlichen Winterszeit, die Kadresbestände find auf ein Minimum reduziert. Das Blatt verweist dann auf die militärischen Vorbereitungen Oester- reich-Ungarns und fährt fort: Alle Großmächte kennen den dargelegten wahren Sachverhalt. Wenn die Drohungen und Beleidigungen

der österreichisch- ungarischen Presse die Vorläufer einer diplomatischen Aktion Oesterreich-Ungarns sind, dann werden wir unumwunden erklären, daß diese Aftion ein Vor wand zur Verwirllichung der zweiten Etappe in dem eroberungssüchtigen Balkanprogramm Oesterreich- Ungarn ist. nach welchem Serbien gleich nach Bos nien und der Herzegowina als Raubobjett figuriert. Serbien wird sich einem solchen Versuche mit allen Kräften entgegenstellen. .Wir zweifeln daran, daß Serbien in diesem Falle isoliert bleibe

der regulären Truppen, sondern als Führer einer der Freiwilligenbanden in den Krieg ziehen. Die „Totenlegion' wäre sein 2deal, an der Spitze einer solchen zu stehen wäre sein größtes Glück. Die Mächte warnen Serbien die Sache auf die Spitze zu treiben, die französischen Blätter schreiben, daß sich die europäischen Mächte wegen Serbien in keinen Krieg stürzen wollen, Serbien sei da» nicht wert. Auch englische Stinimen mahnen Serbien zunr Frieden und fordern Oesterreich auf, durch wirt schaftliche

19
Giornali e riviste
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1908/02_09_1908/BZZ_1908_09_02_1_object_436101.png
Pagina 1 di 8
Data: 02.09.1908
Descrizione fisica: 8
u>nd> Richtige iräse — begeht er ja den gro ßen Mißgriff. da!ß er. von einem richtigen Grund gedanken ausgehend, nämlich dem. daß die wahre Politik Oesterreich-Äugarus darin liege, Rußland durch eine endgültige Lösung der Nationalitäten frage zuvorzukommen, zn dem gauz falschen iSchlusse koiiünt, das könne in Oestorreich nur durch Gewährung provinzieller Autonomie erreicht werden ^ „mit anderen: Worten durch ein Koni proniW niit den Trägern des Föderalismus auf Basis des Oktoberdiploms vom Jahre 1860

.' Ein solches Zurückgehen zum Föderalismus in Oesterreich zu einer Zeit, die mehr als je die Kon zentriernng aller Machtverhältnisse der Monarchie Jusendsctzuld. Roman von Freifrau G. v. Schlippenbach. (Nachdruck verboten.) (39. Fortsetzung.) Zwei Jahre waren vergangen, es hatte sich manches- geändert. In MargaretenruH war ein kleines Mädchen geboren, das Gluck der Gatten hatte dadurch seinen Höhepunkt erreicht. Mejtmge Frau Rauchberg. blühte in frauenhafter Schöne, sie war nicht allein die Seele des eigenen glück

die Vordergrnnidsfrage unserer inneren Politik, sie kaim — und darüber ist man wenigstens im- deutschen Lager einig! nur auf Grundlage der nationalen Autonomie erfolgen, wobei jedoch der deutschen Sprache als Staats- und Vermittluiigssprache ihr« Rolle zu- gete'lilt werden nuißte, nie und nintiner aber ist eine Stärkung der proviiiziellen Gebvlde als selb ständiger Glieder des Staatsganzen zu denken. Viel sachlicher und überzeugender ist die Stel ling „Oesterreich!Ungarns' zu den übrigen Groß mächten

die Doppelmonarchie Garantien für ihre Integrität sllchen sowie :n ei 'Nomi Aeberei-nkonimen niit Rußland, ähnlich denk durch daZ Bismarck einst den Dreibund ergänzte. Auch Italiens Stellung zn Oesterreich ist sowohl in Bezug auf die Orieiitsragc als auch in Bezug auf die irredeu,Mischen Bestrebungen keineswegs so zugespitzt, wie es manchesmal erscheint. Die Neutralität Albaniens hält Scotus viator Ivohl in Uebereinstimmung mit allen umsichtigeren Oo- liitiikern für ei>ne conditio swe qua non am Balkan und dic

Bestrebungen der Jvredenta ;erslattern angesich.s der Datsache, daß die italienische Be völkerung in Sndtirol. Triest und an der istrisch'n ilnd dalmatinischen 5iiiste keineswegs eine honio- gen« Masse bildet. Nur das „Treutiuo' besitzt noch eine kompakte ita>lieniiche Bevölkerung, aber die IJuteressen Italiens all öem Trentino sinS, wie Baron Soni.no schon vor 25 Jahren betonte, zn geringfügig im «Vergleich zlt dem. ivas eine auf richtige Freundschaft mit Oesterreich für Italien bedeutet. Die Stellung Ser

20
Giornali e riviste
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1902/23_08_1902/BZZ_1902_08_23_1_object_354663.png
Pagina 1 di 12
Data: 23.08.1902
Descrizione fisica: 12
Regierung, was die Offiziösen als „Näherrük- kung der beiderseitigen Standpunkte' bezeichnen. Es ist nicht viel, was man über die zwischen den beiden Ministerpräsidenten getroffenen ^Verein barungen bis heute erfahren hat, aber dieses wenige würde, wenn alles, was in der Presse „verlautet', richtig ist, genügen, um jede Hoffnung auf einen für Oesterreich günstigeren Ausgleich zu vernichten. Die Ausgleichsvorlage, welche schon in der ersten Woche der Herbsttagung des Parlaments, unmittel bar

nach dem Budget, auf den Tisch des Hauses gelegt werden wird, soll nach guten Informationen einige Zugeständnisse Ungarns, so bezüglich der Transportsteuer auf der Donau und der Besteue rung österreichischer Kommissionslager in Ungarn enthalten, für welche jedoch Oesterreich« beziehungs weise Dr. v. Körber, das zehnfache geben mußte, so beispielsweise, daß die ungarischen Werte in Oesterreich steuerfrei werden sollen. Daß sich in der Hauptsache etwas gebessert hätte, war bis heute nicht zu bemerken, wohl

aber wird Oesterreich durch den neuen gemeinsamen Zolltarif an Ungarn einen erhöhten Tribut zu zahlen haben. In der Frage der Nohstosszölle hat Oesterreich, so heißt es, einen Erfolg errungen, indem Ungarn seinen einseitigen Standpunkt teilweise aufgegeben habe. Doch besteht der Erfolg nur darin, daß eine verwickelte Differen zierung der Rohprodukte vorgenommen wurde, wo durch die egoistische ungarische Zollpolitik etwas ver- Ichletert wurde. Herr v. Körber hat also trotz all seiner Bemüh ungen nichts erreicht

der Vor lage im Parlamente kennen zu lernen. Wir kennen, wie gesagt, noch nicht die ganzen getroffenen Abmachungen zwischen den beiden Mini- sterpäsidenten. Das was aber bis heute darüber in die Oeffentlichkeit gedrungen ist, genügt uns voll kommen, um einen solchen „Ausgleich' für unan nehmbar zu erklären. Ueberall sieht man nur Vor teile Ungarns auf Kosten Oesterreichs, überall nur scheinbare Konzessionen Ungarns an Oesterreich. Wir haben schon öfters hervorgehoben und oo.n allem Anfange dec

Alpenländern gefunden ! Zahllos sind die Resolu tionen und Petitionen der verschiedensten Körper schaften bis hinauf zu den Landtagen und dem Reichs rate, um Abänderung dieser Klausel. Und was hatHerr v. Körber, in dieser für unsere gesamte Landwirtschaft so hochwichtigen Frage erreicht? Die Offiziösen wissen darüber nichts anderes zu berichten, als daß die diesbezüglichen Differenzen behoben worden sind und daß das nach Oesterreich einzuführende ungarische Vieh „in verdächtigen Fällen

21