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Brixener Chronik
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Pagina 1 di 12
Data: 19.12.1907
Descrizione fisica: 12
Be seitigung war unmöglich, ohne das ganze Werk zu gefährden. Und faßt man das Ganze ins Auge, insbesondere in wirtschaftlicher und finan zieller Beziehung, so muß jeder Unvoreinge nommene zugeben, daß die Vereinbarungen im Vergleich zum bisherigen Zustand für Oesterreich entschieden besser sind als früher, ja, daß ein gleich günstiger Ausgleich bisher überhaupt noch niemals geschlossen worden ist. In staatsrechtlicher Hinsicht drang aller dings die ungarische Auffassung durch, welche dahin zielte

, daß Ungarn neben Oesterreich als staatlich selbständig hingestellt werde und beide Staaten zusammen die völkerrechtliche Einheit der „österreichisch-ungarischen Monarchie' zu bilden haben. Wie schon an anderer Stelle auseinander gesetzt, ist diese Auffassung vom ungarischen Standpunkte aus nicht ohne Berechtigung und unser Bestreben, in den Begriff „Oesterreich' auch Ungarn einbeziehen, das aus allen früheren Ausgleichsgesetzen hervorleuchtet, konnte angesichts des entschiedenen Verlangens Ungarns

befindliche Ausgleich „Trennungsausgleich' genannt und es ist auch nicht zu leugnen, daß alle seine Be-- sthmMmgW MM MWDfft wurden, daß sie an Ungärn sowohl wie Oesterreich im Rahmen der durch die pragmatische Sanktion gesteckten Grenzen der Gemeinsamkeit völlig freies Ver fügungsrecht erlangen. Handelsminister Kossuth sprach es vor kurzem auch ganz unverhohlen aus, daß diese Errungenschaft das für Ungarn wert vollste Ergebnis der Ausgleichsmühen gewesen sei. Ob aber im Jakire 1917 diese Trennung

, welche einerseits erhofft, andererseits befürchtet wird, tatsächlich auch Platz greifen wird, das ist noch durchaus nicht entschieden und steht zu mindest in Frage. Oesterreich und Ungarn sind wirtschaftlich so seht aufeinander angewiesen, so innig mit einander verquickt wie kaum irgend welche andere Staatsgebiete. Das, was dem einen Teile mangelt,«erzeugt der andere Teil und umgekehrt. Oesterreich liefert an Ungarn jährlich um eine Milliarde industrieller und gewerblicher Waren und ebensoviel Güter liefert

die Einsuhr derselben Er zeugnisse aus Oesterreich innerhalb der gleichen Zeitdauer nichtsdestoweniger um 200 Millionen zu. Daraus ist wohl zu ersehen, daß der Wechsel verkehr zwischen Oesterreich und Ungarn, trotz aller künstlichen Hemmungsversuche, noch fort gesetzt in einem gesunden, gedeihlichen Aufschwünge begriffen ist. Ungarn setzt 7b'/g aller ausgeführten Warm in Oesterreich ab, während es 72'/g seiner Einfuhr von dort deckt, Oesterreich hingegen be zieht 35°/y seiner Bedürfnisse aus Ungarn

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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 5
Data: 27.10.1910
Descrizione fisica: 5
der „Innsbrucks Nachrichten' zum Ausdruck kommt. Patriotismus in Oesterreich. Wenn wir die Karte von Europa besehen, so finden wir im Herzen des Kontinentes einen Staat, der durch Schönheit und Reichtum der Natur in gleicher Weise hervorragt wie durch die Verschiedenartigkeit seiner Bewohner, seiner geographischen, klimatischen, kulturellen und wirt schaftlichen Verhältnisse. Dieser Staat ist unser Vaterland Oesterreich. Daß dieses Reich trotz der verschiedenartigsten Verhältnisse und der widerwärtigsten

Umstände, unter denen der Nationalhader an erster Stelle steht, daß dieses Staatengebilde trotz einer jahrzehntelangen Bevor mundung seiner Völker und einer heute noch schleppenden Verwaltung dennoch immerwährend starke Fortschritte macht, ist der beste Beweis für seine Bestandsberechtigung. Wir brauchen uns deshalb gar nicht zu berufen auf jenes Wort, das einmal einem französischen Diplomaten, das anderemal Bismarck und wiederum Palacky in den Mund gelegt wird und welches heißt: „Wenn Oesterreich

nicht bestünde, so müßte es geschaffen werden.' Wie aber sieht es im gewöhnlichen Leben — wir wollen nicht von den Augenblicken der Gefahr sprechen — in diesem Lande mit der Vaterlandsliebe aus? Passiert es z. B., daß ein Fremder, sagen wir ein Preuße, der den strammen Polizeistaat gewohnt ist, nach Oesterreich kommt und hier die Lässigkeit in allem bekrittelt, so kann er dessen sicher sein, daß er bei dem Oester reicher vollste Zustimmung und Bekräftigung im Schimpfen findet. Eine Ausnahme gibt

, dort seine Waren zu beziehen, wo er sie am besten und zugleich am billigsten erhält. Wie viele Waren aber sehen wir aus dem Auslande einführen, die der Betreffende vielleicht bei etwas weniger Bequemlichkeit und etwas mehr Patrio tismus in Oesterreich zum gleichen Preise, aber in geschmackvollerer und zuweilen auch gediegenerer Ausführung erhalten könnte! Wählen wir einen anderen Fall: Vor zwei Jahren feierte auch die Stadt Brixen das 60jährige Regierungsjubiläum unseres Kaisers. Gewiß, ein ebenso seltener als eminent

Jahren für die Auswanderung aus Europa das stärkste Kontingent liefert. Durch diese Tatsache haben Schiffahrts gesellschaften Millionen verdient, leider fremde, denn in Oesterreich fand sich bei dem Mangel an Unternehmungsgeist und an Patriotismus bis vor kurzem keine Gesellschaft zur Rettung dieses Volksvermögens. Seit wenigen Jahren besorgt diese Auswanderungsreisen die Austro-Americana. Wenn es — selten genug einmal — vor kommt, daß österreichische Kaufleute als Pioniere des Handels sich in fernen

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Brixener Chronik
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Pagina 3 di 24
Data: 25.02.1909
Descrizione fisica: 24
ge schrieben würde. Wo der politische Parteihaß waltet, erwecken Vorzüge, Leistungen oder Er folge nicht Begeisterung oder Freude, sondern Wd, Eifersucht und erneute Zwietracht und die Schwächen, Fehler und Mängel anderer werden an die Oeffentlichkeit gezerrt, um die Ehre zu verletzen und das Anfehen zu untergraben. Des halb wäre den Politikern etwas mehr charitativer Sinn zu wünschen. Mens Intrige» gegen Oesterreich« So viele Aufregungen, Sorgen und Ent täuschungen hat Oesterreich wohl noch me mit gemacht

und es schien bereits, daß Serbien von allen europäischen Großstaaten isoliert dastehen würde. Oesterreich konnte angesichts dieser wechselnden Stimmungen nichts anderes tun, als sich für einen Krieg rüsten, denn nur mit bewaffneter Hand schien es mög lich, die von Stunde zu Stunde drohender werdende Gefahr der serbisch-montenegrinischen Banden von den Bewohnern der Reichslande abzuwenden. Der erhöhte Grenzschutzdienst machte selbstverständlich der Monarchie enorme Auslagen; über vier Monate dauert

dieser Sicherungsdieust an der Grenze und der gemeinsame Kriegsminister wird eine enorm hohe Summe den Delegationen später präsentieren müssen. Die Lösung der serbischen Frage schien vor kurzem noch unmittelbar bevorzustehen. Alle Mächte des Berliner Vertrages hatten sich bereit erklärt, im Sinne des Friedens auf Serbien ein zuwirken und dieses zu veranlassen, seine Kriegs rüstungen, die voraussichtlich zu einer teilweijen Mobilisierung Oesterreichs führen müßten, ein zustellen. Oesterreich hatte andererseits

den Mächten erklärt, es könne die enormen Kosten, die der Grenzschutzdienst mit sich bringt, nicht länger auswenden, sondern es müsse von Serbien eme deutliche Erklärung des Friedens verlangen. Im selben Momente aber, als man in Belgrad merkte, daß die Gefahr eines österreichischen Ultimatums direkt bevorstehe, zog man andere Saiten auf. Der frühere Ministerpräsident Pasic, der Führer der altradikalen Partei, der der lebhafteste Hetzer gegen Oesterreich von jeher

war, unter dessen Ministerpräsidentschaft das Ministerium des Aeußeren Millionen für die großserbische Propa ganda in Kroatien verwendet hatte, derselbe Pasic, der vor nicht langer Zeit nach Petersburg ge fahren war, um die russophile Bewegung zu gunsten Serbiens zu arrangieren, ward auf einmal ein Frennd des Friedens und erklärte, daß ein Krieg mit Oesterreich verhängnisvoll für Serbiens Land und Dynastie werden müßte. Die Ver- schwörerpartei, die ebenfalls die kriegerische Propa ganda am lebhaftesten betrieben hatte, gibt nun auch anscheinend

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Pagina 2 di 8
Data: 13.04.1905
Descrizione fisica: 8
aus Oesterreich machen können'. Mit welcher Leichtigkeit wären Magyaren und Tschechen und Italiener unter deutscher Hegemonie zufrieden zu stellen gewesen! Die Idee der politischen Freiheit beherrschte damals alles, die Idee der Nationalität war noch kaum aufgeworfen. Wäre Oesterreich damals zu einem Horte der politischen Freiheit emporgestiegen, wie behaglich hätten sich alle Völker unter dem schützenden Doppeladler gefühlt! So aber hatte Metternich für die auf den Schlachtfeldern so oft erprobte Treue

der österreichischen Völker als Dank nichts anderes wie politisches Mißtrauen, Bevormundung und Einlullung. Die Folge davon war, daß der Kaiserstaat im Innern ein Herd geheimen revolutionären Treibens wurde, nach außen aber der Gegenstand unermeßlichen Hasses war von seiten aller Freunde konstitutioneller Frei heiten. Man verstand in Oesterreich die Wünsche und Bedürfnisse der Völker so lange nicht, bis man im Jahre 1848 vom Allsbruch des Volks- Unwillens überrascht wurde. Nun mußte man dasjenige unvorbereitet

regieren sollten. Wiederum ist Oester reich auf mehr als einem Gebiet um eine Idee zu spät daran. Es tritt nun daS nationale Moment mit Allgewalt auf den politischen Schau platz. Oesterreich aber will unter Schmerling die verschiedenen Völker seines Gebietes auf dem Wege des absolutistischen Zentralismus germani sieren; eine ebenso titanenhafte wie lächerliche Arbeit, welche mißlingen mußte. Als Bodensatz so liebenswürdiger Regierungsversuche blieb aber zurück eine fast unüberwindliche Abneigung

, sondern als Frucht kecker Erpresserpolitik erscheinen mußten. Ungarn und die verschiedenen Nationalitäten Oesterreichs bekamen viel mehr, als sie einstens verlangt und gehofft. Hätte man ihnen einstens das Wenigere gegeben, die Völker hätten sich glücklich und mfrieden gefühlt; heute aber sind sie trotz der Fülle des Erreichten vollends unzufrieden. Oesterreich war eben wieder um eine Idee zu spät daran. Die österreichische Politik der letzten Jahr zehnte weist hauptsächlich einen doppelten Zug

auf: in politischer Beziehung den Widerwillen der Regierung gegen das demokratische Prinzip, in wirtschaftlicher Hinsicht aber die Bevorzugung der manchesterliberalen Ausbeutung des Volkes. Wir Oesterreich er haben zwar eine Konstitution. Aber das Wahlgesetz gibt den Feudalen von ehemals so große Privilegien, daß dieselben — abgesehen vom Herrenhaus — auf den Reichs rat einen bestimmenden Einfluß haben. Jene, welche die Konstitution ausgearbeitet, verachteten oder fürchteten, wie es scheint, die schwielige Hand

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 1 di 8
Data: 09.03.1905
Descrizione fisica: 8
über das Ende des Dualismus. Hat der Steuerträger in Oesterreich eine Ursache, dieses Ende des Dualismus, wie er heute beschaffen ist, zu beklagen? Durchaus nich^ Wer der ganzen Sache näher tritt, kommt zu der Erkenntnis, daß dieser Dualismus einmal ein Ende nehmen muß. Das Werk vom Jahre 1867,'ein Machwerk eines Ausländers, hat ja schließ lich die -Wünsche der Revolütwnäre Ungarns vom Jahre 1348 realisiert. Auf dem Reichstag in Kremfier hat die magyarische revoluttonäre Partei für die Zweiteilung

genug diesen Gegenstand an das Tageslicht ziehen, damit das Publikum davon Kenntnis nehme. Die Ausgaben für das Jahr 1905 find folgende: Oesterreich Ungarn TotalauSgaben 1.776,326.654 T 1.237,681.438 L Man betrachte doch, daß die beiden ReichS- hälften bedeutende Kraftanstrengungen machen; jedes Jahr werden die Ausgaben erheblich vermehrt. Sine relativ so kleine Macht wie Oesterreich-Ungarn hat jetzt eine StaätSauSgave'von 3014 Millionen Kronen. Im Jahre 1850 waren die gesamten StaatS- auSgabeu

der ungeteilten Monarchie samt Venetien und Lombardei 269,033.643 Gulden KonventionS- münze, also ungefähr 538 Millionen Kronen. Man steht, daß die Steuerlast im Laufe von 55 Jahren sechsmal ^ größer geworden ist. ' Die steuertragende Bevölkerung aber hat sich nur ver doppelt. - ^ ^ Sehen wir uns nun die größten AuSgabeposteu an, das find die Ausgaben für das Heer und die ZkriegSslotte und dann die Zinsen für die Staats schulden. Oesterreich Ungarn Gemeinsame AuSlageu272,874.285 L-77,859.115 X Staatsschuld

. 5 375,014.038 IL 262,169.154 X Beachten wir diese beiden Ausgaben für das Jahr 1905. Oesterreich muß 647^/z Millionen Krönen aufbringen. Ungarn nur 340 Millionen Kronen. Die Steuerträger in Oesterreich haben' hier eine zweifach so große Last zu tragen und doch ist die Bevölkerung in Oesterreich 27 Millionen Menschen und in Ungarn nicht ganz 20 Millionen Menschen. Weil nun Ungarn fast frei ist von der Militärlast und der größte Teil der Kosten dafür Oesterreich aufgebürdet ist, darum kann es größere Summen

^ Ausgabe zur Förderung der Landwirtschaft aus dem Staatssäckel, als eS Oesterreich möglich ist! Dieses Mißverhältnis schreit doch förmlich von selbst. Dk ÄnSlagen des Handelsministeriums in Ungarn find 219 Millionen Kronen, die in Oesterreich für Post, Telegraphen und Staatseisenbahn 395 Millionen Kronem. Auch hier ist Oesterreich schlechter daran durch die riefigen Ausgaben für die passiven StaatS- bahnen, welche jährlich über 60 Millionen Kronen Zuschuß aus den Steuergeldern erfordern

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Volksblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 05.04.1911
Descrizione fisica: 8
Katholische pro grammatisch zu unterdrücken und aus zumerzen, da gehören die klerikalen Tiroler, da gehören die katholisch-konservativen Tiroler nicht hinein. Die Rotwenckigkeit eines katliol. Programms mm nationalen unck staatlichen Ktanckpunkte aus. Oesterreich ist ein ganz eigens gearteter Staat; er besteht aus mindestens einem Dutzend Nationa litäten. Nur ein einziger anderer Staat Europas bietet ein ähnliches Bild, nämlich die Schweiz, welche aus drei Nationalitäten besteht, den Deut schen

der angrenzenden Reiche losgetrennt sind, aber doch vielfach mit ihnen sympatisieren. Jeder mann sieht auf den ersten Blick, daß in einem solchen Reiche, in welchem das nationale Vereinigungs mittel ganz fehlt, ganz besonders starke Bande sein müssen, welche die vielsprachigen Völker zusammen halten. ES gibt in Oesterreich zwei mächtige Bande des Reiches: die Liebe zum angestammten Herrscher- Hause und der gemeinsame katholische Glaube seiner Völker. Die gemeinsame Liebe des Herrscherhauses zu den Völkern

und die angestammte Liebe der Völker zum Herrscherhause war in Oesterreich von jeher traditionell und fand ihren schönen Ausdruck im Testamente des im Jahre 1832 verstorbenen Kaisers Franz I.: mouin xoxulis msis!' „Meine Liebe vermache ich meinen Völkern!' Des gleichen war die Krast des katholischen Glaubens allzeit mächtig und lebendig in Oesterreichs vielen Völkern und begeisterte dieselben Jahrhunderte lang zum ruhmreichen Kampfe gegen den Erbfeind der Christenheit und das katholische Oesterreich

, gegen die Türken. Die Feinde der Monarchie des katho lischen Oesterreich erkannten es klar, daß Oesterreich nicht zu bezwingen und zu vernichten ist, solange eS von zwei so mächtigen Banden umklammert wird. Daher erdachten die Feinde der Monarchie ein sicher wirkendes Mittel, um mit Hilfe der judenliberalen Presse diese zwei starken Bande Oesterreichs zu lockern und nach und nach zu zer reißen, sie warfen nach dem Rate Cavours und MazziniS die Brandfackel des Nationalitätenstreites unter Oesterreichs

Mission. Oesterreichs katholischer Charakter steht fest in seinem öffentlichen Leben, in seiner Gesetz gebung, in seinem Hsrrscherhause. Die österreichi schen Völker sind religiös, konform und verschwin dende Minoritäten kommen hier wirklich nicht mit staatsrechtlicher Notwendigkeit in Betracht. Leider hat, wie schon erwähnt, Oesterreich in den letzten Jahrzehnten die einende und zusammen bindende Macht seiner Katholizität nicht sruchtbar gemacht. Die Gegner des Katholizismus sind von jeher die Gegner

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 12
Data: 25.05.1911
Descrizione fisica: 12
ZNevan: Zum Abholen monatl. ^ 1.10, vierteljährl. X 3.10, ganzj. ^ 12.40. Mit Zustellung iuS Hau? in Meran: monatl. X1.2V. vierteljährl. IL 3.40, ganzjährig X 13.60. — (Oesterreich-Ungarn - Mit Zusendung monatl. X 1.40, viertelt. X 4.—, ganzj. X16.—. Elozelue NMMee 10 k. Deutschland: monatl. X 1.K0. vierte!,'. X 4.K0, ganzj. X 13.40. — Ausland: monatl. X 2 —, viertelt. ^ 6.80, ganzj. X 23.20. — Anzeigenpreis nach Tarif. Annahme von Aufträgen in allen Anzeigen-Geschäften. — Erscheint: Dienstag

, Dauuerstag u. Samstag abends K Uhr. — Telephon 41. M.SZ ImmMlig, de» ZS.MI MI Iie heutige Nummer MM 12 Selten. Hoch das italienische „Trento' und das italienische Trieft. Unter diesem Titel schreibt die „Militär- Zeit unA' vom 20. Mai: „In Oesterreich befleißigt man sich schon seit Jahren einer fast übertriebenen Zuvorkommen heit und Courtoisie gegenüber Italien, um dieses zu überzeugen, daß wir nicht nur auf dem Papier Italiens Bundesgenosse fein wollen. Als im- Vorjahre in der Jagdausstellung

ein mechanisches Schlachtengemälde/darstellend die Schlacht bei Lissa und unter diesem Titel zur Ausstellung ge langen sollte und man aus gefallenen Andeu tungen eine kleine Verstimmung Italiens ob dieses Titels befürchten zu müssen glaubte, da wurde flugs die „Schlacht bei Lissa' in eine „Schlacht zur See' verwandelt. Aber auch sonst beeilt man sich in Oesterreich bei jeder sich dar bietenden Gelegenheit,, den freundlichen Gefühlen ? gegenüber Italien Ausdruck zu verleihen, ja her vorragende, österreichische

- Politiker bemühen sich schon seit Jahren, durch eine offene Alusspirache in deutschen und italienischen Blättern beruhigend und aufklärend Au wirken. So veröffentlichte erst kürzlich der „Corriere della Sera' ein Inter view mit dem, Abgeordneten Äaernreither, dem nnr Folgendes entnehmen: „Es handelt sich zwischen diesen beiden Staa ten um brei Fragen: Zunächst um die Frage des Adriatischen Meeres. Das Adriatische Meer soll die von Oesterreich-Ungarn und Italien gemein sam benützte: große Handelsstraße

sein. Für uns haben die Häfen von Triest, Fiume und Spalato eine ähnliche, wenn nicht größere Bedeutung, als für Italien Venedig, iAucona und Brindisi. Deswegen sind i die Theorien won dem Alarv clausniu-ioder dem. Älare, nostro absolut unan nehmbar. Es ist aber kaum glaublich, daß irgend jemand in Italien ernsthaft daran denkt, diese Theorien ins Praktische zu übersetzen, sondern es ist ein Leichtes, sich auf diesent Punkte zu verständigen. Die zweite Frage ist die Frage der Grenzen auf dem Lande. Oesterreich hat gar

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Meraner Zeitung
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Pagina 9 di 20
Data: 24.07.1908
Descrizione fisica: 20
! sind. meister Handle und Pfarrer Prugg. Man ver- auch andere Nationalitäten jn Oesterreich bereits einbarte, den Huldigungsakt anfangs September gestellt undsieglänzend gelöst. Was die Tschechen abzuhalten. Das Programm verspricht Zapfen-- imstande waren, indem sie aus dem ethnogra- streich und Bergfeuer am Vorabend; am! Festtage Phischen Museum in Prag sich ein/National- Tagreveille, Empfang der Jestgäste, Feldmesse, Festzug, hieraus Eröffnung des Schießens knd Nachmittag großes Volksfest im Garten

des Gasthofes „Schrofenstein'. Zur Durchführung des Festes wurde ein vorbereitendes Komitee gewählt. museum schufen^ das müs>en wir Deiutsche tu Oesterreich in der Schaffung eines deutschen Na- tional-Atuseums für Oesterreich Mitaus gläns zender durchführen können, soll das stete Betonen der kulturellen Stellung, der StekerteiKmg, nicht bloße Phrase sein. Wird sich nun, unser zu gründeiides deutsches National-Museum inr allgemeinen Rahmen eines deutschen KulturnMseums zu halten haben, so dürfte

es doch reich an provinziell«: und lokalen Verschiedenheiten sein. Sind, nicht die Tiroler Holzschnitzereien weit über Oesterreich hinaus be rühmt, weisen wir nicht herrliche Kunsterzeugnisse Deutsch-Oesterreicher auf, hat nicht ein Mam Eck (Boshafte Beschädigung.) Aus Kal tem, 21. ds., schreibt man Ms: In der Nacht zum 20. ds. wurden dem Bauer Alois Peterlin in Mitterdorf, Gemeinde Kaltern, in einem seiner Weinberge im Reviere Kornellen von ruchloser Hand nahezu 300 Stück dicht mit Trauben be- hangene

zum! „Schrofenstein' zwecks Abhaltung einer Gedenkfeier anläßlich des 60jährigen Regierungsjubiläums des Kaisers eine Versammlung ein, die aus allen Teilen der Be völkerung sehr stark besucht war, anwesend' waren au'ch Bezirksh'auptmanN Schweiger, Bürger Deutsches National-Museum für Gesterreich. Unter diesem Titel schreibt Dr. Ed. Stepan in der „Deutschen Heimat', Blatt für deutsche Volkskunde und Kulturgeschichte in Oesterreich: > Zwei Jahrtausende sind verstrichen, seit ger manische Völker Oesterreichs Boden

betraten; in Eger die deutsche Relief-Intarsia erfunden, em Jahrtausend ist dahingeflossen, seit die ist nichr ein Niederösterreicher Johann Moser der Deutschen den Grund legten zu Unserem heutigen Begründer der Fayence in Salzburg und brachte Staatengebilde. Mühsam und ruhmreich ist die nicht erst der Wiener Maler Herold in Meißen Arbeit zu nennen, die die Deutschen im Lause die berühmte Meißner Porzellansabrik zu ihrer der Jahrhunderte in Oesterreich geleistet. Jedes Blüte. ' ' ^ ^ geschichtliche

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Brixener Chronik
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Pagina 9 di 12
Data: 09.01.1909
Descrizione fisica: 12
Beilage zu Nr. 3/4 der „Brwener Chronik', 1909. Geldent sch iidigun g oder nicht? Die widersprechendsten Nachrichten konnten wir in der letzten Zeit in allen Zeitungen lesen; bald hieß es, Oesterreich werde an die Türkei eine Geldentschädigung leisten oder einen Teil der türkischen Staatsschuld übernehmen, bald wieder, alle diese Nachrichten seien vollständig aus der Luft gegriffen, seien gänzlich unwahr. Wie dem nun auch sein mag, Sicheres wird ja keine Zeitung wissen, da keine über den Stand

und die Basis der Verhandlungen Oester reichs mit der Türkei genau informiert ist. Versuchen wir aber die Frage zu beant worten, wenn sie also formuliert ist: Was ist besser, Oesterreich zahlt eine Geldentschädigung oder nicht? Nehmen wir an, Oesterreich zahlt eine Geld entschädigung, übernimmt einen Teil der türkischen Staatsschuld, dann wird sich gewiß das Herz jedes österreichischen Patrioten dagegen aufbäumen und sagen, es sei eine Demütigung für Oester reich, wenn es für eine Tat, die es in vollem

, noch fortdauert und die Türkei, so viel verlautet, auf einer Entschädigung besteht. Denn wenn einmal die Verhandlungen mit der Türkei zu einem glücklichen Ende gekommen find und also die am meisten interessierten Mächte sich geeinigt haben, dann können auch alle andern Mächte kaum mehr ein Jota daran ändern. Das ist entschieden die glücklichste Lösung der ganzen Streitfrage. Zerschlagen sich aber die Verhand lungen vielleicht gerade daran, daß Oesterreich keine Entschädigung zahlen will, dann dürfen

wir mit Bestimmtheit auf einen Krieg im Frühjahre rechnen. Was hat aber nun Oesterreich für einen Profit bei einem solchen Kriege? Wahrscheinlich keinen; denn wmn es auch nach menschlicher Voraussicht als Sieger hervorgehen würde, so wird es für diesen Sieg viele Milliarden aus gebet! dürfen, ohne dafür etwas zu bekommen. Denn sowohl Serbien und Montenegro wie auch die Türkei können eine Kriegsentschädigung wegen ihrer wirtschaftlichen Schwäche unmöglich bezahlen. Geld erhält also Oesterreich

keines. Würde es aber die Länder annektieren, was ja auch möglich wäre, so würden einerseits alle andern Mächte dagegen sein, anderseits aber eine Annexion solcher armer, noch dazu von einem Kriege gänzlich aus gesaugter Länder höchstens Oesterreich selbst zum wirtschaftlichen Ruin bringen. Ist es da nicht besser, Oesterreich sucht durch eine Einigung mit der Türkei tunlichst einen Krieg zu vermeiden, der ihm nur selbst Schaden bringt? Ist es da nicht besser, Oesterreich zahlt einige Millionen als Entschädigung als fast

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Der Burggräfler
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Pagina 2 di 16
Data: 03.11.1906
Descrizione fisica: 16
s geordneten Karl Hermann Wolf statt. Den Vorsitz führte der erste Präsident des reichsdeutschcn All deutschen Verbandes, Reichsratsabgeordnetcr Prof. Dr. Hasse (Leipzig). Es wurde damals beschlossen, zur Erreichung der gemeinsamen Ziele mit der „Los von Rom'-Bewegung zu beginnen, weil unter dem Zeichen einer religiösen Bewegung am leichtesten eine Unterstützung aus Deutschland nach Oesterreich gelangen könne und weil eine bedeutendere pro testantische Minorität in Oesterreich

gegen die „volksvergiftende Feindin der deutschen Nation' und schloß mit einem fanatischen „Los von Rom!'. (10. Dezember 1897.) Weitere zwei Tage später wiederholte denselben Ruf der Mediziner Rakus in einer Wiener deutschnationalen Versammlung. „Los von Rom!' wurde nun das Schlagwort der Alldeutschen. Der Präsident des Alldeutschen Verbandes, Reichstagsabgeordneter Prof. Dr. Hasse (Leipzig), hatte zuerst den Rechtsanwalt Dr. Pezold in Plauen (Sachsen) bestimmt, in allen deutschnationalen Blättern in Oesterreich anzukün

digen, daß „antirömische Flugschriften' gratis bei ihm zu beziehen feien. Zur Unterstützung Dr. Pezolds wurde wieder über Veranlassung Dr. Hasses vom Evangelischen Bunde der junge Dr. Hans Georg Schmidt bestellt. Von Plauen aus wurden bis Ostern 1899 nicht weniger als 1,500.000 „Los von Rom'-Schriften in ganz Oesterreich verbreitet. Unter diesen Schriften waren zahllose direkt hoch verräterischen Inhaltes. Dr. Schmidt gesteht dies selbst zu in seiner Darstellung: „Anfänge der öster reichischen „Los

nun auch die politische Drohung der alldeutschen Abgeordneten; so sprach Wolf am 7. Iuni, Glöckner am 21. August und Schönerer am 5. November über den Abfall vom slavisch-römischcn Oesterreich. Am 3. Oktober fand in Plauen (Königreich Sachsen) ein all deutsches Sedanfest statt, dem von österreichischer Seite neben Karl Hermann Wolf auch andere Ab geordnete beiwohnten. Bei dieser Gelegenheit traten Pastor Bräunlich (damals in Wetzdorf in Thüringen) Superinüentent Mayer (Zwickau, Sachsen) mit den österreichischen

Kirche. In diesem Aufrufe heißt es: „Angesichts der stetig wachsenden Gefahr, die uns von Rom und Prag droht, angesichts der von Tag zu Tag frecher auftrctenden, über die gewaltigsten Mittel verfügen den klerikalen Agitation, die in ihren Endzielen auf die llnterwühlung des mächtigen, von Bismarck geschaffenen deutschen Reichsbaues gerichtet ist und ein gänzlich stavisiertes Oesterreich als Werk zeug braucht, muß der wahre deutsche Patriot auf die Anwendung eines entsprechend gewaltigen

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Brixener Chronik
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Pagina 4 di 8
Data: 19.05.1908
Descrizione fisica: 8
übung Einberufenen, welche Ernährer ihrer Fa milie und hilfsbedürftig sind. Ein Vergleich mit den militärischen Leistungen der Nachbarstaaten, welchen der genannte Ab geordnete zog, tat dar, daß das jährliche Re krutenkontingent Deutschlands mit 60 Millionen Einwohnern 280.000 Mann betrage, dasjenige Frankreichs mit 39 Millionen Einwohnern 248.000 Mann und dasjenige Italiens mit 33 Millionen Einwohnern 90.000 Mann, während Oesterreich-Ungarn mit 45 Millionen Bewohnern allcs in allem nicht mehr

als 130.000 Mann zum gemeinsamen Heer und zu beiden Landwehren abstellt. Das für das Kriegswesen aufgewendete Geld auf den einzelnen Einwohner berechnet, ergibt, daß jeder Deutsche für den Unterhalt der Armee über Kr. 24, jeder Franzose Kr. 28, jeder Italiener Kr. 12, der Oesterreicher aber nur Kr. 9 40 jährlich bezahlt. Die Wehrauslagen im Verhältnis zum Gesamtbudget des Staates betragen in Deutschland 21'6 Prozent, in Frank reich 30 5 Prozent, in Italien 22 Prozent, in Oesterreich-Ungarn

aber nur 13 2 Prozent. Und der Präsenzstand der Armeen im Frieden ist fest gesetzt in Deutschland mit 614.000 Mann, in Frankreich mit 563.000 Mann, in Italien mit 254.000 Mann und in Oesterreich mit 385.000 Mann. Aus der vorstehenden Zusammenstellung ist zu ersehen, daß die Leistungen und Aufwen dungen für die Armee in Oesterreich-Ungarn im Vergleich zu allen übrigen Staaten sicherlich nur als bescheidene gelten können, und zwar um so mehr, wenn bedacht wird, daß der Jahresaufwand der österr.-ung. Monarchie seit

und alle berückstchtigungswürdigen Beurlaubungen und Dienstbefreiungen anstandslos gewährt werden können. Mit der Beistellung der Rekruten allzusehr zu kargen, liegt daher keineswegs im Interesse der Bevölkerung. Die Zahl der Mehrforderung an Landwehr rekruten beträgt für ganz Oesterreich 4740 Mann, für Tirol wird dieselbe auf 180 Mann beantragt. 500 Mann hievon sind dazu ausersehen, um der Landwehrverwaltung die Möglichkeit zu bieten, bezüglich der Befreiungen den Wünschen der Be völkerung reichlichere Rechnung tragen

, wenn sie an eine schöne Zukunft der Bewegung hofften. Dies gilt insbesondere für Oesterreich. Mehr als 40 Jahre waren die sozialdemokratischen Gewerkschaften die anerkannte Arbeitervertretung, selbst von der. Regierung gefördert. Von einer Gleichberechtigung der christlichen Gewerkschaften in Oesterreich ist heute noch keine Rede. Nur die Sozialdemokratie erkannte die Bedeutung der christlichen Gewerk schaftsbewegung und bekämpfte sie mit Mitteln, in deren Auswahl die roten Herrschaften nicht wählerisch

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Tiroler Volksbote
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Pagina 2 di 20
Data: 14.03.1909
Descrizione fisica: 20
hat. Auf diesem Gebiet eröffnet sich für eine Bauernvereinigung ein weites und fruchtbares Arbeits feld. — Soweit ich unterrichtet bin, besteht in Oesterreich bereits eine Heimstättenversicherungsanstalt, an welche man sich an schließen könnte. Rundschau in der Welt. Der österreichische Reichsrat soll seine Tätigkeit wieder ausnehmen und ist auf Mittwoch, den 10. März einbe rufen. Der Ministerpräsident wird die neue Session (Sitzungs abschnitt) mit einer umfassenden Rede einleiten, in der er anf den hohen Ernst

würde. Als elfter Vorsitzender (Präsident) des Abgeordnetenhauses wird der christlichsoziale Abgeordnete Dr. Pattai gewählt werden. Oesterreichs Frieden mit der Türkei. Das Protokoll über die Verständigung zwischen Oesterreich-Ungarn und der Türkei wurde am 26. Februar unterzeichnet. Dasselbe umfaßt neun Artikel. Hiemit ist der Friede zwischen der Habsburgischen Großmacht und der Türkei wiederhergestellt. Oesterreich gewährt sür die in Bosnien und der Herzegowina liegenden türtischen Staatsgüter der Türkei

eine Entschädigung von 54 Millionen Kronen und außerdem werden kleinere wirtschaftliche Zugeständ nisse gemacht. Dafür aber erklärt die Türkei, daß sie mit der Besitzergreifung Bosniens und der Herzegowina durch Oesterreich . vollständig einverstanden sei. Bekanntlich waren die neueu Reichs lande srüher türkische Provinzen, die im Auftrage der europä ischen Großmächte von Oesterreich bloß verwaltet wurden. Nur die Türkei hatte also das Recht, bezüglich der Annexion eine Aenßerung abzugeben. Nachdem

nun die türkische Regierung feierlich auf diese Länder zu guusten Oesterreichs Verzicht geleistet hat, ist niemand auf der Welt berechtigt, sich in diese Angelegen heit der beiden Staaten einzumischen. Nach ^diesem Friedens schlüsse der Türkei mit Oesterreich hat auch die Widerstands bewegung (Boykott) der Türken gegen die österreichischen Waren aufgehört. Vie Kriegsgefahr im Süden. Die Nachrichten aus Serbien wechseln wie das Wetter im April. Bald heißt es, der Friede zwischen Oesterreich und dem kleinen

rebellischen Ländchen sei gesichert, dann wiederum kommen Berichte, welche den baldigen Ausbruch eines Krieges zur Gewißheit machen. Sicher ist, daß Oesterreich alles tun will, um einen blutigen Kampf zu ver meiden; gleichwohl muß aber auch Serbien bald Vernunft an nehmen, um nicht Oesterreichs Geduld zum Reißen zu bringen. — — Die europäischen Großmächte, besonders Frankreich, Deutschland und England, sind bestrebt, einen Krieg zu verhüten. Rußland aber spielt eine sehr zweideutige Rolle. Alle Groß mächte

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Bozner Zeitung
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Pagina 3 di 16
Data: 24.10.1908
Descrizione fisica: 16
werden beiveiie», daß wir Mut und Kraft haben, den hinterlistigen Anschlag auf uniere nationale Eristenz und Ehre abzuwehren, schon beginnt es sich allerorten in der Siavenireu zu rühren (?) und insbesondere die uns stammverwandten Tschechen beweisen uns ihre ungeteilten Sympathien. Tas Slaventum steh! Ausdruck gegeben, daß Deutschland Oesterreich und der Türkei sehr erhebliche Dienste leisten und seinen eigenen Kredit in> Europa beträchtlich er- höhen würde, wem» es seinem Bundesgenossen eine offene, kleine

, aber krästige Mahnung erteilte. Darauf fiel an maßgebender Stelle die Bemer kung: „Wir haben keine Veranlassung, Oesterreich gezenüber den Schulmeister zu spielen.' Auch der russische Minister des Aeußeru. Iswolsky, wird, wie maßgebenden Or.es versichert wird, kein Glück haben, wenn er versucht, Deutschland in 'einer Bunde'streue lvcmkend zu machen. Die englische Hetze. Tie „Voss. Zeitung' meidet aus Konirantino» poli Ten englischen Bemühungen gelang es. dis vor dein Abschluß stehende osterreichisch

ein.Handschreiben zu. überreichen. In -diesem sucht der. König die Intervention -des Zaren zugunsten Serbiens nach.-- ^ ^ ^ Rumänische Demonstrationen gegen Oesterreich- Ungarn. In Braila fand eine von mehreren tausend Personen besuchte Versammlung statt, die sich zu einer Demonstration gegen Oesterreich-Ungarn ge staltete. Der Advokat Moldovan sagte, daß die Freundschaft zwischen Rumänien und Oesterveich- -Unzarn nicht auf Reziprozität beruhe, zeige u. a Her Umstand, daß die Rumänen der Monarchie wiederholt

gute Dienste' geleistet haben, während -diese jeht.-Zochi/r»mLffenf«Mlich,s^ ur^^.B. in Ungarn Äie^ MaMrNerun« ber'Rumänen fort schreite. Auch die folgernden Redner erhoben.-zegen Oesterreich-Ungarn Anklage, und schließlich wurde eine Resolution angenommen, in welcher erklär wird, daß die Rumänen nur durch eine gemein same kulturelle Entwicklung ihre Mission an der iDonan erfüllen können, und öaß bas freie Rumä nien nicht in das Schlepviau ^ einer Großmacht ge- Oesterreich gleich

mit der Türkei. Ofenpest, 24. Oktober. (K.-B.) Tie Nachrichten aus Konstantiuovel lauteten in den letzten Tagen über die Verhandlungen zwischen Oesterreich-Un garn und der Türkei nicht ungünstig. Man war unter diesem Eindruck immerhin berechtigt, deren baldiges vollkommenes Gelingen zu erhoffen. Nach den letzten Informationen scheinen jedoch auf türkischer Seite sich gewisse Schwierigkeiten erge ben zu habe«. Oesterreich-Ungarn wird an dem Gedanken einer Verständigung' mit der Türkei anch fernerhin

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Brixener Chronik
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Pagina 4 di 8
Data: 12.09.1907
Descrizione fisica: 8
Seite 4. Nr. 110. Donnerstag. politische Rundschau. Oesterreich. vie Linberuwag cker canätage. Das ange kündigte kaiserliche Patent über die Einberufung der Landtage ist erschienen. Nach demselben sind die Landtage des Herzogtums Salzburg, des Herzogtums Bukowina und der Markgrasschaft Mähren auf den 16. September 1907 in ihre gesetzlichen Versammlungsorte einberufen. Die vertagten Landtage des Königreiches Böhmen, des Königreiches Galizien und Lodo- merien samt dem Großherzogtume Krakau

, des Erzherzogtums Oesterreich od der Enns, des Herzogtums Steiermark, des Herzogtums Kärnten und des Herzogtums Ober- und Nieder-Schlesien sind auf den 16. September 1907 zur Wieder aufnahme ihrer Tätigkeit in ihre gesetzlichen Ver sammlungsorte einberufen. Der niederösterreichische Landtag nahm am Montag, 9. September, seine Beratungen auf. Die Session wird bis zum Wiederzusammentritt des Abgeordnetenhauses währen. Landmarschall Prinz Liechtenstein teilte mit, daß ihr Fern bleiben mehrere Abgeordnete

Anerkennung findet. Serbien. palic über <las 2u5tantlekommen eines ßsnäelsvertrsges Mischen Oesterreich-Ungarn unä Serbien. Wie wir bereits gemeldet haben, ist der serbische Ministerpräsident Pasic am letzten Sams . September 1907. XX. Jahrg. tag zum Besuche unseres Ministers des Aeußern Baron Aehrenthal auf dem Semmering ange kommen. Unmittelbar nach seiner Ankunft fand ein Frühstück statt. Nach demselben zog sich Baron Aehrenthal mit seinem Gaste zurück und pflog mit ihm eine Besprechung, die anderthalb

Stunden dauerte. Bevor der serbische Minister präsident den Semmering verließ, hatte der Korrespondent des „Neuen Wiener Tagblatt' Gelegenheit, mit ihm über die Konferenz zu sprechen. Auf die Frage, ob die Aussichten für das Zustandekommen eines Handelsvertrages zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien sich ge bessert haben, erwiderte er: „Sie haben sich nicht nur gebessert. Ich kann wohl sagen, daß heute das Zustandekommen eines solchen Vertrages ge sichert erscheint. Ich muß betonen, daß auf feiten

Oesterreich-Ungarns die beste Absicht uns gegenüber besteht und daß Baron Aehrenthal dem baldigen Zustandekommen eines Handels vertrages mit Serbien gewiß keine Hindernisse bereiten, sondern bestrebt sein wird, die bestehen den Schwierigkeiten zu beseitigen. Die Schwierig keiten, die noch vorliegen, sind, daß Serbien den Viehimport nach Oesterreich-Ungarn verlangt. Das ist für uns die Hauptsache und eine Folge der neuen, von Deutschland inaugurierten Agrar politik. Seit dem Bestände dieser neuen Agrar

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Brixener Chronik
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Pagina 1 di 8
Data: 02.03.1905
Descrizione fisica: 8
müssen, was die Folge dieser Pflichterfüllung war. Während wir in Oesterreich nicht nur die gewöhnliche Anzahl, sondern ein um 22.000 Mann erhöhtes Rekrutenkontingent bewilligt haben, haben die Ungarn — im Gegensatz dazu — die Rekrutenvorlage obstruiert und nicht einmal die einfache Zahl der Rekruten bewilligt. Ungarn hat auch noch etwqS anderes getan. Während wir m Oesterreich das normale Rekruten, kontingent und 22.000 Mann bewilligt haben, hat Ungarn in den letzten.Jahren in militärischen

, das seine Pflicht getan hat, augen blicklich nach Hause geschickt. Die Folgen dieser verschiedenen Wirkung in Oesterreich und Ungarn sind auch nicht ausge blieben. Die dadurch hervorgerufene Unzufriedenheit ist so tiefgreifend, daß man sie mit den gewöhn lichen, kleinen Regierungsmitteln nicht mehr niederhalten wird. Die heutige Lage in Oesterreich sowohl als auch in Oesterreich-Ungarn läßt sich am kürzesten dadurch ausdrücken, daß man sagt: Wir tanzen heute in Oesterreich auf einem Vulkan

! Ich habe hier das Werk des Dr. Gustav Kolmer, das ja allen Parlamentariern bekannt ist — daS Werk: „Parlament und Verfassung in Oesterreich.' Dort findet sich in dem Vorwort eine Schilderung der Verhältnisse in Oesterreich, eine Art Resume, das, trotzdem das Wer! im Jahre 1902 geschrieben wurde, auf unsere heutigen Verhältnisse so paßt, wie wenn das Werk soeben geschrieben worden wäre. Die Stelle lautet: „Seit auch die deutschen Gruppen in die zentrifugale Bewegung gedrängt wurden, droht der Verfassung

aufgewachsen, o, ich glaub', ich hätt' mehr geleistet im Leben. Hier am Rhein ist ja auch viel Gutes und Schönes und Poetisches, aber das Preußentum und der Protestantismus machen fich doch gar breit; daS Volk ist zwar in der Mehrheit katholisch, aber der „gebildete', d. h. der Welt mehr als Gott dienende Pöbel dominiert. Er versucht's ja leider Gottes auch in Oesterreich... wir wissen aus den Zeitungen, wie kunterbunt es im alten Kaiser reich hergeht. Es gibt ja gottlob noch zahlreiche Lichtpunkte

und Schwaben singt. Ist das der Fall, so kann ich euch helfen. Ich habe seit nahezu 20 Jahren ein Vogelhaus zusammengezimmert, worin ihr Singvögel aus aller Herren Länder findet. „Dichterstimmen' nennt sich dieses Vogel haus. Aus Oesterreich besonders haben wir schon gar manches gebracht in Wort und Bild. In den vorliegenden Jahrgängen der „Dichterstimmen' findet man die Bilder und Gedichte und Ge schichten von manchem wackeren österreichischen Mann und mancher edlen katholischen Frau. Man sieht

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Brixener Chronik
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Pagina 1 di 8
Data: 25.08.1903
Descrizione fisica: 8
ein Freiexemplar. — Ankündigungen für den „Tiroler voltzbotsx' pro fänfgespaltene NonpareMezeile (Z'S Zentim. breit, 10 Zeilen -- 23 ZNillim. hoch) 50 k. Wr. 102. Brixen, Dienstag, den 25. August MI. XVI. Jahrg. ich retten und jetzt. Von sehr schätzenswerter Seite wird uns geschrieben: Der Festjubel des Kaisertages ist verrauscht lind die Zeitungen der Monarchie bringen lange Berichte über die Festlichkeiten, welche aus An laß des Kaisertages in ganz Oesterreich statt gefunden haben und welche ein herrliches

ist ja tatsächlich alljährlich ein glänzendes Bild, ganz geeignet, den besorgten Patrioten aus einer traurigen Gegenwart in eine bessere Zukunft zu entrücken. Denn wahrhaft traurig sind die Zustände und Staatskrisen, an denen unser liebes Vaterland Oesterreich gegenwärtig krankt, so traurig, daß man ernstlich versucht sein möchte, im viel stimmigen Festesjubel des Kaisertages so manchen unechten und nicht aufrichtigen Ton zu ver nehmen. Wir halten es für eine Pflicht der patriotisch gesinnten Presse, die Tiefe

reich ins Auge fassen, müssen wir, so schmerzlich es dem Patrioten auch fallen mag, gestehen, daß der Reichsgedanke und der großösterreichische Patriotismus immer mehr verblassen und allmählich ganz in kleinlichen und krankhaften Nationali tätendusel sich zu verflüchtigen drohen. Ueber diese Erkenntnis, welche sich durch 364 Tage des Jahres mit elementarer Gewalt aufdrängt, ver mag auch der schönste Kaisertag mit seinem Festesjubel nicht hinwegzutäuschen. Es ist mit Oesterreich wahrhaft weit

gekommen und es ist für jeden Patrioten hoch an der Zeit, einmal einen Vergleich anzu,tollen zwischen einst und jetzt und die Frage zu beant worten, wie unser geliebtes Vaterland, einst »an Ehren und an Siegen reich', zur heutigen Lage kommen konnte. Als im Jahre 1866 der große Krieg aus-- brach, tat ein österreichischer Staatsmann den Ausspruch: „Wenn wir nicht siegen, so gibt es kein Oesterreich mehr!' Der Sieg wurde nicht errungen und tatsächlich ist seit 1866 unser Vaterland ein anderes geworden

von außen glänzend bestanden; wir erinnern z. B. an die napoleo nischen Kriege, wo es eine Zeit gab, in welcher Oesterreich nicht bloß . seine Weltstellung in Italien und Deutschland verloren hatte, sondern wo es vom Meer abgeschnitten wurde und wo es auch große Gebiete seiner Alpenländer hatte abtreten müssen. Trotz solcher Verluste und trotz des Staatsbankerottes im Jahre 1811 hat sich Oesterreich mit wunderbarer Schnelligkeit verjüngt und in kürzester Zeit eine wahrhast glänzende Auferstehung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 2 di 8
Data: 07.07.1910
Descrizione fisica: 8
WWW «MI T-t ^t 2 ^ e r T r s i > Donnerstag, 7 Juli 1910 unsere Ttnerslioi-. auZ 5«r Zeit deS tiefsten ElesdS innere: Umwälzungen m Oesterreich, — der liberalen Aera — dankt, hat die früher einige Monarchie getrennt. Oesterreich-Ungarn ist heute, wenn man will,ein Reich und wenn man will, ist Oesterreich.Ungarn auch ein Zw ei- staat. Die Schattenseiten hat Oesterreich sowohl von dem Einstaarenwesen, wie auch von dem Zweisiaatenwesen. Daß dieses Verhältnis wieder in den alten Stand

zurückversetzt wird, und w:r w'.eder schreiben die „kaiserlich österreichische' Armee, der .österreichische' Staat, werden wir und unsere Nachkommen nicht erleben. Wir können nur da» ein« hoffen, daß eS den christ lichen Politikern endlich gelingt, die Elemente dauernd zu bändigen, die durch Treubruch gegen dal Vaierland, oder die ans dem Wege der allmählichen Entwickslung die habSdurgische Monarchie atomisieren und Oesterreich und Un»srn völlig trennen möchten. Wo rS zu einem Kontraktabschlüsse kommt

gezeigt. Teil neuen VolkSparlament ist es nun aber gelungen, nach langen und schwierigen Ver handlungen, einen für Oesterreich günstigeren Ausgleich festzusetzen und somit hat sich das Volksparlamcnt das Zeugnis gestellt, daß «S besser als das vergangene Kurienparlament. um dsZ sich gewisse Leute heute noch immer die Augen rot weinen, die wirtschaftlichen Interessen Oesterreichs gegenüber Ungarn zu wahren versteht. Fragen wir nun, wer als erster :m Abgeordnetenhanse und zwar sogar noch in der Zeit

der Juden in Ungarn und Oesterreich zog sich Dr. Lueger zu, als er gegen die im österreichisch-ungarischen Ausgleich festgelegte Ausbeutung der Oester reicher durch die Ungarn Stellung nahm und in der Nähe des Thrones hatte man in Wien und in Ofenpsst gegen Dr. Lueger so lange getuschelt und intriguiert, bis man ihn an den Stufen SeS Thrones als einen Vaterlandsver räter, als einen Volksaufwiegler betrachtete. Diese Zeiten find allerdings vorüber. An den Stufen des ThroneS hat man schließlich endlich

deS Volkes abgeschlossen. Waren in früheren Zeiten einheimische Gewerbetreibende und einheimische Landwirte dazu verurteilt, jeder ausländischen Konkurrenz begegnen zu müssen und war man früher in Oesterreich so dumm, daß man eS lieber sah, wenn der Handel mit dem Auslände florierte, als Landwirtschaft und Gewerbe im Lande selbst, so ist man heute von dieser selbst mörderischen Wirtschaftspolitik in Oesterreich endlich abgekommen und hat mit Miß bräuchen gebrochen, zu denen auch dir Weinzoll klausel

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 1 di 6
Data: 06.01.1903
Descrizione fisica: 6
Blätter, besonders die jüdischen, zeigen über das Ende des Ausgleichs- d^olnans die größte Befriedigung. Ob nun die rück- Waltlosett AeußerIMgen der Freude am Platze sind, e'me ganz andere Frage. Wir haben vielen Grund z»« Zurückhaltung, ja zu Sorgen, daß Oesterreich wiederum nicht so gut abkam, da die ungarischen Watter in einer! nähren Freudentaumel verfallen Wild. Sie wissexrzwar noch nicht zu melden, auf traielche Weise der Kampf das Ende erreichte, be- W^nden aber ih^m Jubel

, der sich ein unvergängliches Verdienst um den Aus gleich erworben und dank der Geschicklichkeit KörberS, der sür die Interessen Oesterreichs mit Zähigkeit kämpfte, gelungen, de^ModuS dasür zu finden, daß Ungarn eine volle Kompensation für die Oesterreich gemachten Zugeständnisse erhalte und umgekehrt.' Ebenfalls meldet das „Neue Pester Journal': „Die österreichische Regierung hat einige ihrer über triebenen Forderungen, und zwar betreffend die Leistung von Garantien fallen ge lassen.' Nach diesen Aeußerungen, sowie

überhaupt nach dem ganzen Verlaufe des Konfliktes gibt es keinen Zweifel mehr darüber, daß Herr von Körb er derjenige war, der schließlich nachgeben mußte. Zu den wichtigsten Konzessionen dürfte, wie man jetzt schon hört, gehören, daß seitens Oesterreich die Be freiung der ungarischen Staatsrente von der Rentensteuer in Oesterreich und die Auf hebung des Tiroler Getreide-Aufs chlages von 1906 an zugestanden worden ist: ersteres Zu geständnis würde das weitere Eindringen der un garischen Papiere

in unseren Geldmarkt zugestehen, letzteres Oesterreich indirekt verpflichten, den zirka 20 Millionen betragenden Kapitalwert des Tiroler Getreide -Aufschlages dem Lande Tirol abzulösen. Dieses kann für Tirol höchst gefährlich werden und es ist Pflicht des Landtages, sein besonderes Augen merk auf diese Angelegenheit zurichten. Diese Zu geständnisse sind aber sicher noch nicht alles. Es mußten indessen allerdings auch von Seite Ungarns Zugeständnisse gemacht werden. So hat, wenn man der „Freien Presse

' glauben darf, Ungarn Kontrollmaßregeln zugesagt, durch welche die Einschleppung der Seuchen aus Ungarn nach Oester reich auf ein Minimum eingeschränkt werden soll. Diese Reform würde für Oesterreich den Vorteil haben, daß sich das Zutrauen auswärtiger Staaten zu den Viehprovenienzen der Monarchie heben und die Sperrung fremder Staaten gegen die Grenzen von Oesterreich-Ungarn, welche für die Viehzucht der Monarchie mit schweren materiellen Nachteilen ver bunden war, nicht mehr so häufig angeordnet

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Volksblatt
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Pagina 1 di 8
Data: 13.06.1906
Descrizione fisica: 8
; Zustellgebühr für loco in» Hau» ganzjährig X 1.60; mit Postvetsendung im Inland vierteljährig X 2.30, halbjährig X 4.50, ganzjährig L 9.—. Für Deutschland ganzjährig Mk. 10.—; für die übrigen Länder de? Weltpostvereine» ganzjährig Frl. 16.—. Einzelne Nummer IL k. Die Almahm» des Ktatte«, solange eine ausdrückliche Kündigung desselben nicht erf-lgi, sttt als AdsnnementsverpAichtnug. 4? Bozen, Mittwoch, II. Juni lyyß. XI^V. Jahrgang. Oesterreich gegen Ungarn. Die Nimmersatte Politik der Ungarn

der Antrittsrede Becks, der gegen Ungarn sich richtete, der im Parlament wie im Herrenhause großen Beifall fand. Beck sagte, daß der gegenwärtige Zustand eigentlich schon Vertrags brüche sei und daß Oesterreich schon berechtigt wäre, sebständige Entscheidungen zu treffen. Sollten aber die Verhandlungen mit Ungarn über eine Revision der ganzen Ausgleichsgesetze scheitern, werde sich Oesterreich sein Haus selbst be stellen. Keine Entscheidung, die Oesterreich angeht, werde ohne Oesterreich gefällt werden, dafür

sprechen! Das neue Ministerium hat den großen Vor teil, mit seiner Politik der klaren Energie gegen Ungarn nicht nur das gesamte österreichische Par lament, sondern noch weit mehr die gesamte öffent liche Meinung in Oesterreich auf seiner Seite zu haben. Nieder mit der ungarischen Vorherrschaft in der Monarchie, das ist das Losungswort aller Oesterreicher geworden. Das System der Nachgiebig keit hat sein Ende gefunden, seitdem die Rücksichts losigkeit der Ungarn den österr. Nationalstolz

durch seine versuchten Demütigungen beleidigt hat. Zu Vasallenvölkern der Magyaren lassen sich die Völker Oesterreichs nicht herabdrücken! Die ungarischen Minister sind über die Stimmung in Oesterreich nicht mehr im Zweifel. Die Vorgänge am Sonn tag in der Straße vor dem ungarischen Palais in Wien haben den ungarischen Ministern und Poli tikern die wahre Stimmung Oesterreichs deutlich ge zeigt. Abgesehen von den Ausschreitungen und Tät lichkeiten, nur als Stimmungsbild genommen, repräsentierten die Demonstranten

in Wien das beleidigte Oesterreich und Wien war in diesem Falle Oesterreich. Die Magyaren konnten sehen, daß man dem „Schwöb' doch nicht die Haut leben dig über den Kopf ziehen darf. Die Ausschreitungen der Demonstranten verurteilen wir natürlich, weil sie ein unerlaubtes Kampfmittel sind und nur das Gegenteil bewirken und insoweit ist es begreiflich, daß der österr. Ministerpräsident Beck unmittelbar nach der Demonstration die Ungarn besuchte und sein Bedauern über die Vorfälle aussprach. Ueber

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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 8
Data: 19.01.1905
Descrizione fisica: 8
Seite 2. Nr. 8. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 19. Jänner 1905. Jahrg. XVIII. Ich brauche nicht darzutun, daß durch jene frevelhafte Lästerung das Verbrechen der Religions störung wohl in der krassesten Form begangen worden ist. Wir haben daher ein Recht zu verlangen und verlangen es auch, daß in diesem katholischen Oesterreich durch das Gesetz und dessen Anwendung Gott mindestens ebenso geschützt werde wie der mindeste Untertan. Und wenn unsere Staatsverwaltung

von Blut bewiesen hat. Uebrigens hätte ich keinen Aristoteles ge braucht; denn wir sehen selbst nur zu deutlich, wie weit Oesterreich mit dieser systematisch ge duldeten und heimlich geförderten Behandlung der Religion, ihrer Diener und ihrer Anhänger und mit der Duldung dieser alles zersetzenden, schamlosen und gewissenlosen Presse gekommen ist. Und hinter dieser Presse stehen gewisse dunkle Ehrenmänner und spielen sich als Volkstribunen aus, um dann ihre niedrige, jeder Ehre und jeden Anstandes bare

besteht die Grundbedingung eines überzeugten deutschvölkischen Parteibekenntnisses. Die zweite Stufe ist dann ein verseuchter Protestantismus nach eigenem Geschmack und endlich ist dann das deutsche Volk so völkisch geworden, daß es heidnisch werden kann. Als daher diese Leute daran gingen, ihre tiefe geistige und sittliche Verrohung und ihren abgrundtiefen geistigen und sittlichen Kaltur- niedergang und -Rückschritt nach Oesterreich zu verpflanzen, da mußten sie vor allem den Kampf

Heidentum bedeute. Es ist ja lächerlich zu glauben, daß die nahezu 2000jährige, glorreiche Weltkultu? des Christentums von der Schnapsverdämmerung dieser deutschen Brüder etwas zu befürchten hätte; aber es ist ganz gut möglich, daß ein einzelnes Land, ein einzelner Staat an dem zersetzenden Gift dieser religionslosen Sippe Schaden leiden und zugrunde gehen kann. Und jenes Land, das ich meine, ist das liebe Oesterreich. Diese Sippe weiß eS ganz gut, daß Oester reich, so lange es katholisch

ist, ein festes Gefüge bilden und treu zur Dynastie stehen wird; sie weiß es ganz gut, daß die Macht und Größe Oester reichs traditionell mit dem Katholi zismus verknüpft ist. Darum muß vor allem der katholischen Religion der Kampf gelten, um so die deutschen Kronländer Oesterreichs für den preußischen Magen verdaulicher zu machen, wie Herr Dr. Porzer in der Wiener Protest versammlung ausführte. Bismarck tat ja einmal den Aussprach: „Oesterreich hat noch zu viele Katholiken, die uns den Magen

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Tiroler Volksbote
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Pagina 3 di 20
Data: 31.01.1909
Descrizione fisica: 20
Jahrg. XVII. „Tiroler Vulksbote.' Seile 3. Die Kriegsgefahr im §üden. Endlich scheint sich das schwarze Wettergewölk lauseinanderznziehen, das sich unheil drohend über Oesterreich und die Türkei aufgetürmt hatte. Oesterreich hat sich nach langer Weigerung schließlich doch dazu verstanden, den Türken eine Geldentschädigung sür Bosnien und die Herzegowina zu geben. Es wird 2^ Millionen türkische Pfund (ungefähr 55 Millionen Kronen) für die türkischen Staatsgüter erlege», die in diesen Gebieten

liegen. Die Türken, die einen Ueberfluß von leeren Kassen haben, sind geneigt, ans diesen Handel einzugehen. Die orientalischen Wirren werden also nach dem Sprichwort geschlichtet: Zahlen macht Frieden. Die Eng länder, die die ersten Friedensverhandlungen zwischen Oesterreich und der Türkei vereitelt haben, scheinen sich jetzt auch zufrieden zu geben und nicht weiter mehr an die Türkei zu Hetzen. Mit diesen 55 Millionen bringt Oesterreich, das für^Bosnien -schon schwere Millionen aufgeopfert

und die Dinge ihren Gang laufen, lassen. Dagegen wird sich Oesterreich doch zu versichern wissen. Im übrigen herrscht aüch bei den ausländischen Stimmen die froheste Hoffnung' vor. Die ganze Welt wird aufatmen, wenn die Kriegsgefahr im Osten beseitigt ist. Nur die Herren Serben und Montenegriner, die sich schon ganz unbändig auf Krieg und Raub gefreut haben, sind schwer betrübt, daß jetzt die Friedenssonne, durch die Wolken sticht Es ist ihnen wie den Fröschen zumute, denen die Sonne ihren Wassertümpel

austrocknet, in dem sie so lustig herumgeschwommen sind und so lustig gequakt haben. Eigentlich sollten die Serben fwh sein, wenn es mit dem Krieg nichts wird, da das Gewehr- Pulver, das in ihren Staatswerkstätten hergestellt worden ist, nichts taugt. Es entsteht die Frage: Wo her. denn der plötzliche Witterungsumschlag? Wie es scheint, ist dem politischen Wettermacher in Europa, dem englischen König, ein Licht darüber aufgegangen, daß er Oesterreich mit allen seinen Künsten aus dem Bündnis

mit dem Deutschen Reiche nicht herausschrauben kann. An der Treue Oesterreichs sind die englischen Kriegspläne gescheitert. Bei dem Kriegslärm im Osten handelte es sich nicht um das bißchen Bosnien oder um Oesterreich, sondern um Deutschland, das, blank gestellt und aller Bundesgenossen beraubt, von den vereinigten europäischen Mächten untergetaucht werden sollte. Gegen Deutsch land und Oesterreich zusammen trauen sich die verbündeten deutschfeindlichen Staaten nicht loszugehen. Dazu kommt, daß England große

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