, daß sie dann erst recht gute, königstreue Patrioten wären. Im Sinne des Ausspruches eines Klassikers der Revolution, Lassalle, das Wichtigste für den Sieger sei, den Besiegten zu entwaffnen, machen die Führer der gegenwärtigen Revolutionäre in Ungarn den Ver such, den Besiegten, den Staat Oesterreich, zu ent waffnen. Ganz Oesterreich hat aufgeatmet, als die fünf Vertreter der ungarischen Revolution vor kurzem in Wien endlich so empfangen worden sind, wie sie es verdienen. Seit 1867 sind die Vertreter der Ungarn
man in Oesterreich nicht als Volksvertreter hinstellen. Der Ministerpräsident hat Dr. Lecher gegenüber die Frage aufgeworfen, was er, wenn er österreichischer Ministerpräsident gewesen wäre, gegenüber den Ungarn anderes hätte tun können. Dr. Lecher ist die Antwort auf diese Frage bis dato schuldig geblieben. Redner würde auf diese Frage folgendes antworten: Wir haben bei der Beratung des Zolltarifes alle Wünsche der Ungarn, die nicht direkt an daS Haus, sondern an die Re gierung gestellt worden
bedeutet. SS ist in diesem Hause für eine Forderung der Ungarn gestimmt worden, die an Frechheit ihresgleichen noch nicht gehabt hat: daß Oesterreich auch im Falle einer Hungersnot darauf verzichte, selbständig, ohne Zu stimmung Ungarns, die Getreidezölle herunterzu setzen. Wenn man solch» Konzessionen hingibt, ohne einen Vertrag zu schließen, so darf man sich nicht wundern, wenn die Ungarn nachträglich erklären: Ja, meine Herren, was gebt ihr uns? Darin be steht ja die Kunst der Ungarn, sich zuerst
alles Mögliche konzedieren zu lassen und dann mit dem Handel anfangen zu wollen. Redner hätte es als Ministerpräsident gerade umgekehrt gemacht. Er bedauere, daß das Haus seinen Anträgen nicht zu gestimmt habe. Wir würden uns in einer ganz anderen Situation befinden, wenn wir einen be dingten, selbständigen Handelsvertrag mit Deutsch land vorbereitet hätten, wenn wir einen doppelten Zolltarif ausgearbeitet hätten, einen für Oesterreich und Ungarn gemeinsamen und einen für den Fall, als Oesterreich
, weil er ja alles schon im vorhinein gewährt hat. Jetzt ist es für die Regierung wie für uns sehr schwer, zu sagen, mit welchen Mitteln wir die Ungarn zwingen sollten, vor Ablauf der Handelsverträge den neuen Verträgen zuzustimmen. Wenn wirklich zwischen Oesterreich und Deutschland ein vertragsloser Zu stand eintritt, so ist dies für die Bevölkerung spe ziell in den Alpenländern eine Kalamität.«» Der deutsche autonome Zolltarif enthält so hohe Zölle Ihnen gekauft, kann aber den Stöps-l nicht her unterbringen