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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 18 di 24
Data: 13.03.1903
Descrizione fisica: 24
. So, meine Herren, sind die politischen Rechte verteilt, so sind die Lasten im Reiche verteilt; daß dies anders werden muß, daß liegt so klar auf der Hand, daß ich darüber kein weiteres Wort zu ver lieren brauche. Wie in Oesterreich die Stenern ungerecht verteilt sind. Ich werde mir erlauben, die Steuergesetz gebung noch durch Hervorhebung einiger Beispiele, einige Details zu besprechen, weil dieselben einen Ein blick in die Verhältnisse in Oesterreich gestatten, der für die Gesetzgeber außerordentlich wichtig

haben, also immerhin noch nicht wohlhabende, reiche Leute sind. Nun bitte ich einmal die Summe von 59,462.600 K der gesamten Vermögenssteuern in Oesterreich mit anderen Steuern Oesterreichs zu ver gleichen. Schon die Grundsteuer allein mit 54 Millionen erreicht ungefähr die Höhe der gesamten Vermögenssteuern, die Gebäude- dieuer mit über 75 Millionen ist bedeutend höher als die gesamten Vermögenssteuern und auch die Erwerbsteuer ist höher als die gesamten Ver mögenssteuern. Aber noch viel höher und krasser

ist der Unter schied, wenn ich diese Steuersumme mit den in st re kt en Steuern vergleiche. Die Brannt weinabgabe allein beträgt 88,701.000K, ist also weit höher als die gesamten Vermögens steuern in Oesterreich; die Biersteuer ist präli- miniert mit 78,220.000 K, ist also ebenfalls viel höher als die gesamten Vermögenssteuern, und noch höher ist die Verbrauchsabgabe von Zucker, welche mit 99,000.000 K prälimiuiert ist und nach Abzug der Auslagen immer noch bedeutend höher ist als die gesamten Vermögenssteuern

. Viel höher sind speziell die Erträge des Tabak gefälles und die Gebühren von Rechtsgeschäften. Und obwohl es sich in Oesterreich so verhält, wurden dennoch bei der Verteilung der poli tischen Rechte nicht die wirklichen Steuer zahler, nicht diejenigen, die die 800 Millio nen Kronen indirekter Steuern und die weitaus größte Mehrzahl der direkten Steuern zahlen, berücksichtigt, sondern diejenigen, die hauptsächlich die Träger der Vermögens steuer sind. Vermögenssteuer in 'Preußen. Ich erlaube

mir, um zu beweisen, wie ungerecht diese Verteilung der politischen Rechte und Lasten in Oesterreich ist, die Vermögenssteuern Oesterreichs noch mit jenen Preußens zu vergleichen. In Preußen betrugen die Vermögenssteuern im Jahre 1897 bis 1898 — ein späterer Ausweis ist mir leider nicht zur Hand gewesen — und zwar die Personaleinkommen steuer 137 Millionen Mark und die übrigen Vermögens steuern 3 t Summe . . . 168 Millionen Mark oder zirka 199 Millionen Kronen. In Preußen betragen also die Ver mögenssteuern mehr

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 05.04.1909
Descrizione fisica: 8
in Tirol und Nsrarißerg «edaktion und Administration MaxmManstrahe 7/II. — Manuflripte werden nicht retourniert, epuptzme Smseoduugeu -lech« rmberAcksichtigt. — Inserate nach Tarif. — Bei wiederholter Einschaltung esOsrecheerde ErmiWgMß. — Die „Bott»-Zeitung" erscheint jeden Montag, Mittwoch und Freitag mittag-. Bezugspreise: Für Oesterreich: Durch AuSttäger monatlich 1 K, oierteljiihrig 3 K, halblährig S K, ganzjährig 12 K; durch dir Kost monatlich 1.26 K, vierteljährig 3,60 K, halbjährig 7,20

, die Hand reichen, war also eine Mahnung an Serbien, ab zurüsten, eine Oesterreich-Ungarn genehme Erllärung abzugeben und wieder gut Freund der Donaumon archie zu werden. Dafür sollte Serbien aus unserer Hand jene wirtschaftlichen Vorteile erlangen, um welche es einen blutigen Krieg zu führen sich an- schsickte. Auch über den Charakter der in Aussicht gestellten „wirtschaftliche Vorteile" konnte kein Zweifel obwalten. Das serbische Volk braucht und verlangt keine anderen Vorteile, als daß Oester reich

ihm seine Grenzen zur Einfuhr seiner Pro dukte öffne; von einem Absatzgebiet für sein Fleisch, sein Getreide hängt die Existenzmö glichlkeit seines Volkes ab, uno diese wollte Oesterreich nach der Er llärung 'Bienerths und her offiziösen Aehrenthal- Presse dem serbischen Volke in großmütigster und ausreichender Weise sichern. Serbien hat nun den Rat Oesterreichs befolgt; es gab eine Erllärung ab, wie sie demütiger nicht mehr gedacht werden kann. Aehrenthal hat die Er klärung, welche der serbische Gesandte

muß: Oesterreich hat schnöde sein Wort gebrochen und benimmt sich jetzt Serbien gegenüber so, als wenn es schlechterdings nur die Abrüstung verlangt hätte, ohne irgend welche Ge genleistung damit zu verknüpfen. Der österreichisch-ungarische Gesandte in Bel grad, Graf ForgaG hat am Freitag, wie das offiziöse Aehrenthal-Blatt, die „Wiener Allgemeine Zeitung" meldete, der serbischen Regierung neuer dings mitgeteilt, die Donaumonarchie wolle mit Serbien behufs Wiederherstellung geregelter Han

delsbeziehungen möglichst rasch in Unterhandlungen treten. Man wird vielleicht sagen: Mehr kann Oesterreich doch nicht tun! Allein es kommt nicht darauf an daß zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien wegen Abschluß eines Handelsvertrages Unterhandlungen gepflogen werden, maßgebend ist, auf welcher Grundlage diese Unterhandlungen ge führt werden sollen. Und hier zeigt es siG wie schmählich sich unsere unter der Fuchtel der Groß grundbesitzer stehende Regierung benimmt. Die Ver tragsverhandlungen mit Serbien

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 12
Data: 19.03.1909
Descrizione fisica: 12
Land-Zeitung" zu senden. — Zuschriften ohne Unterschrift werden nicht angenommen, Handschriften nicht zurückgestellt. — Offene Reklamationen sind portofrei. M IS. Imst, Freitag, den 19. März 1909. 22. Jahrgang. Die serbische Antwort. Der Gesandte Serbiens am Wiener Hofe, Dr. Simitsch, hat am 15. März dem Baron Aehrenthal die Antwort der Belgrader Regierung auf die Note des österreichisch - ungarischen Gesandten, Grafen Forgach, überreicht. Oesterreich-Ungarn hatte be kanntlich anfangs dieses Monats

das serbische Kabinett verständigt, daß die österreichisch-ungari schen Regierungen nicht in der Lage seien, solange Serbien gegenüber der Monarchie eine unfreund liche Haltung einnehme, den Handelsvertrag der parlamentarischen Erledigung zuzuführeu. Die österreichische Note hatte damals auch die Hoffnung ausgesprochen, Serbien werde seine Haltung in Bezug aus Bosnien ändern und die Absicht, mit Oesterreich in friedliche und freundschaftliche Be ziehungen zu treten, bekanntgeben. Zweideutig und hinterhältig

ist nun die Antwort des Belgrader Kabinettes. Die Note der serbischen Negierung lehnt sich an die serbische Zirkulardepescye an, die als Antwort Serbiens auf den freundschaftlichen Ratschlag Rußlands allen Großmächten unterbreitet wurde. Serbien bleibt bei der Phrase, daß die rechtlichen Beziehungen zwischen Serbien und Oesterreich unverändert ge blieben, daß das Königreich die Ausübung der nachbarlichen Pflichten und die Pflege der Bezieh ungen, welche den beiderseitigen Interessen ent sprechen, sortzusetzen

bemüht sei. Die serbische Re gierung meint, daß es am besten wäre, wenn die Regierungen Oesterreich-Ungarns ihren Parlamenten den Handelsvertrag zur Erledigung unterbreiten würden. Durch eine Verwerfung des Vertrages würde entweder ein verläßlicher Ausgangspunkt für eventuelle neue Vertragsverhandlungen erlangt werden, oder man würde sich im gegenteiligen Falle auf Grund der Dispositionen in den Parla menten und der agrarischen Strömungen über zeugen, daß man die Idee des Abschlusses

eines Tarifvertrages zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien überhaupt aufgeben müsse. Die serbische Regierung spricht weiter die Bereitwilligkeit aus, falls der Handelsvertrag bis Ende dieses Monates parlamentarisch nicht erledigt würde, die Giltigkeit desselben provisorisch bis Ende dieses Jahres zu verlängern. Diese Antwort der serbischen Regierung wird in Oesterreich als vollkommen ungenügend bezeichnet. Oesterreich verlangt vor allem Klar heit, ob Serbien überhaupt ein freundschaftliches Verhältnis

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 13.07.1906
Descrizione fisica: 16
für Kriegsschiffe errichten. Die Delegierten billigten diese Vor schläge, trotzdem das wieder Millionen kosten wird, weil z. B. Italien ganze Unsummen ausgibt, um sein Heer und seine Ma rine — man weiß ja gegen wen — zu verstärken. Sehr interessant und des Merkens wert ist, was der Minister des Aeußern ant wortete auf die Frage, „ob Oesterreich-Ungarn ein gemein samer Staat sei". Der Minister sagte, ein gemeinsamer Staat Oesterreich-Ungarn bestehe nicht. Das gehe schon daraus her

- vor, weil es eine österreichische und eine ungarische Staatsbürger- schaft gebe. Ter Minister kennt nur eine „österreichisch-ungarische Monarchie" auf Grund der pragmatischen Sanktion, die so ande ren Staaten gegenüber als ein Ganzes dastehe. Man sieht, w e verhängnisvoll uns der Ausgleich wurde, den Andrassy und Beust 1867 schlossen. Seit diesem Jahre zerfiel Oesterreich in zwei Hälften und wer weiß, ob in einem halben Menschenleben unser Vaterland Oesterreich nicht noch mehr gespalten sein wird. Pie Mühkeninduflrie

Stellungnahme zu der von den Budapester Mühlen geplanten Er- richtung einer eigenen Schiffahrtsgesellschaft auf der Donau behufs Verbilligung der Mehlsrachten von den ungarischen Donaustationen nach Oesterreich, weiter die Einführung einer Surtaxe (Zollauf- .schlag) auf ungarisches Mehl, sowie Stellungnahme gegen die Wiedereinführung des Mahlverkehres, in welcher Form immer, insbesondere auf Grund von Einfuhrscheinen. Die t ir o lischen Vertreter der Abordnung forderten eine energische Stellungnahme

Handeln. Die Steuerfreiheit oer Freilager der ungarischen Mühlen in Oesterreich wurde als Bevorzugung der ungarischen Mühlenindustrie bezeichnet. Per Kandeksvertrag mit der Schweiz liegt nun dem Abgeordnetenhause vor. Was die Zölle für öster reichisch-ungarische Artikel bei der Einfuhr in die Schweiz anbe langt, so sind Ermäßigungen hauptsächlich bei Malz, für das statt des bisherigen Vertragssatzes von einem Franken nur 60 Zentimcs zu zahlen sein werden, ferner bei Hopfen, dessen Zoll sogar von vier

von den Arbeitern ferne gehalten worden. Es macht überhaupt den Eindruck, daß die Fabrikanten vor der An kündigung einer Arbeitseinstellung keine Angst mehr haben, seitdem manche Arbeiter immer mit Arbeitseinstellungen drohen. Per Zollkrieg mit Seröien. Wir haben seit dem 6. Juli den Zollkrieg mit Serbien. Oesterreich'Ungarn hat die Grenzen für serbisches Vieh und ser bisches Fleisch gesperrt. Es ist dies die härteste Maßregel, die Oesterreich gegen Serbien machen konnte, da Serbien auf die Ausfuhr

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 20
Data: 24.01.1903
Descrizione fisica: 20
. — Alle Zusendungen sind frankirt an die Administration der „Tiroler Land-Zeitung" zu senden. — Zuschriften ohne Unterschrift werden nicht angenommen. Handschriften nicht zurückgestellt: — Offene Reklamationen sind portofrei — Korrespondenzen werden dankend angenommen und eventuell auch honorirt. M 4 . Jwft, Samstag, den 24. Jänner 1903. 16. Jahrgang. Ausgleich und Obstruttion. Die Ausgleichsvorlagen zwischen Oesterreich und Ungarn sind von den beiderseitigen Minister präsidenten im österreichischen bzw

. ungarischen Abgeordnetenhause kundgegeben worden, und die radikal-czechische Obstruktion im öster reichischen, Abgeordnetenhause ist am Schlüsse einer dreitägigen, über fünfzig Stunden dauernden Monstre- sitzung gebrochen worden. Der Ausgleich, um den die beiderseitigen Regie rungen durch Jahre hindurch förmlich gerungen haben, ist für Ungarn befriedigend, für Oesterreich nicht unbefriedigend ausge fallen. Daß Oesterreich keinen besseren Ausgleich er reichen konnte, daran sind unsere parlamentarischen

Sünden der letzten Jahre schuld. Es muß froh sein, so davongekommen zu sein. Vorweg muß Oesterreich die sämmtlichen § 14-Verordnungen betr. das Ueber- weisungsverfahren, das Bankstatut, die Valutareform, die Zucker- und Biersteuerung unverändert gesetzlich fest legen lassen. „All das kommt von jenen betrübenden Zuständen im österreichischen Abgeordnetenhause her, deren Folgen sich so lähmend auf allen Gebieten geltend machen und je eher zu beseitigen, unsere und aller Parteien dringendste Pflicht

ist an und für sich nur die Wiedergutmachung eines unge setzlichen Unrechts. Die Veterinärkonvention ist ein Erfolg für Oesterreich, aber nur ein halber. Es wird da unterschieden zwischen Nutz- und Zuchtschweinen und Schlachtschweinen. Nur solche Nutz- und Zuchtschweine dürfen aus Ungarn ausgeführt werden, welche 35 Tage unter Beobachtung eines staatlichen Thierarztes standen; die österreichischen Veterinär- delegirten in Ungarn haben das Recht, sich hievon zu überzeugen; ein Straßenverkehr derselben ist ver boten^ Bei weitem wichtiger

überhaupt zu begrüßen. Der Nutzen hängt jedoch wesentlich von der Loyalität der Ausführung von seiten Ungarns ab. In dieser Beziehung gab Un garn wohl eine Loyalitäts-Erklärung, aber die ver schiedenen Loyalitäts-Klauseln, welche .Oesterreich verlangt, sind leider nicht durchgegangen. Die Aufhebung des Tiroler Getreide zuschlages würde Oesterreich gezwungen haben, Tirol mit etwa 20 Millionen Kronen zu ent schädigen. Wirklich unserer Produktion zum Nutzen gereicht die Aufhebung der Besteuerung unserer

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Tiroler Post
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Pagina 5 di 16
Data: 14.03.1903
Descrizione fisica: 16
wird. Ein Staat wie Oesterreich, der sich im Herzen Europas befindet, kann sich nicht abseits der modernen Strömung halten, ohne in seinen Grundfesten er schüttert zu werden. Das furchtbareAnwachsen der bäuer lichen Hypothekverschuldung, das An wachsen der Exekutionen, die grassierende Landflucht, dernotorischeNiedergang des Gewerbe- und Bauernstandes beweisen, daß die breiten Volksmassen überlastet sind, daß es hohe Zeit ist, daß die öfter- reich i sch e Gesetzgebung eine andere werde, wenn nicht die Massen

zu Gunsten ganz weniger zu Grunde gehen sollen. Anders werden muß daher vor allem anderen die Steuergesetzgebung in Hesterreich. Der gegenwärtige Voranschlag weist an direkten Steuern 285,932.050 X auf, an indirekten Steuern samt Z öllen 893,704.150 X, Summa 1.179,636.200 K. Das Verhältnis der di rekten Steuern zu den indirekten ist daher gegenwärtig in Oesterreich wie l : 3. Das Verhältnis, daß bei der Verteilung der politischen Wechte in Oesterreich an gewendet erscheint

brauche. Ich werde mir erlauben, die Steuergesetz gebung noch durch Hervorhebung einiger Beispiele, einige Details zu besprechen, weil dieselben einen Ein blick in die Verhältnisse in Oesterreich gestatten, der für die Gesetzgeber außerordentlich wichtig ist. Die Vermögenssteuern sind in dem vorlie genden Staatsvoranschlage ausgewiesen, und zwar: die Rentensteuer mit' . ^ . . 8,300.000 X, die Personaleinkommensteuer mit 49,275.000 „ die Besoldungssteuer mit . . . 1,887.600 „ die Summe der gesamten Ver

mögenssteuer daher .... 59,462.600 X. Bekanntlich entfällt von der Personaleinkommen steuer die Hälfte oder etwas mehr als die Hälfte auf jene Steuerträger, welche nur 1200 bis 2000 X Einnahmen haben, ein weiteres Viertel entfällt auf jene, welche 2000 bis 4000 X Einnahmen haben, also immerhin noch nicht wohlhabende, reiche Leute sind. Nun bitte ich einmal die Summe von 59,462.600 X der gesamten Vermögenssteuern in Oesterreich mit anderen Steuern Oesterreichs zu ver-i gleichen. Schon die Grundsteuer

a llein mi 54 Millionen erreicht ungefähr die Höhe der gesamten Vermögenssteuern, die Gebäude steuer mit über 75 Millionen ist bedeutend höher als die gesamten Vermögenssteuern und auch die Er wer bst euer ist höher als die gesamten Ver mögenssteuern. Aber noch viel höher und krasser ist der Unter schied, wenn ich diese Steuersumme mit den in direkten Steuern vergleiche. Die Brarint- weinabgabe allein beträgt 88,701.000 X, ist also weit höher als die gesamten Vermögen s- steuern in Oesterreich

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 3 di 20
Data: 19.03.1909
Descrizione fisica: 20
sich die Tschechen im Bunde mit den Slooenen und Kroaten recht kriegslustig an. Sie drohten der Regierung mit neuerlicher Obstruktion, wenn Ministerpräsident Bienerth nicht von seinem Posten scheide. Doch die Regierung ließ sich von dem Wut geheul der Tschechen nicht schrecken. Der Reichsrat war einberufen und nun sollten die Parteien und Nationen in der schweren Stunde, in der sich gegenwärtig Oesterreich befindet, zeigen, ob sie Ver ständnis für die Machtstellung der Monarchie besitzen. Je näher der 10. März

radikalen Serbenfreunde energisch aufgetreten ist und die Rädels führer vor Gericht zitierte. Eine solche Frechheit bringt nur ein Klofatsch auf. Das ganze Abgeordnetenhaus wie auch der Minister Haertl haben den sauberen Patrioten tüchtig abgeführt. Diese tschechische Sippe hörte einmal, was man in Oesterreich über sie denkt. Zum Präsidenten des Abgeordnetenhauses wurde der Christlich soziale Dr. Robert Pattai gewählt. Gegen ihn stimmten nur die Tschechen und die Sozialdemokraten. Besonders die Sozial

überreichen lassen. Die Wahnverbinduug zwischen Girat und Salzburg. In Angelegenheit des Bahnbaues von Salzburg, beziehungs weise Reichenhall in Bayern nach Loser, Waidring, St. Johann i. T, Wörgl haben sich die Tiroler Abgeordneten verbunden, um diese für beide Länder äußerst wichtige Bahnfrage endlich in Fluß zu bringen. Oesterreich ist wegen der genannten Linie an Bayern schon einmal herangetreten. — Die Bayern wollen aber den Bau einer Hauptbahn nicht zugeben, sondern nur eine Lokal bahn bauen lassen

, soweit bayerisches Gebiet in Betracht kommt. Die Bayern fürchten sich, daß der Verkehr der bayerischen StaatS- bahnen München—Salzburg, München—Kufstein und Salzburg- Kufstein durch eine neue Strecke zu sehr leiden würde. Es haben sich darum Abgeordnete von Tirol und von Salzburg zusammen geschloffen, um die Regierung zu neuen Verhandlungen mit Bayern zu veranlassen. Besonders Abgeordneter Dr. Stumpf setzt sich für die Bahn Salzburg—St. Johann i. T.—Wörgl sehr stark ein. Oesterreich und Serbien

. In der letzten Woche schien es, als ob die Serben Vernunft annehmen wollten. Die Täuschung dauerte aber nicht lange. Hinter Serbien steckt bekanntlich Rußland und dieses gibt den Serben immer wieder den Rat, Oesterreich nicht nachzugeben, wenn auch Ruß land der Welt weiß machen will, daß es die Serben zum Frieden mahne. Weil Serbien unausgesetzt rüstet und unsere Monarchie solcherart fortwährend bedroht, hat die Wiener Regierung den serbischen Handelsvertrag dem Parlamente nicht vorgelegt. Das gleiche taten

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 4 di 16
Data: 02.11.1906
Descrizione fisica: 16
. Aer Staatshaushalt. Am 12. Oktober legte der Finanzminister dem Abgeordneten haus die Rechnung über den Staatshaushalt vor. Aus derselben ergeben fich Ueberschüsse der Einnahmen für 1907 um 1'6 Millionen Kronen. Die Einnahmen haben um 70 9, die Aus gaben um 71*8 Millionen Kronen zugenommen. Der tatsächliche Gebarungsüberschuß des Jahres 1905 beträgt mehr als 50 Milli onen Kronen. I>er Krtrag der Steuer«. Der Ertrag der direkten Steuern in Oesterreich in der Zeit vom 1. Jänner bis Ende August

u. s. w. und der selbständigen kleinen Grundbesitzer und Handwerker. Zur» Winisterwechfel. In unserem Ministerium ist eine Aenderung eingetreten. Der Minister deS Aeußern, Graf Goluchowski, sowie der Kriegs minister Ritter v. Pitreich haben beim Kaiser um ihre Ent hebung nachgesucht und dieselbe auch erhalten. Das Treiben der revolutionären Regierungspartei in Ungarn machte das weitere Verbleiben der beiden Minister unmöglich. Den frechen Ungarn zu liebe wird bei unS in Oesterreich schon mehr geopfert als bloß Minister

. Traurig, aber wahr! Als Nachfolger des Grafen Golu chowski wurde Baron A e h r e n t a l, als Nachfolger des Ritter v. Pitreich Feldzeugmeister Schönaich ernannt. Wo stecken die Ikeischwucherer? Jetzt wird sehr viel über die Viehpreise und die Fleischpreise gesprochen. Einige städtische Abgeordnete stoßen mit den Sozial demokraten ins gleiche Horn und begehren von der Regierung, daß sie die jetzt verbotene Einfuhr von serbischem Vieh nach Oesterreich gestatte. Man behauptet nämlich, daß die hohen

zur B i e h e i n s u h r und die Schließung der Grenzen gegen Deutschland für die V i e h a u s f u h r würde gewiß nicht billigere Fleischpreise bewirken, sondern nur unsere heimischeVieh- zucht zu Grunde richten. Wir haben genug Schlachtvieh in Oesterreich. Man gehe nur daran, den Zwischenhandel zu unterbinden; dann werden wir billigeres Fleisch, die Landwirte annehmbare Preise für das Vieh erhalten. Me Aisrnarck-Auöeter in Oesterreich — das find die Deutschradikalen oder, besser gesagt, „Preußenseuchler" — wurden in letzter Zeit gar

wieder den Beweis, daß Bismarck stets gegenOe st erreich in arglistigerWeise arbeitete. Nicht nur die Slawen, sondern auch die D e u t s ch e n in Oesterreich suchte er an Rußland durch einen Geheim- vertrag auszuliefern, was aber durch Kaiser WilhelmII. verhindert wurde. Mit solch edlen Charaktereigenschaften war der Abgott unserer „Los von Oesterreich"- und „Los von Rom"- Brüdern ausgestattet! Aus Servie«. Trotzdem die serbischen Landwirte durch die Grenzsperre ungeheuren Schaden erleiden, weigert

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 1 di 8
Data: 01.03.1911
Descrizione fisica: 8
. Anzeigenpreis: die kleine dreispaltige Zeile oder deren Raum 12 b; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündigungsämtern entgegengenommen. Erscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Oesterreich -Ungarn. „ Der Raiter in Budapett. Der Kaiser, der sich des besten Wohlbefindens er freut, hat am 25. Februar im Burggarten einen fast einstündigen Spaziergang unternommen. Montag hat der Kaiser den auch am Wiener Hofe akkreditierten siamesischen Gesandten in Berlin, Phia

; Italien für Heer und Flotte 5237 Millionen, für die Flotte allein 247 Millionen, und in Oesterreich-Ungarn für Heer und Flotte 420 Millionen, für die Flotte allein 67 Mil lionen. Der Referent rekapituliert dann die Ergebnisse der Ausschußberatungen und fährt dann fort: Der voraussichtliche Stand der Flotten mit Ende 1915 wird nach einer vom Referenten angefertigten Tabelle in den einzelnen Staaten folgender sein: Dreadnoughts: Oesterreich-Ungarn 4, Deutschland 21, Frankreich 18, Italien 6. Kleinere

Schlachtschiffe: Oesterreich-Ungarn 12, Deutschland 17, Frankreich 20, Italien 12. Panzerkreuzer: Oesterreich-Ungarn 3, Deutschland 20, Frankreich 22, Italien 9. Kreuzer: Oesterreich-Ungarn 7, Deutschland 38, Frankreich 12, Italien 19. Torpedofahrzeuge und Torpedoboote: Oesterreich- Ungarn 66, Deutschland 144, Frankreich 297, Ita lien 139. Unterseeboote: Oesterreich-Ungarn 12, Deutschland 11, Frankreich 109, Italien 20. Was die englische Mittelmeerflotte betrifft, so kann, führt der Bericht

und Studenten einschränken. Die amerikanische Regierung hat die Zustimmung Kaliforniens zu dem neuen Vertrag dadurch erkauft, daß sie San Francisco die Panama-Ausstellung ver schaffte, und durch die Herabsetzung der Kündigungs frist von 12 auf 6 Monate. Der Dremdenverkehr in Oesterreich. Ueber dieses Thema hielt kais. Rat S. Lehr in der Plenarversammlung des Niederösterreichischen Gewerbe vereins am 24. Febr. einen Vortrag, in dem er aus führte: Die Fremdenverkehrsbewegung in Oesterreich nahm von Wien

ihren Ausgangspunkt und datiert aus dem Jahre 1877. Besondere Verdienste um die Förderung des Fremdenverkehrs hat sich Statthalter Graf Kielmannsegg erworben. Der Vortragende schildert den Effekt des Fremdenverkehrs auf die Ein künfte des Staates; die Schweiz ziehe alljährlich 200 Millionen Kronen aus dem Fremdenverkehr, Ita lien 427 Millionen, Schweden 45 Millionen, die französische Riviera 300 Millionen Kronen, Frankreich nach dem letzten Bulletin statistique 3*/s Milliarden Franken, Oesterreich weit mehr

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 1 di 8
Data: 13.09.1911
Descrizione fisica: 8
Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine dreispaltige Zeile »ervp Raum 12 h; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen e.n in Abholstellen und Ankündigungsämtern entgegengenormnen. ^rscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Das Deutschtum in Oesterreich. Bei der Gründung des Deutschen Schulvereines kam erst der Gedanke zu vollem Durchbruch, daß alle die politischen Ideen, welche damals im Mittelpunkt stan den und die breite Oeffentlichkeit noch erfüllten, mehr und mehr an die Peripherie geschoben

werden müssen, um der nationalen Frage den allerersten Platz einzu räumen. Die Grenzen gegenüber dem Deutschen Reiche wurden immer wirksamer, der Gedankenkreis in Bezug auf das staatliche Leben immer mehr eingeengt, tech nische, wirtschaftliche und politische Fragen, welche im Staatsgebiete des Deutschen Reiches eine hervorragende Rolle spielten, machten sich in Oesterreich nicht mehr so geltend, wie dies wohl in früheren Jahren der Fall gewesen ist. Das Deutsche Reich wurde immer mehr Ausland

und vom deutschen Standpunkt war dies ge wiß tief zu bedauern. Was sich im Leben der ein zelnen Bundesstaaten des Deutschen Reiches abspielte, fand nur geringere Beachtung. Dafür aber wurden den Deutschen in Oesterreich bis zum Ueberfluß die einzelnen Phasen der ungarischen Verwirrungen und Entwirrungen und die kleinsten Vorfälle, die in den östlichen slavischen Ländern sich abspielten, vor Augen geführt. Seit jeher nun hatten die ehemals dem deutschen Bunde angehörigen Länder Oesterreichs ihre besonderen

Eigentümlichkeiten. Sie besaßen ihre eigene Geschichte, sie zeigten einen eigenen Volkscharakter und hatten auch ihre eigene Landesvertretung; im Staatsleben wurden sie gleichfalls als selbständige Individualitäten behan delt. In diesen Ländern entwickelte sich der Landes patriotismus viel stärker als anderswo. Wer kennt nicht den tiefgehenden Landespatriotismus der Tiroler, Steirer und Schlesier! Deutsch-Oesterreich setzt sich nun aus diesen Individualitäten zusammen und es war begreiflicherweise von jeher

sehr schwierig, diese Länder individualitäten auf einen gemeinschaftlichen politischen Nenner zu bringen. Erst unter dem Drange der Not kamen diese einzelnen Individualitäten zur Erkenntnis, daß sie sich enger zusammenschließen müssen, um dem deutschen Stamme in Oesterreich im staatlichen Leben den gebührenden Einfluß zu verschaffen und ihre deut sche Daseinskultur ungeschmälert aufrecht zu erhalten. So entstand nach und nach aus den Länderindividuali täten der Gesamttypus Deutsch-Oesterreich

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 13 di 16
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 16
, aus denen es keinen Ausweg gäbe. Nein, so steht die Sache nicht. Jene österreichische Charaktereigenschaft des Krittelns hat wohl ihre Berechtigung, aber sie stammt nicht von den Schattenseiten der österreichischen Aufgaben, sondern sie hängt vielmehr mit den hellsten Lichtseiten dieser Aufgaben zusammen. Kurz gesagt: Oesterreich hat unter allen Staaten der Welt die größte, die höchste, die zukunftsreichste Sendung. Oesterreich hat die weltgeschichtliche Aufgabe, das schwierige Problem zu lösen

, wie es möglich ist, eine Anzahl verschiedener Nationen, Rassen, Sprachen in einem einheitlichen Reiche zu vereinigen. Oester reich ist nicht, wie manche meinen, ein lediglich durch Diplomatie, Eheschließungen, Erbfälle, Verträge zu- sammengeftückelter Organismus. Oesterreich ist viel mehr notwendig aus den Bedürfnissen der Völker an dieser Völkergrenze erwachsen. Das lehrt die ganze Geschichte der Vergangenheit seit den Römer zeiten. Aber daraus geht eben hervor, daß das öster reichische Problem

, die ruhmvollere, die verdienst lichere Arbeit, wir haben das interessanteste Problem. Darum soll man nicht, wenn irgendwo etwas nicht sofort klappt, ausrufen: Armes Oesterreich! Nein: Reiches Oesterreich! sollen wir rufen, wenn hinter j jeder neuen Lösung wieder eine neue Frage auftaucht. Oesterreich hat seine Sendung von der Vor sehung erhalten. Das hat Kaiser Friedrich III. er kannt. als er zu seinem Symbol die fünf Vokale AEIOU machte, mit der Bedeutung: Austria Erit In Orbe Ultima, d. h.: Oesterreich

hat die höchsten und letzten politischen Probleme zu lösen. Und Ludwig XIV. von Frankreich, der größte Feind Oesterreichs, hat gesagt: Wenn man dies Oesterreich vernichtet am Boden liegen wähnt, so zieht es immer wieder ein Wunder aus der Tasche und steht lebendiger da als je. Die ganze Geschichte Oesterreichs beweist diese höhere Sendung unseres Reiches. Sie ist verkörpert in den Gestalten Rudolfs von Habsburg, Ferdinands II., in der Haltung des Reiches gegen die Türken sowie in dessen Haltung

während der Religionswirren. Wie oft hat man Oesterreich aufgegeben? Wir haben es ja noch selber erlebt, daß man in allen Ständen, von den höchsten bis zu den niedersten, nach dem Jahre 1866 glaubte, Oesterreich sei vernichtet. Und doch war auch das nur eine Wendung zu einer neuen notwendigen Entwickelung. Oesterreich hat auf einem beschränkteren Gebiet dieselbe Sendung, die allen Reichen, allen Völkern der Welt als letztes, freilich nie ganz zu erreichendes Ziel von der Vorsehung gesetzt ist. Oesterreich

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Tiroler Post
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Pagina 1 di 20
Data: 26.08.1904
Descrizione fisica: 20
wurden hinsichtlich der Partei organisation, des Parteisondes und der Förderung aer Parteipresse wichtige Beschlüsse gefaßt. Das europäische Slaatenkonzert. N—e. Bei einem Konzert soll alles mppen und stimmen; wenn man daher vom europäischen Staatenkonzert spricht, so fragt ij an zunächst: Wie steht es zwischen den Staaten unseres Erdteiles, stimmen sie zu- ^ er ^ es Dissonanzen, Miß- .. Die Antwort auf diese Frage will ich Zunächst auf Oesterreich-Ungarn einschränken. Unsere Monarchie konnte

vor hundert Jahren, in der napoleonischen Zeit, wegen ihrer Geradheit und Strammheit und trotz der Niederlagen, die sie gegen den Franzosen kaiser oft genug erlitt, immer wieder „Alliierte" oder Verbündete finden. Und nach Abschluß der Freiheitskriege hatte Oesterreich ein solches Ansehen, daß es eigentlich an der Spitze Europas marschierte, — das war die Metternich'sche Zeit: Nach außen hui, nach innen pfui! Das 48er Jahr machte diesem Polizei regiment ein Ende, drohte

, indem er ihm russische Regimenter lieh, die die ungarische Revolution in Grund und Boden schlugen. Der seltene Freundschaftsdienst wurde durch den hochfeudalen Grafen Schwarzenberg, den österreichischen leitenden Staatsminister, übel gelohnt, er selbst brüstete sich: wir werden Europa durch unseren Undank über raschen. Das war in der Zeit des Krim krieges, 1854. Jetzt erfolgte die Isolierung Oesterreichs, seine Einzelstellung, seine Ver einsamung in Europa. Oesterreich hatte sich von Rußland los gesagt

, hatte den treuen Freund aufgegeben und war dem falschen Revolutionskaiser Napoleon III. nachgelaufen, ohne zu ahnen, daß der Franzosenkaiser sein grimmigster Feind war. Preußen war von Oesterreich im Bunde mit Rußland arg gedemütigt worden und begann sich immer mehr und mehr zum Gegner Oesterreichs herauszubilden und die englische Heirat des preußischen Kronprinzen zu Ende der fünfziger Jahre zog auch Eng land von Oesterreich ab und mehr auf die Seite seiner Widersacher, unter denen neben Napoleon

die Piemontesen die heftigsten und entschlossensten waren. Es kam nun Schlag auf Schlag, das 59 er, das 66er Jahr und nur die Raschheit der deutschen Siege vom Jahre 1870 ver hinderte es, daß wir nicht auch 1870 unsere Schläge bekamen. Eine gründliche Wandlung zum Besseren trat erst seit der Mitte der 70er Jahre ein. Das Dreikaiserbündnis hatte die Ab neigung Rußlands Oesterreich gegenüber in etwas gemildert und Preußen-Deutschland suchte Oesterreich voll und ganz zu versöhnen. Beide Verhältnisse brachten

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 2 di 16
Data: 17.11.1907
Descrizione fisica: 16
den Madjaren niemand verübeln, denn es ist ein selbstverständliches Bestreben, von dem auch alle andere Nationen geleitet sind, welche sich nicht selbst ausgeben wollen. Aber die Madjaren be gnügen sich nicht bloß, alle Vorteile zu erringen und Oesterreich zu schwächen, nein, Oesterreich muß dafür noch in der brutalsten Weise miß handelt werden. Wie, so wird man fragen, ist es denn möglich, daß ein solches Verhältnis — nämlich der Dualismus — zwischen Oesterreich und Ungarn geschaffen

und dazu noch durch vier Dezennien bis heute in Kraft bleiben konnte? Ganz einfach, weil Oesterreich eben unter allen Umständen Großmacht sein sollte. Diesen Stand punkt nützen die Herren Madjaren natürlich gründlich aus und daher ihre ungeheuren Vor teile. Jetzt sind aber die Rollen gewechselt. Nun hat Oesterreich fast nichts, Ungarn aber alles zu verlieren. Bisher hatte Oesterreich das Groß machtsinteresse. Aber die Erhaltung dieser pro blematischen Macht — man denke nur an die Desertionen der ungarischen Regimenter

— hat so viel gekostet und kostet heute noch so viel Geld, daß dieses Interesse gänzlich erloschen ist. Nun wehren wir Oefterreicher uns unserer Haut ganz energisch. Wir sind zwar keine Feinde der Madjaren, aber wir sind treu für Oesterreich als unser Vaterland, und das werden die Herren jenseits der Leitha wohl noch erlauben, daß wir uns als Oesterreicher fühlen dürfen. Wir haben vierzig Jahre hindurch immer nur zu verlieren gehabt, wir sind heute auf dem Standpunkte: wir haben nichts mehr verlieren. Entweder muß

, die keine historische Reminiszenz mehr zu vergolden vermag, die kein Hoffnungschimmer mehr in wär mere Farben taucht, zurechtzufinden; allein es ist für uns eine Pflicht der Selbsterhaltung, nicht daran zu denken, wie herrlich es wäre, wenn die Dinge anders stünden, sondern mit ihnen zu rechnen, wie sie sind. Und da stellt sich der Schluß ganz von selbst ein, daß wir der Perso nalunion zusteuern, und daß auch das kleinste Opfer für Oesterreich zu groß ist, um den Ein tritt eines Ereignisses, das kommen muß

, um Wochen, Monate oder nm ein paar flüchtige Jahre zu verzögern. Etwas verhüllen zu wollen, was nicht mehr zu verhüllen ist, ist der schwerste politische Fehler, der begangen werden kann. An sehen und politische Reputation haben gerade wir Deutsche in Oesterreich in Menge in das Da- naidenfaß des Ausgleiches geschüttet, sollen wir jetzt auch noch den ärmlichen Rest, der uns ge blieben ist, hergeben, um, wenn die dualistische Firma doch falliert, als von allem entblöste, politische Bettler dazustehen

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Tiroler Post
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Pagina 1 di 16
Data: 03.02.1905
Descrizione fisica: 16
der Pustertaler Landgemeinden, Pro fessor Dr. Schöpfer, in einer großen Ver sammlung in Jenbach am 15. Jänner über „Oesterreich am Scheidewege" gehalten hat. Die Ausführungen des Redners, der Mitglied des Ausgleichsansschusses ist, gip felten in dem Satze, daß die Ablehnung 'des Ausgleiches, wie die Dinge heute liegen,' vom österreichischen und gesamtstaatlichen Stand punkte aus eine patriotische Tat sei und man müsse endlich den Mut finden, Patriot zu fein. Seither haben in Ungarn die Wahlen

für den Reichstag stattgefunden. Minister präsident Graf Tisza'zog ans, um durch den „Willen der ungarischen Nation" seine Gegner zu zerschmettern. Graf Tiszas Regierungsprogramm war: Verlegung des politischen Schwer punktes derMonarchie nach Ungarn und, weil Ungarn auf die eigenen Mittel angewiesen, noch zu schwach wäre, dieses Ziel aller echten Magyarember zu erreichen, Er neuerung des Ausgleiches, durch wel chen Oesterreich gezwungen würde, auch ferner hin 70 Prozent zu den Kosten der Groß- machtstellnng

unseres Reiches beizusteuern, und zwar so lange, bis die Ungarn sich mit unserem österreichischen Gelde so gestärkt haben, daß sie auf uns nicht mehr ange wiesen sind. Die von Kossuth, Graf Appvnyi, Baron Banffy und anderen ungarischen Häuptlingen gesührten Gegner Tiszas streben wohl auch dasselbe Ziel an, nämlich Ungarn von Oesterreich gänzlich unabhängig zu machen oder vielmehr, Oesterreich unter die Botmäßigkeit Ungarns zu bringen; aber sie glauben, daß dazu kein neuer Ausgleich mehr notwendig sei

und daß Ungarn 'dank der Freigebigkeit des österreichischen Geld beutels seit 1867 bereits gekräftigt genug sei, um den Kampf mit Oesterreich sofort erfolgreich aufnehmen zu können. Es handelt sich daher beim Meinungs streite in Ungarn nicht um das „Was", son dern lediglich um das „Wann". Graf Tisza wollte also feine Gegner durch die Neuwahlen zerschmettern. Aber es kam umgekehrt: Der „Wille der Nation", soweit von einem solchen bei ungarischen Wahlen gesprochen werden kann, entschied

gegen ihn; die Regierungspartei verlor im Wahlkampfe zirka 60 Mandate an die Geg ner, die Partei der „Achtundvierziger" kehrt dagegen vom Wahlfeldzuge als die stärkste Partei ins Abgeordnetenhaus zurück. Die Mehrheit der ungarischen Wähler hat sich also gegen die Aufrechterhaltung des „Dualismus", der Zoll- und Armeegemein- schast mit Oesterreich entschieden, sie halten schon jetzt den Zeitpunkt für gekommen, um die völlige Lostrennung Ungarns von Oester reich zur Tat zu machen, Kossuth, der Sohn des Rebellen, und Graf

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 16.07.1904
Descrizione fisica: 16
den Entwurf einer Kreiseinteilung Böhmens voclegen. Danach soll das Land in 9 tschechische, 5 deutsche und 1 gemischten Kreis ein geteilt werden. Kandeksverlragsveryandlnngen. Rach den Mitteilungen der reichsdeutschen Zeitungen sind die Verhandlungen zwischen dem Deutschen Reiche und Oesterreich-Üngarn über die neuen Handelsverträge noch sehr weit zurück. Mit anderen Staaten habe sich das Deutsche Reich leichter zu einigen vermocht. Wo« dem Schwadroneur Schönerer. Nach langem Schweigen hielt Schöner

r auf der All deutschen Tagung in Cger eine Rede, in der er heftig die verbündeten deutschen Parteien angriff, weil sie Kcerbers „slavisierendes Regiment" unterstützen. Schönerer sagte, er sei überzeugt, daß nach dem Hingang des Kaisers Franz Joseph das öster reichisch-deutsche Bündnis gekündigt werde; dann werde die Zeit kommen, daß ein oeutscher Hohen- zollernkaiser auch in Oesterreich Ordnung macht. Die ungarische« Wläne und Ziele. Während in der diesseitigen Reichshälfre völlige politische Stille

und lautersten ungarischen Chauvinismus ist. Baron Banffy fordert offen uno bestimmt den selbständigen ungarischen Staat, nickt bloß in seinem Verhältnis zu Oesterreich, sondern auch in seinem Verhältnis zum Ausland, so daß es in Zukunft nicht z. B. mehr heißen dürfe, es seien Handelsverträge mit Oesterreich-Ungarn, sondern mit Oesterreich und Ungarn geschlossen, ferner daß die Sprache der Diplomatie Ungarns die ungarische sein müßte usw. Banffy nimmt nämlich großes Aergernis daran, daß das Ausland

z. B. in den offiziellen Handelsstatistiken nie von Ungarn als solchem, sondern stets nur von Ungarn in Verbindung mit Oesterreich, von Oesterreich Ungarn, spreche. Baron Banffy trat aufs heftigste für die extremste Magy- arisierungspolitik, d. h. für die Unterdrückung der nicht magyarischen Nationalitäten ein. Selbst den zu seiner Ministerpräfidentenzeit in Kroatien amtierenden Bonus Khuen-Hedervaiy griff Banffy an, daß er zu wenig magyansieit habe, und doch seufzten die Kroaten unter seinem Regiment

, wie unter einem schier unerträglichen Joche, so daß sie aufatmeten, als Khuen Ministerpräsident wurde. Des wetteren trat Banffy gegen die jetzige Regierung undfürdieungarischeKommandosprache ein, dann für die wirtschaftliche Trennung Ungarns von Oesterreich, für die Unmöglichkeit eines Ausgleichs, der in Oesterreich mit dem § 14 gemacht würde. Kurz, was Baron Banffy will, ist der Kampf aus der ganzen Linie und in allen Rich-

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Tiroler Post
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Pagina 15 di 16
Data: 02.12.1910
Descrizione fisica: 16
. Siegele hat einen Antrag überreicht, in welchem er die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung der Samenzucht gelenkt hat; und ich glaube, es hat alle, die diesen Antrag ge lesen haben, überrascht, was da erreicht werden könnte. Er hat dabei die Verhältnisse in Deutschland und in Oesterreich verglichen. Nun wird gewiß niemand sagen, daß der Boden in Deutschland im großen und ganzen viel besser fei als der in Oesterreich. Was den Boden und was das- Klima anbelangt, haben wir in Oesterreich so günstige

Verhältnisse, daß wir mit Deutschland wohl konkurrieren können. Aber wie sind die Ernten in Deutschland, wie in Oesterreich? Herr Kollege Siegele hat die beiderseitigen Ernten vom Jahre 1907 und 1908 zusammengestellt und da ergibt sich, daß die Ernte von W e i z e n pro Hektar in Deutschland 19.5 und 20, in Oesterreich 12,1 und 14,1 Meter zentner betrug; von Roggen Deutschland 16,4 und 17,5 Meterzentner, in Oesterreich 11,8 und 13.8 Meterzentner; Gerste in Deutschland 20 und 18,6 Meterzentner

, in Oesterreich 14,7 und 13.6 Meterzentner; Hafer in Deutschland 20.9 und 17,8 Meterzentner, in Oesterreich 12,8 und 11,6 Meterzentner; Kartoffel in Deutschland 135 und 140 Meterzentner, in Oesterreich 116,6 und 103,6 Meter zentner, also durchgängig ein Rückstand von 30 und mehr Proze nt. Wenn eine derartige Ausnützung des Bodens in Deutschland möglich ist, warum soll sie in Oester reich nicht möglich sein? Der Herr Abg. Siegele ist im Samenver suchswesen selbst Fachmann und hat eine Menge Beweise geliefert

, daß durch eine gute Auswahl von Samen die Erträge überaus gesteigert wer den können. In diesem Punkte ist man eben in Deutschland bedeutend voraus. Herr Siegele hat dann weiter berechnet, daß, wenn wir ähnliche Erträgnisse hätten wie in Deutschland, dies bei den genannten Fruchtgattungen im Jahre eine M eh r e i n n ah m e v o n 721 Millionen ergeben würde. (Hört!) Dabei hat er darauf hin gewiesen, welche Fortschritte die V i e h Pro duktion in anderen Staaten gemacht hat und wie sie in Oesterreich

ist, besonders den kleinen Leuten zu dienen, nicht in einer solchen Weise vernachlässigt und zurückgedrängt werden sollte, wie es bei uns in Oesterreich tatsächlich der Fall ist. Und wenn man glaubt, die Balkanschafe überhaupt hereinlassen zu müssen, so verweise ich darauf, daß zum Beispiel unsere Tiroler Schafe in Frankreich, in Paris, sehr gesucht werden. Ich weiß es, man verlangt sie und man kann die Nachfrage nicht befriedigen. Auch auf diesem Ge biete ließe sich sehr viel tun. Wir müssen darum

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 20
Data: 10.09.1910
Descrizione fisica: 20
aber die tschechischen Parteien selbst Arbeits politik, statt nationale Ueberbietungspolitik gegen einander treiben. Seit Rieger die alttschechische Partei führte und autoritativ das Tschechenvolk politisch erzog und leitete, hat man es versucht, die Tschechen auf ein Programm zu einigen, ge lungen ist es nie, am wenigsten seit die Jung tschechen die Alttschechen verdrängt hatten und selbst wieder von den radikal-nationalen Parteien majorisiert werden. Das Verhältnis Oesterreich-Ungarns und Italiens im Dreibunde

ist in diesen Tagen wieder viel beachtet worden. Der italienische Minister des Auswärtigen, di San Giuliano, weilte auf österreichischem Boden und war hier Gegenstand zahlreicher Aufmerksamkeiten. Die wesentlichen Punkte der Beratungen zwischen dem Grafen Aehrental und dem Marchese Giuliano in Salz burg waren: Mittel und Wege zu suchen, auch die Gefühle des Volkes in Oesterreich-Ungarn wie ! in Italien gegeneinander freundlicher zu gestalten - und dadurch den Dreibund zu festigen, über dessen ! Notwendigkeit

die leitenden Staatsmänner einig i sind. Zu dem Ende sollte, so erklärt man auf ! österreichischer Seite, di San Giuliano sich über- i zeugen, daß man in Oesterreich keinerlei wirkliche ' Abneigung gegen Italien oder die Italiener habe ! und daß man auch den in Oesterreich lebenden Italienern ihre Forderungen und Wünsche gerne ' erfülle, soweit dies eben die Verhältnisse der Mo narchie und das Gesamtwohl des Staates zulassen und daß man in Oesterreich gerne eine Verständi gung zwischen Italien

und Oesterreich sehe. In diesem Zusammenhang haben denn auch die seit längerem an der Grenze vorgekommenen Zwischen fälle, die immer Anlaß zu Erregung gaben, den j Gegenstand der Besprechung gebildet. Seit Wochen ! sind übrigens schon Noten getauscht worden in ! dieser Sache und das Ergebnis ist, daß Italien i eine aus Vertretern des politischen und militärischen ! Ressorts gebildete Kommission im Oktober nach ! Wien entsendet, welche mit den österreichischen ! Vertretern gleichlautende Regeln ausarbeiten

soll ! für die den Grenzsicherungs- und -Ueberwachungs- ! dienst versehenden Organe und eine besondere \ Unterweisung für die an der Grenze stehenden I Truppen. In Italien hofft man auch, daß die ! Prozesse, wie sie in Triest und Trient gegen i irredentiftische Demonstranten ziemlich ! häufig angestrengt werden, seltener würden, oder ! nicht mit so strengen Urteilen endigten. Man möge ! solchen übermütige, unbesonnene Streiche Einzelner j in Oesterreich nicht so ernst nehmen, dafür dürften ! in Italien dieselben Streiche

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 3 di 24
Data: 17.02.1911
Descrizione fisica: 24
Zolleinnahmen um 10 Millionen und durch eine Erhöhung der von Oesterreich und Ungarn zu leistenden Beiträge (Quote) für gemeinsame Auslagen um 15 Millionen gedeckt werden. Der Quotenbeitrag Oesterreichs erfährt also eine Erhöhung um 9 Millionen 917.492 K, der Beitrag Ungarns eine solche um 5 Millionen 323.910 K, für die Ausgestaltung unserer Flotte wurden 312 Millionen 400.000 K in Raten gefordert, wovon als erste Rate 55 Millionen angesprochen wurden. Der Kriegsminister begründet

diese Ansprüche damit, daß unsere Flotte, die für einen zukünftigen Krieg bestimmt ist, veraltet sei. Die Mitteilungen des Ministers für die auswärtigen Angelegenheiten lauten wieder dahin, daß England und Italien ihre Flotte noch viel mehr als Oesterreich ausgestalten und Oesterreich zur See der italie nischen Flotte nicht Stand halten könnte, wenn eS zu einem Seekriege kommen würde. Italien scheint aber tatsächlich nicht nur einen An griff gegen Oesterreich zu Land, sondern auch zur See zu beabsichtigen

. So melden wenigsten- Zeitungen, die sonst nicht schlecht unterrichtet find. ES ist bedauerlich, daß Oesterreich einen so unangenehmen Nachbar hat und da- entschuldigt Oesterreich vor der Oeffentlichkeit, wenn eS dem Zwange und nicht dem eigenen Willen entsprechend so große Auslagen für seine Kriegsmarine macht. Wie die österreichischen Steuerzahler diese großen Ansprüche befriedigen werden können, das ist allerdings eine Frage, die sehr schwer zu beantworten ist. Die Landwirtschaft leidet ohnedem

unter den teuern Zeiten und eintretende Mißjahre können noch mehr Verheerung anrichten. Anderseits muß man zugeben, daß ein ausbrechender Krieg, abgesehen von den Menschen opfern auch viel mehr Geld beanspruchen würde als diese Rüstungen, die Oesterreich, diesmal nicht wie in früheren Jahren aus eigener Entschließung, sondern einem Zwange gehorchend ausführt. Große Schlagfertigkeit kann aber einen Krieg verhindern. DaS haben wir gesehen, als Serbien über Einfluß Rußlands vor zwei Jahren immer

den Mann deS christlichen Sieges für Oesterreich, als welchen ihn die katholische Welt schätzt und ehrt. Dann sagte der Bischof, daß er eS vom Herzen gutheiße, daß die Oberösterreicher sich der Partei Luegers angeschlöffen haben. Bischof Dr. Hittmayr schloß mit den Worten:

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 25.11.1904
Descrizione fisica: 4
kam er auch auf das Jahr j 1848 zu sprechen, wo die Deutschen mit Aufgebot von Gut und Im Adambräusaale fand letzten Sonntag eine Volksver- Blut Oesterreich zu einem modernen Staatswesen umgestalten sammlung statt, die von über 500 Teilnehmern besucht war. wollten, aber mit Hilfe der Tschechen niedergeworfen wurden. Es Einziger Gegenstand der Tagesordnung war die Stellung- ist bekannt, sagte der Referent, daß jene Kanonen, mit denen nähme der Arbeiterschaft zu den jüngsten Fürst Windischgrätz Wien

darin zu suchen, daß die Regierung in der angeblichen Absicht, zu versöhnen, die unglaublichsten Experimente ausführt. Koerbers Ausrede, daß die Wegverlegung der italienischen Kurse von Innsbruck ohne Ge nehmigung des Reichsrates ein Verfaffungsbruch wäre, sei lächer lich, denn in Oesterreich wurden schon viele Verfassungsbrüche begangen, ohne daß man sich ein Gewissen daraus machte. (Rufe: Sehr richtig!) Die Schießerei der italienischen Studenten werde damit gerechtfertigt, daß man sagt

zu sprechen, das dem Abgeordnetenhause vor wenigen Tagen vorgelegt wurde. Die Verzinsung der Staatsschuld habe um 18 Millionen Kroaen zugenommen (Hört!), auch seien enorme Anleihen nötig. Oesterreich geht politisch und wirtschaftlich dem Bankerott entgegen. Unter solchen Umständen ist es nicht zu verwundern, daß die Erbitterung des Volkes bei jedem geringsten Anlasse zum Ausdrucke kommt. Es wird aber auch nicht anders werden, wenn der nationale Kampf nicht aufhört, sondern im Gegenteil

und Italienern in Tirol immer mehr verschärfen und zu den üef beklagenswerten und blutigen Tätlichkeiten geführt haben, sowie die nationalen Wirren in Oesterreich sind die Folg-n eines verderblichen Regierungssystems, der politischen Rückständigkeit unserer öffentlichen Einrichtungen und der Recht- lofigkeit des arbeitenden Volkes. Sie find aber auch die Ursache, j nur eine jener , , . „ „ , . . daß in Oesterreich noch immer der Feudalismus und Absolutismus! mäßig schuldig machen muß. Oesterreich

ist nicht, Oester herrscht, daß die Hierarchie ihre Orgien feiert und infolgedessen reich ist erst zu schassen. Oesterreich ist erst loszutrennen das Reich am Rande des Verderbens, des politischen und Wirt-! von Ungarn, für den Staat ist erst die staatliche Selbständigkett schaftlichen Bankerotts angelangt ist. Die endliche Regelung der j überhaupt zu erobern und zu kodifizieren, eine Selbständigkeit, Nationalitätenfrage in Oesterreich im Sinne d e s die heute jeden Tag geopfert wird auf dem Altar der Dynastie

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Tiroler Post
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Pagina 1 di 16
Data: 16.06.1905
Descrizione fisica: 16
zunächst al pari, d. h. auf die gleiche Bank gesetzt wie Oester reich. Da nun aber Ungarn wohl die v^7e Hälfte der Rechte einheimste, welche Oesterreich besaß, während es auch nicht einmal annähernd ; die Hälfte der Lasten übernahm, so war schon ! durch diese eine Tatsache der Schritt hinausgetan j über die Parität, über die Gleichheit und j Ungarn ging fest und stolz den Hügel hinan,' den die Suprematie, die Vorherrschaft^ im Gesamtreiche krönte. Ungarn machte bereits am 1h. August 1867

| der Vertretung des österreichischen Reichsrates j das unverschämte Anerbieten, baß Oesterreich i drei Viertel, Ungarn aber ein Viertel der! gemeinsamen Ausgaben bestreiten solle. Damit! hätte sich Oesterreich allerdings den nun schon chronisch gewordenen Quoten st reit erspart, allein auf eine derartige Imparität oder Ungleichheit in der Tragung der Lasten konnten und wollten die „Erblande" sich denn doch nicht einlassen und so erfolgte die Einführung, daß die Feststellung der Ouote von zehn zu zehn Jahren

zu erneuern ist. Die Ungarn wollten auch — und dieses Beispiel ist sehr lehrreich und fingerzeigend für die Dinge, die eintreten würden, wenn einmal Rußland in den Rock der Verfassung schlüpfen sollte — die Staatsschuld auf die einfachste Art, nämlich durch einen richtigen Staatsbankerott, von sich abwälzen. Die Vertreter Zisleithaniens ließen sich aber schon aus Sympathie für die Großjuden auf diesen Kaiserschnitt nicht ein und — luden lieber Oesterreich den Bankerott, den sie mit Ungarn gemeinsam

zu machen sich scheuten, allein auf. Ungarn schrie in die Welt die Phrase von seinem „jungfräulichen Kredit" hinaus und wies mit Verachtung auf Oesterreich als Bankerotteur hin, obwohl Oesterreich Dank der Dummheit seiner Unter händler nur die Schuld Ungarns übernommen und dann in der Erkenntnis der Dummheit, die es begangen, wieder abgelehnt hatte. Die Ungarn nahmen stets einen dumm pfiffigen Standpunkt, dumm in der Form, pfiffig in der Sache, ein. Der ungarische Finanzminister Lonyay rechnete dem unter dem Vorsitze

des Kaisers am 30. August 1867 versammelten Ministerrat vor: 1. So viel braucht Ungarn für das eigene Land; 2. Soviel beträgt die Quote für die gemeinsamen An gelegenheiten. Da Ungarn nicht mit einem Defizit beginnen dürfe — Oesterreich braucht ja sein Defizit nur fortzusetzen, — so kann Ungarn zur Tilgung und Verzinsung der Staatsschuld nur — den Rest hergeben, den es noch hat. Wir Ungarn haben die finanziellen Sünden der Vergangenheit nicht begangen, wir zahlen sie nicht, weil wir sie nicht zahlen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 09.08.1907
Descrizione fisica: 16
können, denn diese werden sich eine Ver schärfung des Gesetzes, die ihnen Vorteile raubt, kaum bieten lassen. Ein weiterer Mangel ist, daß das neue Weingesetz nicht den Prooenienz-(HerkunftS.)schutz gesichert hat. Wie viele Hektoliter Wein werden nicht alljährlich als „österreichische" Weine auf den Markt geworfen, die nicht in Oesterreich reiften! Ganze Waggon ladungen ungarischen Weines werden in Oesterreich als Oester reicher Weine getrunken. Auch unser Heimatland Tirol leidet unter diesen rechtlosen Verhältnissen, da die Weine

einer Durchführungsverordnung diese Frage entschieden werden kann. Gestattet man diese Art Verschnitt, was sehr zu befürchten ist. dann ist dem alten Weinschwindel wieder Tür und Tor offen. Man wird diesen Wein allerdings nicht unter dem Namen „Natur-" oder „Ociginal"wein verkaufen dürfen, aber die Konsumenten sind nicht gewohnt, „Nrtur'wein oder „Ociginal"wein zu begehren, sie begehren nur „Wein" und erwarten dabei allerdings „Original"wein zu erhalten. Wie so oft, wenn in Oesterreich gesittetere Verhältnisse ge schaffen

werden sollen, stellen sich Bedenken und Hemmungen von Ungarn ein. So auch in Bezug auf das Weingesetz. Ungarn hat kein solches Weingesetz und w:e Stimmen behaupten, die die Ver hältnisse in Ungarn kennen, wird sich Ungarn hüten, uns in dieser Beziehung zu folgen. Wohl spricht man davon, daß ungarischer Wein, wenn er nach Oesterreich kommt, in Zukunft eine Kontrollstation wird passieren müssen. Was nützt die schönste Kontrollstatton, wenn die Chemiker bezüglich des Weinpantschens so außerordentlich

geschickt und die Kontrollchemiker so schwer zuverlässige Urtetje geben können? Selbst den Fall, Ungarn gebe seinen Weinhändlern und Weinpro duzenten ein im Wortlaute gleiches Gesetz, wie Oesterreich ge schaffen hat, so wäre dies für Oesterreich noch immer keine Garantie für gleiche Verhältnisse. Oesterreich steht auf einer höheren Kultur stufe als Ungarn, daher ist man diesseits der Leitha ernster in der Handhabung der Gesetze, während jenseits der Leitha noch halb asiatische Verhältnisse herrschen

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